Die Keller der Casa Octavia

  • Chryseis lies nun den Lappen, mit dem sie bisher Cyranas Arme abgewischthatte sinken.
    Wohin sollten wir fliehen? und selbst wenn ich mit dir fliehen wollte, wie soll ich dich von den Ketten losbekommen? Wie stellst du dir das vor? Ich habe weder Schlüssel, noch so großen Einfluss sie mir beschaffen zu können. Du müsstest schon selber irgendwie schaffen von den Ketten genommen zu werden.
    chryseis schüttelte den Kopf. Nicht dass sie nie mit diesem gedanken gespielt hätte, doch wie stellte Cyrana sich das nur vor? Die Chancen zu entkommen waren winzig, die Orte, wo sie hingehen konnte noch weniger vorhanden.

  • Ich lachte leise auf und ließ meinen Kopf gegen die Wand sinken.
    Ich würde keine Möglichkeit haben von diesen Ketten wegzukommen ausser nachzugeben und das würde ich nicht machen.
    Es ist alles sinnlos ging es mir duch den Kopf.


    "Ich wüsste auch nicht wo wir hinsollten, aber alles wäre besser als hier zu sein."


    Meine Stimme hatte einen traurigen Ton und ich hatte im Moment keine Kraft mehr mir darüber noch weitere Gedanken zu machen.


    "Ich weiß nicht wie ich von den Ketten kommen soll. Sie können mich nicht mein Leben lang an diesen Ketten festhalten."


    Doch das können sie ging es mir durch den Kopf.

  • Tu was sie sagen, auch wenn sich alles in dir dagegen sträubt tu was sie sagen und sie werden dir immer mehr vertrauen. Es wird zwar eine Weile dauern, du musst sie überzeugen, dass sie es tun können, doch schließlich wirst du die Ketten los sein., erklärte Chryseis nach kurzem Überlegen die einzige Möglichkeit, die ihr einfiel. 'Denn sie können dich ewig in diese Ketten legen, sie können und sie werden es', dachte sie traurig.

  • In meinem Kopf drehte sich alles.
    Meine Stimme wurde etwas lauter und nahm an Härte zu.


    "Haben sie dich geschickt? Sag haben sie dich geschickt um mir das einzutrichtern? Vergiss es, es wird nicht funktionieren, niemals, vor allem nicht so."


    Mir traten Tränen in die Augen.


    "Lass mich bitte alleine, geh."

  • Nein, sie haben mich nicht geschickt, ich habe darum gebeten dir Wasser bringen zu dürfen, doch ich glaube gerne, dass es sich für dich so anhören muss, als hätten sie es., sagte sie ruhig und wahrheitsgemäß.
    Chryseis stellte den Krug und den Lappen in Cyranas Reichweite. Der Krug war aus Holz und somit konnte er zum Glück nicht zerbrochen werden, stellte sie erleichtert fest, einen mitfühlenden Seitenblick auf Cyrana werfend.
    Es tut mir Leid., meinte sie, als sie die Tränen in Cyranas Augen sah, ohne, dass Chryseis es bemerkt hatte, hatten sich ihre Augen an das Zwielicht hier gewöhnt.
    Wenn du willst werde ich gehen, ich komme heute Abend nochmal wieder und bringe dir frisches Wasser.
    Leise verlies sie den Raum und lehnte sich erstmal kurz von außen an die Tür. Cyrana tat ihr so leid! Tief atmete Chryseis durch, zu gerne würde sie ihr helfen, doch wie?
    Dann stieß Chryseis sich ab und ging wieder hinauf, die kleine Minervina wartete auf sie, beziehungsweise die Sklavin, die sie netterweise übernommen hatte.

