• "Die armen Angestellten, hier kommt Wirbelwind Nummer 1 alias Aurelia Deandra."


    Er grinste


    "Was hat Sophus den getan?"


    Verus dachte dass das Zähmen Deandra´s eine Sache der Unmöglichkeit gewesen war..


    Auf ihre Antwort sagte er:


    "Du und nicht zahm? Du bist doch ein Lamm. Das musst du mir erst einmal beweisen."


    Er machte es sich gemütlich und griff zu einem Hühnerbein, er setzte die übliche patrizische Hochmütigkeit auf.

  • „Oh, ich habe viel Kritik von Sophus über mich ergehen lassen müssen.“


    Mir fiel spontan der erste Brief von Sophus ein, der bei mir wie eine Bombe eingeschlagen hatte. Mir standen beim Lesen die Tränen in den Augen, aber das würde ich Verus jetzt nicht erzählen. Soph hatte ja Recht gehandelt, nur eben die harte Art …


    „Ich und zahm?“ Das war jetzt wirklich sehr lustig. Nein, aber beweisen wollte ich es Verus nicht. Wie auch? Er war mein Bruder. Na gut, verwandt waren wir nicht. Mann o Mann, was für absurde Gedanken! Ich stand auf und lief etwas im Zimmer herum.
    Womit könnte ich nur jetzt wieder das Thema wechseln? Bei den Göttern, mir fiel gar nichts ein. Krampfhaft überlegte ich, dann endlich ... die Idee war ganz brauchbar.


    „Wie gut kennst du Sophus eigentlich noch?“

  • An dir kann man doch gar nicht Kritik üben.


    Er lächelte und fügte hinzu:


    Bei denen Augen kann man dir doch gar nicht böse sein. Erzähl mir davon wie er dich kritisiert hat.


    Er schwieg:


    Hmmm... nicht sehr gut... er war als Junge schon... ernst.

  • „Nun ja, wir hatten uns Ewigkeiten nicht gesehen. Er kannte diese, meine Augen zu der Zeit nicht. Wohl die des kleinen Mädchens, aber nicht die der Frau“, erklärte ich lachend. „Dann hörte er dies und jenes über mich… bekam Besuch von einem Plebejer in seinem Lager, der um mich werben wollte. Ich geb ja zu, ich hatte durchaus etlichen Männerbesuch in meinem Gestüt.“


    Das waren noch Zeiten …


    „Ja, Soph war als Junge schon sehr ernst. Das ist es aber auch, was ich an ihm mag.“


    Kurz drifteten meine Gedanken ab.


    „Erzähl doch mal, was gibt es aus deinem Liebesleben zu berichten?“

  • Deine Augen haben sich doch nicht verändert, außer dass sie jetzt wohl in der Lage sind Männer in Schlange stehen zu lassen...


    Ich mag ernste leute nicht so gern, aber er hat auch seine Vorzüge.



    Verus grinste und dachte nach was zu sagen wäre...


    Wie gesagt... es war ereignisreich, kurz hatte ich gedacht die Liebe meines Lebens gefunden zu haben, aber als sie einen anderen heiratete bin ich nach Hause gekommen.

  • „Oh, das tut mir leid!“


    Damit hatte ich nicht gerechnet. Schlagartig fiel mir ein, dass ich ja auch wenigstens ein Herz annähernd gebrochen hatte. Vib., ich verließ ihn damals wegen einem anderen.


    „Bist du darüber hinweg?“

  • "Ich bin darüber hinweg, ich hatte 3 Monate Reise, die kurzzeitig unterbrochen werden musste wegen Unwette genug Zeit Trauer zu halten.rn


    Er lächelte wieder, sah aber plötzlich eine Veränderung in ihrem Gesicht er fragte:


    Wurdest du etwa enttäuscht oder hast du jemanden enttäuscht?

  • Hm, enttäuscht hatte mich bisher noch niemand, auch wenn nicht alles optimal lief derzeit.


    „Das erste gebrochene Herz gehörte einen Domitianus, das zweite Vibullius. Bei ihm tut es mir wirklich leid. Wir hatten uns gerade gefunden, waren frisch verliebt, dann warb ein anderer um mich und ich stand zwischen zwei mir wirklich wichtigen Männern. Vielleicht sah es für manche herzlos aus, ich habe manche Kritik deswegen gehört, aber meine Entscheidung für Sophus habe ich mir damals wirklich nicht leicht gemacht.“


    Ich versank jetzt wirklich ins Nachdenken. Die Zeit damals war unglaublich schön und traurig zugleich gewesen. Vielleicht war das überhaupt die beste Zeit meines Lebens bisher.


    „Was meinst du, was hält die Zukunft so bereit? Kann man irgendetwas beeinflussen oder sind wir Menschen ganz auf die Gunst der Götter angewiesen?“

  • Verus setzte sich auf und sagte:


    "Du hast jemandem also gezwungener Maßen das herz gebrochen.... das ist traurig.. und du scheinst es mit gemischten Gefühlen zu betrachten."


    Er lächelte schwach über ihre Frage:


    "Mein Lieblingssatz zu diesem Thema ist der selbe den ich dir als Kind immer vorgesagt hab: Das Leben liegt in der Hand dessen der es formen will und dadurch den Göttern gefällt die ihm die Gunst verleihen, doch diverse Umstände können in die Matrix des Lebens dann noch einfließen..."


