• An diesem Abend war die porta eindeutig der meistbesuchte Ort, denn durch sie mussten die Gäste in die villa hinein und irgendwann auch wieder heraus. So dauerte es auch nur ein paar Sekunden, bis die Türe aufschwang und ein seltsam gekleideter Nubier, mit etwas Laub auf dem Kopf heraustrat, die Arme ausbreitete und ohne Umschweife zu trällern begann:


    "Sei willkommen zu unserem Feste,
    tritt ein und laß alle Sorgen sein.
    nimm zum Zeichen für all unsre Gäste,
    diese Amphore mit gütlichem Wein."


    na das klappte mit jedem Mal besser dachte sich Leone und entblöste seine strahlend weissen Zähne, während neben ihm ein kleiner Junge erschien, der eine Weinamphore mit beiden Händen hoch hielt.
    "Salve domina. die gens Aurelia heißt dich willkommen! Hier bitte, etwas Wein für die Meditrina. Tritt ein und folge dem Knaben da, er wird dich zu den Festlichkeiten führen."
    Bei diesen Worten überreichte der kleine Junge auch schon die Amphore und trat mit einer einladenden Geste zur Seite, um den Gast in die villa hinein zu begleiten.



    Sim-Off:

    1x WiSim

  • Dass sie ein breites Kreuz hatte, wusste Plotina seit dessen Ausprägung; sie war damals etwa 14 gewesen. Dass sie damit allerdings so breit wirkte wie zwei durchschnittliche Plebejerinnen ihres Alters, war ihr selten so charmant hinterbracht worden wie von diesem musischen Sklaven hier. :D


    Während er seine Verse deklamierte, musterte die entwöhnte Sergierin den Mann, den man, nun - ein wenig gewöhnungsbedürftig ausstaffiert hatte. Das bisschen Laub auf dem Kopf hätte es da vielleicht auch alleine an seinem Leib getan, dachte Plotina für einen kurzen Moment - um sich dann sofort dafür zu schelten und sich auf das zu besinnen, was sie besser zu beherrschen glaubte als schlüpfrige Phantasien:


    "O! Wer hat dir beigebracht,
    wie man solche Verse macht?
    Offenbar bist du Vergil,
    genial und so vir..."


    Nein, sie sagte das nicht zu Ende, arbeitete es in ihrem Kopf doch schon wieder. War es nicht vielleicht auch möglich, Mereb an der Porta der Casa Sergia solche Verse beizubringen? Er wüsste dann immer, was er würde sagen müssen, hätte nicht immer so viel Angst, wenn es klopfte und würde auch nicht mehr weglaufen, ohne zu öffnen, so dass letztendlich doch immer Plotina selbst nach dem Rechten sehen musste. - Aber nein! Lateinische oder griechische Verse würde sich der Ägypter niemals merken können. Doch demotische vielleicht? Oder wie wäre es mit Sprüchen aus dem ägyptischen Totenbuch an der Porta der Casa Sergia? Ein interessanter Gedanke ...


    Selbst noch ganz in Gedanken, nahm Plotina eine Amphore entgegen, die man ihr in dieselbigen drückte und folgte einem kleinen Jungen in das Innere der Villa.

  • Zitat

    Original von Leone


    Ein herrliches Kostüm, das dieser Sklave trug und am Liebsten hätte sich der Senator auch sowas angezogen, doch er versuchte erst gar nicht dem Sklaven die Klamotten abzukaufen, sondern nahm rasch den Wein und trank, dann nahm er auch den seines Sohnes Titus und verputzte auch den.


    Und auf des Sklaven Spruch antwortete man ebenso mit einem Spruch.


    Omnis mundi creatura
    quasi liber et pictura
    nobis est in speculum.
    Nostae vitae, nostrae mortis
    nostri status, nostrae sortis
    fidele signaculum.


    Seine Stimme wurde immer lauter und lauter bis er letztendlich schrie.


    Nostrum statum pingit rosa
    nostri status decens glosa
    nostrae vitae lectio
    quae dum primum mane floret,
    defloratus flos effloret
    vespertino senio.


