Bauplatz

  • Der Morgen hatte sich bereits schon lange angekündigt, doch bedurfte es einer hoch stehenden Sonne, damit Medicus die Vermessungsingenieure artgerecht einsetzen konnte.
    Mit Setzwaage und Bleilot stiefelte er über den glühend heißen Marktplatz und ließ die Fachleute das Gelände vermessen. Die meisten Buden waren bereits beseitigt und die Arbeiter hatten begonnen die Grube für das zunächst streifenförmige Fundament auszuheben. Später würden dort die Ziegelmauern aufgesetzt werden und der Innenraum durch grobschlächtige Steinplatten in Beton verfüllt. Ein größerer Keller würde sich im hinteren Drittel befinden, die ansässigen Winzer sollten ihn einmal nicht missen. Auf der eher vorderseitigen Höhe entstand ein Brandraum, dort wo später germanische Stämme für eine konstante Temperatur zu sorgen hatten. Über diese unterirdischen Gemäuer wollte er eine Ziegeldecke spannen und darüber einen Hohlraum schaffen, der durch Balkenwerk und ein Gemisch aus Teer und Lehm abgedeckt wäre. Darauf dann die Böden aus dünnen Mamorplatten, eng verlegt und einzementiert.
    Die luftige Decke sollte zum Transport der Wärme dienen und würde ihren Zweck auch erfüllen.


    Weiter hinauf dachte er noch nicht, doch rechnete er selbst mit einem Bau um die 20 Meter Höhe...

  • Es war nicht nur schön wieder in Mogontiacum zu sein, nein ihm gefiel es besonders eine dieser Arbeiten, deren er seit Rom nicht mehr beiwohnte durchführen zu können.


    Das Gelände war vermessen, kleine hölzerne Pflöcke markierten die wichtigsten Punkte. Da waren die Ecken, wo demnächst die ersten Steinpfeiler errichtet werden würden, da waren die Grundmaße der verschiedenen Keller oder die Gebiete wo Erde abzutragen war. Einige Hilfsarbeiter hatten damit bereits begonnen, schleppten volle Weidenkörpe Dreck davon, eigentlich war es mehr ein Ziehen, aber hauptsache es kam weg.


    Gut er sollte sich mal nach den Legionären erkundigen gehen, dachte er und machte sich auf hinüber zur Regia.

  • Nachdem sich die Cohorte aus Bonna im Castellum einquatiert hatte, machte sich der größte Teil auf zum Mercatus.


    Der Centurio fragt einige Passanten ob sie denn wüßten wo der Architekt Medicus Germanicus Avarus anzutreffen sei.


    Salve Bürger. Du kennst nicht zufällig den Architekten Germanicus Avarus bzw. weißt nicht zufällig wo er zu finden ist?


    /Edit: Sig

  • >Bürger<


    "Klar kenn ich den, wer kennt ihn hier nicht?!" Er schüttelte mit dem Kopf und sah den Soldaten verdutzt an. "Aber du bist scheinbar nicht von hier, er sitzt dort drüben in der Taverne, wie so oft, wenn er in der Stadt ist. Liegt wohl an seinem guten Geschmack, das er so oft in dieser Lokalität gastiert."

  • Der Centurio lief sich die Hacken ab um nach dem Baumeister zu suchen, doch hatte er nicht das Glück ihn zu finden.


    Na danke! Erst wird man hier her gejagt und dann muß man sich auch noch einen absuchen. Maulte der Centurio.

    Pater Familias der Gens Germanica


    Academicus Milititaris Cursus Numero II

  • >Centurio<


    I. Manipel Spaten fassen! Ihr hebt das abgesteckte Gelände aus die benötigte Tiefe sind 3 Meter!


    II. Manipel I. Centurie Ihr besorgt Holz! Die II. Centurie transportiert den Erdaushub weg!


    Der Rest begibt sich ins Castellum als Ablösung!


    Marsch Marsch!

