In Memoriam


  • 28. Mai 1453, Konstantinopel
    von einem 80.000 Mann Heer des Sultan Mehmed II. belagert



    Wie schon mehrmals versuchten Georgios Sphrantzes und seine Ministerkollegen Basileos Contantin XI. Palaiologos, Kaiser des byzantinischen Reiches, einmal mehr zum Verlassen von Konstantinopel zu bewegen. Er solle in die Morea fliehen und eine byzantinische Exilregierung anführen, bis er mit einem Heer wiederkommen und die Stadt erobern könne, gerade wie sein großer Vorfahre Michael VIII. Palaiologos fast zweihundert Jahre zuvor. Der Kaiser war so erschöpft, dass ihn eine Ohnmacht befiel, während sie noch sprachen; doch als er wieder zu sich kam, war er so entschieden wie immer. Hier war seine Stadt, hier war sein Volk. Er konnte sie jetzt nicht im Stich lassen.


    Überall sonst in der Stadt verließen sie ihre Häuser und versammelten sich zu einer letzten Fürbitte. Während die Glocken von den Kirchen herab erklangen, trugen sie die heiligsten Ikonen und wertvollsten Reliquien aus den Gotteshäusern hinaus und bildeten spontan einen langen Zug, dem sich alle anschlossen, ob griechischer oder lateinischer Abstammung, ob orthodoxen oder römischen Glaubens. Er wand sich durch die Straßen von Konstantinopel und schritt die Mauer in voller Länge ab, wobei man überall dort innehielt und besondere Gebete sprach, wo der Schaden am größten gewesen war oder für den nächsten Tag heftiger türkischer Beschuss erwartet wurde. Bald schloss sich der Kaiser der Prozession an; und als sie zu Ende war, rief er seine Befehlshaber zu sich, um sich ein letztes Mal an sie zu wenden. Er sprach zu seinen Untertanen und sagte, es gebe vier ehrenwerte Gründe, für die ein Mensch zu sterben bereit sein sollte, nämlich für seinen Glauben, seine Heimat, seine Familie und sein Oberhaupt. Sie müssten nun darauf gefasst sein, ihr Leben für alle vier hinzugeben. Er selbst sei bereit, sein Leben den Glauben, die Stadt und das Volk hinzugeben. Sie seien ein großes, erhabenes Volk, Nachkommen des heldenhaften antiken Griechenland und Rom, und er hege keine Zweifel, dass sie sich ihrer Vorfahren bei der Verteidigung der Stadt als würdig erweisen würden, in welcher der Sultan seinen falschen Propheten auf den Thron Christi erheben wolle. Dann wandte er sich an die Angehörigen der italienischen Gemeinde, dankte ihnen für alles, was sie getan hatten, und versicherte sie seiner Liebe und seines Vertrauens im Hinblick auf die Gefahren, die vor ihnen lagen. Sie alle seien nun ein Volk, vereinigt in Gott; mit seiner Hilfe, würden sie siegen.


    Die Dämmerung brach herein. Aus allen Winkeln strömten nun die Menschen, wie von einem Instinkt geführt, zur Hagia Sophia. In den vergangenen fünf Monaten hatten die griechischen Gläubigen sie gemieden, doch zum ersten und letzten Mal dachte niemand mehr an liturgische Differenzen. Die Hagia Sophia stellte wie keine andere Kirche das geistige Zentrum von Byzanz dar. Seit elfhundert Jahren diente sie als Hauptkirche Konstantinopels; seit über neunhundert Jahren verkörperte das große vergoldete Kreuz, welches über der Riesenkuppel aus der Zeit Justinians thronte, den Glauben von Stadt und Reich. In diesem Augenblick der höchsten Not gab es keinen anderen Ort, wo man hingehen konnte.


    Die nun folgende letzte Vesper, die jemals in der Hagia Sophia abgehalten werden sollte, war gewiss eine der innigsten. Zwar konnten all jene, die zur Verteidigung auf den Mauern standen, ihre Stellung nicht verlassen; aber alle anderen, die sich auf den Beinen halten konnten, ob Mann, Frau oder Kind, drängten sich in die Hagia Sophia, um die heilige Eucharistie zu empfangen und um unter den großen goldenen Mosaiken, die sie so gut kannten um ihre Erlösung zu beten. Es waren orthodoxe Bischöfe und Priester, Mönche und Nonnen, von denen viele gelobt hatten, die Schwelle dieses Bauwerks nie wieder zu überschreiten, bis es in gehöriger Form von den letzten Spuren der römischen Verunreinigung befreit worden sei, zu Hunderten gekommen. Noch vor dem Ende des Gottesdienstes trat der Kaiser mit den Befehlshabern ein. Zuerst bat er die anwesenden Bischöfe um Vergebung seiner Sünden, und zwar die lateinischen ebenso wie die orthodoxen. Dann empfing er, gemeinsam mit den anderen, die heilige Kommunion.


