• Decius hörte den Ausführungen seines ehemaligen Dozenten aufmerksam zu und wurde sehr verlegen, hatte er doch nicht damit gerechnet tatsächlich so gut abzuschneiden... und die Sache mit den Aufgaben auf der Rückseite war ihm auch etwas unangenehm, war er doch gegen Ende der Prüfung in Platznöte gekommen, was zweifelsfrei auf seine nicht besonders ordentliche Schrift zurückzuführen gewesen war.


    "Oh, das freut mich wirklich zu hören, ich hätte nicht gedacht tatsächlich eine solche Arbeit zu vollbringen... nun ja, und wegen der versteckten Aufgabe... mir war der Schreibplatz ausgegangen..."


    Decius wnadte sich kurz zu seinem Cousin:


    "Sag, hast du Wein im Haus? Ich habe ja etwas zu feiern..."


    Decius wusste dass die Wahrscheinlichkeit, in dieser Cassa keinen Wein auftreiben zu können so gering war wie die dass die Urbs Aeterna Morgen verschwunden sein würde.

  • Angesichts der diesjährigen Kandidaten zur Quästur, habe ich absolut keine Bedenken, dass du irgendwelche Probleme bei deiner Kandidatur haben würdest. Aber natürlich kannst du dir trotzdem, auch jetzt schon, meiner Unterstützung sicher sein. Alles weitere und genauere werden wir dann zu gegebener Zeit besprechen, ja, halte ich auch für das beste.


    Zufrieden lauschte Crassus dem kurzen Wortwechsel zwischen Decius und Callidus. Na also, herausragende Leistung, passt. Er nickte Decius zufrieden zu.


    Ob wir Wein im Haus haben? Crassus fasste sich ans Kinn und dachte einen langen Moment lang nach - natürlich nicht ohne auch die Stirn zu runzeln. Hmm, nein, ich glaube nicht. antwortete er toternst und nahm einen Schluck aus seinem Becher, voll mit Wein.

  • Decius schaute Crassus zunächst zweifelnd, dann mißtrauisch an. Das war doch wieder so eine Spitze von ihm, er hatte es doch geahnt.


    "Hm. Kein Wein. Das ist aber ein Jammer. Dann musstest du deinem Gast hier Wasser anbieten?"

  • Zitat

    Original von Gaius Caecilius Crassus
    ........
    Nein, danke. Ich denke ich kann den Salzverbrauch in meinem Haushalt sehr gut alleine einschätzen, da immerhin einer das Salz bezahlen muss. Und dieser einer bin ich......


    Soso, du kommst also an Informationen, an die ich niee kommen würde. Was sind das für Informationen? Die vorraussichtliche Salzpreisentwicklung? fragte er etwas spöttisch. Geb mir einige Beispiele für deine Information! Wenn du mit Leichtigkeit an solche Informationen kommst, dann sollte es dir ja auch nicht schwer fallen, einige Beispiele zu nennen.
    ....



    Unterwürfig verbeugte sich Decius. Was für ein harter Brocken, dachte sich der Hochstapler dabei. Wann hatte er das letzte Mal so ein schwieriges Opfer gehabt? Das war schon bestimmt einige Jahre her. Die kleine Patrizierkröte von der Via Sacra. Hatte tatsächlich ihm seine falsche Sklavin für nur 100 Sesterzen abkaufen wollen und ihm mit den Praetorianern gedroht. Und nun stand er dieser Drohung leibhaftig gegenüber. Nichts von den Überlegungen spiegelte sich auf Decius Gesicht wieder. „Werter Praefect, nichts liegt mir ferne, von Dingen zu sprechen, von denen ich keine Ahnung habe. Verzeih meinem schnellen Mundwerk!“ meinte Decius auf die Lapalie mit dem Salzverbrauch bezogen.