    Pater Familias der Gens Germanica


    Academicus Milititaris Cursus Numero II

  • Frisch am Morgen, frisch ans Werk dachte sich Avarus, als er mit den ersten Sonnenstrahlen die Casa Germanica verließ. Er schritt doch nicht wie mancher denken möge direkt zur Baustelle sondern ließ sich in der Taberna Silva Nigra ein ordentliches Frühstück bereiten.


    In der Ferne hindess war bereits wieder das Stöhnen der Soldaten zu hören, die die Erdaushubarbeiten am Vortag beendet hatten und sich nun mit schweren Hämmern daran machten eine hölzerne Schaalung anzulegen. Tief wurden die Stämme gerammt und wenig später flüssiger Beton (bestehend aus groben bis feinen Kieselsteinen, Sand, gebranntem Kalk und Wasser) eingefüllt. Dies sollte später die Grundlage für die hohen Mauern geben und sie sollten diesmal von Anfang an halten, also ließ er sie nicht sparen und zusätzliche Streifenfundamente eingießen.


    Als er dann auf dem Bau eintraf, hatte bereits die zweite Schicht begonnen. Gut zwei Drittel Fundamente waren so schon angelegt und während die einen Legionäre die restlichen Schalungen verfüllten, stemmten andere bereits Holzstämme gegen die Ausschachtungen, um ein vorzeitiges Einbrechen bei Wind, Regen oder frühherbstlichen Wechselwetter zu vermeiden. Bisher schien die Sonne, doch wer wußte wie es am Abend stehen würde.


    Medicus maß nochmals die Längen und Breiten nach und nickte danach zufrieden. Die Soldaten machten sich wahrlich gut, waren schnell verfügbar und konnten sinnvoll beschäftigt werden, ohne das sie vor Langeweile starben.


    Nach einigen prüfenden Blicken wandte er sich ab und verließ den Platz, er würde in der Zigelei nach dem Rechten schauen, vorallem ob die passenden Stempel eingehalten wurden, die Steine lang genug gebrannt wurden oder sie eine gleichmäßige glatte wie gerade Form aufwiesen. Jede Unform kostete zusätzlichen Pfusch und davon wollte er diesmal nichts sehen, vorallem aus dem Grund, weil er die Fassade nur Kalken lassen wollte...

  • Er kehrte aus der Ziegelherstellung zurück, war beeindruckt von der Sorgsamkeit mit welcher die Legionäre die Steine formten und in den Öfen bei (versuchter) gleicher Temperatur brannten. Sie kamen so gut voran, hatten die Tage in Schichten aufgeteilt, konnten so die Stunden optimal nutzen. Auch hier auf dem Gelände war es gut vorwärts gegangen. Die Fundamente gegossen, die Holzversteifungen gesetzt.
    Nur wenige Soldaten befanden sich vor Ort, denn es war Zeit zu warten. Der Boden der Fundamente war dabei auszuhärten und so konnte es frühestens in einer Woche weiter gehen. Sonniges Wetter voraus gesetzt.

  • Magnus und die anderen Männer kamen an der Baustelle an.
    Hier sollten sie also Abrissarbeiten verrichten...
    Zuerst fragte Magnus nach, was genau sie tun sollten und stellte fest, dass nun doch nichts abgerissen werden sollte. Nein, sie sollten Stein aus dem Weg schaffen und beim vermessen helfen.
    "Auch gut", dachte sich Magnus und wandte sich an die Männer um diesen das auszurichten.
    Sie teilten sich in Gruppen auf und begannen mit der Arbeit.
    Magnus schleppte zusammen mit anderen einige der großen Brocken weg auf ein extra dafür markierten Platz.

  • Flavius winkte Magnus zu sich ran.
    Dieser setzte den Brocken, den er eben anheben wollte wieder ab. Er wischte sich kurz über die Stirn, bevor er zu Flavius lief, salutierte.
    Salve Tribun! Du wolltest mich sprechen?

  • "Ja. Nimm Dir Männer für eine Centurie und dann begebt Euch zum Sklavenverkauf. Die Aufbauten hast Du ja sicher schon gesehen. Ihr bewacht dort mit den Männern des Regionarius die Sklaven, bis sie verkauft wurden."

