• Labeo schaute auf den Sonnenstand, wenn sich das noch viel länger in die Länge zog, würde er mit dem geplanten Opfer in Zeitnot kommen, dennoch versuchte er ruhig zu bleiben und sich nicht zu sehr vom Flehen der Sklavin weder beeindrucken noch nerven zu lassen. Glücklicherweise gelangten sie endlich an die Villa Aurelia:
    "Jetzt hör doch einfach mit Deiner - können wir es nicht anders regeln - Masche auf. Wir sind doch schon da.


    Labeo ging zur Porta und klopfte an.

  • Als jetzt auch die letzte Hoffung dahingeschmolzen war, blieb mir nix andres mehr übrig, als mich mein´m Schicksal zu stell´n. Mann, wie ich hier vor der Tür stand! Total abgerissen! Zerrissne Klamott´n, Schramm´n im Gesicht, Hautabschürfung´´n am Arm! Toll, echt toll!

  • Der Frühling war doch etwas sehr schönes. Gut, er fing gerade erst zaghaft an, der Frühling, doch er hatte zur Folge, daß die Menschen da draußen auf den Straßen und in den Parks das angenehm milde Wetter genossen und den Knospen beim Sprießen zusahen, statt bei irgendwelchen Villen zu klopfen, um ihren Geschäften nachzugehen und somit arme geplagte Sklaven bei ihrem wohlverdienten Nickerchen zu stören.


    So dachte zumindest Leone. Bis ein energisches Klopfen diese Träume wie eine Seifenblase zerplatzen ließen. Knurrig vor sich hinmurmelnd raffte Leone sich auf, straffte seine Tunika, legte einen vorerst neutralen Gesichtsausdruck auf und öffnete die Tür.


    Der Anblick, der sich ihm bot, veranlaßte seine Gesichtszüge allerdings für einen Moment dazu, zu entgleisen. Doch schon im nächsten Augenblick hatte er sich wieder gefangen und löste den Blick von der recht ramponiert aussehenden Caelyn. Vielmehr blickte er nun die Herren an, die ganz offensichtlich Soldaten waren. Das sah nach Ärger aus! Nach viel Ärger! Dennoch fragte der Ianitor ganz geschäftsmäßig: "Salve! Was kann ich für euch tun? - Caelyn, Du solltest Dir etwas anständiges anziehen und dann wieder herkommen." Sie gehörte in den Haushalt, also war er der Meinung, daß sie schon mal hereinkommen sollte. "Ist sie Opfer eines Verbrechens geworden?", wandte sich Leone in besorgtem Ton wieder an die Soldaten.

  • Betret´n schaute ich zu Leone auf, als er die Tür öffnete. Sag´n konnt ich nix. Doch er sagte was. Das war mein Stichwort, mich schleunigst aus´m Staub zu mach´n. Was anständiges anzieh´n! Ja, genau! Aber nix, was noch mehr reizender wirkte, was schlichtes. ´N Sündergewand am besten! Na ja und dann vielleicht noch´n bisschen mit ´nem Waschlapp´n durch´s Gesicht.

  • Caelyn, hieß sie also, ein schöner Name für ein schönes Kind. Nun schön bis jetzt, Labeo machte sich kurzfristig Gedanken, was mit der Sklavin wohl passieren würde. Der Ianitor hatte Caelyn reingelassen und erkundigte sich nun nach dem Grund, warum sie etwas ramponiert war.


    "Naja Opfer, würde ich das nicht gerade nennen. Obwohl Du mir Verbrechen schon getroffen hast. Caelyn wär eher die Täterin, sie hat mich bestohlen und hat sich dann auch noch erwischen und einfangen lassen. Irgendwann rückte sie dann damit raus, dass ihr Herr Aurelius Ursus ist. Anscheinend stimmt das. Ich würde ihn gerne in dieser Angelegenheit sprechen. Mein Name ist Gnaeus Iulius Labeo, Nauta der Misensis."

  • Verus hielt die Gefangene immer noch an der Schulter fest. Sie sollte nicht noch einmal entwischen und sich alles mit anhören. Es war ihre Strafe.


    Verus schwieg noch und er würde sich nur einmischen, wenn es die Situation erforderte. Es war Labeos Geld und er sollte der Gerechtigkeit genüge tun, für sich und für die Sklavin. Eine reine Seele ist war viel wert, so dachte Verus zumindest.

  • "Hey, du hast doch gehört, was der gesacht hat! Ich soll was anständiges anzieh´n!" sagte ich zu Verus, während er mich zurückhielt, als ich weg huschen wollte um mich umzuzieh´n.

  • Auf Leones Stirn bildeten sich tiefe Runzeln. Eine Diebin? Eine aurelische Sklavin eine Diebin? Ungeheuerlich! Na, da hatte Caelyn sich ja etwas eingebrockt. Leone wollte jetzt wahrhaftig nicht in ihrer Haut stecken. Der Familie derartig Schande zu machen!


