Privatgemächer der früheren Präfekten

  • Als sie den Aufruf zum Eintreten vernahm, öffnete sie die Tür und betrat den Raum.


    "Hast du einen moment Zeit für mich,"


    fragte sie leise und versuchte etwas zu lächeln. Sie wusste, dass es ein unpasender Zeitpunkt war, aber sie machte sich Sorgen und mti jedem Tag, der verstirch wurden sie immer größer. Sie hatte hier einfach keine Ruhe mehr.

  • Ungefragt nahm sie auf einem Stuhl Platz, der im Raum stand. Wie sollte sie nur am besten anfangen. Es wollte ihr nicht einfallen.


    "Wie du sicher weißt, ist mein Onkel in Parthia. Ich habe bisher keine Antwort auf meinen Brief erhalten, den ich nach Roma geschickt habe. Ich mache mit Gerdanken um meine Familie. Meine rückkehr nach Roma steht an. Ich habe hier keine Ruhe solange ich nicht weiß was los ist und wie es meinem Onkel geht." Es tut mir leid, es muss einfach sein. Die Entscheidung ist mir schwer gefallen, es muss einfach sein."


    Ziemlich bedröppelt saß sie da und sah zu Boden. Sie war hin und hergerissen. Doch es zog sie unbarmherzig nach Roma zur ihrer Familie.

  • Er lächelte als sie sich hinsetzte und als sie zu sprechen begann. Doch während ihrer Ausführungen wurde sein Lächeln immer schwächer. Er hatte gewusst, dass der Tag kommen würde an dem sie nach Rom zurückkehren würde. Schliesslich hatten sie es damals in Rom so ausgemacht und er würde sie sicherlich nicht hindern. Er nickte.


    "Ich verstehe." sagte er. Er selbst hatte wenig Zeit gehabt sich um Quarto zu sorgen, auch wenn er hin und wieder an ihn hatte denken müssen. Doch eigentlich war er davon ausgegangen, dass es seinem Patron gut ging.


    "Weisst du schon, wann du aufbrechen möchtest?" fragte er.

  • "So bald wie möglich. Ich werde etwa vier tage benötigen bis ich alle meien Sachen fertig verstaut und auch entsprechend zu meinem Schutz Männer besorgt habe, die den von Callidus mitgesandten Sklaven unterstützen. Vielleicht werden es auch fünf. Ich werde ab zusehen, es recht bald in Angriff zu nehmen in der Hoffnung, dass der Pass über die Alpen noch passierbar ist und wir nicht darum herum müssen."


    Je früher sie daher losreisten um so größer war die Möglichkeit eine Reise über die Berge noch wagen zu können, was sie schneller nach Roma brachte.

  • Balbus nickte. "Zwei meiner Equites werden in den kommenden Tagen ihre Dienstzeit beenden und ich weiss, dass sie zu ihren Familien in Italia zurückkehren werden. Wenn du willst werde ich sie bitten dich zu begleiten." schlug er vor.


    Er war ein kleines Bisschen traurig, doch wusste er genau, dass es so besser war. "Würdest du vielleicht einen Brief mitnehmen und Callidus aushändigen?" fragte er.

  • "Wenn du meinst, dass es so besser ist, dann werde ich auf die beiden warten udn mich von ihnen begleiten lassen."


    Sie spürte, dass es ihn nicht erfreute und so ging sie auf ihn zu und kam vor ihm zu stehen.


    "Es ist doch nicht für immer und kannst mir glaube, dass ich dich vermissen werde. Mein Onkel bedeutet mir auch sehr viel und ich mag nicht mehr länger ahnungslos sein. Ich muss zurück so leid es mir tut."


    Es war nun einmal so, dass die Nachrichten hier in der Provinz nur spärlich ankamen, wenn sie denn überhaupt ankamen. Es war notwendig und sie würde gehen.


    "Wie gesagt. Wenn es dich beruhigt werde ich mit dienen Mönnern zurück nach Italia gehen."

  • Balbus nickte. "Es wäre mir lieb, wenn du das tätest. Die beiden sind sicherlich besser geeignet und zuverlässiger als irgendwelche zwielichtigen Leibwächter die man auf dem Markt anheuern kann." sagte er.


    Als sie vor ihm stand, stand er ebenfalls auf und schaute sie an. Er versuchte zu lächeln und war er Meinung, dass er das sogar recht gut hinbekam.


    "Ich weiss doch, dass es nicht für immer ist. Wir werden uns bald wiedersehen, da bin ich mir sicher. Entweder hier oder in Roma." Jetzt lächelte er richtig. "Du weisst doch, dass man vor Praetorianern nicht weglaufen kann."

  • "Meinst du wirklich? Also das gleicht ja nun fast einer Herausforderung. Weiß du das?"


    Auch sie lächelte und es wurde zu einem breiten Grinsen. Es wäre sicher interessant wenn sie sich vor ihm verstecken würde und er sie suchen musste. Ein verwegener Gedanke keimte in ihr auf und das Grinsen wurde immer breiter.

