• Ich weilte wieder einmal in Rom und wollte nachsehen, ob ich jemanden in der Villa antreffen würde. Also klopfte ich an der Porta, ein Sklave öffnete die Tür und ich streifte durch die Räume.


    Offenbar stand die Villa - wie so oft - leer. Ich setzte mich ins Speisezimmer und beauftragte eine Sklavin, mir etwas Essen zurecht zu machen ...

  • Verus trat ein, er sah seine Schwester und sagte:


    "Sei gegrüsst kleine Schwester, geht es dir gut nach all der Zeit? Du siehst sehr gut aus, so erwachsen (:D)!"


    Er ging, seine Arme zur Umarmung bereit, auf sie zu.

  • Mitten im Verkosten von leckeren Trauben kam Samira herein und berichtete mir von der Ankunft meines großen Bruders. Überrascht und erfreut legte ich das Obst zur Seite, stand auf und ging Verus entgegen.


    „Was für eine Freude! Lange haben wir uns nicht mehr gesehen und ja, auch du hast dich verändert. Aus dem jungen Mann in meiner Erinnerung ist inzwischen ein gestandener geworden. Lass dich anschauen!“


    Ich lehnte mich zurück, betrachtete Verus von oben bis unten und fand, er sah wirklich gut aus. Dann gab ich ihm einen Begrüßungskuss auf die Wange.

  • "Sophus, nun er ist in der Legio I und die ist stationiert in Mantua. Es geht ihm sehr gut. Nur von seinem Bruder Scipio haben wir lange nichts gehört."


    Ich lächelte Verus an. Unsere letzte Begegnung war doch ziemlich lange her.



    "Auch ich wohne seit kurzem in Mantua. Es ist absoluter Zufall, dass du mich heute hier antriffst. Komm, setz dich und erzähl mir, was du in der vergangen Zeit gemacht gemacht hast."


    Ich wies mit einer einladenden Geste zu der Liege und setzte mich an deren Fußende.

  • "Ich... ich habe in den vergangenen zehn Jahren verschiedenes gemacht... zuerst habe ich mich so irca 5 Jahre mit griechischen Philosophen gestritten. Bis ich mir dachte, dass Korinth von innen schöner sein musste.Dort habe ich einige Zeit mit vielem verbracht von dem einiges nicht schicklich ist."


    Er grinste und legte sich auf die Liege.


    "Nun sag aber, was hast du getan?"

  • Nichts was dich interessiert, Korinth und so, du weißt schon. Außerdem schrei nicht so rum :D unsere armen Sklaven, da hören sie Monate kein Wort und dann so ein Gebrüll.


    Er grinste und versuchte möglichst laut zu lachen um die peinlicheit zu überdecken...

  • „Nichts was mich interessiert?“ Ich musste lachen. „Was glaubst du wohl, warum ich so gespannt hier sitze? Wie enttäuschend, dass du mir gerade diese Details vorenthalten willst.“


    Lachend griff ich nach ein paar Oliven und zirkulierte sie in meinen Mund. Es dauerte eine kleine Weile, bis ich wieder halbwegs ernsthaft das Gespräch aufnehmen konnte.


    „Du möchtest einen Themenwechsel? Gut, den sollst du haben. Ich möchte sehr gern wissen, ob du nur kurz nach Rom zurückgekehrt bist oder vielleicht für länger bleibst.“


    Fragend, und vor allem auf eine positive Antwort hoffend, sah ich Verus an.

  • Verus lächelte, dachte kurz nach und antwortete:


    Länger bleiben werde ich sicherlch, ob ich davor nicht noch ein bisschen in Ostia wohnen werde ist ungewiss.


    Er grinste


    Schau du weisst schon, Korith keine sehr jugendfreie Stadt :D

  • Ich musste schmunzeln. Er drückte sich doch wahrhaftig um eine Erklärung drum herum. Noch immer wurde ich von allen meinen Brüdern wie ein kleines, unreifes Mädchen behandelt, dabei war ich längst eine Frau. Ich seufzte, daran war wohl nichts zu ändern.


    „So lange du Italien nicht gleich wieder verlässt, ist mir alles recht. Verrätst du mir deine Pläne für die nächste Zeit?“


    Wir hatten so lange nichts mehr voneinander gehört, dass ich nicht einmal einzuschätzen wusste, ob Verus, wie so viele unserer Familie, eine militärische Laufbahn anstrebte oder ob er meinem Onkel Crassus nacheifern wollte.

  • Verus grinste, Deandra schien zu denken dass er sie noch immer für ein kleines Mädchen hielt. Sie schien aber nicht bemerken dass es ihm peinlich war darüber laut zu reden.


