• Tiberius stand im Atrium und schaute nach, ob er auch an alles gedacht hatte was er für die nun anstehenden Besuche benötigen würde. Er hatte seine beste Toga angelegt, auch wenn er dies schon jetzt bereute: Es war einfach sehr unbequem.


    Nachdem er sich noch einmal vergewissert hatte dass alles so war wie es sein sollte machte er sich auf den Weg.

  • Centho nahm gerne einen Becher Wein an er hatte eine richtig trockenen Mund heute. Es war schon sein 4 oder 5 Besuch heute und es würde sicher nicht der Letzte sein. Wie immer blieb er stehen und warte auf Caecilia Calena.

  • Calena war im Garten gewesen. Sie hatte ein klein wenig nachgedacht, nichts Besonderes, einfach nur so und sie hatte das schöne Wetter genossen welches heute herrschte. Vor wenigen Tagen noch hatte es geregnet und nun erstrahlte der Garten noch viel schöner als sonst. Irgendwie war es still geworden ohne die ganze Familie hier in der Casa. Um genau zu sein gab es hier nur sie und Tiberus, alle anderen waren fort gegangen. Sie hatte kurz mit Crassus gesprochen und ihn gebeten sie hier bleiben zu lassen und es war für ihn in Ordnung gewesen. Was sie eigentlich für ein Glück gehabt hatte konnte sie ja noch nicht ahnen.


    Als der Ianitor an ihre Seite trat und ihr einen Besucher mitteilte runzelte sie kurz ihre Stirn, denn sie erwartete niemanden und kannte auch nicht wirklich viele Leute die sie besuchen konnten. Dennoch stand sie von der steinernden Bank auf und kam in das Atrium wo der Besucher schon auf sie wartete.
    "Salve," grüßte sie ihn leise wie es ihre Art war. "Caecilia Calena und mit wem habe ich die Ehre?" fragte sie höflich. Calena war schon immer sehr höflich gewesen und lächelte den fremden Mann etwas zurückhaltend an. Im Leben wäre sie nicht auf die Idee gekommen, dass dieser eine schlechte Nachricht für sie haben könnte.

  • Nach nun nicht grade wenig Zeit, wer wusste schon wo man die Dame geholt hatte, sicher hatte sie geschlafen und musste sicherst herrichten. Kam dann doch jemand Centho hatte den Becher schon lange gelehrt und sein Mund war fast schon wieder trocken. Die Begrüßung war leise und Sanft mehr wie ein Lufthauch als den gesprochen Worte. Aber er wand sich in die Richtung aus der sie kamen.


    „Salve ich bin Lucius Iulius Centho ich bin derzeit Decemvirund mus dich in einer Amtssache besuchen.“


    Sagte er um der Frau erst mal Gelegenheit zu geben zu realisieren um was es hier jetzt gehen würde. Mach mal wusste die Familie nichts vom Tot des Verwandten und Centho wollte nicht gleich mit der Porta in die Casa fallen.




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  • Schon im nächsten Moment wo er sich vorstellte wünschte sich Calena, dass er es nicht getan hätte. Warum war sie heute hier und nicht jemand anderes aus der Familie. Solche Leute wie er kamen nur zu Besuch wenn sie eine schlechte Nachricht hatten und diese wollte sie nicht haben, auf keinen Fall. Schon damals als man ihr den Tod ihrer Eltern, zuerst der ihrer Mutter und dann der ihres Vaters mitgeteilt hatte, hatte sie diese Leute verflucht. Ihr war schon bewusst, dass der Mann nur seiner Berufung nachging, aber dennoch wollte sie es nicht hören egal um was oder wen es hier ging.
    Ein unsichtbares Band zog sich fest um ihren Magen zusammen und unsichtbare Hände waren dabei ihren Hals abzudrücken.
    Kein schönes Gefühl.
    Hinzu kam, dass ihre sonst bräunliche Hautfarbe ins weiße umschlug. Eine Hand wanderte unterhalb ihres Halses und blieb dort liegen während sie ihren anderen Arm etwas vor der Brust verschränkte. Alleine ihre Haltung deutete schon mehr als nur darauf hin, dass sie das alles gar nicht hören wollte.
    Warum war Tiberius nicht hier? Oder Crasssus. Die beiden hätten diese Nachricht entgegen nehmen müssen und nicht sie.


    "Ja?" Ihre Stimme klang unsicher und sie konnte nicht verhindern, dass diese ziemlich zitterte. Warum sie? Fragen über Fragen. Je schneller sie das hier durch hatten, desto schneller hatten sie es hinter sich. Aber verdammt noch mal, sie wollte es nicht hören.

  • Schon das zögerliche >Ja< zeigte das sie nicht wusste worum es geht. Das War natürlich immer der heikelste Teil der Sache und bei weitem auch immer der unangenehmste.


    „Caecilia Calena wollen wir uns nicht lieber setzten.“


    Schon komisch das er der Frau in ihrem Haus einen Platz anbot aber er fand es jetzt nicht vermessen. Sie schien so zerbrechlich und er befürchte das ihr Kreislauf kollabieren würde wenn er ihr sagte das ihr Cousin bei einem Übungsunfall ums Leben gekommen war. Nach dem sie Platz genommen hatten blieb ihm aber nichts aus zu beginnen.