    Betont griff er sich an sein Kinn und schien über Crassus Frage nachzudenken. Der wäre ein genialer Trickbetrüger, so war sich Decius sicher. Mit was für eine Kunst der Praefect bluffte, da war sich Decius sicher. Niemand konnte alles wissen und überall seine Finger haben. Oder doch? Decius dachte kurz an seine übellaunige Livilla. Schrieb die nicht öfters so seltsame Dinge auf? War sie eine Informantin der Praetorianer? Er hätte wohl besser lesen lernen sollen als nur die paar Brocken, die er beherrschte. Den Kopf hin und her wiegend, seufzte Decius theatralisch. „Nun, werter Praefect, wir haben Kontakte in die Geschäftswelt, die auf dem Handel beruhen. Das sind völlig andere Vertraulichkeiten, oder zumindest nehme ich das an. Außerdem gehen unsere Kontakte durchaus bis Griechenland, das Land der Dacer und auch bis zu den Parthern, die uns immer mal wieder mit Salz aus der Salzwüste beliefern. Über Mittelsmänner natürlich. Aber wenn Dir das nicht nützlich sein kann? Dann bin ich ratlos...Wir könnten Dir nur unsere treue Verbundenheit und unsere Freundschaft versichern. Mehr leider nicht!“


    Schwermütig und seinen tränensackbetonten Augen sah Decius zu Crassus auf, der ja durchaus etwas größer als Decius war. "Ein Beispiel? Nun, uns war durchaus schon einige Wochen vor dessen Ankunft bekannt, dass Prinz Akuma von Dacien nach Rom gebracht werden würde. Aber ich muss zugeben, ins Blaue hinein, ist es schwierig, Dir zu beweisen, was wir herausfinden können. Ich schlage Dir folgendes vor. Du stellst uns auf die Probe. Irgendetwas, was Du schon länger wissen wolltest. Und ich finde es bis, sagen wir in drei Tagen, für Dich heraus?"

  • Ob es wohl ein schlechtes Zeichen war, dass der offenbar Vorsteher vieler Salzhändler eingestand, dass er keine Ahnung von dem Salzverbrauch eines Haushaltes hatte? Na gut, unter den richtigen Bedingungen und Umständen, würde wahrscheinlich sogar ein Priester zugeben, dass er keine Ahnung von Göttern hatte, ein Bäcker, dass er keine Ahnung vom Backen hatte und ein Pferdezüchter, dass er keine Ahnung von Pferden hatte. Ein wütender Prätorianer in seiner eigenen Casa war wahrscheinlich ein solcher Umstand. Zumindest, wenn man den Geschichten um die Prätorianer glaubte. Er machte eine lässige Handbewegung zu seinen Worten und machte damit deutlich, dass er fortfahren sollte.


    Hmm nachdenklich strich er sich, inspriert durch den Händler, über sein Kinn. Sicherlich hatte er durch diese Verbindungen Zugriff auf so einige Informationen. Und auch wenn es nur Handelsbeziehungen waren, so wurde er sicherilch auch über andere Sachverhalte als nur über den Salzpreis, informiert. Selbst wenn es bisher noch nicht so gewesen wäre, so könnte man das sicherlich einrichten. Andereseits ist die Frage, ob diese paar mehr Informationen den Aufwand wirklich wert wären. Durch seine Informanten bei den Prätorianern würde er früher oder später genau die selben Informationen erhalten und diese würden nur Geld bekommen. Und nicht mal seins, sondern das vom Kaiser. Puhh, ob das den Aufwand wohl wert war?


    Das Beispiel von seinem Gegenüber ließ Crassus stutzen. Lange musterte er sein Gegenüber: Ich bin der Chef des Geheimdienstes des Imperiums. Glaubst du, zu mir wäre es nicht auch schon Wochen vor der Ankunft des Prinzen durchgedrungen, dass er hier in Begleitung einer Eskorte eintreffen würde? Immerhin wurde er durch unsere Truppen erst gefangengenommen. Solltest du mir nur solche Informationen bringen können, die sowieso schon in meinem Einzugsbereich liegen, dann bin ich enttäuscht, denn du versprachst mir Informationen, an die ich nie kommen würde. Und da ich mir keine solchen Informationen vorstellen kann, würde ich gerne von dir ein Beispiel hören.