    Ein Reim, den der Octavier wohl selbst nicht wusste zu kennen und desto mehr war er über sich selbst erstaunt, fassungslos folgte er deshalb dem jungen Mann zum angekündeten Opfer.

  • Jedes Jahr zur selben Zeit
    ist es wieder mal soweit
    viele Leute stehen „stramm“
    denn die Traubenernte fängt an


    Die ernsten Gesichter fallen
    hört man überall Korken knallen
    die Rebenernte geht voran
    es fängt ein Dorf zu singen an.


    Ein fröhlich, freudiges Gejohle
    juckt es so Manchen in der Sohle
    und die grimmigsten Emanzen
    fangen nun auch an zu tanzen.
    - Weinernte



    Ziieh. Ziieh. Der klare Zik-Ruf eines Rotkehlchen erklingt über den Dächern Roms. Er schwingt sich in die Höhe. Fliegt über die Sänfte hinweg. Zwei hoch gewachsene Ägypter gehen der Sänfte voraus. Ihre Körper sind balsamiert mit glänzendem Öl. Ihre Muskeln schimmern in der Goldocker gefärbten Abendsonne. Drei Servae und drei Servi flankieren die Sänfte. Wippend wird die Sänfte durch die Straßen getragen. Auf das Anwesen der Aurelier zu.
    Milde leuchtet das güldene Licht durch die hellen Vorhänge. Träge liegt Callista auf den Polstern der Sänfte.
    Wehmütig sieht sie dem Vogel hinter her. Öffnet sogar die Vorhänge. Sie liebt auch den Gesang des Rotkehlchen. Melancholisch und schwermütig ist er.
    "Sehe ich schön aus, meine Benohé?"
    Die Mattigkeit hält Callista umfangen. Seit zwei Tagen hat sie fast nichts zu sich genommen. Um nicht zu dick zu wirken. Wahnhaft wie sie ist. Nur das Rauchwerk und einige Tinkturen ihrer Sklavin hält Callista noch aufrecht. Wirr sind jedoch die Worte von Callista. Schon seit dem Morgengrauen.
    "Bezaubernd, Herrin."
    Stetsfort antwortet Benohé ihrer Herrin. Niemals wird eine Andere über Benohés Lippen kommen. Auch wenn es schon viele Male an diesem Tag geschah.
    "Ich bin müde, meine Benohé."
    Ein silberner Pokal wird gefüllt. Benohé reicht den Trank an ihre Herrin weiter. Kachektisch nimmt Callista Schluck für Schluck zu sich. Der Becher fällt aus ihrer Hand. Benohé fängt ihn auf.
    Die Sänfte schaukelt weiter. Lullt die Patrizierin ein. Bis sie verharrt. Benohé gleitet aus der Sänfte. Sie sieht zu einem der männlichen Sklaven. Er weiß Bescheid. Er eilt voraus.


    [Blockierte Grafik: http://www.imgnow.de/uploads/pelops6a3gif.gif]


    Der Sklave saust über den Weg. So hurtig es noch geht. Ohne vollends würdelos zu wirken. Prachtvoll erstrahlt die Villa der Aurelier im Licht der verklärenden Sonne. Der junge Pelops achtet jedoch nicht darauf. Er will nichts falsch machen. Den Unmut der Callista erwecken. Und ihren Zorn. In einem Elfenbeinweiß ist der junge Sklave gekleidet. Seine Haut mit einem Braungoldenen Balsam eingerieben. Seine schwarzen Haare geölt und er trägt einen feinen goldenen Reif im Haar. Seine Hand erhebt sich. Er klopft gegen die Porta. Die Herrin wird bald die Tür erreichen. Der Sklave hat akribische Anweisung. Sie hat offen zu sein. Wenn Callista heran naht.