    Viel später, als nur noch ein paar vereinzelte Ewige Lichter glimmten und die große Kirche im Dunkel lag, kehrte er allein zurück und verbrachte einige Zeit im Gebet. Gegen Mitternacht ritt er ein letztes mal die Befestigungswälle auf der Landseite ab, um sicherzugehen, dass alles mögliche zu ihrer Verteidigung geschehen war.


    Um halb zwei in der Nacht gab der Sultan das Signal zum Sturmangriff.


    Da zerrissen Trompetenstöße und Trommelschläge die nächtliche Stille und erzeugten zusammen mit den markerschütterten Kriegsgeschrei der Türken einen Lärm, der Tote hätte erwecken können. Sofort setzten die Kirchenglocken ein, Zeichen für die ganze Stadt, dass der letzte Kampf begonnen hatte.


    Die erste türkische Angriffswelle von irregulären christlichen und moslemischen Söldnern, die der Sultan zu Tausenden hatte, konnte abgewehrt werden. Es war ihnen nicht gelungen eine Bresche in die Mauer zu schlagen. Doch auf die erste folgte sogleich die zweite Welle, diesmal gebildet aus anatolischen, disziplinierten Soldaten. Eine der großen Kanonen schlug eine Bresche in die Mauer, doch der wutentbrannte Sultan musste mit ansehen wie christliche Kämpfer unter Führung des Kaisers seine Truppen zurückzwangen.


    Doch nun warf er seine Janitscharenregimenter in die Schlacht. Trotz der Hagelschauer von Wurfgeschossen, die hernieder gingen rückten diese fanatisch kämpfenden Elitekrieger des Islam unaufhaltsam vor. Schließlich brachen sie durch die äußere Mauer und eroberten einen Turm der inneren Mauer durch ein Ausfalltor. Nun stürzte die türkische Flut durch die geschlagenen Breschen in die Stadt. Constantin, der gesehen hatte, dass die Situation an der Kerkoporta aussichtslos war, stand wieder auf seinem alten Posten am Lykos. Dort kämpfte er mit dem Mut der Verzweiflung, so lange er konnte um das Tor zu halten. Doch er musste schließlich einsehen, dass alles verloren war. Er schleuderte die kaiserlichen Insignien von sich und stürzte sich, dort in den Kampf, wo das Handgemenge am dichtesten war. Niemand hat ihn danach je wieder gesehen.


    Über die weiteren Ereignisse senken wir das Leichentuch der Geschichte.
    Eine Dichtung von unbekannter Hand sagt:


    „Spinnen weben die Behänge im Palast der Caesaren.
    Eulen rufen die Wachen auf den Türmen von Afrasiab.“



  • An diesem Tag verlosch der Römische Lebensfunke unwiederbringlich. Schätze der Vergangenheit und Kostbarkeiten unermesslichen Wertes und Schönheit gingen für immer verloren.



    Ewiger Dank aller Römer ergeht an die Kämpfer der letzten Stunde des Byzantinischen Reiches, an diesem Tage haben sie sich unermessliche Ehren verdient. Sie haben sich in die Reihe neben die Caesaren, Feldherren und Römer der Vergangenheit gestellt und haben nicht minder Ehre erworben. Es seien namentlich erwähnt:



    Basileos Constantin XI. Palaiologos
    (letzter byzantinischer Kaiser)


    Giovanni Giustiniani Longo
    (Adliger Genuas)


    Don Francesco de Toledo
    (spanischer Grande)


    Theophilos Palaiologos
    (Vetter des Kaisers)


    Johannes Dalmata
    (Freund des Kaisers)


    Johannes Grant
    (Schotte)



    Ebenso sei der Stadt Genua für deren Unterstützung gedankt, sowie dem Papst, der auf eigene Kosten Entlastungstruppen sandte. Auf ewig verdammt sei dagegen die Stadt Venedig, auf deren versprochene Soldaten man am Bosporus bis heute wartet.


    Auch die anderen westlichen Königreiche haben sich Unehre erworben, indem sie dem christlichen Bruder in der Stunde der höchsten Not nicht beistanden.



  • SimOff-History des Imperium Romanum


    Also die Geschichte dieser Gruppierung hat sich bis jetzt grob in 4 Phasen abgespielt :)
    Die Phasen gehen in einander über und vielleicht hab ich auch die Zeiten nicht völlig korrekt getroffen, aber grob müsste das so sein.



