- Schlafzimmer des Hausherrn -

  • Hungi träumte. Viele Gestalten und Geschehnisse sah er, doch einen Sinn ergab es nicht. Merkwürdige Fratzen, Erlebnisse aus seiner Vergangenheit, doch stark verzerrt und überhaupt nicht der Wahrheit entsprechend. Eine Schlucht, ein Felsen, an dem er sich hielt, die Berge, die auseinander wanderten, über ihm ein Gott, der zuerst lächelte und dann immer lauter lachte, so laut, daß Hungi das Gefühl hatte, sein Kopf würde zerplatzen...


    Schweißgebadet wachte er auf. An seinem Bett saß Ursus und hielt ihm den Brief entgegen. Mürrisch las er ihn, doch als er begriff - was in seinem Zustand doch eine kleine Ewigkeit dauerte - was von ihm verlangt wurde, wälzte er sich aus seinem Bett, jedoch nicht ohne Proteste von seinem Sklaven zu hören. Er hielt sich an der Wand fest, ihm schwindelte.


    Wenn der Imperator ruft, hat man Folge zu leisten. Und jetzt bring mir meine Rüstung und zieh mich an!


    Er sah, wie Ursus resignierend die Hände in die Höhe hob, dann setzte er sich wieder nieder und ließ sich dann von Ursus ankleiden. Ein, zwei Becher kalten Wassers später - gegen den Durst, der ihn schrecklich quälte - ließ er sich sein Pferd holen, und verließ mit einem anderen Sklaven als "Aufpasser" die Casa.

  • Livia betritt den Raum und bleibt unwillkürlich stehen, als ihr die stickige Luft entgegen schlägt. Sie reißt Tür und Fenster weit auf um erst einmal gründlich zu lüften. Danach tritt sie zu Hungaricus Bett und begrüßt ihn endlich.


    "Salve, Hungaricus. Ich bin zurück von meiner Reise..."

  • Hungi hatte gerade wieder einen Alptraum... Konnte er nicht einmal ganz ruhig durchschlafen?


    Was zum Henker... Der Lichteinfall ließ ihn abrupt aufwachen und sogleich meldeten sich seine Kopfschmerzen zurück. Mühsam stützte er sich auf, öffnete die Augen und erblickte die Besucherin. Oh no... Der Alptraum hörte ja gar nicht auf...


    Salve Livia... Was verschafft mir die Ehre deines Besuches?


    Oder wars eher eine Heimsuchung? Hungi schloß wieder die Augen und legte sich wieder hin.

  • Livia schmunzelt. Sonderlich erfreut scheint ihr Verlobter über ihre Anwesenheit nicht zu sein, aber da er ganz offensichtlich noch geschwächt ist, ist er möglicherweise etwas weniger garstig. Sie beschließt, dass ihre Laune vorerst noch gut ist, setzt sich zu ihm ans Bett und lächelt freundlich.


    "Nun, ich wollte mich eigentlich nur wieder zurückmelden. Immerhin war ich lange genug fort. Die Reise verlief ganz gut und ich werde die endgültigen Zahlen zur Inventur bald bei Senator Avarus abliefern können. Vor allem Sicilia war wunderschön...
    Doch ich sehe, dass es dir nicht gut geht. Was für eine Krankheit hast du dir denn zugezogen? Ist bereits ein Medicus zu Rate gezogen worden?"


    Sie legt ihm prüfend ihre kühle Hand auf die Stirn.

  • Hungaricus ist also ganz offensichtlich ziemlich außer Gefecht gesetzt. Livia lächelt beruhigend.


    "Schon gut. Ruh dich aus. Ich werde mich um alles kümmern..."


    Sie drückt ihn wieder zurück ins Bett, deckt ihn schön zu und macht sich dann auf die Suche nach Ursus, der sicher informativer sein würde.

  • Livia tritt ein und setzt sich erneut an das Bett. Das Nötigste ist geregelt und sie will nun doch noch einmal probieren, die wichtigsten Neuigkeiten aus ihm herauszubekommen.


