• "Ich glaube nicht, dass das eine so gute Idee wäre", begann Leone zweifelnd. "Wer weiß, wo die Kleene da reingerutscht ist. Du musst das mal unter ökonomischen Gesichtspunkten betrachten..." Er hüstelte betreten. "Du solltest ihre Herrin fragen. Und deine zumindest um Erlaubnis bitten, den halben Tag in Ostia zu verbringen. Und den dominus solltest du auch fragen. Ich meine, wer sollte schon Interesse daran haben, ausgerechnet Tilla wegzuschleppen? Es sei denn, das sind solche Kinderliebhaber."

  • Leone rief mir etwas nach und so drehte mich noch einmal kurz zu ihm um. Was der Nubier da sagte machte durchaus Sinn und so nickte ich ihm nachdenklich zu. "Du hast recht. Besser ich gehe zuerst zu den Herrschaften. Vielleicht ist Tilla ja auch schon längst wieder hier … aber wenn nicht, muss ich sie suchen!", meinte ich mit einem eher unsicheren Schulterzucken und einem flauen Gefühl im Magen. Vor allem da der Ianitor gerade auf etwas angesprochen hatte, was ich überhaupt nicht wahr haben wollte. Jetzt musste ich mich erst recht beeilen - ob nun mit oder ohne Erlaubnis der Herrschaften.


    Auch wenn meine Reaktion nicht für jeden nachvollziehbar sein mochte, bedeutete mir das Mädchen eben sehr viel und ich selbst hatte in meinen Leben schon zu vieles verloren, um mich von den möglichen Konsequenzen wirklich abschrecken zu lassen. "Bis dann Leone! … Und gute Besserung Dir … und danke für deine Hilfe", verabschiedete ich mich damit von Leone und der hübschen Frau, deren Namen ich nicht einmal kannte und ließ die beiden im atrium zurück.

  • Igitt, war das eine Sauerei! Fiona war kreidebleich gewesen. Diesen Fusel von Leone auf fast nüchternen Magen hatte sie überhaupt nicht vertragen, was sie ja dann auch sehr energisch zum Ausdruck gebracht hatte.
    Während sie nun damit beschäftigt war, ihr kleines Malheur zu beseitigen, unterhielten sich die beiden Sklaven noch. Sie selbst hörte nur mit einem Ohr hin, als sie sich und den Boden säuberte. Dieser Anblick trug nicht sonderlich dazu bei, daß sie sich besser fühlte.
    Der Langhaarige hatte offensichtlich vor, nach Ostia zu reiten. War nur zu hoffen, daß er diese Kerle noch rechtzeitig fand, bevor es zu spät war.
    "Ja,schon gut! Gern geschehen!" sagte sie, als er sich bei ihr bedankte.
    "Es ist wohl das Beste, wenn ich jetzt gehe." Sie war todmüde und richtig gesund fühlte sie sich auch nicht.
    "Laßt es mich wissen, wenn Tilla wieder da ist. Valete!" Dann ging sie zur Tür trottete nach Hause.

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    Brix:


    "Ist in Ordnung, ich halte hier kurz die Stellung.", sagte Brix wohl zu dem einmal kurz austretenden Ianitor Leone. Es ärgerte ihn auch nicht, dass tatsächlich in genau diesen fünf Minuten, in denen er Leone vertrat, es an der Tür klopfte, im Gegenteil. So hatte er schließlich wieder etwas gut bei Leone. Das könnte sich noch als gut erweisen.


    Jedenfalls öffnete er die Tür, die noch geschlossen war, da nach der allgemeinen Mittagspause noch nicht so viele Gäste erwartet wurden. "Salve", sagte er zu dem jungen Mann, der anscheinend geklopft hatte. "Was kann ich für Dich tun?"