    „Caecilia Calena dein Cousin Galeo Caecilius Paulinus der seinen Dienst bei den Urbannern begonnen hatte ist bei einer Übung verunglückt. Du hast mein Beileid.“


    So nun war es raus und er suchte in ihren Augen nach einer Reaktion.



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  • Sie sah ihn weiterhin etwas skeptisch an. Ihr Wunsch blieb leider ungehört. Kein anderer kam so war es dann wohl ihr Los, dass sie die Nachricht annehmen musste, ob sie wollte oder nicht. Nur selten fragte das Schicksal nach ob man wollte. Das war nicht fair, aber das war das gesamte Leben ja nur selten.
    Ein schwaches Lächeln huschte über ihre Lippen. Es wirkte unsicher und ziemlich aufgesetzt auf den ersten Blick. Seinem Vorschlag kam sie nach kurzem Zögern dann doch nach und setzte sich auf eine der steinernen Bänke die im Atrium aufgestellt waren. Sie erinnerte sich noch, dass sie damals bei ihrer Ankunft auf einer gesessen hatte und mit Crassus gesprochen hatte. Ja das war vor noch gar nicht sooo langer Zeit gewesen.


    Was sie dann zu hören bekam ließ die Farbe nun vollends aus ihrem Gesicht weichen. Paulinus.....ihr Cousin....sie hatte ihn schon länger nicht mehr gesehen und auch sonst nichts weiter von ihm gehört. Er war ihr damals aus dem Weg gegangen nach dieser einen Sache....der Kuss...die Umarmung.....Ihr Magen, das unsichtbare Band zog sich nur noch enger herum und ihr war schlecht. Tausend Bilder blitzten vor ihrem inneren Auge plötzlich auf. Das erste Mal als sie sich gesehen hatten war auch hier im Atrium gewesen. Sie hatte mit einem kleinen Mädchen gespielt, die Tochter zweier Sklaven, da war sie Paulinus fast in die Arme gelaufen. Und nun sollte er nicht mehr bei ihnen sein?


    Calena konnte den Iulier nicht ansehen. Ihr Blick glitt an ihm vorbei ins leere und so leer schien auch ihr Blick für diesen Moment zu sein. Es tat weh, schrecklich weh sogar. Es war ein anderer Schmerz als damals bei ihren Eltern, dennoch war es schmerzvoll und nicht leicht diesen hinzunehmen. "Danke...........für dein Beileid," sagte sie leise und faltete ihre Hände in ihrem Schoß. Calena musste schlucken, aber sie riss sich zusammen. Etwas in ihr wollte hier und jetzt nicht zulassen, dass sie weinte. "Wie kann man bei einer Übung verunglücken?" fragte sie dann mit zittriger Stimme. "Ist es nicht deswegen nur eine Übung damit nichts passiert?"

  • Ja da hatte sie recht aber was sollte er ihr sagen natürlich übte man damit nichts passierte aber Unfälle geschahen nun mal. Und so detailliert waren seine Informationen ja auch nicht, die einzelnen Truppen Teile waren meist sparsam mit dem was sie Preisgaben. Erstand das sie sich nicht in die Karten schauen lassen wollten und grade eine Truppe wie die Stadtkohorte hatte eine Ruf zu schützen.


    „Es tut mir leid für deinen Familie. Aber mehr kann ich dir nicht sagen es ist bei Soldaten meist so dass man mir nur einen knappen Kommentar dazu gibt. Auch wenn ich dir gern mehr sagen würde.
    Es ist an mir das danach alles seine Ordnung hat so fällt es mir schwer aber du bist der nächste angehörige.


    Wenn du dich also in der Lage fühlst das Erbe an zu nehmen würde ich dir das Erbe übertragen es geht dabei um seine persönlichen Sachen und ein Teil seines Soldes. “


    Natürlich war es immer schlecht mit Rechtssachen zu kommen wen die Angehörigen grade erst vom Tot erfahren hatten. Aber das war ja seine eigentliche Aufgabe.



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  • Ihr steckte ein riesiger Kloß im Hals fest und diese schien einfach nicht verrutschen zu wollen. Sie hasste solche Momente, sie hatte sie schon damals gehasst als es um ihre Eltern gegangen war.
    "Natürlich...ja ich bin dazu in der Lage.....Seine Sachen....werden sie hier her gebracht?" fragte sie leise nach, denn sie wusste ja nicht um was für persönliche Sachen es sich genau handelte. Die Vorstellung die Sachen entgegen zu nehmen war schrecklich, aber da würde sie durch müssen. Vielleicht würde ihr Tiberius beistehen, das würde er ganz sicher. Am besten sie redete gleich mit ihm wenn er wieder in der Casa anwesend war. Es war in letzter Zeit viel zu still hier geworden und schien immer stiller zu werden.


    Calena fuhr sich mit beiden Händen etwas über das Gesicht. Zwei Armreifen an ihrem rechten Handgelenk klimperten als sie die Hände wieder in ihren Schoß sinken ließ. "Muss, ich noch etwas machen?" wollte sie dann noch wissen. Calena war in diesen Dingen einfach nicht gut. In ihrem Kopf begann es zu pochen und an ihren Augen konnte man sehen, dass ihr zum Weinen zu Mute war, aber sie wollte einfach nicht.

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