• Er nickte, auch wenn es kein Problem gewesen wäre die beiden vorherigen Wohnsitze wiederzugeben. So oft war er in seinem Leben dann ja doch noch nicht umgezogen. "Nun, mein Onkel ist Servius Artorius Reatinus, Tribunus Angusticlavius der Legio I, Klient des Marcus Vinicius Lucianus," zumindest meinte er Letzteres mitbekommen zu haben, auch wenn ihm selber der Name nur bedingt etwas sagte. Er wusste, dass es sich bei diesem um einen Senator handelte und er wohl ein hohes Tier war, aber die Position hatte er vergessen. War ihm nie wichtig gewesen. Einen eigenen Patron, musste er gerade feststellen, hatte er irgendwie nicht. Seine Familie, oder besser die seiner Mutter hatte einen in Mediolanum gehabt, aber ob es den überhaupt noch gab und ob er automatisch auch sein Patron war? Fraglich. Vielleicht kam er aber nicht in Verlegenheit dahingehend antworten zu müssen.

  • Vinicius Lucianus. Das war natürlich eine Hausnummer! Trotzdem sah der Mann nicht sehr beeindruckt aus. "Und Dein fabelhafter Onkel kann Dich empfehlen? Hör zu, wenn er sich wirklich für Dich verwendet, dann will ich es mit Dir versuchen. Was stellst Du Dir denn so als Verdienst vor?" Wieder so eine Frage, die viel über den Bewerber aussagte. Schlimm genug, daß er selbst keinen - oder noch schlimmer, keinen vorzeigbaren Patron zu haben schien.

  • Irgendwas an der Art des mannes gefiel ihm nicht so recht. Irgendwas, wie er von seinem Onkel sprach, aber er beschloss zunächst das so hinzunehmen und weiter zu beobachten. Zur not konnte man immer noch darauf eingehen. Stattdessen nickte er ernst. "Selbstverständlich kann er das," sagte er in einem Tonfall der unerschütterlichen Überzeugung. Verdienst? Er war schon lange nicht mehr nach seinen Wünschen dahingehend gefragt worden, doch seine Überraschung ließ er sich ausnahmsweise in keinster Weise anmerken. "Da ich derzeit über eine gute Unterkunft verfüge, werden meine Ansprüche sicher nicht so hoch sein wie jemand, der selber für die Miete aufkommen muss oder gar noch eine Familie zu ernähren hat." Er überlegte einen Moment und sagte dann: "Zehn Sesterzen wöchentlich zu Beginn. Solltest Du mit meiner Arbeit zufrieden sein und die allgemeinen Bedingungen es erlauben, werde ich über eine etwaige Erhöhung sicher nicht unglücklich sein."

  • "Also gut. Unter der Voraussetzung, daß Du morgen eine schriftliche Empfehlung Deines Onkels vorweisen kannst, wirst Du für zunächst 10 Sesterzen die Woche angestellt. Über eine Erhöhung Deines Gehaltes können wir reden, wenn Du Dich bewährt hast. Sei morgen pünktlich zu Beginn der dritten Stunde* hier." Der Bürovorsteher ließ sich nicht anmerken, ob er die Gehaltsforderung für angemessen hielt oder nicht.



    Sim-Off:

    *ca. 9 Uhr

  • Das ging einfacher als gedacht und ein wenig machte er sich schon Gedanken, ob er sich nicht unter Wert verkauft hatte, aber das musste man wohl sehen. Zunächst einmal hatte er eine Arbeit, denn an der Empfehlung durch seinen Onkel zweifelte er nicht. Er nickte dem Mann dankend zu und erwiderte: "Ich werde pünktlich da sein." Also war sein nächstes Ziel den Onkel beim Essen am Abend um dieses Empfehlungsschreiben zu bitten. Mit diesen Gedanken verabschiedete er sich höflich und machte sich wieder auf den Weg zurück zur Legio.