  • Sie lächelte einen Moment einfach nur und sah ihm dann in die augen. Kurz darauf umarmte sie ihn einfach und sprach währenddessen dann etwas leiser.


    "Du brauchst dir darum keine Gednaken machen. So weit würde ich nie gehen."


    Sie würde ihn und seine Nähe, die sie bisher verspüren durfte, vermissen. Sie konnte es noch immer nicht glauben, dass sie sich mit der Zeit wirklich in ihn verliebt hatte. Wenn sie an das erste Treffen zurückdachte, wäre daran nie zu denken gewesen. Schon gar nicht nachdem er sie so vor ihrem Onkel bloß gestellt hatte. Inzwischen bereute sie ihre Entscheidung der Ehe zuzustimmen nicht mehr. Es überraschte sie immer wieder wie sehr sich Gefühle verändern konnten. Sie würde ihn wirklich sehr vermissen.

  • Er genoss ihre Umarmung und legte seine Arme ebenfalls um sie. Ein kleines Bisschen zog er sie an sich heran und war froh sie zu spüren.


    "Du bist mir nach Germania gefolgt, dann wäre das das mindeste." sagte er leise. "Aber ich bin sicher, wir werden uns schneller wiedersehen als wir beide glauben. Die Götter werden schon dafür sorgen, dass wir nicht zu lange getrennt bleiben müssen."

  • Noch einen Moment blieb sie so stehen und ließ sich von ihm halten. Dann jedoch löste sie die Umarmung und stand einen Moment lächelnd vor ihm ehe sie etwas ernster wurde.


    "Ich werde dann langsam mit dem Packen beginnen. Ich habe einiges mitgebracht, das muss ja wieder in die Kisten verstaut werden."


    Kurz sah sie ihm noch einmal in die augen ehe sie sich dann zur Tür wand, auf diese zuging und sich noch einmal kurz herum drehte.


    "Ich wünsche dir dennoch einen schönen abend und nachher eine gute Nacht."


    Damit verließ sie den Raum und ging zu ihrem.

  • Balbus stand inmitten mehrerer Kisten und schaute sich um. Er war in ziviler Kleidung gekleidet, etwas dass sich für ihn sehr merkwürdig anfühlte und ihn mehr als nur einmal dazu veranlasste zu überprüfen ob er tatsächlich noch bekleidet war.
    Es war der Abend nach der Kommandoübergabe und die Kisten, die schon seit mehreren Tagen gepackt und zum Teil auch bereits abtransporttiert worden waren, würden mit dem nächsten Schwung das Praetorium und das Castellum verlassen um in Confluentes in der Casa Prudentia zwischengelagert zu werden.
    Er warf einen letzten Blick auf das Zimmer, dass er die letzten drei Jahre bewohnt hatte, und verliess es dann. Zum letzten Mal verliess er das Zimmer und wenig später würde er auch das Castellum zum letzten Mal verlassen. Allerdings heute als Zivilist.

  • Sobald ich in mein Zimmer kam sah ich sofort ein Ding, dass ich nicht mochte, aber doch brauchte: Ein Schreibtisch. Wenigstens war er leer - einigermaßen. Die ersten Briefe lagen auch schon darauf. Ich seufzte, ließ mir meine Rüstung ablegen und auf den Rüstungsständer geben. Dann machte ich den Raum ein wenig heller mit Hilfe der Fackeln und Kerzen. Ein angenehm großer, freizügiger Raum. Ich setzte mich hinter den Schreibtisch und nahm den ersten Brief:



    An den
    Praefectus Alae
    Caius Octavius Sura

    Confluentes - Provincia Germania


    -Persönlich-


    Salve Caius,


    heute Morgen erreichte mich ein Brief aus Confluentes. Absender war einer meiner Klienten. Er teilte mir mit, dass ein Octavier, nämlich du, zum Praefecten der Ala II Numidia ernannt wurdest, was mich sehr erstaunte. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass ein Octavier ein Kommando über die Ala II in Confluentes, meiner Stadt und Wahlheimat, bekommt.


    Confluentes ist eine schöne kleine Stadt. Die Bürger sind, was die allgemeine Sicherheit und Ordnung angeht, höchst interessiert und Leisten gerne ihren Beitrag zum Wohle der Stadt.


    Ich möchte dich aber nun nicht länger von deinen Pflichten abhalten und wünsche dir für deine Zukunft alles erdenklich Gute und den Segen der Götter.


    Mit Grüßen aus Tarraco verbleibe ich,
    gez. ANTE DIEM V KAL MAR DCCCLVIII A.U.C. (26.2.2008/105 n.Chr.)


    Marcus Octavius Augustinus Maior
    - Procurator Viarum Regio Rarraconensis -


    Ein Brief eines alten Verwandten. Ich lächelte, überflog ihn und freute mich. Tatsache, er war in Confluentes, hatte ich nicht erst neulich hier einen Tempel errichten lassen. Ich lächelte, so ist er also nach Hispania gekommen, auch eine schöne Gegend. Dann nahm ich den Zweiten Brief zur Hand. Schon fing es mit der Organisation an:



    Praefectus Alae Caius Octavius Sura
    Castellum der Ala II Numidia
    Confluentes
    Germania


    KAL MAR DCCCLVIII A.U.C. (1.3.2008/105 n.Chr.)


