• Zitat

    Original von Aulus Tiberius Ahala Tiberianus
    Den Rat seines Vaters befolgend, traf Ahala im Zuge seiner Wahlkampfbemühungen schließlich auch vor der Villa Aurelia ein, um Senator Aurelius Avianus seine Aufwartung zu machen und klopfte beherzt an die Porta.


    Leone öffnete die Tür, nachdem es ein wenig länger gedauert hatte, als sonst - doch wer konnte es ihm auch verübeln? In der Küche standen leckere Imbisse, von denen die Sklaven ein wenig abgaben und wer war Leone, an zwei Orten gleichzeitig zu sein? Er konnte ja nicht auf zwei Sachen gleichzeitig aufpassen, nämlich seinen hungrigen Magen UND die Porta! Nein, während er ein wenig "abgelenkt" war, merkte er erst spät, dass jemand an der Pforte wartete und öffnete sogleich, um den Gast endlich von seinem Warten zu erlösen.


    Es war nicht schwer, den Besucher an seinem Stand zu erkennen und als Patrizier hatte sich dieser natürlich eine höflichere Begrüßung verdient als die Alltagsbettler und Querulanten.
    "Salve", grüßte er, "Womit kann man helfen?"

  • Ah, da kam ja doch noch wer. Ahala setzte sein "netter Patrizier von nebenan"- Lächeln auf.


    "Salve, mein Name ist Aulus Tiberius Ahala und ich würde gern mit Senator Aurelius Avianus sprechen, falls dieser Zeit für mich hat."

  • Bei dem Lächeln konnte man nicht nein sagen, und ein Mitglied einer mächtigen Familie konnte man ebenso wenig stehen lassen. "Sehr wohl", sagte Leone und lud den Tiberier mit einer Geste ein, hineinzutreten. Zeitgleich lief einer der Sklaven los, Avianus in seinem Cubiculum aufzusuchen "Bitte folge mir ins Atrium!"

  • Zur Villa Aurelia war Lax, der Laufbursche von Senator Purgitius Macer, schon häufiger geschickt worden. Immerhin war ein recht prominenter Aurelier Klient von Macer und ein anderer prominenter Aurelier teilte dessen Leidenschaft für Wagenrennen. Heute war aber keiner von beiden der Grund für den neuerlichen Besuch des Laufburschen, sondern das profane politische Tagesgeschäft hatte ihn hierher geführt. Routiniert klopfte er an und wartete ab, bis ihm geöffnet wurde.

  • Leone öffnete die Tür, wie er das so als Ianitor zu tun pflegte. Vor ihm stand ein Laufbursche, wie er jeden Tag auch viele sah. Den hier kannte er jetzt nicht schon vom sehen, weil er zur Laufkundschaft der Villa gehörte. Auch nach einem sehr ausführlichen Blick vom Scheitel bis zur Sohle sah man dem Burschen nicht an der Nasenspitze an, was er hier wollen könnte. Also musste Leone nachfragen.
    “Salve. Wie kann ich dir behilflich sein?“

  • "Salve, ich komme im Auftrag des Senators Purgitius Macer", stellte sich der Laufbursche vor. "Er möchte einen Termin mit dem Quaestor Urbanus Aurelius Lupus vereinbaren, um über den Reiseverkehr zu sprechen", trug er dann das Anliegen vor, für das er losgeschickt worden war.

  • Termin ausmachen? Termin ausmachen! Ja, das war auch etwas, das man als Ianitor öfter machen durfte. Nur leider wurden ihm nicht immer von den Bewohnern des Hauses sämtliche Termine mitgeteilt, so dass er einen nur unzureichenden Gesamteindruck über die verfügbare Zeit hatte. Daher hieß es: Nachfragen.
    “Wenn du reinkommen und schnell warten möchtest, werde ich nachfragen, wann mein Herr für deinen den Termin einrichten kann. Ansonsten richte ich es ihm aus, und er wird einen eigenen Boten dann zu Consular Purgitius schicken. Wie ist es dir lieber?“
    In der Küche waren grade kleine Himbeer-Küchlein gebacken worden, und wenn er den Boten dort zum Warten vorbeibrachte, konnte er vielleicht 'zufällig' eines mit auf den Weg nehmen. Man konnte den Boten des Consulars ja nicht hungrig wegschicken, und freundlich, wie Leone nun mal war, würde er doch glatt eines mitessen.