    Dann grinste er wieder und sagte:


    "Du wolltest mir beweisen warum du nicht zahm bist! :D"

  • „Gemischte Gefühle nur deswegen, weil es mir leid tut. Bereut habe ich meine Entscheidung keinen Moment. Aber es ist interessant, deine Ansicht über das Leben und die Macht der Götter zu erfahren. Ich gestehe, ich wusste das nicht mehr.“


    Während ich mir etwas von dem Fleisch auftragen ließ, nahm ich wieder auf der Liege bei Verus Platz. Ich ließ mir seine Worte noch einmal durch den Kopf gehen. Diverse Umstände …
    Erst nach einer Weile des Nachdenkens wurden mir seine letzten Worte wieder bewusst.

    „Du irrst dich, ich wollte dir keinesfalls beweisen, dass ich nicht zahm bin. Wie beweist man seinem Bruder überhaupt so etwas?“


    Herausfordernd lachte ich Verus an. Wenn er schon solche Ideen hatte, sollte er auch die Lösung mitliefern.

  • "In dem du mir Beispiele erzählst wann du mal nicht zahm gewesen bist." :D


    Er grinste und sagte:


    "Andere Beweise müsstest d dir dann ausdenken."


    Er nahm einen Schluck Wein.


    "Was für Ansichten pflegst du über die Götter?"


    Er dachte kurz... und sagte dann:


    "Ich werde in Rom leben, wo ist dein Wohnsitz?"

  • Hm, ich fühlte mich etwas in die Enge getrieben. Das waren nicht nur die Fragen eines Bruders, da schwang noch ganz was anders mit. Wie jetzt verhalten? Was sollte ich tun?
    Am besten ich ignorierte einfach den ersten Teil seiner Rede.


    Gepresst blies ich die Luft durch die Lippen. Verus hatte mich ins Schwitzen gebracht.


    „Die Götter … Hm, sicher, sie bestimmen unser Leben … Vielleicht liegt aber auch ein kleiner Teil in unser eigen Hand … Ich möchte … Also, ich möchte das zumindest gerne glauben.“


    Erleichtert antworte ich auf die sachliche Frage nach meinem Wohnsitz.


    „Mantua, ich wohne seit kurzem in Mantua.“


    Puh, wohin würde dieses Gespräch wohl noch führen?

  • Interessant, aber ich würde gerne noch erklären was es mit der Familienteilung auf sich hat?


    Deandra schien sich in die Ecke getrieben zu fühlen.


    Er lächelte warm und sagte:


    Du darfst es nicht nur glauben möchten, glaub es!


    Er legte ihr die Hand af die Schulter:


    "Du musst an etwas glauben, wenn du an nichts glaubst sondern es nur möchtst verlierst du dich in ewigen Selbststreitigkeiten, das Leben wird sinnlos und zerfällt im Chaos. Wir sind patrizier, wenn wir disziplinlos sind dann sind wir verloren! Wir sind am aussterben Deandra, früher gab es an die 25 patrizische Familien, jetzt 3...

  • Die Familienteilung, DAS Thema, was mir derzeit am schwersten im Magen lag. Nichts Schlimmeres hätte der Aurelia passieren können.


    „Wie denkst du über die Teilung? Kannst du sie mir am Ende erklären? Ich wünschte, sie wäre nie geschehen.“



    Mehr als lange dachte ich über seine letzten Worte nach. Deren Sinn blieb mir teilweise verborgen. Ich war einfach im Zweifel, was mein Bruder wollte. Ich war irritiert.

  • "Ich weiß nur, dass ich in der Aurelia Commodus bin, warum weiß ich nicht, außerdem stell ich fragen, ich weiß nur dass sie stattgefunden hat."


    Er lächelte und sagte zur Erklärung seines vorigen Ausrutschers:


    "Schau, wir sind Patrizier, von uns gibt es so wenige das wir eine Halle, sollte es so etwas je gegeben haben, in der die Patrizier sich getroffen haben würden wir heute nur noch eine Ecke füllen können... Wir müssen auf unsere Familienehre und Disziplin aufpassen, denn es gibt nicht mehr viele die darauf aufpassen können. Wir müssen an etwas glauben, nicht an etwas glauben mögen.

  • Zitat

    Original von Marcus Aurelius Verus
    "Ich weiß nur, dass ich in der Aurelia Commodus bin, warum weiß ich nicht, außerdem stell ich fragen, ich weiß nur dass sie stattgefunden hat."


    "Du weißt nicht, warum du in der Gens Commodus bist?" 8o "Ja, bin ich denn die Einzige, die sich noch für die Belange der Aurelia aus ganzem Herzem interessiert?"

  • „Ich würde so gerne daran glauben wollen, dass es außer mir noch jemand gibt, dem die Gens etwas bedeutet, den sie wirklich interessiert. Außer Soph fällt mir da leider niemand ein. Viele, die es behaupten, aber keiner, der danach lebt.


    Unmaßgeblich sollte eine Entscheidung für eine Familie nicht mehr sein. Das hat mich die Erfahrung der letzten Tage gelehrt. Zuvor habe ich das auch geglaubt, dachte wie wären eins und es wäre gleich, bei welchem PF die Mitglieder zugeordnet waren, aber ich habe mich getäuscht. Man trennt fein säuberlich. Hast du das auch schon bemerkt?“


    Bekümmert zog ich meine Brauen zusammen und eine steile Falte aus Besorgnis und Enttäuschung entstand auf meiner Stirn.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!