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    eques Publius Plaetorius Rupus


    Rupus kannte sich in Mantua nicht aus. Aber es schaffte es innerhalb kurzer Zeit durch Durchfragen zur curia zu gelangen. Im Eingangsbereich sah er sich um. Nirgendwo fand er einen Hinweis oder ähnliches, wo er den von ihm Gesuchten finden konnte. Um nicht unnötige Zeit zu vergeuden ging er auf die nächstbeste Tür zu, als ein Fremder an ihm vorbeiging. Kurz entschlossen wandte er sich an ihn.


    "Ich bin auf der Suche nach dem, der für die Baustelle zuständig ist. Kannst du mir sagen, wo ich ihn finde?"




  • "Für die Baustellen?" Einen Moment wirkte der Mann in sich gekehrt, als er versuchte sich an den Namen zu erinnern. "Aber natürlich: das ist Artorius Celer. Da den Gang lang, dann nach rechts und dann die dritte oder vierte Tür links. Er sitzt in einem der Scribaofficien. Falls er da nicht ist, findest Du ihn im Archiv."

  • Immer mitten im Satz, dachte er seufzend und legte die Schreibutensilien zur Seite. Seit sie so wenige nur waren und dadurch doch vergleichsweise Ruhe herrschte, war er Stoerungen dieser Art gar nicht mehr gewohnt, zumal er heute hier alleine sass, da die anderen Ausserntermine wahrnahmen, krank oder sonstwie in Archiv und anderen Oertlichkeiten beschaeftigt waren. "Herein," rief er und fragte sich, wer es wohl sein konnte, denn die, die sonst was von ihm oder den anderen Scriba wollten, kamen meist einfach rein.

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    eques Publius Plaetorius Rupus



    Rupus trat ein und sah sich kurz um. Er war in einer typischen Amtsstube, wie er schon viele gesehen hatte. Im Grunde waren sie alle gleich. Er ging auf den vor ihm Sitzenden zu.


    "Eques Rupus, turma I der legio I. Bist du der für die Bauarbeiten Zuständige? Wenn ich hier richtig bin, so habe ich einen Bericht abzugeben."


    Zuerst einmal wollte er sich vergewissern, daß er vor dem von ihm Gesuchten stand.



  • Das leidige Thema, dass ihm zwar viel Spaß machte aber auf Grund seiner restlichen Aufgaben auch immens viel Zeit und dank einiger Handwerker Nerv raubte. "Der bin ich," erwiederte er ernst aber nicht unfreundlich. "Marcus Artorius Celer," stellte er sich kurz vor. "Worum handelt es sich?"

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    eques Publius Plaetorius Rupus



    Rupus gehörte zu jener Art von Menschen, die sehr wortkarg waren, und insofern kam ihm das Soldatendasein gerade recht. Hier brauchte er nur zu reden, wenn er gefragt wurde und dann nur soviel wie eben nötig. So wandte er sich kurz und knapp an den Fragenden.


    "Einer der Arbeiter übersah auf dem Gerüst ein Seil, verfing sich in diesem und verhinderte so seinen Sturz in die Tiefe. Der Mann versuchte vergebens an sein Bein und somit an das Seil zu kommen. In der Zwischenzeit hatten die equites der turma I mit ihren Netzen eine große Sprungfläche geknüpft. Zusammen mit einigen milites spannten sie das so entstandene große Netz und fingen den plötzlich nach unten Stürzenden auf."


    Der eques sah seinen Gegenüber an. Seiner Meinung war sein Bericht erschöpfend.




  • Ach Du je, das fehlte gerade noch, ein Unfall. Das bedeutete in der Regel immer zusätzliche Probleme. "Ist der Mann verletzt worden oder konntet Ihr ihn unverletzt in dem Netz auffangen?" Er erhob sich und griff nach seinem Beutel mit den Schreibutensilien. "Welche Baustelle betrifft es? Kannst Du mich dahin begleiten?"