    1. Phase 1999 bis 2000 - gamestar-Phase -
    Die Geschichte des Imperium Romanum begann als Forenvereinigung eines Spielediskussionsboards, nämlich bei gamestar.de (http://forum.gamestar.de/gspinboard/forumdisplay.php?f=30). Damaliger Name war "Praetorianer", keine HP, kein eigenes Board, nur ein paar grob Rominteresierte, die den Hinweis Praetorianer in der Sig hatten, mehr nicht. ;) Mein Nickname war damals dort Traianus und bald kam das erste Rangsystem, nur anzeigend wer wie lange dabei war, ich war Legatus Legionis, dann kamen der 1. bis 5. Tribun, dann 1. bis 5. Centurio et cetera. Ich war der Gründer der Praetorianer, aber nicht alleinig, es gab einen zweiten, vergessenen Gründer, ich kenne nur seinen damaligen Nick, nämlich Gambler. Er erlebte nur die 1.Phase des IR. So auch alle anderen der Gamestarphase wie Lakerfanatic, SuperGT oder Grishnak. Die gibt es heute hier schon lange nicht mehr und die wissen auch nicht das und wie es weiterging. Irgendwann kam eine recht einfache HP hinzu und ein erstes eigenes, leider nicht mehr existierendes Forum. Irgendwann hatte man den Sinn einer Forenvereinigung verloren und wollte mehr, zumindest einige. Die ohne Elan und echtes Interesse gingen mit der Zeit weg.


    2. Phase 2001 bis 2002 - boardy-Phase -
    2001 kamen dann große Veränderungen auf das Projekt zu, ein besseres Board, bei boardy.de, da gibt es sogar noch Reste von:


    http://www.boardy.de/forumdisplay.php3?forumid=72968
    http://www.boardy.de/forumdisplay.php3?forumid=69574
    http://www.boardy.de/forumdisplay.php3?forumid=74439


    Und viele ernsthafte Bürger kamen oder waren bereits gekommen.
    Dazu sind als wichtigste zu erwähnen (in zeitlicher Folge):
    - Lucius Cornelius Scipio (noch aktiv)
    - Vespasianus (ging 2003)
    - Chris Aurelius (noch aktiv)
    - Drusus (noch aktiv)
    - Augustus (ging schon sehr früh wieder)
    - Livia Drusilla (in RPR aktiv)
    - Martialis (stieg 2003 aus)
    - Gaius Iulius Rufus (der Gründer der MN Lutisanien, vielleicht bekannt)
    - Paulus Pilum Scandia (er war hier mal sehr wichtig, der 2. Mann im Staat, Caesar und MitAdmin, heute Gründer und Chef der MN Mark von Esturien)
    - Iustinian (ging auch)


    Gut, wir hatten ein besseres Forum und wuchsen stetig zu einer MN, was das ist wussten wir damals btw noch gar nicht, Scipio zeigte uns einmal das es sowas gibt und wir eigentlich ja auch sowas sind. ;)
    Wir wurden immer tiefer, besser und staatsähnlicher. Magistratswahlen und ähnliches wurden eingeführt, der Staat benannte sich von "Praetorianer", was als Staatsname nichtmehr tragbar war in "Res Publica Romana" um, der Name Imperium Romanum war btw damals schon mein Vorschlag, Vespasianus lehnte das aber vehement ab. So ging es weiter, bis Scandia uns wiederum ein besseres Forum besorgte.


    3. Phase 2002 bis 2003 - Res Publica Romana -
    Dieses Forum war das heute noch lebende der MN RPR (http://www.histonationen.com/rprforums/forum/main.php). Es sollte Segen und Fluch zugleich sein. Der Trend ernsthafter und besser zu werden setzte sich fort. Provinzen, Ämter, Legionen, alles wuchs und wurde detailreicher und besser. Es kamen neue wichtige Personen in RPR:


    - Quintus Elysianus (in RPR noch aktiv)
    - T. Livius Cassius (ging 2003)
    - Diva Lacrima (ging 2003)
    - Gracchus (in RPR noch aktiv)
    - Quiricus (in RPR noch aktiv)
    - Gajus (der uns als Marcellus bekannte)


