Legio IX | Patroullie der Legion

  • Irgendwie verging die Zeit wie im Fluge. Die Zeit zwischen dem Ende meiner Wache bis zum prima lux ging vorbei als wären es nur Sekunden.


    Unausgeschlafen kam ich von meinem Lager hoch und fing an meine Penula zusammenzurollen und im Kleidersack an der Furca zu verstauen.
    Inzwischen hatte Gaius auch die Reste vom Puls von gestern abend über dem Feuer wieder angewärmt und wir assen schnell einen Happen.


    Dann wurden die Zelte abgebaut und zusammen mit der Feldmühle auf dem Maultier verladen.


    Anschliessend ging es an die Arbeit die Pila Moralia des Schanzwalles wieder einzusammeln. Auch diese wurden auf den Maultieren Verladen.


    Zuletzt schütteten wir noch den Graben den wir am Abend ausgehoben hatten wieder zu. Wir wollten ja nicht einem möglichen Feind ein fertiges Lager hinterlassen.


    Etwa eine Stunde nach dem Aufstehen waren wir damit fertig zum Abmarsch.

  • Cotta nahm die Meldung entgegen, kurz musterte er die Männer dann gab er den Befehl:


    "In agmen venite! In Kolonne angetreten!
    Venite! Abmarsch!"


    Die Cornicen stießen ins Horn, die Marschkolonne setzte sich in Bewegung. Vorneweg marschierten Centurio, Signifer und Cornicen, dahinter folgte Seneca mit den Legionären. Den Schluss bildete wie immer der Tross.

  • Der Rückmarsch war die Hölle.
    Mir schmerzten noch die Muskeln von den Strapazen des Vortags.
    Meine Schulter war fast wund vom Gewicht des Scutums und der Furca.
    Das ich in der Nacht kaum geschlaffen hatte machte die Sache nicht viel besser.


    Und jetzt sah es auch noch so aus als würde es gleich anfangen zu regnen....

  • Die Truppe marschierte und diesmal gab es zu Senecas' Freude keine Nachzügler, aber das könnte sich ändern.


    Die Legionäre hatten anscheinend gelernt, sodass er fast gar nichts zu meckern hatte.

  • Auch Cotta bemerkte, dass sich der Himmel immer mehr zuzog. Was ihm aber noch mehr Sorgen bereitete war die schlechte Stimmung, die sich unter den Männern breit machte. Wo man nur hinsah mürrische Gesichter. Zeit die Stimmung der Truppe ein wenig zu heben. Er wandte sich um und winkte dem Optio:


    "Das ist also der Stolz Roms!? Seneca, lasst die Männer ein Marschlied anstimmen. Ein Haufen begossener Pudel macht der Legion nun wahrlich keine Ehre. Zu Not gebt ihr den Takt mit der Vitis vor"

  • Besonders viele Marschlieder konnte Seneca nicht, doch er gab den Befehl an die Truppe weiter.
    Da viel ihm eines der bekanntesten wieder ein, eines aus Britannien.


    Legionäre, nicht so mürrisch, ihr werdet euch doch nicht durch so einen kleinen Schauer beeindrucken lassen.
    Wir werden ein Marschlied singen.Es ist zu singen und pfeiffen. Ich gebe vor, ihr folgt:


    "Und als ich zu den Adlern kam-
    es geht mir um und um-
    küsste ich, bevor ich Abschied nahm,
    ein Mädchen in Clusium."


    "Ein weiter Weg, ein weiter Weg,
    und zwanzig Jahr sind um,
    da stand es in dem Scheunentor,
    mein Kind in Clusium."


    "Die spanischen Mädchen sind honigsüß
    und die in Gallien wie Gold,
    ihr sanften Vögel Thrakiens
    von Herzen war ich euch hold."


    "Jedoch mein Kind in Clusium,
    das ich küsste und verließ in Clusium,
    ich nie vergessen sollt."


