Arbeitszimmer des Magistratus


  • Caius Visellius Philoxenus


    Ja das konnte man sich gefallen lassen. Langsam wurde ihm dies Aufgaben immer angenehmer. Der Magistrat lies ihnen reichhaltig auftischen und die beiden Reiter nahmen das Angebot gern an. Das schon einen Weile vergangen war stand außer Frage aber es war den Beiden nicht aufgefallen. Erst als der Magistrat wieder kam und sagte er sei Reise bereit grinsten sie zufrieden. Und auch noch Reiseproviant das wurde immer Besser. „Ja wenn du es bist sind wir es auch und ja das war durchaus un unserem Sinne.“ Sagte der Visellius leichthin und klemmte den Helm unter den Arm und wand sich zum gehen. Die Rückreise würde doch gar nicht so schlecht werden.



    Sim-Off:

    Du kannst dann einfach im Palast posten ohne die Porta zu nutzen. Die beiden Soldaten werden dann im Vorzimmer warten.



  • Man musste als Magistrat wirklich arbeiten, das war im Grunde das Schwerste. Der ganze Sinn erschloss sich Quintus nach Monaten noch immer nicht. Er war der reiche Sohn eines Senators und Legaten und hätte seine Zeit damit verbringen können, morgens lange zu schlafen und abends seine Sklavinnen durch sein Bett zu scheuchen. Und was tat er stattdessen? Richtig, er stand morgens auf und kam hierher, las Berichte und Vorschläge seiner Angestellten und musste sich den Kopf zerbrechen. Dann war er auf dem Markt und sah nach dem Rechten, klapperte die Bordelle ab und hörte sich das Gejammer der Leute an. Trotz dass er das alles als Zeitverschwendung ansah, versah er doch die an ihn gerichtete Aufgabe mit großer Gewissenhaftigkeit. Die beiden Duumviri hatten keinen Grund zur Klage. Den er war nun mal ein Patrizier und ein gewisses Standesbewusstsein hatte er schon, und auch seinem Vater wollte er keine Schande machen. Wie hätte er das beim Opfern an die Hausgeister erklären sollen? Auch wenn er sonst die Religion nicht so ernst nahm, denn die Götter waren schließlich Götter, und was sollten sie sich daran stören, wenn einer ihnen nicht täglich gedachte? Aber für solche Grübeleien war kaum Zeit, denn Morgens kam er hierher und erledigte seine Aufgaben und war nachmittags auf dem Markt. Er hatte dem kaiserlichen Erlass entsprechend dafür gesorgt, dass Steuern nur noch in den zugelassenen Nominalen gezahlt wurden, aber das spielte in Mantua eigentlich keine Rolle, da man kaum provinzielle Münzen im Umlauf hatte. Und was die gebräuchlichen Messing- und Kupfermünzen anging, war das ja sowieso kein Problem. Die meisten zahlten eh in Sesterzen und Ass. Denare waren nur bei größeren Transaktionen im Umlauf.

    Nachdem er den üblichen Schreibkram erledigt hatte, macht er sich mit seiner kleinen Entourage wie der Auf in Richtung Markt.

  • Nun, es war mal wieder Tag und eigentlich wollte er schon zum Markt, aber er wartete noch auf den Architectus, der ihm dann Genaueres sagen konnte und wollte. Quintus war über Tafeln und Pergamentsstreifen gebeugt, Bittschriften, Beschuldigungen gegen Nachbarn und dergleichen, und wenn er sich selbst aus der Ferne hätte sehen können, hätte er gesagt, Quintus, bist du es?


    Dann aber kam endlich der Architectus und hatte freudestrahlend eine Tabula unter dem Arm. "Salve Magistratus Tiberius." Begrüßte er ihn. Quintus erwiderte den Gruß und bot dem Mann den Platz auf der anderen Seite des Tisches an. "Nun, ich habe alles mal durchkalkuliert, ich denke, mit den 3000 bis 3500 Sesterzen, die ich gestern veranschlagt habe, werden wir am Ende mit Handwerkern und Baumaterial hinkommen. Bleibt dann noch also meine eigene Bezahlung. Ich denke, es wird 2 Wochen dauern, also sagen wir 1000 Sesterzen?"