    Der Staat wuchs und gedieh, bis eine Bombe explodierte. Und zu meiner Schande hatte ICH sie gezündet. Ich hatte unser System der ZweitIDs für mich schon voreingeführt, wenn man so will. Es gab den Kaiser, immernoch Trajan und eine Person namens Germanicus, den Gardepraefecten, beides war ich, nur wusste das auch nur ich. ZweitIDs waren nicht ausdrücklich verboten, aber gut. Da Paulus nun Co-Admin war verglich er einmal die IPs und wusste es dann. Er gründete ein Hinterzimmer und erzählte es allen und plante meinen Sturz. Alle waren betroffen und fühlten sicher verraten und betrogen und belogen. Denn die Rollenverteilung meiner IDs war, dass der Kaiser immer neutral und nett war und Germanicus die unschönen Dinge vertrat und unangenehme Wahrheiten zu sagen hatte, ergo war er äußerst unbeliebt und der Kaiser äußerst beliebt, dass das der selbe in persona war ergab dann besagte Probleme. Ich entdeckte den Putsch und da ich ja irgendwo echt schuld war trat ich zurück, doch wurde ich recht bösartig und weit unter der Gürtenlinie angegangen und es gab einen simOff-Verbal-Bürgerkrieg, wenn man so will. Paulus annullierte meine Adminrechte und so war ich auch faktisch entmachtet. Es gab sehr viel Streit und sehr viele verbale Entgleisungen zu der Zeit, der Staat lag in Scherben und im Chaos. Als sich der Staub "etwas" gelegt hatte hatte ich eine neue ID und war der einfache Senator Julianus. Es gab Prakmatiker, die den Staat retten wollten und unversöhnliche Feinde, wie Martialis, die nur weiter auf Ärger aus waren. Ich sah also zu wie der Staat sich umstrukturierte und ihm die Monarchie wie ein Geschwür herausoparariert wurde. Doch das was man herausschnitt, das war zu 100% ich. Das hält man nicht lange durch, wenn man zusieht und mitmachen soll, seine eigene Arbeit und seine eigene Erinnerung zu tilgen. Es geschah viel was mir nicht passte und ich war es nun jahrelang gewohnt, das im Staate das passierte und nicht passierte was ich wollte. Das war nun anders. Nach einiger Zeit hielt ich es einfach nimmer aus und rebellierte. SimOn spaltete sich Hispania ab, Hispania Occupata. Man weigerte sich das in die Sim aufzunehmen und beschimpfte mich als Deserteur und Rebell, mich, der den Staat errichtet hatte. Und das von Leuten, die grademal ein paar Monate da waren. Die sagen einem dann, dass sie RPR retten wollen und den Staat verteidigen, meinen Staat, gegen mich. Ihr merkt, das macht mich heute noch wild. Wer hier gut und wer hier Böse war, das soll jeder für sich entscheiden. Nunja, es gab dann also nach kurzer Zeit, zwei separate Staaten, das Projekt wer zerschlagen und gespalten. Jeder hasste den anderen und es gab immermal Übergriffe, hüben wie drüben. Außer zwei Leuten hielt keiner zu mir und deshalb sind diese beiden im neuen IR eben fast sakrosank, da ich ihnen zu tiefst dankbar bin. Dies waren Vespasianus und Marcellus.


    4. Phase 2003 bis heute - Imperium Romanum
    Nun sind wir im heutigen Staat angekommen, seine Anfangszeit war logischerweise sehr vom Konflikt mit RPR überschattet, nun hieß er eben nach kurzer Zeit nicht mehr Hispania Occupata, sondern Imperium Romanum. Am Anfang ging es IR gar nicht gut, wir hatten zwar einen theoretisch gut ausgebauten Staat, aber fast keine Bürger. Um die Erbmasse der alten gemeinsamen RPR wurde gestritten, wer darf was? Wem gehört was? Wer darf was benutzen? Jeder sah sich als legitimer Rechtsnachfolger, der eine weil er den Gründer hatte, die anderen weil sie das aktuelle Forum und die meisten Bürger besaßen. Es ging um Gesetzestexte, Sigbilder, Bilder und solcherlei. Gescheiterete Annäherungsversuche und offene Verbalschlachten wechselten sich ab. Jeder sah den anderen als den Verräter und den verhassten Bösen an, naja.


    Langsam aber sicher entwickelten sich die Staaten weiter und vor allem entwickelten sie sich anders. Das Fundament für die gute Entwicklung des IR waren besonders zwei Personen, Flavius Felix und Lucidus, sie wurden sehr schnell zu Fundamenten, Säulen und Trägern des neuen IR, sie läuteten eine neue Wachstumsphase ein. Es dauerte die RPR-Wunde zu einer RPR-Narbe werden zu lassen, doch auch dies ist nun erreicht, beide Staaten stehen sich heute neutral gegenüber. Böse Zungen könnten auch sagen, sie ignorieren sich, ja. Doch einzelne Bürger hüben wie drüben haben wieder gewissen Kontakt.



    Danach begann die jüngere Geschichte des IR und die Neuzeit soll erstmal nicht in dies Geschichtsbuch, das erzähle ich der Generation nach Euch. ;) :D
    Wenn IHR zur Legende geworden seid. :)

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