    Sei gegrüßt Caius Octavius Sura,


    im Namen der Freya Mercurioque möchte ich dir hiermit meine Glückwünsche zur Beförderung zum Praefectus Alae aussprechen. Möge dein Dienst bei der Ala II Numidia unter dem Schutz des Mars stehen und eine Zeit des Friedens in der Region bestärken.


    Das Handelskonsortium Freya Mercurioque verbindet seit langem eine intensive Handelsbeziehung zur Ala II Numidia, und wir sind immernoch stolz zur Versorgung der Truppen beitragen zu können. Da aufgrund deiner Ernennung wahrscheinlich einige Fragen entstehen könnten, würde ich mich über ein persönliches Gespräch mit dir freuen.


    Mit freundlichen Grüßen,


    [Blockierte Grafik: http://www.kulueke.net/pics/ir/unterschriftloki.png]


    Handelskonsortium Freya Mercurioque
    Tiberius Duccius Lando - Numerius Hadrianus Capitolinus
    Forum Moguntacii - Germania


    Ich nickte den Brief ab. Ein persönliches Gespräch... noch war ja mein Terminkalender nicht überfüllt. Ich nahm einen Zettel, da ich jetzt nicht schon wieder einen Sklaven belästigen wollte und tauchte eine Feder in Tinte. Dann überlegte ich kurz, nahm einige Notizen und setzte schließlich an, um die Antwort zu verfassen.


    Handelskonsortium Freya Mercurioque
    Tiberius Duccius Lando - Numerius Hadrianus Capitolinus
    Forum Moguntacii - Germania


    ANTE DIEM VII ID MAR DCCCLVIII A.U.C. (9.3.2008/105 n.Chr.)


    Sei auch du gegrüßt, Tiberius Duccius Lando.


    Ich danke sehr für die Glückwünsche, und so hoffe ich doch, dass auch unter meinem Kommando diese Handels Beziehung erhalten bleibt. Um die dafür dazugehörigen Fragen zu klären, so würde ich vorschlagen, dass wir uns an den Iden des Märzes ID MAR DCCCLVIII A.U.C. (15.3.2008/105 n.Chr.) in diesem Castellum in Confluentes treffen.


    Mit freundlichen Grüßen,


    Caius Octavius Sura


    Praefectus Alae Caius Octavius Sura
    Castellum der Ala II Numidia
    Confluentes - Germania

  • An einem Abend brachte ich mal wieder ein wenig Arbeit aus dem officium in mein Arbeitszimmer. Es waren zwei Briefe nach Rom, die den letzten Schliff noch benötigten. Ich setzte mich an den fast leeren Schreibtisch und entzündete eine Öllampe, da die Sonne wohl auch nicht für immer scheinen sollte. Ich ließ mich in den angenehm weichen Stuhl zurückfallen, im Gegensatz zu den harten Holzstuhl, den ich im Officium hatte, wenn auch mit Absicht, da er mich vor dem Einschlafen bewahrte. Ich bewegte meinen Rücken ein wenig und befand, dass ich wieder mehr Training brauchte. Jedoch davor sollte das hier mal beendet werden. Ich winkte der Sklavin mir einen guten Wein zubringen und tunkte die Feder in die Tinte, bevor ich anfing weiter zu schreiben.

  • an den
    Imperator Caesar Augustus Gaius Ulpius Aelianus Valerianus
    Palatin, Rom


    Praefectus Alae Caius Octavius Sura Ulpio Aeliano Vleriano s.d.


    Mein Kaiser, als Kommadant der Ala II Numidia in Germanien, ist es meine Ehre und meine Pflicht, dir vorerst mitzuteilen, dass der Verlust des alten Kaisers alle schwer traf. Jedoch erhob niemand Zweifel, dass du nicht ein würdiger Nachfolger sein wirst. Die Einheit hat den Eid erneut auf deinen Namen geschworen, und du kannst dich stets auf unsere loyalen Dienste verlassen.


    Mein anderes Anliegen wäre ein personelles:
    Der Duplicarius Justinianus Cupidus hätte es - sofern du zustimmst - verdient in den Rang eines Decurios ernannt zu werden. Er tat sich unter anderem besonders auf einer Mission hervor und auch in sämtlichen anderen Bereichen gibt es nichts zu wünschen übrig. Sein Lebenslauf ist anbei. Ich bin mir sicher, er würde einen tüchtigen Offizier machen.


    Mägen die Götter dich beschützen.


    Caius Octavius Sura


    Ich setzte ab und an die Feder ab, berichtigte hier und da die eine oder andere Zeile, aber letzten Endes presste ich doch mein Siegel auf das Wachs und fertig war der Brief. Er sollte gleich mit dem nächsten Boten nach Mogontiacum, wo er so schnell wie möglich zum Kaise überliefert werden sollte. Ich lehnte mich zurück, trank noch schnell einen Schluck Wein bevor ich mich an anderen Briefen zu schaffen machte.

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