Ein Gasthof bei Lugdunum

  • Noch immer hielt ich Leontias Hand. Sie schien verständlicherweise etwas schockiert zu sein.
    Ich würde vorschlagen, dass du, sobald es deine Zeit und deine Vorgesetzten erlauben einmal nach Tarraco kommst, damit ihr etwas intensiver etwas Zeit miteinander verbringen könnt.

  • Das werde ganz sicher machen. Es wird mir eine Freude sein, die wenn auch entfernte Verwandtschaft meines Vaters in Tarraco zu besuchen.


    Dann trat aufeinmal ein erschöpfte, keuchender Bote in das Gasthof. Er trug die Uniform der Classis. 'Merkwürdig !', dachte ich,'was sucht denn ein offizielller Bote der Classis in Lugdunum, wo doch weit und breit kein Wasser ist.'
    Ich ahnte es schon. Er ging auf den Wirt zu, den er etwas fragte. Dieser hob achselzuckend die Schulter und deutete auf unsere Ecke. Der Bote kam auf mich zu.


    Centurio Theodores ?


    Ein Brief aus der Kommandantur der Classis Germanica, unterzeichnet vom Kommandanten. Ihr sollt euch schnellstmöglichst bei ihm einfinden.

    Hiermit wird bekannt gegeben, dass der Centurio Classicus Ivanus Ferrius Theorodres sich umgehend in der Kommandantur zu melden hat.
    Das selbe gilt für den Trierarchus Gnaeus Agricolus Tarquinius


    gez.: Nauarchus Gaius Indignius Dragonius


    Danke, Nauta.


    Ich erhob mich und wandte mich zu den Prudentiern.


    Es tut mir leid. Befehl von ganz oben. Anscheinend wurde mein Urlaub gestrichen. Ich muß noch heute aufbrechen, damit ich morgen in Colonia sein kann.


    Ich verabschiedete mich von Gaius Prudentius Commodus, seiner Frau und seiner Tochter.


    Ich werde euch schreiben, werter Commodus, daß wir im Kontakt bleiben.


    Dann verließ ich mit dem Nauta, nachdem ich in meinem Zimmer war und meine Rüstung anlegte, den Gasthof.

  • Commodus beobachtete die Ankunft des Boten und das kurze Gespräch. Er nickte Theodores zu und sagte: "Ich wünsche dir eine gute Reise. Und wir freuen uns darauf von dir zu hören."


    Die kleine Familie blieb noch einige Zeit dort sitzen und genoss noch ein wenig den Wein und das Essen.


    Danach zogen sie sich in das Zimmer, dass Theodores für sie bezahlt hatte, zurück.







    Am nächsten Morgen machten sie sich, nach dem Frühstück, auf den Weg. Ihre Wege trennten sich und Sabina trat mit Leontia den Heimweg nach Tarraco an, während Commodus sich auf den Weg nach Rom machte. Vor ihrem Abschied übergab Commodus Sabina noch ein Schreiben für Maximus.

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