Weinkauf

  • Zitat

    Original von Marcus Didius Falco


    Der Optio fragte jetzt die Frau und den Mann mit der Toga.


    "Was ist hier geschehen? Wer seid ihr?"


    "Ich bin Praefectus Classis Marcus Octavius Nauticus, Kommandant der Classis Misensis."

    OPTIMIST - A PESSIMIST WHO LACKS EXPERIENCE

  • Verächtlich musterte Sica die zitternde Frau. Schon immer hat er eine Abneigung gegen dieses schwache Geschlecht gehegt und seine Erfahrungen in der letzten Zeit bestätigten ihn nur darin. Auch den ihm unbekannten Mann musterte er ein weiteres Mal. Als der sich als hochdekorierter Offizier des Militärs vorstellte, legte sich ein spöttisches Lächeln auf Sicas Gesicht.

  • Margarita fand langsam ihre Sprache wieder und antworte dem Optio mit halbwegs gefestigter Stimme: "Octavia Margarita ist mein Name." Ihr Blick hing noch immer an dem Verhafteten um sich zu vergewissern, dass er weiterhin unter Kontrolle sei. "Ja, ich arbeite im Palast. Ich bin die Praeposita Sacri Cubiculi."

  • Zitat

    Original von Octavia Margarita
    Margarita fand langsam ihre Sprache wieder und antworte dem Optio mit halbwegs gefestigter Stimme: "Octavia Margarita ist mein Name." Ihr Blick hing noch immer an dem Verhafteten um sich zu vergewissern, dass er weiterhin unter Kontrolle sei. "Ja, ich arbeite im Palast. Ich bin die Praeposita Sacri Cubiculi."


    "Gut." Der Optio notierte sich die Angaben Margaritas.



    Zitat

    Original von Marcus Octavius Nauticus


    "Ich bin Praefectus Classis Marcus Octavius Nauticus, Kommandant der Classis Misensis."


    "Ein Präfekt. Zur rechten Zeit am rechten Ort." sagte der Optio mit dem Anflug eines Lächelns.


    "Welche Angaben kannst du zur Erhellung des Geschehens machen, Präfekt? Kennst du dieses Subjekt?"


    Der Optio deutete dabei auf den Festgenommenen, welcher weiter von mehreren Vigiles umringt war. Ihm waren inzwischen die Hände mit einem festen Strick auf dem Rücken gefesselt worden.

  • "Nun, ich hörte ein lautes Scheppern aus dieser Gasse und wollte der Sache auf den Grund gehen. Da sah ich dieses Subjekt und versuchte, ihn zur Besinnung zu bringen. Das war mir nicht gelungen, aber kurz darauf wart ihr Vigiles auch schon hier. Was die zweite Frage betrifft, nein, ich kenne dieses Subjekt nicht. Wäre er in meiner Classis, ich würde ihn wohl irgendwo auf hoher See über Bord werfen!"


    Ich sah Sica verächtlich an.

    OPTIMIST - A PESSIMIST WHO LACKS EXPERIENCE

  • Schnell füllte sich das Schreibtäfelchen des Optios. Zum Glück hatte er mehr als eines dabei, da er wußte das sein Kommandeur gern ausführliche Berichte las. ;)


    "Gut, Nauticus. Seid froh das wir Vigiles gekommen sind. Ohne Waffen diesem Verbrecher gegenüberzutreten hätte möglicherweise übel enden können."


    So manch leichtsinniger Mann hatte durch falschen Heldenmut schon sein Leben lassen müssen, dachte der Optio. Nauticus machte allerdings eher einen besonnenen Eindruck auf ihn...


    "Präfekt, Margarita. Ich benötige von euch beiden noch die Anschrift, wo ihr für eventuell erforderliche Nachfragen zu erreichen seid."

  • "Natürlich. Man erreicht mich in der Kommandantur der Classis Misensis in Misenum. Von dort aus werden Nachrichten im Zweifelsfall nachgesendet, wenn ich unterwegs bin."


    Ich lächelte kurz den Optio an.


    "Ohne euch Vigiles wäre Rom ein unsicheres Pflaster. Das wird viel zu wenig gewürdigt."

