Wo die Luft am besten ist...

  • Crispina hielt ihre Nase in das Lüftchen, das durch Rom wehte und schloss dabei die Augen. Ja, in der Heimat war die Luft doch wahrlich etwas Besonderes. Auch wenn sie ihr heute frisch vorkam. Sie lächelte, öffnete die Augen und zog sich das Tuch, das sie um die Schultern gelegt hatte, enger um sich, während sie gemütlich spazierte.

  • Seufzend bog ich um die Ecke, den Blick auf den Boden gerichtet.
    Ich kam gerade von meiner Ausbildung bei den Vigiles und war dementsprechend müde. Irgendetwas wollte ich noch erledigen, bevor ich nach Hause ging. Dummerweise hatte ich vergessen was es war.


    Hatte keinen Sinn, es fiel mir nicht mehr ein. Ich sah auf und bemerkte fast zu spät, dass ich beinahe in eine andere Person hineingerannt wäre. Ich blieb wie angewurzelt wenige Zentimeter vor ihr stehen und war schlagartig hellwach.
    Erst einige Augenblicke später wurde mir bewusst, dass ich sie wohl wie ein Dummkopf anstarrte und machte verlegen lächelnd einen Schritt zurück.
    "Oh, verzeih...ich...äh..."

  • Sie hatte sich gerade ein Gebäude zu ihrer Rechten angesehen, als ihr jemand beinahe auf die Füße getreten wäre. Wie er zuckte auch sie zurück und sah in das blauste Augenpaar, das sie jemals gesehen hatte. Im ersten Moment wie gefesselt, senkte sie dann den Kopf und strich aus Verlegenheit über ihr Kleid, weil er sie so auffällig ansah. Dann fing er an eine Entschuldigung zu stottern und Crispina hob den Kopf wieder. Ihre Wangen waren rot, als sie wieder in die anziehenden Augen sah. "Halb so... wild." Sie senkte wieder den Kopf.

  • Täuschte ich mich, oder wurde sie verlegen? Warum denn, ich hatte doch sie beinahe über den Haufen gerannt.
    Unfähig den Blick anzuwenden redete ich weiter.
    "Alles in Ordnung?", fragte ich unnötigerweise, ich hatte sie schließlich nichtmal gestreift.
    "Ähm...darf ich mich vorstellen? Flavius Didius Festus."

  • Als der mit den unheimlichen blauen Augen sich nach ihrem Befinden erkundigte, hob Crispina wieder den Kopf. Diese Augen... "Ja, es geht. Nur mein Herz steht noch." Sie schmunzelte und er stellte sich vor. Flavius Didius Festus. Festus. Der Name passte zu seinen Augen. Bei diesen Gedanken wurden ihr die Wangen wieder ein bisschen rot. "Aurelia Crispina." Ihre Finger spielten weiterhin miteinander.

  • Unbewusst begann ich zu lächeln. 'Aurelia Crispina' , sagte sie. Aurelia...ach du Schreck, eine Patrizierin!
    Vergiss es!, sagte mir meine innere Stimme, aber meine Füße gehorchten nicht und so blieb ich weiterhin vor ihr stehen.
    "Oh, ich fürchte, dann müssen wir es wieder zum schlagen bringen, das würde ich mir sonst nie verzeihen."
    Hör auf solchen Unsinn zu reden., schalt ich mich in Gedanken, aber es war, als hätte sich mein Verstand in dem Moment verabschiedet, in dem ich in ihr wunderschönes Gesicht geblickt hatte.

  • Crispina lachte leise und versuchte sich zu erklären, weshalb sie so nervös war. Vor ihr stand doch nur ein gutaussehender junger Mann, der sie seit ihrem beinahe-Zusammenstoß mit seinen blauen Augen unentwegt ansah. Genau deshalb errötete sie jetzt noch einmal. "Vielleicht würde es helfen, wenn du mich nicht so ansehen würdest." Sie lächelte verlegen und senkte wieder den Blick.

  • Erst jetzt wurde mir bewusst, dass ich sie seit dem fast-Zusammenstoß unentwegt anstarrte.
    Ich lächelte verlegen und sah kurz auf den Boden.
    "Tut mir leid, ich..."
    Nimm dich ein bisschen zusammen!, sagte ich mir in Gedanken. Es half nicht viel.
    "Es ist nur...du bist...."
    Ich schüttelte kurz den Kopf und grinste.
    "Du musst denken, ich bin ein totaler Schwachkopf, aber glaub mir, normalerweise bin ich ganz...äh...normal.", versuchte ich mein Gestammel zu erklären.