    Seine Eile ist indes ein wenig unnötig. Langsam erhebt sich Callista. Mit der Hand ihrer Sklavin entsteigt sie der Sänfte. Der Trank hilft bereits. Sie fühlt sich munter. Bald wird sie gänzlich aufgekratzt sein. Was die Ingredienzien des Trankes sind? Callista weiß es nicht. Es interessiert sie nicht. Ihre Sklavin könnte sie jederzeit vergiften. Callista weiß hinwieder um ihre Liebe. Sie ist sich ihrer Sklavin sicher.
    Benohé richtet die Granatroten, Elfenbeinweißen und goldenen Gewänder der Callista. Prüft ihre Frisur. Callista betrachtet einen glänzend goldenen Armreif an ihrem schlanken, beileibe schon mageren Handgelenk.
    "Ist er an der Tür, meine Benohé?"
    Würdevoll soll ihr Auftritt sein. Auf den Schein legt Callista sehr viel wert. Was blieb ihr auch anderes übrig? Unter dem Schein glotzt nur Leere dem Betrachter entgegen. Wenn er genauer in ihr suchen würde.
    "Das ist er, Herrin."
    Callista schreitet. Den Weg zu der Villa entlang. Wohlgefällig betrachtet sie das ansehnliche Anwesen. An ihrer Seite folgen ihr die anderen Sklaven. Denen Callista noch keinerlei Aufmerksamkeit geschenkt hat. Nur schön. Das müssen sie sein. Aber Callista vertraut auf Benohé. Die alles für Callistas Tag und nun an diesem Abend richtet. Noch ist Callista einige Schritte entfernt. Doch ihr Sklave hat bereits geklopft.

  • Beim Aufbruch hatte Menecrates darauf bestanden, eine separate Sänfte zu benutzen. Er war ohnehin nicht der unterhaltsame Typ und er wollte zudem ungestört seinen Gedanken nachhängen. Für diese lieb gewonnene Angewohnheit blieb ihm während des normalen Tagesablaufes zumeist keine Zeit, weil es ständig irgendwelche Dinge zu erledigen gab, also kam ihm der, wenn auch kurze, Weg zwischen den Villen gelegen, um ihn diesbezüglich zu nutzen. Für die vorbeiziehenden Anwesen hatte ein keinen Blick, er kannte sie ohnehin seit langem. Tratsch interessierte ihn von jeher nicht, er fühlte sich dadurch eher noch belästigt.


    Leider nahm der Weg ein schnelleres Ende, als es Menecrates gehofft hatte. Er war noch immer nicht zu einem Ergebnis, seine weitere Laufbahn betreffend, gekommen, als die Sänfte relativ hart abgestellt wurde. Seine Stirn runzelte sich.


    "Daran üben wir demnächst", legte er kategorisch fest, bevor er einen der mitgelaufenen Sklaven zu sich winkte. "Melde uns an!", gab er den Auftrag, erhob sich und entstieg leise ächzend der Tragbahre. Er wartete, bis seine beiden Damen und sein Sohn ebenfalls entstiegen waren, reichte Ofella seinen Arm und nickte Deandra zu, bevor er langsam auf die Porta zuschritt. Leider war seine Tochter Epicharis erkrankt, was er zutiefst bedauerte.

  • Kaum einen Herzschlag, nachdem die Hand des Sklaven das Holz der Tür verlassen hatte, wurde selbige auch schon geöffnet. Leone strahlte den Klopfenden an, bemerkte jedoch schnell, dass es eigentlich um die Dame dort ging. Deswegen richtete er sein Sprüchlein auch an sie direkt statt an den Sklaven.


    "Geklopft hast du nun hier,
    so gewähre ich auch Eintritt dir.
    Tritt hinein, fühl dich zu Haus'
    und leb' heut diesen Festtag aus."


    Die Amphore reichte er dem Sklaven, der sie aufbewahren sollte, bis man die Amphore für das folgende Opfer brauchen würde.


    "In der Amphore ist Wein Meditrina, neuer und alter. Kommt doch bitte hinein, der Junge hier wird auch zu den anderen Gästen geleiten", sprach Leone und wies einladend auf den schmächtigen Jüngling, der hinter ihm stand.



