• Es war egal. Langsam wurde mir das klar. Es war egal, ob wir uns sehen durften, oder nicht, ob wir uns lieben durften oder nicht. Je länger ich in seinen Armen lag, desto sicherer wurde ich mir dessen. Gut, es war mir egal.
    Heiraten...vor kurzem hatte ich selbst gesagt, dass es dazu keiner Liebe bedurfte. Warum also nicht auch lieben ohne Ehe? Ich war mir sicher, dass das genauso gut ging.
    Es war, als fiele mir eine Last von den Schultern und so wurde mein Gesichtsausdruck einige Nuancen fröhlicher - sofern das überhaupt möglich war.
    "Wenigstens kannst du deinen Enkeln eine traurige Liebesgeschichte aus erster Hand erzählen, wenn du mich bis dahin nicht vergessen hast." ;)

  • “Ich will nicht glauben, dass es eine traurige Geschichte werden muss. Glauben will ich, dass es unsere Enkel sein werden. Aber was auch geschieht, ich werde dich niemals vergessen und immer in meinem Herzen tragen!“

  • "Ob es eine traurige Geschichte werden wird wissen wohl nur die Parzen.", meinte ich lächelnd. "Aber Minerva sei meine Zeugin, ich werde alles dafür tun, damit sie nicht als Tragödie endet."
    Wie ich das allerdings anstellen sollte wusste ich selbst noch nicht.

  • Nochmals küsste er sie leidenschaftlich, dann nahm er ihre Hand und sie gingen langsam weiter. Einige Tauben auf einem der niedrigen Dächer gurrten.
    Mit den sich ergänzenden Bewegungen, wie sie nur Verliebten eigen sind, gingen sie nebeneinander her. Eine Weile schwiegen sie, doch es war ein glückliches, beredtes Schweigen.
    Schließlich unterbrach Corvus dann doch die scheinbare Ruhe:
    “Ich hoffe nur, dass ich nicht so bald aus Rom fort muss, weil mein Präfekt wieder einen Auftrag in der Ferne für mich hat.“

  • Langsam sah ich zu dem Mann auf, der mich um einiges überragte und runzelte die Stirn. Kurz dachte ich über das Gehörte nach, ehe ich grinsend erwiderte:
    "Nun, dann werde ich wohl mal mit meiner Schwester sprechen müssen...sie ist ja...*hust* ganz gut bekannt mit deinem Präfekten."
    Ich selbst zwar auch, aber meine vergangenen Eskapaden wollte ich nun nicht allzu breit treten :D
    "Und wenn du doch irgendwann weg musst..." Ich rang mir ein bitteres Lächeln ab. "Naja, wenn du es überlebst, werde ich es wohl auch."
    Daran wollte ich gar nicht erst denken, doch ich hatte ganz vergessen, dass der Beruf, den Corvus nunmal ausübte, nicht so ungefährlich war, wie der meine...gut, in der Regia lief man immer Gefahr, plötzlich durchzudrehen und aus dem Fenster zu springen, aber im direkten Vergleich war das Risiko doch verschwindend gering.

  • Selten hatte er sie bislang so fröhlich, so unbeschwert, ja, so glücklich erlebt. Er lächelte sie erlöst an und gab ihr einen Kuss auf die Stirn.
    “Leider muss ich wieder gehen.
    Der anstehende Triumphzug kostet mich viel Arbeit. So viele Legionäre innerhalb des Pomeriums sind immer ein Sicherheitsrisiko. Auch wenn sie treu für Iulianus gekämpft haben und ihre Waffen abgeben müssen.“

    Er küsste sie nochmals zum Abschied.
    “Aber ich muss dich wieder sehen… bald!“
    Erneut huschte ein strahlendes Lachen über sein Gesicht. “Sehr bald… das musst du mir versprechen.“

  • "Bald.", versprach ich und nickte mit wehmütgem Blick.
    Seinem Abschiedskuss folgte ein weiterer von mir, ehe ich mich langsam rückwärts von ihm entfernte.
    "Bald...", murmelte ich nochmal, schenkte ihm ein strahlendes Lächeln und wandte mich um, ging in Richtung Casa Didia davon.

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