    OPTIMIST - A PESSIMIST WHO LACKS EXPERIENCE

  • Es kam nicht oft vor, dass die Vigiles Beifall für ihre Arbeit bekamen, dachte der Optio. Meistens wurden sie von allen Parteien beschimpft, wenn sie einschreiten mußten.


    "Danke, Präfekt. Solch Lob hören wir viel zu selten."


    Der Optio wollte sich nach diesen Worten gerade zu Margarita umdrehen um sich nach deren Adresse zu erkundigen, als ihm etwas auffielt.


    Die Toga des Präfekten der Classis war verdächtig ausgebeult.


    Rasch wurde dem Optio auch klar, dass Nauticus keinesfalls leichtsinnig handelte, als er sich dem Räuber in den Weg stellte.


    Der Optio zögerte einen winzigen Moment, bevor er...

  • Der Optio hatte wohl bemerkt, dass ich nicht unbewaffnet war. wenn er mich darauf ansprechen würde, würde ich keinen Widerstand leisten. Gewiß, ich müsste meine unehrenhafte Entlassung aus der Classis fordern, weil ein vorbestrafter Kommandant unmöglich war. Aber das hier war eine Möglichkeit, dem Gesetz die Achtung zu verschaffen, die ihm zustand. Gewiß, es hielt sich niemand an das Waffenverbot innerhalb des pomeriums, aber wenn ein Praefectus Classis dafür zwei Monate ins Gefängnis wandern würde, könnte sich das vielleicht ändern. Doch allzu einfach wollte ich es ihm nicht machen. Er sollte mich schon von selbst ansprechen, wenn er mich verhaften wollte.


    "Ist etwas nicht in Ordnung, Optio?"

    OPTIMIST - A PESSIMIST WHO LACKS EXPERIENCE

  • "Nein, Präfekt. Es ist alles in Ordnung." antwortete der Optio auf die Frage von Nauticus. Er hatte eine klare Vorstellung davon, was die Ausbeulung unter der Toga des Präfekten verursachte. Als sich die beiden Männer anschauten wußte er, dass dies auch Nauticus klar war.


    "Ich danke euch für eure Civilcourage..." Die folgenden Worte betonte er besonders, "...uns auf diesen Verbrecher dort aufmerksam gemacht zu haben.", um dann in normalen Tonfall fortzufahren. "Damit habt ihr dieser Frau möglicherweise das Leben gerettet. Ohne Männer wie euch wäre unsere Aufgabe - für Sicherheit auf Roms zu sorgen - noch schwerer als sie es so schon ist."


    Der Optio schaute dem Praefectus Classis ernst in die Augen, mit einem mahnenden Ausdruck, den dieser hoffentlich richtig zu deuten wußte. Es täte ihm leid, einen aufrechten und mutigen Mann wie Nauticus bei einer erneuten Begegnung vielleicht wegen eines Verstoßes gegen das Waffenverbot verhaften zu müssen.


    "Präfekt, ich will euch nicht länger aufhalten. Eure Aussage habe ich notiert und sollte sie zu wiederholen sein, erhaltet ihr eine Nachricht."

  • Nach dem Abgang von Nauticus wandte sich der Optio wieder Margarita zu.


    "Jetzt benötige ich noch die Angaben, wo du zu erreichen bist..." erinnerte er sie freundlich.

  • Margarita hatte das kurze Gespräch mitverfolgt und sich ein wenig gewundert, worum es zwischen dem Präfekten und dem Optio überhaupt ging, doch der Schreck saß ihr noch immer zu tief in den Knochen, als dass sie sich groß darüber Gedanken gemacht hätte. Als der Optio sich wieder ihr zuwandte, antwortete sie: "Ich habe ein Zimmer im Palast, dort sollte ich bei Bedarf zu finden sein."