  • Sie lächelte versöhnlich, aber ihre Wangen blieben erst einmal rot. Dieser Festus gefiel ihr und seine blauen Augen, mit denen er sie unentwegt anstrahlte, gaben ihr den Rest. "Du bist sonst ganz normal? Wie schade für die Menschen, denn... mir gefällst du so." Hatte sie das gerade wirklich gesagt? Kaum möglich. Beschämt lächelte sie und schlug sogleich die Augen nieder.

  • Überrascht zog ich die Augenbrauen nach oben. Ich musste erstmal kurz meine Stimme suchen, die ich nach kurzem Räuspern wiederfand.
    "Also...wenn das so ist...", begann ich lächelnd, "werde ich gerne weiterhin so sein."
    Dieses Lächeln...und war sie tatsächlich meinetwegen so rot geworden? Warum auch immer, ich schien heute der Liebling der Götter zu sein.
    "Sag...wohnst du schon lange in Rom?"
    Falls ja würde ich mich nacher dafür ohrfeigen, so lange in Britannien gewesen zu sein.

  • Sie nickte leicht erfreut, weil er sagte, er würde so bleiben wollen. Und weil er davor einen Moment lang nichts hatte sagen können. Mit einem Mal bemerkte sie, wie ihr Herz kleine Saltos schoss. "Doch, seit gestern schon. Ich meine... Erst seit gestern. Ich bin zu meiner Familie gezogen...." Sie nickte. Was redete sie da nur? Sie war ja völlig verwirrt! Auch wenn sie schon die Farbe einer gut gereiften Tomate angenommen hatte, konnte sie nicht umhin, über sich selber und die Situation zu lachen.

  • Fieberhaft überlegte ich, wo die Aurelier denn eigentlich wohnten. In Rom selbst seines Wissens nicht.
    "In Ostia, richtig?", fragte ich schließlich. Hm...das war ja nur ein Katzensprung...:D
    Sie war erst seit kurzem in Rom...sollte er...nein, das konnte er nicht - andererseits, einen Versuch war es wert.
    "Wenn du willst...ich könnte vielleicht...also, wenn du dich in Rom noch nicht so auskennst..."
    Du Idiot, nun versuch wenigstens einen zusammenhängenden Satz zustande zu bringen!
    "Ich könnte dir ja ein wenig von der Stadt zeigen?!"

  • Sim-Off:

    Das passiert, wenn man Schulrechner benutzt... 8o


    "Richtig", gab sie ihm zurück und war dann sehr gespannt, als er losstammelte. Sie selber hätte sich wahrscheinlich nicht getraut zu fragen, doch schließlich bestätigte sich ihre Hoffnung, dass er ihr Rom zeigen wollte. Crispinas Herz vollbrachte einen Salto rückwärts, während ihre Augen geradezu strahlten. Sie spannte ihn ein bisschen auf die Folter, während sie so tat als würde sie erst nachdenken müssen, lächelte dann aber. "Nein, ich kenne mich hier wirklich nicht sehr gut aus und ja... Wenn ich dir nicht zur Last fallen würde... hätte ich... gerne!" Sie stand ein bisschen hilflos herum, wollte losgehen, kam aber nicht recht vom Fleck und sah ihn deshalb gar schüchtern an. "Wohnst du hier?"

  • Ich hatte schon mit einer Abfuhr gerechnet, als sie eine Weile zu zögern schien. Was sie jedoch sagte ließ mein Herz vor Freude einen Hüpfer machen. So lächelte ich sie fröhlich an.
    "Du mir zur Last fallen? Unmöglich." :]
    Ich machte den Ansatz, in eine Richtung loszugehen, wartete jedoch, ob Crispina mir folgte.
    "Ja, ich wurde in Rom geboren, war allerdings in den letzten paar Jahren in Britannien. Naja, vor kurzem bin ich wieder nach Hause gekommen, dort oben wurde es mir doch zu ungemütlich." ;)

