Ungeduldig schwenkte sie ihre Augen zur Decke.
"Habe ich nicht. Es war ein Gespräch in dem ich mich einfach über die Rechtslage erkundigte."
Ungeduldig schwenkte sie ihre Augen zur Decke.
"Habe ich nicht. Es war ein Gespräch in dem ich mich einfach über die Rechtslage erkundigte."
"Nun, dann sehe ich ein Probem. In den Akten der Aedile ist über einen Vorgang, wie du ihn beschreibst ebenfalls nichts vermerkt. Daher steht hier dein Wort gegen die Tatsache, dass du Waren zum Verkauf anbietest, die zu verkaufen du nicht berechtigt bist."
"Was?
Also nochmals langsam. Ich habe meinem verstorbenen Vater, Germanicus Sedulus, alles geerbt. Darunter auch ein Lager mit Getreide für seinen Bäckereibetrieb, das ich daraufhin natürlich verkaufen wollte. Den Betrieb habe ich jedoch nicht weitergeführt."
"Existiert ein schriftliches Testament?"
"Nein! Ich habe als 'einzige Tochter' mit Zustimmung des Prätors alles an mich gerissen."
"Wann fand diese Übernahme statt?"
"Es war Mitte oder Ende Oktober."
"Und seit wann bietet ihr das Getreide bereits zum Verkauf an?"
Sie zuckte mit den Schultern. Das Gespräch wurde langsam unangenehm.
"Seit damals? Ich hatte keine Verwendung dafür, hab es auf den Markt geworfen und mich dann eigentlich nicht mehr darum gekümmert."
"Du hast doch sicherlich bemerkt, dass du es nicht verkaufen konntest. Vielleicht wäre an dieser Stelle ein Privathandel effektiver gewesen."
Er räusperte sich.
"Wie dem auch sei. Solange ich keine schriftliche Bestätigung deiner Aussage vorliegen habe und in den Akten der Aedile nichts entsprechendes finde, werde ich das Edict gegen dich aufrechterhalten."
Dass alles immer so umständlich sein musste...
"Dann werde ich zum Consul gehen müssen."
"Dies ist dein gutes Recht."
Quarto ließ seine Liktoren am Eingang der Basilica Iuliana zurück, betrat das große Gebäude an der Westseite des Forum Romanum und klopfte kurz darauf an der Tür zum Officium des Aedilis Plebeii.
"Herein!" rief Commodus, der in einige Tabellen vertieft war.
Quarto betrat das ihm noch wohl vertraute Officium. “Salve, Gaius Prudentius Commodus“, begrüßte er den Aedilis Plebeii.
Commodus blickte auf und erhob sich dann.
"Salve, Lucius Aelius Quarto. Bitte nimm doch Platz. Womit habe ich die Ehre der Anwesenheit des Consuls verdient?" fragte er.
“Zwei Angelegenheiten führen mich zu dir, aber nur eine hat mit meinem Amt zu tun.
Zuerst mein privates Anliegen. Ich habe die Bekanntmachung der Aedile gelesen, wonach kommende Woche eine Revision der Listen über die Betriebslizenzen geben soll und man bis dahin seine Erbansprüche anmelden möge.
Mein Bruder Lucius Aelius Validus ist…“, er stockte kurz. “Ach, dass weißt du ja. Er ist verschollen, du selbst hast mir damals die traurige Mitteilung gemacht.“
Er schluckte kurz trocken, bevor er seine scheinbare, einem Römer angemessene Gelassenheit wiedererlangte.
“Nun…. er gilt sein dem als Desideratus, wurde jedoch noch nicht für Tod erklärt. Er hat eine kleine Töpferei, auf die ich, für den Fall seines Todes, meine Erbansprüche anmelden möchte. Meine und die meines anderen Bruders, soweit er welche geltend machen kann.“
Commodus machte sich eine Notiz.
"Ich werde mich darum kümmern."
“Ich danke dir.“
“Das andere ist… Jemand hat gegen ein von dir erteiltes Edict bei mir Einspruch erhoben. Sachlich richtig und dennoch ein wenig delikat, denn es handelt sich um meine Ehefrau, die Senatorin Aelia Adria.“
"Ja, ich dachte mir schon, dass du aus diesem Grunde hier bist. Ich nehme an, sie hat dich ob der genauen Umstände informiert?"
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