    Ich werde ein wenig politisieren, wozu ich ausgebildet wurde :D


    Dann beugte er sich näher und flüsterte ihr ins Ohr


    Also in Korinth..


    Der Rest war so leise das man ihn nicht verstehen konnte, außer den beiden.

  • Mein Lächeln wurde breiter und schließlich senkte ich sogar meinen Blick. Ich verstand, warum er sehr leise sprach.


    Durchaus beeindruckt räusperte ich mich leise, holte erst einmal Luft und suchte nach einem passenden Anschlussthema.


    „Hast du genaue Pläne, ich meine politisch gesehen?“

  • "Ich werde mich entweder in Ostia, oder hier ansetzen, aber genau weiß ich´s nicht, vielleicht solls auch Mantua sein."´


    Er lächelte und sagte:


    "Eigentlich wollt ich dir nicht´s darüber sagen weil man solche Dinge nicht erzählen kann, aber du hast dich die ganze Zeit vor der Antwort auf die Frage "Was hast du getan?" gedrückt, erzähl!"

  • „Mantua.“ Damit hatte ich nun gar nicht gerechnet. „Wenn du von den Provinzstädten sprichst, könnte man meinen, du strebst eine Tätigkeit in einer Curia an. Dabei hatte ich immer angenommen, du würdest einmal auf der Rostra stehen und für ein Amt als Quaestor kandidieren.“


    Nun, ich würde mich da einfach überraschen lassen.


    „Was ich getan habe? Da gibt es so viel zu erzählen, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll. Was interessiert dich denn da? Der Betrieb, den ich inzwischen führe, mein Ausflug in die Politik, Herzensangelegenheiten, was noch?“


    Ich musste schmunzeln.

  • Es ist noch Zeit bis zur nächsten Wahl und selbst ein Patrizier muss von etwas leben.


    Ich lachte:


    Alles, ich will alles wissen, alles über Politik, Herzesangelegenheiten :D und deinen Betrieb, sag wie geht es Crassus?

  • „Ach, Verus, du weißt es noch nicht?“ Traurig sah ich meinen Bruder an.


    „Letzten November hat Crassus seine letzte Reise angetreten und eine erschütterte Familie und Factio zurückgelassen. Sophus übernahm als sein Sohn die Gens. Er macht es gut, besser als man erwarten konnte, aber uns allen fehlt Crassus sehr. Er hinterließ einfach eine sehr große Lücke.“


    Für einige Zeit verfiel ich in Schweigen. So viel war seither geschehen, auch mit der Gens. Ich strich die traurigen Gedanken weg und erinnerte mich an Verus’ Frage.


    „Was mich betrifft … ich ging letztes Jahr nach Ostia, um dort auf eigenen Füßen zu stehen. Habe ein Gestüt gegründet, was enorm erfolgreich geworden ist. Ich würde alles tun, um Ansehen und Ehre der Aurelia zu mehren. Na ja, aber das eine oder andere habe ich in meinem Eifer dann doch falsch gemacht.“


    Oder doch nicht und nur in den Augen mancher Bürger?

  • Was?


    Verus war erschüttert... er schwieg lange Zeit und sagte dann:


    Aber wie... aber.. na gut... Schicksal.


    Er hörte Deandra aufmerksam zu und sagte dann:


    Ach, du machst nichts falsch. Es kommt nur manchen so vor, aber du hast gemacht was du glaubtest dass die Götter als richtig erachten würden. Also kann es nicht falsch sein.


    Er klopfte ihr auf die Schulter, und begann etwas zu essen.

  • „Es hat sich gezeigt, dass ich sehr spontan bin. Auch reagiere ich oft emotional. Schon so Manchen habe ich dadurch in Verlegenheit gebracht. Selbst Angestellten von Verwaltungen fallen die Griffel aus der Hand, wenn ich mit Schwung den Raum betrete. Und da habe ich noch nicht einmal etwas gesagt.“ :D


    Zu lustig, wenn ich an diese zwei Male zurückdenke.


    „Ich weiß, ich bin ein Wirbelwind, führe eben anderes Blut in mir als das der Aurelier. Sophus hatte zu Anfang durchaus Probleme, mir Manieren und Anstand beizubringen. Na ja, jetzt hat er es ja so einigermaßen geschafft.“


    Ich beugte mich vor.


    „Was nicht heißt, dass ich zahm geworden bin.“


    Genüsslich griff ich zu den Feigen. Heute war Schlemmen angesagt.



    edit: Buchstabe vergessen

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