  • Schnell warten klang gut, auch wenn Lax nicht einmal etwas dagegen gehabt hatte, langsam warten zu müssen. Immerhin schien der gesuchte Quaestor überhaupt im Hause zu sein, so dass es so oder so nicht lange dauern konnte. Außerdem kannte er ja nur zu gut die Mühen eines Boten und warum sollte er dem Kollegen nicht einfach die Mühe ersparen, zu Casa Purgitia zu kommen, wenn er selber mit ein bisschen Wartezeit die Nachricht gleich selber mitnehmen konnte? Hätte er natürlich von den Himbeerkuchen gewusst, wäre er allerdings auch ohne so umfangreiche Gedanken zu dem Entschluss gelangt, zu warten. "Ich kann gerne einige Augenblicke warten", verkündete er jedenfalls.

  • “Gut, dann komm herein. Du kannst solange in der Culina warten.“
    Gesagt, getan. Der Bote wurde in der Küche abgesetzte, er bekam eines der noch warmen Himbeerküchlein angeboten – und Leona nahm sich aus reiner Gastfreundschaft (natürlich) auch gleich eines, wenngleich die Köchin ihm keines angeboten hatte, ehe er sich auf den Weg machte. Nicht zu dem Quästor selbst, der hielt nicht viel vom Überspringen der Befehlskette. Nein, zu dem Sklaven, der die Funktion als dessen Scriba Personalis ausübte. Nach einer kurzen Rücksprache mit diesem hieß es auch für Leone warten, während dieser das Officium von Aurelius Lupus betrat. Schließlich kam der Scriba wieder heraus, und die Nachrichtenkette nahm ihren reversen Lauf.
    Als Leone wieder in der Küche eintraf, hing noch immer der Duft dieser köstlichen Küchlein in der Luft, und er stibitzte sich noch ein zweites. “Du kannst deinem Herrn ausrichten, dass sich Quaestor Aurelius Lupus freuen wird, ihn in drei Tagen de meridie zu begrüßen, wenn er es einrichten kann.“

  • "Oh, Himbeerkuchen, vielen Dank", erfreute sich der Laufbursche an dem angebotenen Gebäck und griff gerne zu. Die Villa Aurelia machte damit auf seiner höchstpersönlichen Favoritenliste der Ziele, zu denen er geschickt werden konnte, einen ordentlichen Sprung nach oben. Genussvoll verzehrte er den herrlichen Kuchen und plauderte ein wenig mit der Köchin, während er auf Antwort wartete. Schließlich kam der freundliche Ianitor zurück und hatte sogar eine Nachricht dabei. "In drei Tagen zur Mittagsstunde", bestätigte er, dass er die Nachricht verstanden hatte und klopfte sich die Krümel von der Tunika. "Ich werde es meinem Herrn ausrichten. Und danke für die nette Bewirtung während der Wartezeit!"

  • “Oh, nichts zu danken, wir können dich doch hier nicht“ TOCK Der Holzlöffel der Köchin schnellte bedrohlich wie ein Fleischerbei zwischen Leones Hand und das nächste Himbeertörtchen. “...hungern lassen.“ Sicherheitshalber zog er seine Hand doch wieder zurück.
    “Gut, ich... ähm, bring dich dann mal noch wieder zur Porta.“ Oder besser gesagt, er brachte etwas Sicherheitsabstand zwischen sich und diesen Holzlöffel.


    “Nimm noch eins mit auf den Weg“ bot die Köchin dem Boten ein Törtchen an, als wär nichts weiter gewesen, ehe sie sich wieder daran machte, die anderen Speisen für die Cena vorzubereiten.

  • Schmunzelnd verfolgte der Laufbursche die Attacke der Köchin auf den Ianitor und sein Grinsen wurde noch breiter, als ihm ein weiteres Törtchen angeboten wurde. "Oh, danke, sehr gerne!" erwiderte er, zwinkerte der Köchin zu und nahm sich eines der Törtchen. "Die sind wirklich gut!" Dann ließ er dem Ianitor den Vortritt, um sich zur Tür hinaus bringen zu lassen und achtete sogar darauf, auf dem Weg keine Krümel zu verstreuen.

  • Wie vereinbart drei Tage später zur Mittagsstunde stand Macer vor der Tür der Villa Aurelia und hatte sich erneut von seinem Laufburschen begleiten lassen, der nun auch für ihn anklopfte.

  • Seinem neugewonnenen Freund die Tür zu öffnen zauberte ein weißes Lächeln in das schwarze Gesicht des Ianitors. Natürlich erinnerte er sich noch an den Anlass des Besuches (und an die Himbeerkuchen beim letzten mal. Heute gab es leider keine, aber vielleicht fand sich ja etwas anderes in der Küche.)