  • Wieder musste ich leise kichern: Weshalb benahmen wir uns denn wie ein Paar Teupel? Und doch wäre ich wohl wieder rot angelaufen, wenn das nicht schon ein andauernder Zustand gewesen wäre. Festus brachte mich immer wieder in angenehme Verlegenheiten. Mutig legte ich ihm meine Hand auf den starken Unterarm, während wir Seite an Seite losliefen. Diese blieb ganz still und von einem aufgeregten Kribbeln befallen dort liegen, denn ich wagte es nicht, sie zu rühren, während er von Britannien erzählte. Mich zu konzentrieren war auch nicht ganz leicht. "Weil es, wie man sich erzählt, kalt und regnerisch dort ist?", fragte sie, nachdem sie all ihr Wissen über die Insel im Norden hervorgekramt hatte.

  • Allein diese kleine Berührung führte schon dazu, dass mein Körper von einem heftigen Kribbeln durchfahren wurde.
    Bemüht, mir nichts anmerken zu lassen, nickte ich.
    "Das auch...naja, nicht immer.", gab ich schließlich zu. "Aber, es ist eben ganz anders als beispielsweise Italien. Die Menschen, das Essen-"
    Mit Grauen dachte er an das Essen zurück und schüttelte sich demonstrativ.
    "Und wo warst du, bevor du zu deiner Familie gekommen bist?"

  • Ich war amüsiert, als Festus sich demonstrativ schüttelte. Das musste ja bedeuten, dass das Essen ein Graus sein muss dort oben in Britannien. Ich kannte keine Speisen von dort, war also ziemlich wissenslos, was das anbelangte. Aber dass die Menschen in anderen Provinzen tatsächlich anders waren, hatte ich auch schon festgestellt.
    "Ich wuchs in Ostia auf, verbrachte aber die ersten Lebensjahre auch hier in Rom. Meine Mutter fühlte sich in der Stadt aber weniger wohl, also zogen wir wieder nach Ostia. Nun, ich teile ihre Vorliebe nicht. Rom ist für mich... wunderbar." Meine Augen leuchteten. Ja, ich mochte die Stadt wirklich sehr. Auf was genau das zurückzuführen war, konnte ich selber nicht genau sagen, aber es musste wohl auch an der einzigartigen Atmosphäre liegen. "Wo führst du mich hin? Gehen wir nur im Kreise?", feixte ich und lächelte ihm zu, während sich eine Haarsträhne in mein Gesicht verlor und ich sie neckisch wegpustete.

  • Ich nickte schmunzelnd. Ja, was diese Vorliebe für Rom anging konnte ich sie voll und ganz verstehen.


    "Hm..das wäre zwar nicht übel, denn so würde die Stadtführung ja ewig dauern, aber ich dachte eigentlich erstmal an die Mercati Traiani.", erklärte ich und zwinkerte ihr zu.

  • Ich wusste nicht weshalb, aber während er mich anlächelte und zwinkerte, schmolz mein Herz und meine Gedanken wanderten gar aufregende Wege. Dann musste ich über mich selber den Kopf schütteln, kannte ich diesen gutaussehenden, humorvollen und freundlichen Mann doch erst seit ein paar Augenblicken.
    "Nun, ich habe Zeit...", gab ich grinsend zur Antwort. In der Tat wäre es ein hübscher Gedanke, wenn die Stadtführung lange dauern würde. "Die berühmten Märkte. Ja, gerne!"
    Wir gingen weiter. Meine Wangen waren immer noch rötlich, als ich meine Hände faltete und Festus lächelnd fragte: "Du wirst doch wohl nicht Fremdenführer der Stadt sein?"

  • Ich zog die Augenbrauen nach oben und grinste Crispina an.


    "Fremdenführer? Nein, nicht wirklich."


    Lachend schüttelte ich den Kopf. Mittlerweile waren wir am Transitorium angekommen, von wo aus es nur noch ein Katzensprung zu den Märkten des Trajan war.


    "Ich bin nur ein kleiner Vigil...naja, im Grunde genommen noch nichtmal das, ich stecke noch in der Ausbildung."


    Gerne hätte ich erzählt, dass ich Praetorianer oder etwas in der Art war, um sie zu beeindrucken...verdammt, warum hatte ich auch früher nichts anständiges gelernt? ;)

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