    "Der Medicus ist so gut wie bestellt. Bis er hier eingetroffen ist, wirst du schön liegen bleiben, dich ausruhen und viel trinken. Bis er da ist, werde ich dir etwas Gesellschaft leisten. Erzähl... Ist in meiner Abwesenheit etwas wichtiges vorgefallen?"

  • ... und Hungi wollte doch nur schlafen. Verwirrt wegen des Fiebers schaute er sie an, seine Augen fielen ihm immer wieder zu und er mußte sich zwingen, die aufzubehalten.


    Im Gericht... Kaiser... aus dem Senat... rausgeschmissen... Spinne im Netz... Wahlen... im Carcer...


    Und da schlief er schon wieder ein...

  • Hungaricus Worte machen Livia nicht wenig neugierig, doch umso mehr verwirren sie sie. Sie will gerade genauer nachhaken, da schläft er einfach so wieder ein. Zuerst will sie ihn schon empört wecken, entscheidet sich jedoch noch anders. Sie verlässt das Schlafzimmer und geht in seine Bibliothek. Dort holt sie sich einen ganzen Stapel interessant anmutender Schriftrollen, kehrt ins Schlafzimmer zurück und beschäftigt sich bis zum Eintreffen ihrer Sklavin und des Medicus lesenderweise.

  • Ursus schluckte vor der Tür, nahm sich dann aber doch ein Herz und trat ein. Er trug eine Platte, auf der ein wenig zu essen und etwas zu trinken war. Leise stellte er die Platte auf den Tisch neben Livia ab.


    Hier. Etwas zu essen und Wein für Euch. flüsterte er. Und für ihn habe ich einen Tee gemacht, damit er schwitzt. Und kaltes Wasser habe ich auch gleich mitgebracht.


    Dann wuselte er wieder raus aus dem Zimmer und kam gleich wieder zurück mit einem kleinem Becken kaltem Wasser, das er neben dem Bett abstellte. Er nahm einen kleinen Lappen, tauchte ihn ein, wrang ihn aus und legte den Lappen auf die Stirn seines Herrn. Dann ging er wieder zu seiner baldigen Herrin.


    Euer Zimmer ist auch fertig. Benötigt Ihr sonst noch etwas?

  • Überrascht blickt Livia auf als der Sklave eintritt. Den Auftrag, dass er ihr etwas zu Essen bringen sollte, hat sie beinahe vergessen.


    "Oh... Gut. Ich danke dir."


    Sie lässt den Blick neugierig über das Essen schweifen und stellt plötzlich fest, dass sie lange nichts mehr gegessen hat. Jetzt erinnert sie sich auch an die Kochkünste des Sklaven und freut sich aufrichtig. Auf seine Frage hin schüttelt sie somit freundlich lächelnd den Kopf.


    "Nein. Das dürfte vorerst reichen."


    Livia lässt noch einmal prüfend den Blick über die herbeigeholten Utensilien schweifen und nickt schließlich zufrieden.


    "Gut gemacht..." lässt sie sich zu einem kleinen Lob hinreißen. "Du kannst dann gehen. Sobald meine Sklavin eintrifft, schicke sie bitte zu mir."


    Sie wendet sich dem Essen zu und lässt es sich schmecken.

  • Ein sonniges Lächeln kam über sein Gesicht.


    Danke... Herrin... Wenn Ihr mich braucht, ich bin ganz in der Nähe.


    Glücklich grinsend ging er aus dem Zimmer, ganz vergessend, daß die Katze noch immer herumwuselte...

  • Als sie aufgegessen hat sieht Livia wieder zu Hungaricus hinüber, der noch immer friedlich schläft. Sie erhebt sich, geht an sein Lager und setzt sich auf die Bettkante. Dann nimmt sie den Lappen von seiner Stirn und taucht ihn erneut in das kalte Wasser ein, wringt ihn ein wenig aus und kühlt damit dann wieder die erhitzte Stirn. Ihr Blick fällt auf den bereitgestellten Kräutertee. Sie nimmt ihn zur Hand und stellt fest, dass er bereits ein wenig abgekühlt ist. Livia seufzt leise und macht sich dann schicksalsergeben daran, ihren Verlobten zu wecken. Vorsichtig rüttelt sie an seiner Schulter.