    Sim-Off:

    Kein Konto vorhanden. ;)

  • Die Knöchel des Sklaven hatten noch nicht einmal ganz das Holz der porta verlassen, als Leone bereits öffnete. Immer noch hatte er sich nicht mit seinem Erscheinungsbild abgefunden, lächelte jedoch mit weißen Zähnen und weißen Augen der hübschen Dame zu, die dort stand. Und noch einer. Und noch einer, noch einer und noch einer. Nein, Leone sah nicht doppelt, nicht dreifach und auch nicht mehrfach. Der Wein war noch fest in den Amphoren verschlossen. Es war nur eine ganze Familie, die dort geklopft hatte.


    Etwas irritiert, hätte er um ein Haar sein Sprüchlein vergessen, doch nach einem prüfenden Blick, ob auch keine Traube der Türdekoration einem Anflug des kleinen Hungers zum Opfer gefallen war, begrüßte er die Gäste.


    "Zum Weinfest kommet nur herein,
    dies soll ein netter Abend sein.
    Mit Wein, mit Kunst und auch Kultur
    bescheren wir euch Lachen pur."


    Auch wieder etwas durcheinander, aber es konnte schließlich keiner von ihm verlangen, zum einen den ganzen Theatertext im Geiste zu behalten, zum anderen stets unterschiedliche und noch dazu perfekte Sprüche sich zu merken. Auch diesen Herrschaften drückte er jeweils eine kleine Amphore in die Hand.


    "Drin befindet sich ein Opfer für Meditrina, neuer und alter Wein.
    Geht doch schon hinein,
    dieser Junge wird bei euch sein",
    entgegnete er und verfiel von ganz allein in die Reimweise. :D



    Sim-Off:

    WiSim für Menecrates, die anderen haben kein Konto ;)

  • Kurze Zeit später kamen auch Modestus und seine Schwester an. Während die Sänfte von den vier Trägern, vier Germanen in sauberen weißen Tuniken,
    die Sänfte langsam und vorsichtig absetzten, ging ein anderer Sklave schon zur Pforte der Villa und klopfte an. Als die Sänfte endlich auf dem Boden stand,
    stieg Modestus langsam aus der Sänfte. Er rückte seine Toga etwas zurecht und reichte dann seiner Schwester die Hand um ihr aus der Sänfte zu helfen.
    Modestus war gespannt was sich Corvinus hatte einfallen lassen und schaute nocheinmal kurz an sicher herunter. Er trug an diesem Tag seine beste Toga,
    die wie die Tunika darunter strahlend weiß war.

  • Als Leone zum nächsten mal die porta öffnete, standen zwei Herrschaften davor. Einer schien die toga candida zu tragen, vermutlich kandidierte er also bei den nächsten Wahlen. Leone aber war das gleich, er musste sein Hirn vorerst nur wegen eines Spruchs anstrengen, den er heute noch nicht heruntergeleiert hatte.


    "Grützi, salve und hallo,
    ich bin Leone und sehr froh
    euch heute hier zu empfangen!
    Ich hoffe, der Abend wird euch zur Freude gelangen."


    Leones weiße Zähne strahlten hell und freundlich aus seinem grinsenden Gesicht, als er den beiden Herrschaften je eine Amphore in die Hand drückte und auch hier wieder erklärte, was es damit auf sich hatte: "Das ist Wein für das Opfer an Meditrina. Bewahrt ihn erstmal auf. Dieser Knabe wird euch zum Fest bringen."


    Sim-Off:

    2x WiSim :)

  • Ich freute mich, in Modestus zu dieser Feier begleiten zu dürfen. Nachdem ich aus der Sänfte gestiegen war, stirch ich ebenfalls meine Kleidung glatt und zupfte die kunstvoll gewundene Palla zurecht.


    Dann folgte ich mit meinem Bruder dem Knaben.