  • Ein Blick auf dem Dienstplan im Castellum verriet Maximus das für heute Abrissarbeiten geplant waren. "Mal was neues", dachte er sich und machte sich mit den anderen Männern, unter dem Kommando von Magnus, auf den Weg zur Baustelle. Jedoch erfuhren sie dort das leider nicht wie ursprünglich angeordnet Abrissarbeiten, sondern Steine aus dem Weg geschafft und beim vermessen geholfen werden sollte. "Wie auch immer", dachten sich die Meisten, Hauptsache es gibt etwas zu tun. Doch gerade als sie mit der Arbeit begonnen hatten gab es schon wieder eine Änderung, diesmal sollte der Sklavenverkauf auf dem Forum überwacht werden. Offensichtlich von vorne bis hinten ein großes Durcheinander. "Aber egal", dachte sich zumindest Maximus. Die Legion ist ja erst seit kurzem wieder zurück und da kann es schonmal passieren das das ein oder andere noch nicht wieder seinen gewohnten Gang geht...

  • Eilends wieder nach Germanien zurück gekehrt, suchte Avarus zuerst die Baustelle auf. Ein ungutes Gefühl hatte ihn auf dem Rückritt beschlichen, ob und wie es klug oder eben nicht war, die Legionäre beim Schachten und Fundamente gießen allein zu lassen.


    So geschah es dann auch, das er ein wenig verdutzt am Rande der Grube stehen blieb. Kein Arbeiter war weit und breit zu sehen und der Baufortschritt nur zögerlich voran gegangen.


    Mit leicht errötetem Kopf suchte er so denn auch die Ziegelei auf, wenigstens hier schien es zu laufen, viele Berge von gebrannten Steinen türmten sich auf. Hurtig machte er sich daran, die Männer anzutreiben, die Ziegel auch zum Bauplatz zu bringen, wies ein zwei Offiziere an, wie und wo sie aufzutürmen waren und wie sie mit den Mauern beginnen würden.


    Die verständnislosen Blicke brachten den Senator dann dazu in der Stadt einige Steinmetze zu beauftragen, sie würden wissen, wie man mauert und die Legionäre anweisen können, die harte Arbeit würden demnach die Soldaten verrichten und die Steinmetze sorgten für einen reibungslosen Ablauf.


    Genau so sollte es geschehen.

  • Zunächst begab er sich in eins der kleineren Tavernchen, die eigentlich keine echten waren, doch konnte man dort so beruhigt in einem kleinen Garten sitzen, der einem den Blick zur Straße ermöglichte.


    Der Tisch war schnell leer geräumt und er breitete einen skizzierten Plan aus...



    Mit einigen wenigen Strichen korrigierte er indem er beifügte und stich Anderes weg.

  • Nachdem er einige weine eingenommen hatte, die Straße war immerhin recht staubig und die Luft trocken, stand er auf, bezahlte und begab sich zurück zum Bauloch. Mit einem geübten Blick schaute er auf die Fundamente und stellte deren rechtmäßige Proportionen fest.



    Bald würden einige Vermesser nochmals erscheinen, um es zu bestätigen.

  • Schön trocken waren sie, die kleine Truppe Legionäre beträufelte immer wieder die Fundamente mit Wasser, um ein zu schnelles Trocknen und damit aufspalten der Betonschichten zu vermeiden, die Risse die dadurch entstehen würden, wären nie reperabel.


    So beschritt er mit einem der Vermesser das Areal, wies ihn ein, der Andere baute bereits das Lot auf. Die Sonne stand günstig und so ließ Avarus sie machen, bevor diese Konstellation vorbei war.

  • Er betrat den Bauplatz um sich umzuschauen und zu erkunden, wie weit er vorangeschritten war und ob es etwas zu beanstanden gab.
    Er sah sich nach dem Architekten und Senator um. Als er ihn gefunden hatte, begrüßte er ihn freundlich.
    "Salve Senator Avarus, ich sehe, der Bau kommt gut voran."

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!