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    eques Publius Plaetorius Rupus



    Rupus schluckte. So viele Fragen mit einem Mal. Nicht, daß ihm das Denken Schwierigkeiten bereitete, aber Beine und Arme waren für ihn wichtiger als sein Kopf. So versuchte er nach besten Kräften, die ihm gestellten Fragen ordnungsgemäß und vor allem der Reihe nach zu beantworten.


    "Wir hatten unser gespanntes Netz mit dem Aufgefangenen langsam zu Boden gelassen. Allem Anschein nach fehlte dem Mann nichts, wobei ich jedoch dem herbeigerufenen medicus nicht vorgreifen möchte. Zu der betreffenden Baustelle kann ich Dich begleiten. Bist Du beritten?"


    Der eques hoffte hier auf eine verneinende Antwort. Er versprach sich davon zum einen, daß er sein Pferd führen konnte und zum anderen, daß er die Stadt ein wenig kennenlernen konnte.




  • Beritten? Der Mann machte Witze. "Nein, ich bin kein sonderlich guter Reiter und besitze auch kein Pferd. Wollte beides mal ändern aber..." Er zuckte kurz die Schultern und räumte die Dinge ein, die er benötigte. "Nun denn, brechen wir auf."

  • Er folgte dem Mann und kontrollierte noch einmal, ob er auch wirklich alles hatte. "Es gibt derzeit sechs Großbaustellen und zwölf Kleinere, die im Laufe von wenigen Tagen abgeschlossen werden können. Die Großbaustellen bedürfen mehr Zeit, weil uns das Personal fehlt. Ich hoffe hier aber auf die Unterstützung seitens der Legio. Allerdings sind das nur die bisher eröffneten. Es gibt noch 3 dringende Großbaustellen, unter Anderem zwei Brücken, um die sich die Legio hoffentlich vorrangig kümmern kann. Ja, es gibt Unterstützung, doch leider nur durch einen weitere Scriba. Uns fehlt seit der Seuche noch immer immens viel Personal. Scheinbar trauen sich die Leute noch nur bedingt nach Mantua, was auch unserem Schwund - bedauerlicherweise vielfach auch einfach durch Flucht - nicht gut tut."

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    eques Publius Plaetorius Rupus



    Rupus nickte wieder. Dieses Mal mit Bewunderung.
    "Da hast Du ganz schön viel um die Ohren. "
    Sie verließen die curia und gingen zum Pferd des eques. Der band es von dem großen Pfosten los.
    "Ich werde mein Pferd am Zügel führen. So können wir uns bis zur Baustelle noch ein wenig unterhalten. Gehe links neben mir, dann kann Dir seitens meines Kameraden nichts passieren und ich kann ihn, falls nötig, mit meiner rechten Hand oder Seite dirrigieren."



  • Er nickte seufzend. "Alle in der Curia haben dies. Es ist enttäuschend, das so viele gegangen sind und nicht wieder kamen aber nun gut: vergangenes kann nicht ungeschehen gemacht werden und wir müssen einfach das Beste daraus machen." Er befolgte die Anweisungen des Soldaten und wandte sich auf die ihm zugewiesene Seite. "Kamerad?" fragte er ehrlich interessiert während die den Weg antraten.


    Sim-Off:

    [SIZE=5]Machen wir im Bauthread weiter?[/SIZE]

  • Zitat

    Original von Marcus Artorius Celer
    "Kamerad?" fragte er ehrlich interessiert während die den Weg antraten.


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    eques Publius Plaetorius Rupus


    Rupus sah den Fragenden an. Mit einem gewissen Stolz entgegnete er.
    "Unser decurio hat es uns als erstes gelehrt: Unsere Pferde sind nicht nur unsere Freunde, mehr noch, sie sind nicht wie, sondern sie sind unsere Kameraden. Und dies beweisen sie uns immer wieder."
    Er wollte noch etwas sagen, sah aber den Beamten nur an.
    "Dann laßt uns gehen."



    Sim-Off:

    [SIZE=7]gerne[/SIZE]


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