  • Es hatte ein bisschen gedauert, bis wir aufgebrochen waren, aber besser ein bisschen später denn nie - ausserdem sollte alles stimmen, wenn ich mich zum ersten Mal der aurelischen Familie präsentierte. Bisher hatte ich nur zwei ihrer Mitglieder wirklich kennengelernt, und das letzte Gespräch mit Corvinus gemahnte mich darob an eine etwas gewichtigere Form, mich als der zu präsentieren, der ich war - so wurde unsere beste Einpersonensänfte von starken nubischen Trägern voranbewegt und ich lag darin, meine Gestalt durch die blickdichten Vorhänge abgeschirmt. Auch meine beiden persönlichen Sklaven begleiteten mich zu diesem anlass, je mehr Sklaven, desto besser - zudem sollte Severus heute zum ersten Mal beweisen, dass es ihm mit seinen Worten ernst war, dass er an meiner Seite seinen Platz mit Umsicht und Klugheit füllen würde. Bridhe hatte ich mitgenommen, damit sie auch einmal einen anderen Ort als die heimische Villa kennenlernen konnte und vielleicht auch andere Sklaven - letztendlich lag mir wenig daran, meine Sklaven vollständig zu isolieren, wie es gern in anderen Haushalten geschah.


    Als mir der vordere Träger signalisierte, dass wir angekommen waren, öffnete ich den Vorhang und winkte Severus zu mir. "Kündige mich an, Du kennst das alles ja." Welcher Patrizier klopfte schon selbst an eine Türe, es hätte viel seltsamer ausgesehen, hätte ich es getan. Gemächlich legte ich dann die Schriftrolle beiseite, in der ich auf dem Weg noch gelesen hatte, rückte mit einer Hand den Kranz aus Weinlaub zurecht, den ich mir für dieses Fest hatte anpassen lassen und harrte der Dinge, die da kommen mochten.

  • Ein Fest der Weinlese und der Heilung war das also, zu dem sie unterwegs waren. Gutgelaunt ging der große Germane neben der Sänfte her, in der Hoffnung dass das Besäufnis sich auch auf die Sklavenschaft, oder jedenfalls auf ihn, erstrecken würde. Zugleich hatte er sich aber auch fest vorgenommen, sich heute tadellos zu benehmen! Soweit möglich.
    Was sehr zu seiner Fröhlichkeit beitrug, war, dass seine süße Bridtha heute ebenfalls dabei war. Immer wieder musste er im Gehen zu ihr hinübersehen, dann lächelte er versonnen oder warf ihr feurige Blicke zu. Ein Angreifer, der es sich in den Kopf gesetzt hätte, heute ein Attentat auf Flavius Aquilius auszuführen, wäre ihm höchstwahrscheinlich komplett entgangen.
    Vor der Villa Aurelia angekommen, folgte er Aquilius' Wink, nickte und schritt unverzüglich auf die Porta zu. Die Dekoration mit dem Wein erinnerte ihn an das Vinalia-Fest vor längerer Zeit. Ob er sich vielleicht wieder als Gast maskieren könnte? Ach nein, er wollte sich ja benehmen.


    Grinsend zupfte er sich eine Weinbeere ab, steckte sie in den Mund, und klopfte kräftig an der Türe. Schluckte sie dann herunter und begann, sobald geöffnet wurde und er sich dem Ianitor gegenübersah, zu sprechen. Mit rauhem germanischen Akzent, doch äußerst würdevoll.
    "Salve. Bona Meditrinalia."
    Höflich nickte er seinem Gegenüber zu.
    "Mein Name ist Severus, und dies" - er wies gemessen auf die Sänfte - "ist der ehrenwerte Sacerdos Martialis Caius Aquilius aus der ruhmreichen Sippe der Flavia. Er ersucht um Einlass in dies gastliche Haus."
    Das Kostüm Leones reizte ihn zum Lachen. Der sah ja aus wie ein Saturnaliengeschenk, mit dieser goldenen Kordel um den Bauch. Er verbiss es sich mühsam, und war sehr froh, dass er nicht so was tragen musste. Nein, seine Tunika war zum Glück bloß dunkelgrün, und mit einer breiten Weinlaub-Borte geschmückt. Mit recht starr gewordenem Gesichtsausdruck, und furchtbar bemüht, nicht noch mal auf diese unsägliche Kordel zu schauen, erwartete er die Antwort des schwarzen Mannes.

