Hungi träumte. Viele Gestalten und Geschehnisse sah er, doch einen Sinn ergab es nicht. Merkwürdige Fratzen, Erlebnisse aus seiner Vergangenheit, doch stark verzerrt und überhaupt nicht der Wahrheit entsprechend. Eine Schlucht, ein Felsen, an dem er sich hielt, die Berge, die auseinander wanderten, über ihm ein Gott, der zuerst lächelte und dann immer lauter lachte, so laut, daß Hungi das Gefühl hatte, sein Kopf würde zerplatzen...
Schweißgebadet wachte er auf. An seinem Bett saß Ursus und hielt ihm den Brief entgegen. Mürrisch las er ihn, doch als er begriff - was in seinem Zustand doch eine kleine Ewigkeit dauerte - was von ihm verlangt wurde, wälzte er sich aus seinem Bett, jedoch nicht ohne Proteste von seinem Sklaven zu hören. Er hielt sich an der Wand fest, ihm schwindelte.
Wenn der Imperator ruft, hat man Folge zu leisten. Und jetzt bring mir meine Rüstung und zieh mich an!
Er sah, wie Ursus resignierend die Hände in die Höhe hob, dann setzte er sich wieder nieder und ließ sich dann von Ursus ankleiden. Ein, zwei Becher kalten Wassers später - gegen den Durst, der ihn schrecklich quälte - ließ er sich sein Pferd holen, und verließ mit einem anderen Sklaven als "Aufpasser" die Casa.