  • Bei den Göttern, der Mann war nicht nur ein harter Brocken und wahrlich eine Herausforderung, was den Schlagabtausch anging. Nein, er war auch noch scharfsinnig. Decius grübelte einen Moment, ob der Praefekt Lunte gerochen hatte. Aber der Mann hatte doch sicherlich täglich Männer, die ihn ansprachen, als Klient aufgenommen zu werden. Also keine Probe? Verdammt! Das hätte es Decius auf jeden Fall einfacher gemacht. Auf jeden Fall war langsam, aber sicher der Zeitpunkt für einen taktischen Rückzug. Ein Brocken für den Löwen hinwerfen, und dann versuchen abzuhauen? Während der Löwe den Brocken verschlang? Decius verneigte sich unterwürfig.


    „Oh großer Praefekt, natürlich habe ich gehofft, Dich von dem Wert unserer Klientenschaft zu überzeugen. Ob es Dir genügt, ob es Dir nützlich ist oder ob meine Amici und ich Dir als Bündnispartner recht sind, kann ich wohl kaum mit meinen Worten beeinflussen. Eine Information? Vielleicht etwas über den ehemaligen Praefectus Annonae? Es heißt, dass er zwei Schiffe der Getreidelieferung nach Magna Graeca hat umleiten lassen. Mit ein wenig Bestechung hat der die Kapitäne davon ‚überzeugt’, dass sie angeblich gesunken sind. Das Getreide und dann auch die Schiffe wurden jedoch Gewinnbringend verkauft. Einer meiner Geschäftskunden sagte, dass Sergius Sulla erpresst wurde und deswegen die Stadt verlassen musste!“ Decius hatte den Erpresser nicht nur selber gesprochen, nein er gehörte sogar zu seiner eigenen Familie, sein jüngerer Bruder genau genommen. Aber das musste der Praefekt ja nicht unbedingt wissen.


    „Aber ich sehe schon, Du zauderst und hast Bedenken. Dann möchte ich Dir einfach die Gelegenheit geben, darüber nachzudenken und mich nun zurückziehen. Bei einer solchen wichtigen Entscheidung möchte ich Dich nicht drängen. Ob ein Tag, eine Woche oder ein Monat. Es kommt nur darauf an, dass jener Entschluss mit Überzeugung getroffen wird. Die Liste hast Du nun ja und Du wirst mich im Viertel der Salzhändler via Sklaven erreichen können. Es ist das rote Haus am Ende der Hauptgasse dort. Das mit den blauen Reben!“ Decius verbeugte sich noch mal tief und hoffte, dass er jetzt gehen durfte.

  • Die Information über Sulla gefiel Crassus schon viel besser, denn davon wusste er ehrlich noch gar nichts. Solangsam glaubte Crassus sogar daran, dass der falsche Salzhändler als Klient gar nicht so die falsche Wahl wäre. Allerdings ist die Frage, wer solche Sachen weiß, muss selber Dreck am Stecken haben. Und wer Dreck am Stecken hat landet regelmäßig vor Gericht und dann war Crassus in der Pflicht. Ja, diese Entscheidung müste er sich noch einmal ganz gut durch den Kopf gehen lassen und noch mal alles in Ruhe abwägen.


    Gut, dann gebe mir ein, zwei Nächte Bedenkzeit, ich werde dann nach dir schicken lassen. Wie, sagtest du, war dein Name noch gleich? Mit einer Adresse allein würde sich wahrscheinlich die beste Brieftaube der Sacerdotes Veneris verfliegen, und meine Sklaven erst recht.