  • ~ innerhalb der villa~
    „So langsam gehen mir die Begrüßungstexte aus und mein Text für das Theaterstück ist auch noch so viel. Warum nur, muss es mich immer so hart treffen?“. jammerte Leone gerade auf seinem Schemel sitzend neben der porta und sah dabei die fünf Knaben die ihn umringten fragend an. In ihren Weinlaubkostümen konnte man die Sechs so zusammen fast für ein Gebüsch halten. Nur das sich dieses Gebüsch ab und an auch bewegte. So wie jetzt, als es laut und vernehmlich an der Tür klopfte. Wie eine schnellwachsende Pflanze schoss Leone auch schon aus der Mitte hoch. Jetzt musste er wohl improvisieren, dachte er bei sich scheuchte die Buben auf ihre Posten und öffnete dann die porta, um auch schon sein Schauspiel ab zu liefern....


    ~außerhalb der villa~
    ...zunächst jedoch sah er sich einem Sklaven gegenüber, der - im Gegensatz zu ihm - normale Kleidung tragen durfte und der sich nun höflich vorstellte und dann mit der Hand auf die wartende Sänfte wies. "Bona Meditrinalia auch dir, Severus! ..ich bin Leone..." ...ja und ich stecke in einem wahrhaft lächerlichen Kostüm, wie du mir wohl mit deinem Blick gerade mitteilen willst ... "Dem Gesuch deines Herrn wird selbstverständlich sofort und mit allergrößter Freude entsprochen!" erwiderte Leone dem wartenden Sklaven freundlich lächelnd und versuchte so würdevoll zu wirken, wie es in diesem albernen Kostüm eben möglich war


    Damit wäre eigentlich alles gesagt gewesen, ... wenn, ... ja wenn jetzt nicht noch sein Pflichtteil kommen würde. Mit einem vielsagenden Blick mahnte Leone den flavischen Sklaven dazu, nur ja nicht zu lachen!
    Dann zuckte Leone die Schultern ..was solls?.. und begann er der Sänfte entgegen zu tippeln, aus der sich wohl der Herr sogleich erheben würde und indem er das tat, gab er sein Sprüchlein zum besten:


    Ein jedes Jahr um diese Zeit,
    ist es wieder mal soweit!


    die Meditrinalia steht vor der Tür,
    so wie du jetzt, ... Salve dir!


    Und weil wir dich so gerne haben,
    nimm zum Dank hier diese Gaben!


    Neuer Wein und alter Wein,
    sollen heute für das Opfer sein!


    ... und zusammen mit dem letzten Wort deutete Leone eine tiefe Verbeugung an, in der er verharrte und nur den Kopf etwas hob um zu sehen, ob der Herr sich mittlerweile schon aus seiner Sänfte erhoben und auf dem Weg in die Villa war.
    Dabei verrutschte etwas von seinem Laubschmuck auf dem Kopf und ein Blatt senkte sich schützend über sein Gesicht. Ein paar mal probierte es Leone mit pusten, bis er das Blatt dann mit der rechten Hand endlich abriss. Da er nun damit beschäftigt war, sein Kostüm zu richten deutete Leone schnell zur villa und hoffte, dass die Knaben dort mittlerweile mit den Gastgeschenk bereit standen.„Zu den Feierlichkeiten und dem Opfer geht es dort entlang ... nach drinnen, dann rechts ...und jeweils nur eine Amphore! ...“



    Sim-Off:

    1x WiSim

  • Mattiacus kam gekleidet in seine beste Toga zum Hause der Gens Aurelia. Für Fest war er immer zu haben und so wollte er auch zur Feier der Gens Aurelia.



    Er klopfte mit der Einladung in der Hand an das Tor der Villa und wartete darauf, dass jemand öffnete.

  • Leone stand in seiner lachhaftesten tunica hinter der porta. Und natürlich öffnete er, als jemand mit der Einladung an dieselbige klopfte. Oder waren es doch Knöchel? Der Nubier zog also die Tür auf und setzte ein fröhliches Grinsen auf. Sogleich rezitierte er einen eingeübten Spruch.