  • Stumm und regungslos besah sich Sica das Trauerspiel, welches vor seinen Augen stattfand. Es war aber auch nicht anders zu erwarten gewesen. Der reiche Militär wurde von den Wachen unbehelligt gelassen. Wahrscheinlich würden noch ein paar Sesterzen den Besitzer wechseln und damit wäre die Angelegenheit für ihn vergessen. Die bedeutungsschwangeren Blicke zwischen beiden Seiten hatte Sica durchaus bemerkt. Er selbst hingegen sah als Sklave einer weniger rosigen Zukunft entgegen. Vermutlich würde man über ihn die Todesstrafe verhängen. Selbst wenn die Gerichtsbarkeit ihn verschonen wurde - sein erbarmungsloser Besitzer würde ihn wohl anschließend zu Tode auspeitschen lassen. Es blieb ihm nichts anderes übrig, als genau zu beobachten und aufmerksam zu bleiben. Möglicherweise ergab sich doch noch eine Gelegenheit zur Flucht. Bis dahin galt es Vertrauen zu schaffen um seine Wachleute in Sicherheit zu wiegen. Das Gesicht des Mannes jedoch, welcher ihn empfindlich in seinen Erledigungen gestört hatte, dieses Gesicht wollte er sich merken. Ebenso prägte er sich den Namen ein, der genannt wurde. Praefectus Classis Marcus Octavius Nauticus, Kommandant der Classis Misensis...

  • "Gut, Octavia Margarita." sagte der Optio, nachdem er seine Notizen vervollständigt hatte.


    "Du kannst dann deinen Weg fortsetzen, wie ich hoffe diesmal unbehelligt. Ein Amphore des Weines hast du zum Glück noch."


    Dann wandte sich der Optio dem Gefangenen zu, welcher sich festgehalten und umringt von den Vigiles in sicherem Gewahrsam befand.


    "Nun zu dir, du mieses Subjekt." Für Leute, die Wehrlose überfielen hatte der Optio noch nie etwas übrig gehabt.


    Er musterte den Kriminellen jetzt erstmals gründlich. Es schien sich um einen Sklaven zu handeln und die Fragen des Optios fielen dementsprechend aus.


    "Wie ruft man dich? Wer ist dein Herr?"

  • Sica starrte der Wache mit regungsloser Miene direkt in die Augen. Er ließ sich bewusst Zeit mit den Antworten. Gerade so viel wie notwendig war, um sein Gegenüber ein wenig zu reizen, gerade so viel wie möglich war, ohne mit gewalttätigen Gegenmaßnahmen rechnen zu müssen. Er nutzte diese Zeit, um den Optio mit abfälligem Blick von oben bis unten zu mustern. Am liebsten hätte er noch verächtlich vor ihm auf den Boden gespuckt, doch in Anbetracht der ohnehin schon angespannten Situation entschied er sich dagegen. Langsam, als spräche er mit einem kleinen Kind oder einem Menschen, der kein Latein verstünde, beantwortete er schließlich die Fragen.


    Mein Name... lautet... Sica.


    Der Name eines Sklaven bedeutete ohnehin nicht viel. Es gab sicher tausende Skalven in Rom, die Sica hießen. Der Name seines Herrn jedoch würde etwas bedeuten. Er dachte einen Augenblick nach, ob er die Wahrheit sagen solle. Sicher würden sie nach seinem Herrn suchen und ihn kontaktieren wollen. Sollte er einen falschen Namen nennen, so dass sie nicht fündig werden, wären seine Zukunftsaussichten sicher stark begrenzt. So entschloss er sich, die Wahrheit zu sagen. Möglicherweise ergab sich im Verlaufe der zu erwartenden Verhandlungen ja eine gute Gelegenheit.
    Falls das Ganze doch nicht funktionieren sollte, dann würde sein verhasster Besitzer zumindest auch nicht ganz ungeschoren davonkommen. Er allein war schuld an diesem Auftrag. Er allein trug die Verantwortung dafür, dass Sica in diese beschissene Situation gekommen war. Dafür würde auch er büßen müssen.


    Mein Besitzer... ist der Senator... Secundus... Flavius... Felix.

  • Zitat

    Original von Marcus Didius Falco
    "Gut, Octavia Margarita." sagte der Optio, nachdem er seine Notizen vervollständigt hatte.


    "Du kannst dann deinen Weg fortsetzen, wie ich hoffe diesmal unbehelligt. Ein Amphore des Weines hast du zum Glück noch."


    Margarita nickte und murmelte noch ein "Danke.", bevor sie sich beeilte die Szenerie zu verlassen.
    Noch als sie einige Gassen weiter war, glaubte sie den vernichtenden Blick in ihrem Nacken zu spüren. Immer wieder drehte sie sich nervös um, zwang sich dazu, tief durchzuatmen. Erst als sie den Palast sah, fühlte sie sich wieder sicher.