    "Ihr Herr ist in der Tat Aurelius Ursus. Bitte tretet doch ein und nehmt im atrium Platz. Dieser Junge hier wird euch führen und dann sogleich Aurelius Ursus benachrichtigen." Er deutete auf einen Sklavenjungen, der schon bei den ersten Worten von Labeo neugierig um die Ecke gelinst hatte. Man konnte ihm förmlich ansehen, daß er schier Rhabarbarblätterohren ausgefahren und jedes Wort erlauscht hatte. Es würde vermutlich nur Minuten dauern, bis das Personal der Villa über diese Ungeheuerlichkeit informiert war.


    Auf jeden Fall nickte der Junge eifrig und führte die Herren in das atrium .


    Sim-Off:

    Ich nehme jetzt einfach mal an, daß ihr immer noch zu mehreren seid?

  • "Ja, Verus, lass sie rein hier wird sie nicht mehr weglaufen. Oder irgendetwas abstreiten oder sonst irgendwelche Fisimatenten machen"


    Dann an den Ianitor gewandt.
    "Gut, wir werden dann im Atrium warten."



    Sim-Off:

    Ähm wie] nennt man das? Doppelpost, oder? Jedenfalls entsprechend editiert. Und wir sind mindesten zu zweit.

  • Zitat

    Original von Leone
    Ah, Corvinus. Jetzt hätte er doch fast auf Ursus getippt. Gut, daß er gar nicht getippt hatte. Sonst hätte er am Ende noch eine Wette gegen sich selbst verloren. Und so etwas ging ja nun wirklich nicht.


    Leone zeigte sein strahlendweißes Gebiss, als er bedauernd lächelte und mit den Schultern zuckte. "Es tut mir leid, jedoch ist septemvir Aurelius Corvinus zur Zeit nicht im Haus. Soll ich vielleicht etwas ausrichten? Oder möchte Dein Herr vielleicht mit vigintivir Aurelius Ursus sprechen? Der ist anwesend."


    Callicrates sah fragend zu seinem Herrn, der aber schüttelte den Kopf.


    >Richte Aurelius Corvinus aus, dass ich hier war und ihn bei Zeiten wieder aufsuchen werde. Vale.<


    sagte Modestus bevor er sich zum Gehen umwandte. Callicrates sagte auch noch ein schnelles Vale und eilte seinem Herren nach, dessen neues Ziel nun die Gebäude des Cultus Deorum waren.

  • Mit jedem Schritt schien Merit-Amuns Körper schwerer zu werden. Ihre Seele brannte mit jedem digitus mehr, den sie und Menas zurücklegten. Sie wusste nicht, wo der reiche Römer wohnte, der sie damals in Griechenland erworben hatte, kannte weder Rom noch das Haus, in dem sie ihre Strafe ereilen würde. Und schließlich lenkte Menas seine Schritte auf ein großzügig bemessenes Anwesen zu, richtete noch einige nette Worte an sie, die sie aber nicht registrierte, weil sie starr war vor Angst und am liebsten in den breiten Fugen der Steine auf der Straße verschwunden wäre. Er klopfte, und kurz darauf war ein Schlurfen zu hören. Merits Herz raste. Wie gern hätte sie sich hinter Menas versteckt, aber sie war wie gelähmt. Feine Härchen hatten sich an ihrem ganzen Körper aufgerichtet, ihre Sinne waren zum Zerreißen gespannt - und dann ging die Tür auf und ein Schwarzer stand plötzlich vor ihnen.


    Menas sagte ein paar Worte, Merit nahm nur die Worte nach Hause begleitet wahr, dann einen Abschiedsgruß, und schließlich ließ Menas sie einfach stehen, schutzlos dem schwarzen Mann ausgeliefert, der sie interessiert musterte. Sie ging ihm knapp bis zur Brust und fühlte sich schlimmer als jemals zuvor. Nicht einmal danken oder sich verabschieden konnte sie sich Menas gegenüber. Und dann war es auch zu spät dafür. Merits große, schwarze Augen musterten voller Angst den Sklaven in der Tür.

  • Leone hatte gerade die Augen geschlossen – natürlich nur, um für einen Moment die Lider auszuruhen – als es an der Tür klopfte. Mit einem Seufzen öffnete er die Augen wieder und gleich darauf die Tür, und sein Blick flog kurz über die beiden Besucher. Der eine stellte sich als Menas vor, Sklave des Decimus Meridius, und Leone blinzelte ein paar Mal, während dieser eine Geschichte erzählte, etwas von der Sklavin Merit-Amun – der Ianitor schloss, dass die Frau daneben diese Merit-Amun sein musste –, die er in Alexandria getroffen und nach Rom begleitet hatte, weil sie Aurelius Corvinus gehörte. Bevor Leone irgendeine Frage stellen konnte – etwa warum Merit-Amun überhaupt nach Hause gebracht werden musste –, verabschiedete sich der Sklave und verschwand. Und Leone wandte sich der verschreckt wirkenden Frau zu und musterte sie einen Moment lang, während er darüber nachdachte, ob sein Gedächtnis nachließ oder er sie wirklich noch nie gesehen hatte. „Salve“, sagte er schließlich, als ihm klar wurde, dass von Merit-Amun wohl kein Ton kommen würde. „Du bist also eine Sklavin von Aurelius Corvinus, hm? Na dann wollen wir mal. Komm mit.