  • Unendliche Erleichterung machte sich in Decius breit. Das Licht am Ende des Tunnels war zu sehen. Ein breites und erfreutes Lächeln zeigte sich auf seinem dicken Gesichtt. Unterwürfig verbeugte er sich. „Mein Name ist Publius Plodius Pulcher, werter Praefekt. In dem Viertel bin ich recht gut bekannt, so dass es Deinem Sklaven nicht schwer fallen müsste, mich zu finden!“ Decius lächelte breit und aalglatt. Vielleicht rührte sein Lächeln von der Schadenfreude her, wenn er bedachte, wie der echte Pulcher gucken würde, wenn er den Boten des Praetorianerpraefekten ins Haus bekam. Zu gerne würde Decius das sehen. Er konnte diese fette Kröte Pulcher wahrlich nicht leiden. Hatte Decius früher Mal als Koch bei ihm gearbeitet. Ihn, Decius, wieder erkennen würde Pulcher wahrscheinlich nicht, nur seine eingelegten Eier in Honig, die doch auf Pulchers Feiern berühmt waren. Doch das war nun schon zehn Jahre her. Decius war jedoch sehr nachtragend. Aber vielleicht würde sich Pulcher auch freuen, sollte er gar tatsächlich als Klient aufgenommen werden. „Dann danke ich Dir sehr, dass Du mir Deine Zeit geschenkt hast. Ich hoffe auf ein gutes Zeichen für unser Anliegen. Mögen die Götter Dir wohl gesonnen sein, Praefectus. Vale!“ Decius verbeugte sich tief, schlug seine Toga theatralisch zu Recht, drehte sich um und marschierte auf den Ausgang zu. Seine Sklaven folgten ihm auf den Schritt.

  • Publius Plodius Pulcher, so soll es also sein. Ich werde dann einen Sklaven nach dir schicken lassen, sobald meine Entscheidung feststeht. Crassus nickte dem Gast zu und musterte ihn ein letztes mal, während der vermeindliche Händler das Atrium verließ. Das war schon ein komischer Kauz, wie Crassus für sich feststelle. Er war wohl noch recht unerfahren, was die Sachen und das Verahlten in den höheren Schichten angeht. Bestimmt so ein neureicher Sack, der durch irgendeinen glücklichen Zufall eine Menge Geld bekommen hatte und es nun mit beiden Händen für Frauen und Essen aus dem Fenster schmeiß. Naja, raffte sich Crassus auf, es soll ihm egal sein. Er verließ wenig später auch das Atrium und widmete sich wieder anderen Arbeiten.

  • Mit den ganzen Sachen im Atrium stand er nun da und sah den Sklaven zu wie sie sein Gepäck langsam aber sicher verluden. Er war ein wenig aufgeregt, denn es war das erste mal, dass er nach Germanien reisen würde. Er ging noch einmal im Kopf durch ob er auch alles eingepackt hatte, aber wenn er etwas vergessen hatte, dann war das wohl ziemliches Pech. Nun wartete er nur noch auf Crassus um sich von ihm zu verabschieden.

  • Beinahe hätte Crassus vergessen, sich von Fabricianus zu verabschieden, aber zum Glück hatte er ja einen aufmerksamen Leibsklaven, der ihn auf solche Unachtsamkeiten aufmerksam machte. So kam er gerade noch rechtzeitig um sich von seinem Cousin zu verabschieden. Mit einem breiten Grinsen trat er auf ihn zu:


    Du meinst es also tatsächlich ernst?

  • Da war er ja. Er musste grinsen als er seinen Cousin sah und hob etwas seine Hände. Ja was hast du denn gedacht? Das ich scherze? Nee nee das mache ich nicht. Ich freue mich drauf und am besten wir machen kein großes Hin und Her sonst fließen hier noch die Tränen schmunzelte er und breitete seine Arme aus um seinen Cousin zu umarmen. Er hätte nicht gedacht, dass es ihm doch noch so schwer fallen würde sich von ihm zu verabschieden, aber es musste sein und er war gespannt auf Germanien und seine neue Arbeit dort.
    Lächeln ließ er wieder von seinem Cousin ab. Die Sklaven waren mit verpacken schon fertig und es hieß nun langsam wirklich Abschied nehmen, wenn er nicht seine Reisemöglichkeit verpassen wollte. So ich wünsche dir alles gute Crassus und du hörst als erster von mir wenn ich angekommen bin, versprochen. Mach mir keine Schande und denk dran wenn es zu einer Hochzeit kommt will ich eine Eiladung haben.