    "Aufwachen, Hungaricus! Du musst etwas Tee trinken, bevor er abgekühlt ist..."

  • Mißmutig murrte er, als er aufgeweckt wurde.


    Grml... ich mag nicht...


    Na wenigstens dröhnte nicht sein Kopf. Er rieb sich seine Augen. Livia hier? Hatte er was verpasst? Ach ja... Noch immer mißmutig schaute er auf den Tee.


    Tee? Grml... Ist wenigstens Honig drinnen?


    Woah, war ihm heiß... Er strich sich mit dem Lappen über sein Gesicht. Eine kurze Überlegung, das Laken kurz von seinem Körper wegzuziehen, verdrängte er wegen der Anwesenheit seiner Verlobten.

  • Nur zu gut kann Livia sich an diese notorisch schlechte Laune erinnern, die auch ihre kranken Brüder früher immer entwickelt haben. Also lässt sie sich nicht davon beeindrucken und lächelt beruhigend.


    "Doch, du magst, auch falls keiner drin ist. Aber dein Sklave... Wie hieß er noch? Er hat sicher an den Honig gedacht. Nun trink."


    Ihr Unterton ist bestimmt und lässt keine Widerrede zu. Mit sanftem Druck schiebt sie den Becher wieder näher an seinen Mund heran.

  • Doppelgrml...


    Jaja... Ich trink ihn ja schon...


    Widerwillig nahm er den Becher, trank einen ersten vorsichtigen Schluck und verzog gleich wieder das Gesicht. Ja, Ursus hatte nicht vergessen auf den Honig, hat aber viel zu viel reingetan.


    Er ist viel zu süß... Ich bin ja kein kleines Kind mehr...


    Mürrisch trank er weiter, Livia würde ja doch keinen Frieden geben, bis er nicht ausgetrunken hätte. Zwischendurch hustete und räusperte er sich ein wenig, leerte aber schnell den Becher, nicht ohne wieder das Gesicht zu verziehen. Am Boden des Bechers war mehr Honig als Tee... Er schob den Becher zu Livia zurück.

  • Livia muss einfach schmunzeln bei seiner Bemerkung bezüglich des kleinen Kindes. Sie will schon etwas dazu sagen, verkneift es sich jedoch und unterdrückt das schelmische Grinsen mühevoll. Als Hungaricus ausgetrunken hat kontrolliert sie den Becher pflichtbewusst und nickt dann zufrieden.


    "Sehr schön. Brav..."


    Sie stellt ihn an einen sicheren Platz und nimmt dann wieder den feuchten Lappen zur Hand, taucht ihn erneut in das kühle Wasser ein und wringt ihn leicht aus.


    "Leg dich wieder hin. Du musst dich ausruhen..."


    Livia drückt ihn unnachgiebig zurück auf sein Kissen und kühlt seine heiße Stirn so gut es geht.


    "Wie geht es dir? Wie fühlst du dich?"


    Sie sieht Hungaricus prüfend in die Augen und nimmt sich vor, möglichst viel über seinen Zustand schon jetzt in Erfahrung zu bringen. Das Gespräch mit dem Medicus führt sie bei seinem widerborstigen Wesen lieber selbst.

  • Hungi ließ sich bereitwillig niederdrücken und war froh, als er wieder lag.


    Wies mir geht? Blendend... siehst du doch...


    Er atmete laut ein und aus und genoß den kalten Lappen auf seiner Stirn.


    Mein Kopf dröhnt, mir ist heiß und ich muß in dieser Matratzengruft herumlungern, weil es mir sonst schwindelt...

  • "Nun, wenigstens hast du deinen Humor noch nicht verloren." antwortet Livia trocken.


    Sie ist im ersten Augenblick ein wenig verärgert, dass er ihre Frage so ironisch und vage beantwortet. Innerlich ermahnt sie sich jedoch zu Geduld und fragt ruhig weiter.


    "Kannst du mir dein Leiden nicht noch ein wenig genauer beschreiben? Wie lange bist du schon krank? Hast du noch weitere Schmerzen?"


    Den inzwischen warm gewordenen Lappen frischt sie wieder im kühlen Wasser auf und sieht Hungaricus fragend an.

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