Raus in den Frühling

  • Die Sonne straht vom blauen Himmel, es ist warm - der Winter ist defintiv vorbei und der Frühling gekommen. Einfach ein Genuss, dieses Wetter.


    Macer spaziert mit einigen Offizieren im Gespräch vertieft über die Lagerhauptstraße und erfreut sich an der regen Betriebsamkeit im Lager. Die Wärme scheint auch die Kräfte der Legionäre zu beflügeln, die eifrig Exerzieren oder anderen Aufgaben nachgehen. Gut gelaunte Optiones joggen mit ihren Mannschaften um die Kasernenblöcke, Centurionen inspizieren die frisch geputzten Stuben, ein Arbeitstrupp macht sich auf den Weg zum Steinbruch und ein Reiterschwadron bereitet sich auf einen längeren Ausritt vor.


    Die Gruppe von Offizieren erreicht das Haupttor des Lagers, biegt nach links ab und steuert auf den Turm an der Lagerecke zu. Sie steigen hinauf und schicken die Wachsoldaten auf der oberen Plattform hinunter. Einer der Offiziere holt eine Karte aus seiner Tasche und rollt sie aus. Die anderen schauen ins Land hinaus, zeigen auf verschiedenen Punkte und diskutieren - ob sich da nicht mal ein Frühjahrs-Manöver ankündigt?

  • "Es wird noch beraten", antwortete Macer. "Es haben sich noch nicht alle Senatoren geäußert. Und solange noch nicht einmal über die genauen Kompetenzen der einzelnen Posten entschieden ist, wird sich ohnehin noch niemand für Personen entscheiden wollen."


    Er drehte sich kurz zu den anderen Offizieren um, überraschte sie mit der kurzen Bemerkung "Nein, auf die Classis können wir bei diesem Manöver nicht zählen, die sind genug mit sich selber und den hispanischen Piraten beschäftigt!" und wandte sich wieder Geta zu.


    "Wir müssen der Sache wohl noch etwas Zeit lassen - die Gerüchte sind wohl mal wieder wie üblich schneller als die Tatsachen. Meinem persönlichen Eindruck nach ist jedenfalls allen mehr an einer gründlichen und endgültigen denn an einer schnellen Lösung gelegen. Leider konnten sich die bisher Verantwortlichen noch nicht zu einer Übergangslösung entscheiden. Die Kameraden auf der Academie wird das nicht freuen, aber da können wir wohl wenig ändern."


    Und schmunzelnd setzte er hinzu: "Ich hörte, dass Du damit gedroht hast, vor dem Senat zu übernachten, wenn es keine schnelle Lösung gibt - vielleicht sollten wir das zum Teil unseres Manövers machen."

  • Die Offiziere diskutierten mögliche Strecken, die geplante Schwierigkeit und welche Teil der Legion überhaupt eingesetzt werden sollten. Es gab viele Möglichkeiten, viele Ideen und viele Meinungen...


    Die Möglichkeiten, im Gebirge zu trainieren, schied aus, weil die Truppen dazu verschifft werden müssten oder ein zu langer An- und Rückmarsch zu Fuß nötig wäre. Zumindest war bisher nicht daran gedacht, eine schnelle Verlegung zu üben.


    Auch die Po-Ebene, in der man einen Brückenbau als Trainingselement hätte einbauen können lag die den Geschmack der Mehrheit zu weit weg.


    Blieben also nur Ziele in Mittelitalien mit vielfältigen, schnell wechselnden Anforderungen aber ohne hohe Maximalleistungen.


    Als die Offiziere die Karte wieder einrollten und den Turm verliessen war noch nichts entschieden aber vieles angedacht. Einige der Offiziere verließen das Lager zu verschiedenen Aufgaben, einige gingen zurück ins Praetorium und der Rest begleitete Macer auf dem Weg zum Exerzierplatz.

  • "Es wird noch beraten", antwortete Macer. "Es haben sich noch nicht alle Senatoren geäußert. Und solange noch nicht einmal über die genauen Kompetenzen der einzelnen Posten entschieden ist, wird sich ohnehin noch niemand für Personen entscheiden wollen."


    "Das stimmt allerdings, ja."


    "Wir müssen der Sache wohl noch etwas Zeit lassen - die Gerüchte sind wohl mal wieder wie üblich schneller als die Tatsachen. Meinem persönlichen Eindruck nach ist jedenfalls allen mehr an einer gründlichen und endgültigen denn an einer schnellen Lösung gelegen. Leider konnten sich die bisher Verantwortlichen noch nicht zu einer Übergangslösung entscheiden. Die Kameraden auf der Academie wird das nicht freuen, aber da können wir wohl wenig ändern."


    "Irgendetwas muss aber passieren, der derzeitige Zustand ist untragbar geworden."


    Und schmunzelnd setzte er hinzu: "Ich hörte, dass Du damit gedroht hast, vor dem Senat zu übernachten, wenn es keine schnelle Lösung gibt - vielleicht sollten wir das zum Teil unseres anövers machen."


    lacht lauthals


    "Ja, das habe ich gemacht. Ich glaube aber nicht, dass man das in Rom gerne sehe."

  • Auf dem Exerzierplatz hatte den ganzen Tag reger Betrieb geherrscht. Viele Centurionen hatten den Tag genutzt, um mit ihren Einheiten ein richtig hartes Programm zu fahren um sie aus dem Winterschlaf zu holen. Der Boden war aufgewühlt von Tausenden Tritten mit den benagelten Caligae und getränkt vom Schweiss, der an den Beinen der Soldaten in unaufhörlichen Rinnsalen zu Boden lief.
    Gegen Abend kehrte etwas Ruhe ein und ein Trupp Legionäre machte sich daran, die im Laufe des Tages stark ramponierten Übungspfähle auszugraben und durch neue zu ersetzen sowie einige verstreut umherliegende Übungsspeere einzusammeln.


    Zwei Centurionen unterhielten sich sichtlich vergnügt am Rande des Platzes. Offensichtlich hatten sie ihre Einheiten in einem kleinen Wettkampf gegeneinander antreten lassen und waren mit dem Einsatz der Jungs und dem Ergebnis zufrieden gewesen. Einer der Tribunen, der Macer begleitet hatte, ging zu ihnen herüber und schloss sich ihrem Gespräch an. Bald gingen auch sie ins Lager zurück.


    Macer lies sich von einem Tesserarius, der die Dienstpläne führte einen Überblick geben, welche Einheiten trainiert hatten und welche für den nächsten Tag vorgesehen waren. Zufireden stellte er fest, dass aus allen Kohorten mindestens zwei Centurien intensives Training durchgeführt hatten. Wenn das so weiter ging würden also bald alle Soldaten in guter Verfassung sein.
    Ausser den üblichen leichten Verletzungen, die durch fahrlässige Unachtsamkeiten oder Übereifer zustande kamen konnte der Tesserarius keine besonderen Vorkommnisse melden.

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