  • Mach dir um mich mal keine Sorgen. Ich werd dir bestimmt keine Schande machen, ich hoffe du mir auch nicht. Wenn doch, naja, dein Chef wird schon wissen, wie er dich erziehen muss, damit du so lebst, wie es mir wohl am liebsten wäre.
    Mach's gut und denk an mein blondes Geschenk.


    Crassus lachte laut. Bald würde es in der Casa wieder ruhiger werden... und ein Fehler war es bestimmt auch nicht, dass Fabricianus, bald auf eigenen Beinen stehen würde. Selbst wenn es nur schiefgehen sollte, ein Versuch war es sicher wert.

  • Immer noch grinsend stand der junge Caecilier vor seinem Cousin und man konnte doch etwas mehr in seinen Augen sehen. Ich werde dran denken und auch an die ch wünsche dir alles gute. Es war ein wahrlich großer Schritt den der Caecilier nun vor hatte und er musste sich nun losreißen sonst würde er es sich vielleicht noch anders überlegen und hier bleiben, war Crassus doch viel mehr als nur ein Cousin für ihn. Ein letztes Lächeln und eine kurze Umarmung mussten reichen, denn schließlich war er ja nicht aus der Welt und würde vielleicht in naher Zukunft als etwas großes zurückkommen, auch wenn das vielleicht nur Träume waren.


    Langsam ging er aus dem Atrium nach draussen und bestieg dort einen Wagen der ihn zu seiner Reisegelegenheit bringen würde. Wieviele Tage er unterwegs sein würde wussten sicher nur die Götter und die würden hoffentlich eine schützende Hand über ihn legen. So ging er seines Weges.

  • Crassus begleitete Fabricianus noch bis an die Porta, ehe dieser den Wagen bestieg und dann nach einem kurzen Gruß langsam aber sicher verschwand, solange bis er letztlich gar nicht mehr zu sehen war.
    Crassus blieb dann noch einige Momente länger in der Türe stehen, so als ob es sich Fabricianus nochmal anders überlegen und zurück kommen könnte - verschwand dann aber mit einem Grinsen im Haus.


    Er wird also tatsächlich erwachsen.. :D

  • Tiberius saß mit strahlendem Gesicht und einem Pokal voller Wein, den er sich aus Crass... nein, aus dem familiärem Weinvorrat "geborgt" hatte auf einer der im Atrium stehenden Bank und klopfte sich mit großer Geste selbst auf die Schulter.


    "Tiberius, das hast du fein gemacht! Da haben sich deien Studien und die ganze Mühe ja doch gelohnt, ha!"


    Er nahm einen großen Schluck und stieß auf sich selbst an, wobei ihm ein weiteres mal der ausgezeichnete Weingeschmack seines Onkels auffiel.
    Nach der ersten Euphorie drehte er den Pokal nachdenklich in den Händen und dachte darüber nach,w as er nun mit der gewonnenen Qualifikation anfangen sollte... er dachte an das Gespräch mit Crassus zurück, und plötzlich wusste er was er zu tun hatte. Auch wenn es wohl nicht ganz einfach werden würde. Er leerte den Pokal in einem Zug, grinste slebstgefällig, stellte das Trinkgefäß auf die Bank und verließ mit festen Schritten das Atrium in Richtung Haustür.

  • Froh darüber, dass sie nicht zu lange in den Unterkünften warten musste, folge Nanami dem Verwalter in das Atrium. Dabei blickte sie sich nach allen Seiten um und versuchte sich bereits ein wenig mit der Umgebung vertraut zu machen.


    Der Verwalter sprach wenig und so zog es Nanami vor, unaufgefordert keine Fragen zu stellen. Insgeheim war sie neugiereig darauf ihren neuen Herren endlich kennen zu lernen, aber auch ein wenig ängstlich. Vieles war so anders, als sie es gewohnt war. Früher diente sie meist zusammen mit anderen Sklalvinnen oder Haramsdamen, doch nun war sie ganz allein und das in einem Land dessen Sitten ihr noch so neu und fremd waren.