  • In diesem Moment wusste ich nicht ob ich ihr glauben sollte oder nicht. Ich hatte eher das Gefühl, dass sie sie geschickt hatten um mich umzustimmen.
    Als Cryseis ging und die Tür hinter sich schloß wurde mein Herz schwer.
    Ich ließ meinen Tränen und meiner Verzweiflung freien Lauf. Meine ganze Kraft war aufgebraucht und ich wußte einfach nicht mehr weiter.
    Ich wusste noch nichteinmal welche Tageszeit wir jetzt genau hatten oder wie lange ich jetzt eingespeert war.
    Von dieser ewig andauernden Dämmerung hatte ich Kopfschmerzen und die Schmerzen in meinen Füßen waren nicht besser.
    Ich nahm den Krug mit dem Wasser in die Hand und trank einen Schluck, dann besah ich ihn mir und musste enttäuscht feststellen, dass dieser aus Holz war. Er würde mir also nicht nützen. Das lies die Verzweiflung in mir nur größer werden.
    Ich hatte zwar keine Kraft aber in meiner Verzweiflung zog ich an den Ketten so fest ich konnte. Ich versuchte meine Hände herrauszubekommen, aber sie waren zu fest um meine Handgelenke. Alles was ich schaffte war, dass ich mir die Handgelenke aufschrubbte und sie anfingen zu bluten. Irgendwann gab ich es dann auf und lies meine Hände sinken, da waren sie allerdings schon rot.
    Ich konnte es nicht sehen, aber ich spürte es auf meinen Händen.
    Wieder wünschte ich mir eine Erlösung herbei und wieder spürte ich, das es mir verweigert wurde.
    Ich schloß meine Augen was aber keinen Unterschied machte, da es eh dunkel war.
    Mir blieb nichts als einfach zu warten was weiter passieren würde.

  • Mich hatte das Mitleid mit Cynara doch ein wenig übermannt und ich beschloss einmal nach ihr zu sehen. Ich schloss vorsichtig die Tür auf und kam herein, sah sie einfach nur an, wöhrend ich die Tür hinter mir schloss...

  • Ich öffnete meine Augen, als ich die Tür hörte. Es war schwer sie überhaupt zu öffnen, aber ich schaffte es dennoch.
    Ich erkannte dann meine Herrin die die Tür schloß und mich ansah.
    Gerne hätte ich mit ihren Augen auf mich herabgesehen. Hätte gerne geshen was sie sah.
    Ich zog etwas meine Beine an mich heran, was wieder nicht ohne Schmerzen blieb.


    "Was wollt ihr hier?"


    Meine Stimme war kaum hörbar, sogar dafür fehlte mir die Kraft.

  • Ich betrachtete sie. Man merkte ihr ihre Erschöpfung an und doch war sie immer noch so stur? Ich hoffte man würde vernünftig mit ihr reden können. Ich trat etwas näher und sah sie mit einem sanften Gesichtsausdruck an.


    "Ich wollte einfach einmal nach dir sehen... Diese Frage soll nichts damit zu tun haben, dich zu etwas zu überreden... Sie dient dazu eine Antwort zu erhalten. Warum machst du es dir so schwer? Sicher, Sklaverei ist lästig, doch so schwer es dir auch fällt, andere Umstände würden es leichter machen. Warum?"

  • Ich sah sie an und fragte mich ob ihr überhaupt bewusst war was sie sagte. Sie hatte doch gar keine Ahnung wie es ist Sklavin zu sein.


    "Ich werde meinen Willen nicht aufgeben, ich werde mich nicht aufgeben und ich werde nicht das aufgeben was ich mir geschworen habe. Ihr habt doch keine Ahnung."

  • Ich sah sie ernst an.


    "Keine Ahnung wovon? Ich selbst bin nicht immer Patrizierin gewesen, bin es erst seit gut einem Jahr. In meiner Zeit als Plebejerin habe ich mehr mit Sklaven denn mit Bürgern zu tun gehabt und ich kenne durchaus ihre Sichtweise."

  • Ich hatte keine Kraft für größere oder längere Diskussionen. Allein das Sprechen viel mir so unendlich schwer. Ich war müde und mir war kalt und gleichzeitig warm. Meine offnen Handgelenke schmerzen genau wie meine Füße.


    "Wieso lasst ihr mich nicht einfach gehen? Es wäre alles viel einfacher."


    Richtig bewusst war ich mir gar nicht was ich da sagte. Es war doch klar, dass man mich nicht gehen lassen würde. Ihr Mann hatte mir das schon deutlich zu verstehen gegeben.

  • Ich seufzte einmal tief und versuchte freundlich zu sprechen. Nicht gelangweilt oder gar genervt zu klingen.


    "Ja, das würde alles wesentlich leichter machen. Ich kann dir diese Frage auch nicht genau beantworten. Es liegt sicherlich an der römischen Erziehung, denn wir sind es nicht anders gewohnt. Und jeder Sklave sagt soetwas zu Beginn wie du. Und darum wird bei dir auch keine Ausnahme gemacht. Für gewöhnlich behandeln wir Sklaven beinahe wie freie Menschen, die gegen Bezahlung dienen, doch bei dir geht es nicht, wir können aufgrund deines Benehmens kein Vertrauen in dich haben. Es geht einfach nicht."