    "Salve, huhu und hurra,
    willkommen zur Meditrinalia!
    Komme nur ins Haus hinein,
    Meditrina will gefeiert sein!"


    Leone bleckte seine Zähne zu einem Grinsen und reichte dem Decimer eine der kleinen Amphoren aus der parat stehenden Kiste. "Bitte sehr, neuer und alter Wein. Du wirst das Fläschchen später für das Opfer brauchen. Geh doch schon hinein, einer der Knaben wird dir den Weg weisen."


    Sim-Off:

    1 x WiSim :)

  • Während ich die Worte der beiden Sklaven von draußen vernahm, machte ich mich halbherzig dazu bereit, aus der Sänfte zu klettern - ein weiterer Wink bedeutete Bridhe, den Vorhang anzuheben, damit ich ungehindert hinaus kam, dann war ich schon auf die Straße getreten, straffte meine Gestalt und machte mich innerlich für den Abend bereit. Leones aussergewöhnlich lächerlicher Aufzug allerdings ließ mich kurz innehalten - die Aurelier schienen die Meditrinalia anscheinend mit einer Generalbestrafungsaktion für aufmüpfige Slaven zu verwechseln, und wenn man seine Kleidung betrachtete, musste dieser Mann ein sehr aufmüpfiger Sklave sein - mit einem Höchstmaß an patrizischer Contenance sah ich über diesen Aufzug hinweg und nickte ihm freundlich zu, als er mich mit dem Gedicht begrüßte.


    "Sei bedankt für diesen freundlichen Empfang und das Gedicht," damit nahm ich den Weg in das Innere auf und nickte sowohl Bridhe als auch Severus zu, mich nun zu geleiten - wohlweislich blickte ich Leone dabei nicht mehr an, denn hätte ich nur einen Augenblick länger diesen Anblick genießen müssen, hätte ich wohl schallend herausgelacht. Im Stillen nahm ich mir vor, Corvinus später nach der Bewandnis dieses lächerlichen Aufzugs für einen ianitor zu befragen und gng in das Innere der Villa, um dort das Gastgeschenk entgegen zu nehmen und mich unter die Gäste zu mischen...

  • Erleichterung ergreift Besitz von dem jungen Sklaven. Die Tür öffnet sich. Und die Herrin ist noch nicht angekommen. Pelops lächelt genierlich. Ehe er sich versieht trägt er bereits die Amphore in den Händen. Das Rauschen von Gewändern nähert sich. Das melismische Klimpern der Leibsklavin. Pelops tritt zur Seite und neigt das Haupt.
    Callista lässt ihren Blick über den Nubier schweifen. Stattlich ist der Dunkelhäutige. Ebenso gefällt Callista sein Kostüm. Ihre Lippen kräuseln sich zu einem feinen Lächeln. Sie tritt in die Villa hinein.
    "Was hat er gesagt, mein Nearch?"
    Hurtig folgt Pelops. Pelops bleibt stumm. Callista runzelt die Stirn. Erst da begreift Pelops. Er ist gemeint.
    "Er."
    Pelops räuspert sich. Seine Stimme versagt ihm. Der Aufregung wegen.
    "Er sagte: Geklopft hast du nun hier,
    so gewähre ich auch Eintritt dir.
    Tritt hinein, fühl dich zu Haus'
    und leb' heut diesen Festtag aus. "

    Ein wenig stockend ist sein Vortrag. Callista stört sich im Moment nicht daran. Um ihre Mundwinkel zuckt es.
    "Reizend. Eine superbe Eingebung. Ein Gedicht zur Begrüßung. Sonst noch etwas?"
    Pelops hält die Karaffe in die Höhe.
    "In dem Haus findet ein Opfer statt, Herrin. Folgen wir dem Jüngling. Dann stoßen wir hinzu, Herrin."
    Den zierlichen Heranwachsenden betrachtet Callista nicht sehr lange.
    "Wir? So?"
    Erschrocken hält Pelops den Atem an. Callista ist indes nicht an Sklavenzüchtigung interessiert. Sie folgt in die Villa hinein. Die Schultern eines ägyptischen Leibwächters streifen die Zierde. Einige Trauben fallen auf ihn herab. Überrascht sieht der Ägypter auf die runden Fruchtperlen. Der Sklave an der Porta hält ihn jedoch ab eine zu ergreifen. Seine Herrin ist zudem nicht sehr gnädig. Stumm. Demütig. Einem Schatten gleichend folgt er seiner Herrin. Eine Sklavin, Phyllis ist ihr Name, wendet sich noch mal im Gang um. Sie hält sich ihre Hand vor die Lippen. Ein Kichern dabei unterdrückend. Frech zwinkert sie Leone zu. Dann entschwindet sie mit dem Tross.