  • Verschreckt starrte Merit-Amun den Nubier an und war lediglich zu einem hastigen Nicken in der Lage, als er sie nach ihrem Herren fragte. Zwar machte der Türsteher ganz den Eindruck, als wäre er nicht nur höflich, sondern auch freundlich, aber so war es schließlich oft: Manche Menschen verstellten sich, um das Vertrauen eines anderen zu gewinnen. Daher war Merit von Natur aus eine misstrauische Person. Und sie sollte recht behalten.


    Nur wenig später bleckte das schwarze Monstrum seine Zähne, und Merit-Amun tat besser daran, ihm ins haus zu folgen, dass ihr plötzlich sehr viel mehr vorkam wie ein alles verschlingender Schlund aus dem Reich der Nachtmahre.

  • [Blockierte Grafik: http://img267.imageshack.us/img267/2709/luciusfuneribus1xt0.jpg] Lucius Funeribus


    ganz geschäftig eilt Lucius Funeribus auch schon mit fliehenden Gewändern zur porta der villa Aurelia und noch ehe seine Füße still stehen hebt sich auch schon seine Hand:


    *klopf klopf klopf klopf*


    "Au-di-te! Horcht und sperrt auf das Ohr! ...Seht her wer da steht vor eurem Tor!... Nun öffnet mal hurtig das Pförtchen ..."
    Singt Lucius noch gut gelaunt, während er mit der anderen Hand hastig seine Kleider ordnet ...


    *klopf klopf klopf klopf*


    "Jaaa, gibt’s denn das, schlafen die hier alle? ... ist doch helllichter Tag! ..."
    Schon etwas ungehaltener blinzelt Lucius kurz gegen die Morgensonne und wendet sich dann wieder zur Tür ...


    *klopf klopf klopf klopf*


    " Ju-huuu.. Ich bins! ..."
    Lucius versucht es noch einmal im Guten und säuselt mit süßer Stimme, das Ohr dabei erwartungsvoll lauschend an das Holz der Türe gelegt. ...horcht ... hocht wieder ... horcht nohmal ...und ...


    *BUMM BUMM BUMMM*


    "Jetzt reißt mir aber gleich der Geduldsfaden! ... Hab schließlich nicht den ganzen Tag Zeit! …
    Nun wird Lucius langsam sauer und im Stakkato prasselt seine Faust wieder auf die Türe ein ...


    *BUMM BUMM BUMM*


    Aber wen kümmert das eigentlich? Wer ihn kennt weiß eben, dass er so ist wie er ist ...

  • Leone wurde langsam wahnsinnig in diesem Haushalt. Er war gerade mal kurz zur Latrine gewesen. Ein Mann mußte doch wohl mal anständig was abdrücken dürfen! War doch wohl menschlich! Aber natürlich mußte gerade in so einem Moment jemand auftauchen. Noch dazu jemand so penetrantes, der die Tür bearbeitete, als wollte er sie auseinander nehmen!


    Der Nubier riß die Tür auf. "Laß die Tür leben, Mann!" Dann besann er sich und räusperte sich umständlich. "Salve, was wünschst Du?", fragte er schließlich und musterte den älteren Mann, der da vor ihm stand. Oh, den hatte er schon ein paar mal gesehen. Ein Klient von Corvinus. Aber ein ganz eigentümlicher Geselle, Leone wußte immer nicht, ob er lachen oder sich ärgern sollte über den Kerl. Meistens entschied er sich für das Lachen, gab ja sowieso viel zu wenig zu lachen.

  • Die letzten Faustschlläge verklingen lautlos auf Leones Bauch anstatt auf dem Holz der Türe, ohne jedoch ernsthaften Schaden anzurichten. Funeribus hebt verwundert den Kopf und erkennt den Ianitor sofort ... Aber er ihn nicht? ... nach all den Jahren? ...


    [Blockierte Grafik: http://img291.imageshack.us/img291/8312/luciusfuneribus3no8.jpg]


    "as wurde aber langsam mal Zeit, Leone! Wo gibt´s denn sowas? Solltest mal besser deine Lauscher aufsperren! Was ich hier wünsche? Na du bist mir aber ein Spaßvogel! Als alter Freund der Familie?! ... zu Aurelius Corvinus natürlich. ..."

  • Leone lachte breit, was seine weißen Zähne noch mehr zum Leuchten brachte. Immerhin hatte er den Alten nochmal verblüffen können. "Ich werde Aurelius Corvinus sogleich informieren lassen." Er winkte den kleinen Sklavenjungen heran, erklärte ihm, was er zu melden hatte und ließ ihn davonstieben zum Herrn.


    Da der Alte den Weg zum atrium bereits selbst gefunden hatte, schloß Leone einfach die Tür und setzte sich auf seinen Platz.

  • Die blonde Dame musste nicht lange warten, bis man ihr öffnete. Leone schob seinen massigen Körper in den Türrahmen und sah auf die kleine Frau mit dem pfiffigen Gesicht herunter. "Salve", sagte er. "Womit kann ich dienen?"

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