  • Nach einiger Zeit kam Tiberius in das Atrium und trat zu seiner Sklavin.


    "Salve... wie heißt du noch gleich? Nanami?"


    Er trat an eine in einer Ecke des Atriums auf einem kleinen Tischchen ruhende Obstschale und nahm einige Weitrauben, spielte eine Weile mit ihnenherum und stopfte sie sich schließlich in den Mund. Während dieses Vorganges ruhte sein Blick unablässig auf der hübschen Neuerwerbung. Schließlich fuhr er fort:


    "Nun denn, du hast es bereits auf der Auktion gesagt, doch erzähle mir noch einmal etwas über deine Fähigkeiten. Und welche Tätigkeiten hast du früher ausgeübt?"

  • Nanami trat etwas näher, bevor sie vor Tiberius stehen blieb. Sie faltete die Hände vor dem Körper gegeneinander um sich zuerst tief vor ihm zu verneigen, bevor sie zu sprechen begann. Ja Herr, man nennt mich Nanami.
    Manches an ihr mochte vielleicht fremdartig oder einstudiert erscheinen, doch es war die Art und Weise wie sie es gelernt hatte ihren Herrschaften zu dienen.


    Dann erhob sie sich wieder, lies die Hände aber gefaltet während sie weiter sprach. Sie lächelte dabei und freute sich etwas von sich erzählen zu dürfen. Herr ich komme aus den fernen Ländern im Osten Eures Reiches und diente dort an den Höfen und in den Harems verschiedener Satrapen. Seit ich denken kann lebe und sorge ich für das Wohl meiner Herrschaft. . sie machte eine kurze Pause, um dann über ihre Fähigkeiten und Aufgaben zu sprechen. Oft war ich dabei als Leibsklavin ausschließlich für das Wohlergehen der Herrinnen verantwortlich. Dazu lehrte man mich die Zubereitung edler Düfte und Öle und den Umgang mit feinsten Stoffen und Geschmeide. Dabei musste sie unwillkürlich darüber nachdenken wie viele Frauen ihr neuer Herr wohl haben würde. Auch mit Tanz und Gesang kann ich die die Augen und Ohren erfreuen ... oder mit Gedichten, denn ich kann sowohl lesen als auch schreiben. wieder hielt sie kurz inne, denn es schickte sich nicht zuviel auf einmal zu reden. Doch ihr Herr schien weiter zu zu hören und so fuhr sie fort. Und falls Ihr einmal Schmerzen habt, oder Euch einfach entspannen wollt, so kann ich Euch mit einer heilsamen Massage dienen so wie sie in meiner Heimat von den Heilern und Priestern angewandt wird.


    Nun hatte sie alles aufgezählt und senkte nun wenig den Blick, um auf die Antwort ihres Herrn zu warten. Sie hoffte, dass ihre Fähigkeiten Gefallen finden würden.

  • Während Nanami sprach, hörte Tiberius aufmerksam zu, schmunzelte bei dem einen oder anderen Wort und kratzte sich alsbald nachdenklich am Kopf. Düfte und Öle zubereiten? Feinste Stoffe und Geschmeide? Nun nagten Zweifel an ihm: Ob diese Investition sich wirklich gelohnt hatte?


    Dass sie des Lesens und Schreibens mächtig war stimmte ihn jedoch zuversichtlich, und auch die angesprochenen Heilkünste würde er sicherlich in Anspruch nehmen.


    Nachdem Nanami geendet hatte, begann Tiberius:
    "So wirst du mir sicherlich das eine oder andere von den Höfen des Ostens berichten können. Und ich hoffe doch dass du nicht nur für das Wohlergehen von Herrinen, sondern auch für das der Herren sorgen kannst.
    Des Griechischen in Wort und Schrift bist du mächtig, ebenso wie des Latein in Schrift?"

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