  • Fast pünktlich und in Begleitung zweier Sklaven, die mit Fackeln die hereinberechende Dämmerung erhellten, erschien Macer an der Villa Aurelia. Auch wenn die Einladung in Gedichtform abgefasst worden war, kam Macer nicht auf die Idee, dass man seine eigene Ankunft mit einem Gedicht melden lassen konnte, und so klopfte einer der Sklaven einfach so an die Tür. "Bona Meditrinalia", grüßte er immerhin, bevor er seinen Herrn vorstellte und um Einlass bat.

  • Die Römer hatten seltsame Bräuche. Zu diesem Schluss kam er immer wieder. Leones vielsagenden Blick auffangend, beherrschte er sich, und behielt eine wahrhaft steinerne Miene bei, während der Schwarze den Flavier begrüsste. Er wollte ja auch den Mann nicht beleidigen, der sich in seinem Aufzug selbst nicht recht wohl zu führen schien, sein Schicksal jedoch mit beachtlicher Würde trug. Nur als der Ianitor mit dem verrutschten Weinblatt vor seinen Augen kämpfen musste, zuckten seine Schultern ein, zwei Mal verräterisch.
    Auf dem Fuß folgte er Aquilius. Die kostümierten Knaben erinnerten ihn irgendwie an ein Dickicht von kleinen Bäumen... Die Worte Leones "jeweils nur eine Amphore" im Ohr, blickte er den Jungen, der Aquilius die Amphore gab, erwartungsvoll an, so selbstsicher als wäre er ebenfalls ein geladener Gast, und jeden Zoll die Gewissheit ausstrahlend, dass ihm ganz natürlich auch ein Gastgeschenk gebührte. Innerlich grinsend wartete er ab, ob der Bub ihm auch eine überreichen würde. Man konnte es ja mal versuchen.
    Dann folgte er, gemeinsam mit Bridhe, Aquilius weiter, geradeaus, rechts um die Ecke, und erst als diese Ecke, und eine gewisse Distanz zwischen ihm und Leone lag, brach das bisher so mannhaft verbissene Lachen nicht länger bezähmbar aus ihm hervor. Ein rauhes, heiteres Lachen, das er, die Hand vor den Mund gelegt, zu dämpfen suchte. Bei Widar und Wali, was für ein vollkommen närrisches Kostüm! Dann aber gab er sich einen Ruck, und als sie den ersten Raum erreichten, wo sich schon die Gäste tummelten, war sein Lachen verklungen und seine Miene wieder äußerst seriös.


  • Einigermaßen verblüfft registrierte Menecrates, der nicht erst auf die Benachrichtigung seines Sklaven gewartet hatte, sondern zielstrebig der Porta zugestrebt war, in welch ausgefallener Weise sie begrüßt wurden. Dem Patrizier fehlte jedoch die musische Ader, um das Gehörte entsprechend würdigen zu können, es erschien ihm eher nutzlos, widersprach es doch dem sonst von ihm bevorzugten Befehlston. Auf seine Anweisung per Kopfbewegung hin nahm der Sklave die Amphoren für seine Begleiterinnen und sich entgegen.


    Während Menecrates noch in Gedanken über den "alten" und "neuen" Wein nachdachte, der mit den entsprechenden Worten geopfert werden sollte, gelangte er von einem Sklaven geführt in den zuvor beschriebenen Raum, in dem zunächst das Opfer stattfinden sollte.

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