    "Ein weiter Weg, ein weiter Weg,
    und zwanzig Jahr sind um,
    doch immer steht nach dir mein Sinn,
    mein Kind in Clusium."


    Langsam fingen die Legionäre an mitzusingen. Erst prägten sie sich die Melodie ein, dann sangen sie.

  • Nachdem es anfing zu Regnen blieben wir kurz stehen um unsere Penula aus dem Kleidersack zu holen.
    Der dicke Wollstoff war wirklich gut geeignet um die Kälte fernzuhalten.


    Zunächst hatten wir alle keine Lust an dem Gesang teilzunehmen, aber als wir dann so dabei waren musste ich schon feststellen das es etwas von den Strapazen des Marsches ablenkte.

  • Langsam näherten wir uns dem Lager.


    Der Regen hatte nach eine Weile zum Glück aufgehört und wir hatten unsere Penula wieder im Kleidersack verstaut.
    Dummerweise war der dicke Wollstoff vollgesogen mit Wasser und die Furca wurde gleich ein gutes stück schwerer.


    Immerhin war inzwischen das Ende des Marsches abzusehen und ich war froh das wir heute nicht wieder ein Marschlager aufbauen mussten sondern in die Barracken im Legionslager zurückkehren konnten.

  • Die Kaminfeuer Tarracos waren nun schon zu sehen und auch das Castellum war nicht mehr weit.


    Milites, strengt euch noch einmal an, könnt ihr die Feuer Tarracos nicht auch schon sehen? Es ist nicht mehr weit.
    Also los.

    Die Legionäre marschierten schneller.

  • Sobald Tarraco in Sichtweite rückte, ließ Cotta das Marschtempo erhöhen.


    "Männer die letzten tausend Meter liegen vor Euch. Zeigt nochmal was in Euch steckt und mobilisiert die letzten Reserven!"
    Augenblicklich war jede Müdigkeit von den Soldaten abgefallen, jeder kannte nur noch das eine Ziel.


    "Die letzten hundert Meter! Cursim!"


    Die Männer gingen zum Laufschritt über, zügig zogen sie an der Wache vorbei und durchquerten das Tor...

  • Erleichtert über das Ende des Marsches nahm ich nochmal alle Kraft zusammen und lief mit den anderen ins Lager.
    Jetzt nur noch die Maultiere abladen, die Ausrüstung putzen und trocknen und dann hoffentlich ab ins Bett. Oder vielleicht doch die Therme.


    Sim-Off:

    Sind wir ja doch noch angekommen. :) Ich melde mich dann mal ab bis Sonntag und bin in Xanten. :)

  • Sim-Off:

    Sooo... zurück aus dem Wochenende und viel Spass gehabt. Xanten ist doch jedesmal wieder ein Erlebniss auch wenn sie dieses Jahr die Therme nicht geheizt hatten.... *grummel* andererseits mit 20 Briten in ner Wanne sitzen ist auch so schon ein Erlbniss. :)


    Erschöpft standen wir im Hof des Kastells und warteten darauf das der Centurio uns entlassen würde. Ein bis zwei Stunden ausrüstungspflege noch und dann hoffentlich schluss für heute.

  • Zurück auf dem Appellplatz angekommen, richtete Cotta das Wort ein letztes Mal an die Soldaten:


    "Milites! Der Übungsmarsch endet hier. Ich bin mit Eurer Leistung für's Erste zufrieden... trotzdem ist sie noch steigerungsfähig. Darum finden ab heute in regelmäßigen Abständen Übungsmärsche statt. Für heute bleibt nur noch eins zu tun: Ausrüstungspflege. Jeder kontrolliert seine Ausrüstung und bringt sie auf Hochglanz. Der Staub der Straße muss runter! Wenn Eure Caligae neue Nägel brauchen sollten, kümmert Euch darum! Um die Maultiere kümmern sich die Mulinarii!


    Sarcinas deponite! Gepäck ablegen!


    Arma deponite! Waffen ablegen!"

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