    "Salve, Consular Purgitius. Dominus Aurelius Lupus erwartet dich bereits."
    Er schnippste einem Jungen, der den Consular ins Tablinum führen sollte.


    Seinem Freund wiederum gab er einen kleinen Wink, dass die beiden sich vielleicht kurzzeitig in die Küche verdrücken sollten, sofern es opportun war.

  • Tatsächlich benötigte Macer während des Gesprächs nicht die Dienste seines Laufburschen, so dass dieser in die Küche abbiegen konnte, während Macer ins Tablinum geleitet wurde.


    "Na, wie viele Kuchen hast du noch bekommen vor drei Tagen?", fragte der Laufbursche grinsend, als er die Küche erreicht hatte. Neugierig schaute er sich um, ob es schon wieder Kuchen gab oder ob zumindest die nette Köchin wieder an ihrem erwarteten Arbeitsplatz war.

  • Sirius
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    Er war nicht nüchtern. Nein, ganz und garnicht. Die Begegnung mit der grauenerregenden Iunia hatte ihn beinahe um seinen Verstand gebracht. Mehr als das! Er war halb wahnsinnig geworden, und nur der Tanz mit einem grünen Elefanten mit rosa Punkten hatte ihn wieder zu sich finden lassen. Das wächserne Interieur der Casa Prudentia hatte natürlich gelitten, genauso wie die Nerven seines Herrn. Aber bei aller sklavischer Ergebenheit, die Sirius selbstverfreilich ob seiner unvergleichlichen Stärken nicht kannte, war er sich doch bewusst, dass er gewisse Grenzen nicht überschreiten durfte. Wie zum Beispiel seinen Herrn während eines Tätatätdings mit der Tochter eines Senatorritterswasauchimmer über die dringliche Situation einer kurz bevorstehenden Invasion von ziemlich gereizten Kampfschnecken aufzuklären. Während Sirius seinem Herrn darüber Respekt zollte in einem Sekundenbruchteil genug Blut aus seinen Lenden zurück in den Kopf transferieren zu können, um gereizt die doch recht merkwürdig anmutende Natur von Kampfschnecken erörten zu wollen war die Senatorenritterswasauchimmertochter über diese Leistung weniger erbaut. Das war vor zwei Wochen. In diesen zwei Wochen hatte Sirius sehr intensiven Kontakt mit der prudentischen Küche gehabt, und sich über die Ergonomie diverser Gemüsesorten Gedanken gemacht. Gemacht haben musste. Durfte. Sollte. Einfach nur hatte.
    Jetzt gab es Straferleichterung in Form von stupider Botenarbeit, was genau genommen keine Straferleichterung war, sondern reiner Notbehelf eines Herrn der im Moment jeden Dupondius zweimal umdrehte und sich demnach keinen Sklaven leisten konnte dessen Dummheit eher den Ansprüchen einer derartigen Aufgabe entsprach.
    So aber stand Sirius vor der Porta der prachtvollen Villa Aurelia und versuchte mit einer Hand die ihn umschwirrenden bläulich leuchtenden Pyramiden zu vertreiben während er mit der anderen laut hörbar anklopfte.

  • Leone rieb sich gerade über seinen Handrücken. Wer hätte gedacht, dass Kochlöffel so verdammt hart sein können? Er hatte es höchstwahrscheinlich übertrieben und ein Himbeertörtchen zuviel geklaut oder zu klauen versucht, und die Strafe der Furien war in Gestalt der Köchin auch gleich über ihn gekommen. Und auch, wenn es nur ein einzelner Schlag gewesen war, der hauptsächlich seinen Stolz verletzt hatte, es tat auch nach einem Tag noch ein bisschen weh.
    Doch er hatte keine Zeit für übermäßiges Selbstmitleid, da es klopfte. Und so erhob Leone sich von seiner Bank und besah sich den Mann vor ihm, der offenbar versuchte, eine Fliege zu vertreiben. “Salve. Wie kann ich dir behilflich sein?“