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    Brix:


    "Eine Dringlichkeit, bene.", sagte Brix - er hatte Orestes vor kurzem erst gesehen, so dass er einen Sklavenjunge herbei winkte und dann zu beiden - dem Octavier und dem Sklavenjungen sagte: "Wenn es wirklich so dringlich ist, dann wird er Dich in seinem tablinum empfangen.". Er hätte jetzt zwar noch fragen können, was denn so dringlich sei, und worum es gehe. Aber da Orestes erst seit kurzem Augur war und die Amtszeit seines Vigintivirates noch nicht angefangen hatte, war es noch nicht nötig genaueres zu erfragen. Normale Bittsteller und Bettler kamen schließlich am Vormittag. Jetzt hingegen würde jemand, der nichts wichtiges hatte sicherlich es gar nicht erst wagen - und wenn doch hätten sie endlich wiedereinmal den Spaß jemanden aus der Villa zu werfen, was viel zu selten vor kam. Der junge Sklave hingegen nickte und deutete dem Gast ihm zu folgen, in das Officium des Orestes

  • Frischen Mutes kam Quintus Philo an die Tore der villa Aurelia. Erneut wollte er sich wie sonst auch bei seinem Patron melden. Da ihn eine Krankheit plagte, hatte er wohl einiges verpasst und wollte so horchen, was ihm sein patronus vielleicht zu erzählen hatte.


    *klopf klopf*


    Er wartete, bis jemand ans Tor kam.

  • Es schien so, als ob niemand ans Tor kommen könne. Waren sie alle beschäftigt? Oder gar alle außer Haus? Philo hoffte nicht, dass es ein Grund zur Sorge sei, wenn eine ganze Villa spurlos geräumt wurde. Er klopfte erneut, vielleicht wurde er einfach nicht gehört und klopft nun also etwas doller.


    * klopf, KLOPF, KLOPF*

  • "Leone, es hat geklopft! Nun schon zum zweiten mal! Wo steckst Du denn schon wieder?" Eine etwas spitze weibliche Stimme war zu hören und sie klang nicht erfreut, gar nicht erfreut. Einen Moment schien es keine Antwort zu geben. Dann war aufgeregtes Gemurmel zu hören. Wieder einen Moment nichts. Dann schließlich öffnete sich die Tür. Leone zeigte ein strahlendes Lächeln, auch wenn es ein klein wenig gezwungen wirkte. Denn eigentlich wollte er schnell, sehr schnell zurück zur Latrine.


    "Salve. Was kann ich für Dich tun?", fragte er und schaute fast flehentlich drein. Hoffentlich wollte der Mann nichts, was großen Zeitaufwand bedeutete. Sonst würde es noch ein Unglück geben. Oouuuh, nicht daran denken, nicht daran denken! Kannte er den Burschen nicht? War das nicht einer der Klienten von Dominus Corvinus? Oder doch einer von Dominus Ursus? So langsam wurde das Ganze echt unübersichtlich mit diesen Klienten.

  • Nach einigen Rufen innerhalb der villa erschien schließlich der Sklave, der ihn jedesmal hier abholte. Und so sollte es auch heute sein, auch wenn es etwas spät war. Aber damit hatte Philo keine großen Probleme.


    Sein Gesicht schien angespannt freundlich. Fragt sich wohl besser, was Philo für den Sklaven tun kann, aber er wollte nicht neugierig wirkten, vielleicht war es auch nur eine Kleinigkeit.


    "Ich möchte zu Corvinus, ist er im Hause?", fragte Philo.

  • Leone nickte. "Ja, Dominus Corvinus ist da. Ich lasse ihn informieren, daß Du da bist. Bitte folge mir doch ins Atrium", antwortete er auf die Frage des Besuchers und ging auch schon heran. Er war ein wenig kurz angebunden und voller Eile. Denn es gab etwas sehr, sehr dringendes, das zu erledigen war, wenn er keine Peinlichkeit erleben wollte.

  • Nachdem er seine Besuche an der Casa Caecilia und bei Senator Annaeus Modestus erledigt hatte, kam der Laufbursche von Senator Purgitius Macer auch zur Villa Aurelia. Auch hier klopfte er an und wartete darauf, dass ihm geöffnet wurde.


    "Salve. Mein Herr, der Senator Purgitius Macer freut sich, seinem Klienten Aurelius Avianus mitteilen zu können, dass sich seine Cousine Philogena mit Caecilius Crassus verloben wird und zu diesem Anlass am ANTE DIEM III KAL APR DCCCLIX A.U.C. (30.3.2009/106 n.Chr.) in der Casa Caecilia ein Fest gegeben wird. Mein Herr würde sich freuen, wenn Aurelius Avianus ihn als sein Klient zu dieser Feier begleiten würde."