    Quintus grummelte in sich hinein. Unverschämter Kerl hätte er das nicht auch gestern schon sagen können? Was verdiente so ein Architekt im Jahr 2000 Sesterzen? Und jetzt wollte er ihm einen halben Jahreslohn abknöpfen? „Verstehe ich dich richtig, du forderst den Jahreslohn eines Legionärs als Salär für zwei Wochen für dich selbst?“ Sagte Quintus bissig.


    Oh, da hatte er wohl falsch gelegen, denn der Architectus hatte vermutet, dass so ein junger Schnösel, der aus einer römischen Patrizierfamilie kam, nicht so richtig wusste, was die unteren Schichten verdienten. "Äh, ich meinte 500!" Schob er nach. "Ich war da gedanklich noch bei einem anderen Projekt."


    Quintus wollte den Mann, der ihn so plump hatte, übervorteilen, wolle ihn noch nicht vom Hacken lassen. „400 und du bekommst den Auftrag. 500, wenn du hier in der Stadt so oft wie es nur geht erzählst, dass es deutlich teurer war und sehr viel Arbeit war und dass es sehr spendabel von mir, Tiberius Felix, war. Ich will, dass man es in allen Popina und Taberna erzählt, verstehst du?“ Diese Idee war ihm gerade eingefallen, und wenn der Mann nicht so unverschämt gewesen wäre, wäre er da wohl nicht draufgekommen.


    Der Architectus knirschte erst mit den Zähnen, als die Zahl 400 viel, aber als die Zahl 500 dann wieder ins Gespräch kam, hellte sich sein Gesicht wieder auf. Er verstand sofort, worauf der Tiberius hinaus wollte. "Oh, ich bin ja leider verschwiegen, was die Preise angeht, aber sei versichert, in meiner Verschwiegenheit werden alle davon erfahren."

  • Nun war es an Quintus zum Grinsen. Dass in seiner Verschwiegenheit alle davon erfahren, der war gut. Darüber hatte er fast vergessen, dass der Mann ihn über den Tisch ziehen wollte. „Gur, dann sind wir uns einig, deine Arbeit und deine *Verschwiegenheit* werden also ganz in meinem Sinne arbeiten.“ Konstatierte er das Ganze noch mal. „Ich werde dir 100 Sesterzen anzahlen für deine Vorarbeit. Für alles andere will ich Rechnungen an meine private Villa. Da wird dir mein

    Vilicus wird dir das Geld dann geben, wenn er die Zahlen geprüft hat. Wir wollen doch nicht, dass hier in der Stadtverwaltung eine Tabula in die Hände fällt, auf der Stelle, was das Ganze wirklich gekostet hat.“ Es war kein Betrug und keine Unterschlagung. Quintus würde sich nie zum Preis äußern und der Stadt nichts in Rechnung stellen. Es ging nur darum, die Leute glauben zu lassen, dass es viel teurer war. Die Gerüchteküche würde ihr Übriges tun und die Leute würden glauben, dass er die Spendiertoga für die Stadt angehabt hatte. Quintus würde einfach immer behaupten, dass er das mit seinem Vermögen einfach hätte bezahlen können, und das stimmte ja auch. Und wenn er es sich recht überlegte, sprang so gar etwas für den Architectus heraus, denn die Leute würden glauben, er hätte hier wirklich einen Großauftrag bewältigt, und das kam ja nun wieder diesem zugute.

  • Dieser junge Mann war für sein Alter ganz schon gerissen, dachte sich der Architectus. Aber manchmal wurde man eben überrascht. Nachdem sie sich über die Modalitäten geeinigt hatte, konnte man ja bald mit den Reparaturarbeiten an dem Theater beginnen. Im Kopf ging der Mann schon mal die nächsten Schritte durch. "Ja ich denke auch." Sagte aber nichts weiter zu den 100 Setzterzen. Er nahm einfach an, dass er diese auch von dem Villicus bekommen würde. Es war ja auch nicht wenig Geld, und für viele Menschen würde es immer so bleiben, dass sie so viele Münzen überhaupt nie auf einmal in der Hand halten würden. Mit einem Gruß verabschiedete er sich und würde so, wie er die Anzahlung erhalten hatte, mit den Arbeiten beginnen.

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