  • Sirius
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    Kalkten die Aurelii ihre Sklaven? Sirius blickte einen Moment verwirrt in das schneeweiße Gesicht des Sklaven vor ihm, unfähig zu jener eloquenten Paraphraserei die doch einen Teil seines Genius ausmachte!
    "Ehm...", brütete der duccische Sklave, verzweifelt nach seiner Fassung suchend. Er hatte ja schon von einigen seltsamen Eigenheiten der patrizischen Gentes gehört, immer wieder auf der Suche nach Möglichkeiten sich vom aufstrebenden Pöbel abzuheben, aber gekalkte Sklaven? Das war... innovativ. Schon fast... künstlerisch. Nein! Kunstvoll! Ja! Zusehends veränderte sich die Miene des Sirius, bald sah er mit einem zusammengekniffenen linken Auge und schräggelegtem Kopf drein, als würde er die neueste subversiv-ballaballesque Rückwärtsschnitz-Lavagesteinpyramide des Publius Suiblup betrachten. Bis er sich entsann, warum er überhaupt hier war.
    "Faszinierend...", seufzte Sirius schließlich, "...ich würde ja gerne länger bleiben, weißt du? Danke für diesen Eindruck... aber... ich habe einen Auftrag zu erfüllen. Ich komme von Titus Duccius Vala, dem derzeitigen Quaestor Principis, und ich möchte mit Flavia Nigrina, der tugendhaften Ehefrau des ehrenwerten Quaestor Urbanus Sextus Aurelius Lupus sprechen, so sie denn gewillt ist mich zu empfangen. Bitte."



    NOMENCLATOR - TITUS DUCCIUS VALA

  • Die Fliege schien sich aus dem Staub gemacht zu haben, jedenfalls schlug der Besucher nicht mehr danach, aber dafür starrte er ihn an, als hätte er noch nie einen Nubier gesehen. Leone zog leicht die Augenbrauen hoch, als aber nach einem Moment nur ein „Ehm“ zu hören war, versuchte er mit einem fragenden: „Ja...?“ nachzuhelfen. Ein weiterer Moment verging, und Leone war drauf und dran ihn zu fragen, ob er sich über ihn lustig machen wollte, als der Mann dann doch noch mehr sagte. „Faszi... hä?“ Selten geschah es, aber in diesem Moment fehlten Leone die Worte. Er hatte keine Ahnung, von was der andere faselte, denn dass er tatsächlich noch nie einen Nubier gesehen, daran glaubte Leone nicht so recht. Seine Landsleute waren hier ganz sicher nicht in Überzahl vertreten, und Sklaven wie ihn konnte sich in der Regel nur die Oberschicht leisten... aber das hieß im Gegenzug nicht, dass es so wenige gab, dass jemand so auf ihren Anblick reagieren würde... „Eindruck? Welcher Eindruck?“


    Zum Glück rückte der Besucher dann gleich mit seinem Anliegen heraus, und das wiederum kam etwas, was der Ianitor gewohnt war. „Warte einen Moment, ich schicke jemanden, der die Herrin fragt.“ Sprachs, wandte sich kurz ab und schickte einen anderen Sklaven los, denn zur Flavia bewegte er sich ganz sicher nicht, wenn es sich vermeiden ließ. Stattdessen linste er wieder zu dem Boten des Quaestors und – wissend, dass es bei der Flavia durchaus ein wenig dauern konnte, bis sie sich dazu bequemte eine Antwort kommen zu lassen, und neugierig, ob vielleicht noch mehr Merkwürdiges kam – bot dem Boten etwas zu trinken an.


    Es dauerte tatsächlich ein wenig, aber schließlich kam der andere Sklave zurück und nickte, und Leone verkündete: „Sie empfängt dich. Komm rein, er“, er machte eine Kopfbewegung zu seinem Kollegen hin, „bringt dich ins Atrium.“

  • Zitat

    Original von Nero Aurelius Scipio


    [Blockierte Grafik: http://i687.photobucket.com/albums/vv232/Aine_photos/lucretialucilla1.jpgLucretia Lucilla


    Einer der Sklaven sollte anklopfen, doch bekam er gar nicht erst die Gelegenheit, weil sich jemand anderes an ihm vorbei drängelte.
    Es war nicht leicht die Lucretia aus der Fassung zu bringen. Sie hatte in ihrem Leben viel gesehen und erlebt. Aber das plötzlich und unvermittelt jemand vor ihr stand, von dem sie eigentlich der Meinung war, dass er irgendwo in einer Provinz versauerte, ließ sie dann doch ganz kurz die Miene verziehen. Ein ungläubiger Ausdruck trat auf ihre Züge. Eigentlich hatte sie dieses Gesicht aus ihren Erinnerungen verbannt. Auf immer und ewig. Ihre Überraschung überwand sie innerhalb eines Herzschlages. Mit einem höhnischen Blick taxierte sie ihren Stiefsohn. Er sah seinem Vater, ihrem verstorbenem Gatten, verdammt ähnlich. Ganz leicht reckte sie das Kinn. "Sieh an...", gab sie kühl von sich. "Welcher Laune des Schicksals habe ich es zu verdanken, dich hier anzutreffen? Du bist sicherlich pleite", höhnte sie. "Was sonst? Du hast es ja noch nie zu etwas gebracht..."

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