  • Dieser Sklave, der sich Sica nannte, machte eindeutig einen renitenten Eindruck. Nun, sollte er diese Haltung bei seinem Verhör in der Kaserne beibehalten, dann würde seine Behandlung dementsprechend ausfallen. Es gab da unzählige Möglichkeiten, dachte der Optio.


    "Sica..., Sklave des Secundus Flavius Felix. Das werden wir natürlich überprüfen, ob du die Wahrheit sagst."


    Secundus Flavius Felix - das war doch dieser Provinzgouverneur von Italia. Überleben sollte der Sklave sein Verhör also lieber, da sein Herr ein hohes Tier war. Dieser Flavius Felix wollte bestimmt auch noch seinen Spaß an der Bestrafung seines Sklaven haben.


    "Jetzt erzähl mir mal deiner Version der Geschichte..." sagte der Optio grinsend. Nicht das er diesem Wegelagerer auch nur ein Wort glauben würde. Die Sachlage war klar für ihn, aber die Vorschriften verlangten, auch die Aussage des Täters zu protollieren.


    "Warum hast du die Frau überfallen? Gib zu, du wolltest sie vergewaltigen und töten..."


    Seine Leute hielten den gefesselten Sklaven weiterhin fest im Griff.

  • Nun konnte Sica doch nicht mehr widerstehen. Verächtlich spuckte er aus, genau gezielt direkt vor die Füße des Optio, natürlich ohne diesen zu treffen.


    Vergewaltigen? Deine eigenen Wunschträume stehen hier nicht zur Debatte... Optio...


    Sica setzte ein dünnes Lächeln auf, als er die Frage des Vigilen beantwortete.


    Es ist schon faszinierend, was hier für eine Aufregung zustande kommt. Es ist doch kaum etwas passiert. Ich für meinen Teil habe lediglich eine nette kleine Unterhaltung mit dieser... Dame... geführt. Gerade wollte sie mir die Weinamphoren aushändigen, welche ich ihr für einen kurzen Moment anvertraut hatte, da kam dieser... Matrose... dahergelaufen. Plötzlich zog er sein Gladius und fuhr mich rüde an. Natürlich war ich zutiefst erschrocken und im Affekt zog auch ich mein kleines Brotmesserchen, welches ich noch von der heutigen Abendmahlzeit bei mir hatte. Ich wusste kaum, wie mir geschah, da stürmten plötzlich diese... Vigiles... herbei. Natürlich war ich erleichtert über das schnelle Eingreifen dieser vorbildlichen Gesetzeshüter und ließ umgehend mein kleines Messerchen fallen. Erstaunt sah ich dann mit an, wie der rüde auftretende Waffenträger nicht in Gewahrsam genommen wurde, sondern unbehelligt und weiterhin im Besitz seines Gladius davonziehen konnte. Stattdessen finde nun ich mich in den Fängen der Wachen wieder. Ich bin erstaunt und verwirrt, jedoch guter Hoffnung, dass die gerechten Hüter der Sicherheit Roms die Wahrheit alsbald erkennen werden, auf dass ich in Bälde zu meinem Herrn, dem Legatus Augusti pro Praetore Senator Secundus Flavius Felix, zurückkehren kann.

  • Zitat

    Original von Sica
    Nun konnte Sica doch nicht mehr widerstehen. Verächtlich spuckte er aus, genau gezielt direkt vor die Füße des Optio, natürlich ohne diesen zu treffen.
    Vergewaltigen? Deine eigenen Wunschträume stehen hier nicht zur Debatte... Optio...


    Der Optio konnte auch nicht widerstehen ;) und der Kopf Sicas schnellte zurück, als die Faust des Optios sein Gesicht traf. Da die anderen Vigiles dicht herumstanden und den Gefangenen festhielten, war dies für Außenstehende nicht zu sehen.


    "Widerstand bei der Festnahme... tststs..."


    Der Optio grinste den Sklaven an.


    "Sprich dich ruhig aus. Hast du noch weitere sachdienliche Hinweise zu machen?"

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