  • Ich ließ meinen Kopf sinken und überlegte kurz.


    "Dann nehmt mir wenigstens die Ketten ab. Ich kann hier doch eh nicht weg."


    Ich konnte mir ihre Antwort schon denken. Es war allein die Sache ihres Mannes und er würde sie mir nicht so schnell abnehemn.
    Meine Worte bereute ich eigentlich auch wieder. Ich saß hier und bettelte um etwas.

  • Ich sah sie nachdenklich an.


    "Ich werde einmal mit meinem Gemahl darüber sprechen. Solange du hier drin bist würde es eh keinen Unterschied machen, außer dass deine Handgelenke geschont bleiben. Ich frage ihn einfach einmal vor meiner Abreise. Doch musst du damit rechnen, dass Maximus dich auf der Reise nach Hispania wieder ankettet. Ich denke erklären brauche ich es dir nicht, aus welchem Grunde...."

  • Ich musste mich sehr zurückhalten nicht irgendetwas zu sagen. So viele Worte lagen mir auf der Zunge. Meine Handgelenke waren eh schon blutig, aber das konnte sie bei diesem Licht nicht sehen.


    "Nein, erklären braucht ihr es mir nicht. Ihr wisst, dass ich jede Möglichkeit nutzen würde um zu fliehen."


    In Gedanken fügte ich noch hinzu: Und ich würde alles dafür tun.

  • Ich seufzte schwer und sah sie ein wenig resigniert an.


    Und aus eben dieser Ahnung heraus lassen wir äußerste Vorsicht walten. Gehen wir einmal davon aus, dass du keine Möglichkeit zum Fliehen haben wirst. Was tust du? Du wirst dich fügen müssen, es gibt grausige Methoden um dich gefügig zu machen und weder Maximus noch ich sind darauf erpicht. Wie stellst du es dir vor, wie es weiter gehen soll?

  • Ich ließ meinen Kopf zurück gegen die Wand sinken. Ich wusste was ich tun würde wenn ich keine Möglichkeit mehr sehen würde.


    "Ich werde mich nicht fügen. Bevor ich das mache würde ich eher einen anderen Weg gehen. Und genau das glcihe würde ich machen wenn ich wüßte es gäbe keine Fluchtmöglihckeit mehr."


    Wieder versuchte ich mich in einer bequemere Position zu bringen und ich hätte aufschreien können als ich meine Füße berührte. Dieses Gespräch ging wieder nicht vorran, alles drehte sich wieder im Kreis. Ich verstand nicht wieso ich gekauft wurde, sie wussten vin Anfang an, dass ich mich weigern würde.


    Wenn ich gekonnt hätte wäre ich am liebsten aufgesprungen. Sie stand nahe bei mir, wenn diese Ketten nicht gewesen wären hätte ich es gemacht. Ich musste von diesen Ketten loskommen. Und ich hoffte, dass sie wirklich mit ihrem Gemahtl sprechen würde.

  • Chryseis war wieder auf dem Weg hinunter in den Keller. Den ganzen Tag über hatte sie an Cyrana denken müssen, hatte kaum ihre Arbeit richtig un können, da sie andauernd abgelenkt gewesen war.
    Doch zum Glück hatte Minervina die meiste Zeit geschlafen und sie nur ein paar alte Sachen flicken müssen.
    Sie trug wieder einen Holzkug mit Wasser bei sich, den sie Cyrana bringen wollte. Als sie gerade aus Höflichkeit klopfen wollte hörte sie vondrinnen Stimmen. Die von Cyrana und einer anderen Frau, das war Helena! erkannte chryseis nach kurzem lauschen.
    Sie wollte nicht stören und so lies sie sich auf der untersten Treppenstufe nieder und beschloss zu warten.

  • Ich sah sie weiterhin an, es machte mich verrückt, dass sie nichts sagte sondern einfach nur auf mich runtersah.


    "Woher soll ich wissen wie es weitergehen soll? Ich....."


    Ich brach ab, es hatte doch keinen Sinn mit ihr hier zu diskutieren. Die Gespräche drehten sich im Kreise immer wieder und wieder.


    Für einen Moment schloß ich die Augen um wieder ruhiger zu werden.

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