  • Callista war ja eigentlich schon längst auf dem Weg die blinde Schneiderin und deren Verlobten abzuholen, doch sie hatte etwas entscheidendes vergessen und musste dies unbedingt erledigen bevor sie ihre Reise antreten konnte. Daher wandte sie sich direkt an Marcus Aurelius Corvinus und besuchte ihn daheim . Vodafonis, die Leibsklavin der jungen Prudentia, klopfte bestimmt an und die beiden Frauen warteten, bis man ihnen öffnen würde.

  • "Salve, ich würde gerne mit Marcus Aurelius Corvinus sprechen. Es ist dringend. Mein Name ist Prudentia Callista."


    War das jetzt zu frech gewesen, zu sagen, es sei dringend? Sie zweifelte etwas und hoffte, dass man so kurzfristig Zeit für sie hatte. Aber es war wirklich wichtig. Wie sollte sie sonst nach Germanien reisen ohne den Eid abgelegt zu haben?

  • Nachdem man ihr mitgeteilt hatte, dass sie den Eid auch in Germanien selbst ablegen konnte, entschuldigte sich Callista sehr peinlich betreten für die Störung und machte sie darauf, endlich abzureisen.

  • Endlich hatte sie das Ziel erreicht und sah bereits die Tore der aurelischen Villa vor sich. So schwer war es ja gar nicht sie zu finden. Genau so würde sie es auch jedem erzählen, der danach fragte und sich sicher nicht für die Irrläufe der letzten zwei Stunden interessierte. Teuticus verdrehte bereits die Augen, doch der war nur ein Sklave und würde sich sicherlich nicht mit seiner Meinung unbeliebt machen. Das war er schon genug gewesen, als Thalna erkennen musste, dass er recht gehabt hatte mit seiner Wegbeschreibung. Hätte sie auf ihn gehört, wäre sie auch schon früher da gewesen, doch das hatte sie nicht und das war gut so. So sah man mehr von Rom und konnte sich unterwegs Gedanken machen, ob es überhaupt richtig war, was man tat. Immerhin wollte sie Priesterin werden und so vermutete sie mehr als dass sie wusste, dass sie bei dieser Adresse richtig war. Entschlossen trat sie vor das Tor und wedelte dann Teuticus hastig zu, doch einmal anzuklopfen, während sie sich noch über das angestrengte Gesicht wischte, auf dem sich schon die Mundwinkel zu einem grimassenhaften Lächeln hoben, als das dumpfe Pochen ertönte. Wahrscheinlich schickte man sie eh wieder weg...oder auch nicht, oder überhaupt.

  • Leone saß - wie immer - auf seiner Bank neben der porta und ging seinem neuen Hobby nach: Schnitzen! ... Das passende Schnitzmesser hatte er von der neuen Hausherrin zu den Saturnalien geschenkt bekommen und ein besseres Geschenk hätte es für einen Ianitor wie ihn gar nicht geben können. ... Die Schweißperlen auf Leones Stirn verrieten, dass er nun schon seit geraumer Zeit an einem 'Objekt' herum geschnitzt hatte, doch endlich hielt er das Ergebnis seiner Mühen triumphierend in die Höhe.


    "Perfekt! … So einen Zahnstocher wollt ich immer schon haben!", hauchte Leone und drehte den kleinen Holzsplitter (Überbleibsel eines ehemals armdicken Holzscheits) andächtig zwischen den Fingern hin und her. Wie dumm nur, dass ausgerechnet jetzt niemand zur Stelle war, der ihn für diese Meisterleistung hätte loben können.


    Doch da klopfte es zufällig an der Türe und so sollte wenigstens der unbekannte Besucher das kleine Kunstwerk bewundern können. Also schob Leone den Zahnstocher gut sichtbar in den rechten Mundwinkel und öffnete sogleich die Tür. Sein Blick fiel zuerst auf den Mann und dann auf die Frau, die etwas hinter ihm wartete.


    Zweifellos war sie die Herrin, also richtete Leone seine Standardbegrüßung direkt an sie: "Salve! … Was ist dein Begehr?" … Fast wär ihm beim Sprechen der schöne neue Zahnstocher aus dem Mundwinkel gefallen und so schob Leone ihn schnell mit der Zunge von rechts nach links, während er auf eine Antwort wartete.

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