• Ach ja! Was für ein Lächeln und was für ein Name! "Phrima! Und ich bin Leone", seufzte der Nubier lächelnd, wie er da so stand und ihrer Stimme lauschte. Für so ein Lächeln konnte man sich ruhig mal im Ton vergreifen und wenn es sein eigenes Haus gewesen wäre, bei allen Göttern, dann hätte der Nubier sie um jeden Preis zum eintreten überredet.


    Nur leider war Leones eigenes Haus, dereinst eine stattliche Lehmhütte, schon längst tausende Meilen weit weg zu Staub verfallen und außerdem wollte die Sklavin scheins gar nicht eintreten, oder gar länger als undbedingt nötig verweilen.


    "Ehm, ja .. natürlich kann ich das für dich ausrichten.", erwiderte der Nubier schließlich auf ihre Bitte hin, etwas bedauernd klingend. "Eine Cena bei den Flaviern, also. Ist gut. Und, ... gibt es auch einen konkreten Anlass, oder soll ich es einfach so weiter geben wie du gesagt hast?", wollte der Nubier allerdings sicher gehen, zumindest alle nötigen Informationen erhalten zu haben.

  • Zitat

    Original von Lucius Iulius Centho
    Der Sklave der an der Porta geklopft hatte machte den Rest schon alleine wehren sich der Iulier und sein Klient hinten leise unterhielten.


    Als die Porta geöffnet wurde und ein schwarzer Sklave die Porta öffnete grüßte er freundlich. „Salve mein Herr der Augur Lucius Iulius Centho und seine Klient Dontas würden gern mit dem Pontifex sprechen. Es geht um die Aufnahme in den Cultus Deorum für den Klienten meines Heeren.“ Er kramte kurz in seiner Tasche. „Hier. Wir wurden geladen.“ Er hielt das Schreiben hin das ihm sein Heer gegeben hatte.


    Leone nahm das Dokument und überflog es. Lesen war eines der ersten Dinge, die er nach dem Lateinsprechen gelernt hatte, denn es kamen oft Leute mit irgendwelchen Einladungen, und da war es gut, wenn er die auch lesen konnte. Dann sah er also wieder auf und nickte. "Dann kommt herein. Es kann allerdings sein, dass ihr ein wenig warten müsst, mein Herr hat gerade einige Klienten da", informierte er Centho und Dontas. Minus würde sie hineinführen.

  • [Blockierte Grafik: http://img195.imageshack.us/img195/743/cubiculariaphrima.jpgPhrima


    Phrima legte den Kopf leicht schief, noch immer lächelnd. “Leone also. Freut mich sehr“, flötete die Sklavin, die der Anblick dieser mackellosen Zähne – sie erschienen ihr wie Bergkristalle aus ihrer gebirgigen Heimat in den Alpen – sichtlich erfreute. Erschien es nur ihr so, oder schien der aurelische Ianitor etwas für sie übrig zu haben? Sympathischer als Acanthus war er auf jeden Fall, obwohl der flavische Ianitor gegenüber seinen Mitsklaven um einiges freundlicher zu sein pflegte als etwaigen ungeladenen Besuchern.
    “Danke!“, strahlte sie ihn an. Na hallo, das ging aber fix. “Sag...sag, es geht um eine nette Cena unter zwei befreundeten Gentes zum Ausbau der Beziehungen. Und sag, insbesondere Flavius Gracchus würde sich über seine Zusage sehr freuen.“ Sie dachte kurz nach. Hatte sie etwas vergessen? Ach ja. Das Datum. “Das Datum wäre NON SEP DCCCLX A.U.C. (5.9.2010/107 n.Chr.). Kannst du das so weitersagen?“, fragte sie.

  • Hach! Wie schön sie seinen Namen aussprach, lächelnd und noch dazu mit schief gelegtem Kopf. Leone war hin und weg und sein Lächeln wurde wiederum so breit, als würden seine Zähne sich von den Ost- bis zu den Westalpen hin erstrecken. "Die Freude ist ganz meinerseits …", säuselte er zurück und für einen klitzekleinen Augenblick sah er sich und Phrima, Hand in Hand, über den sandigen Boden seiner Heimat, dem Sonnenuntergang entgegen hüpfen ….


    Tja, das waren so lichte Momente im öden Leben eines Ianitors, die allerdings nur Sekunden währten, ehe ihn die Tatsachen unsanft auf den Boden der Realität zurück holten. Seine Hütte war längst Asche, er war ein bedeutungsloser Sklave und sehr wahrscheinlich würde er Phrima nie wieder sehen, nachdem er nun ihre Nachricht entgegengenommen hatte. "Ehm … ja kann ich! Oh … warte mal, das schreib ich mir besser auf!", ruckte Leone aus seiner Starre heraus. Wer lud hier, gleich nochmal, wen ein und, wann sollte die cena genau steigen? Hastig holte Leone seine Wachstafel hervor und notierte das Gesagte und hielt das Geschriebene, abschließend der hübschen flavischen Sklavin zur Kontrolle hin.



    Zwecks Ausbau der Beziehungen lädt die gens Flavia, respektive der ehrenwerte Flavius Gracchus, zu einer cena ein: Marcus Aurelius Corvinus, nebst Gattin und zwar am NON SEP DCCCLX A.U.C. (5.9.2010/107 n.Chr.


    "Ich werde es sofort ausrichten. ... Mach´s gut, Phrima, hat mich sehr gefreut dich kennen zu lernen", nahm Leone schließlich, schweren Herzens, wieder einmal Abschied. ...

  • [Blockierte Grafik: http://img195.imageshack.us/img195/743/cubiculariaphrima.jpgPhrima


    Ein Lächeln, so breit wie das Rheintal! Phrima war entzückt. Wie die Leute daheim bei ihr im Bergdorf staunen würden über diesen schönen schwarzen Mann im besten Alter, der sie anstrahlte wie ein Honigkuchenpferd. Die Freude war ganz seinerseits, über sie? Welch Charmeur, dachte sich Phrima, die ganz fein zurückschmunzelte, fast aristokratisch, als wäre sie mehr als die Tochter eines unfreien Kuhfladensammlers, den der Dorfhäuptling samt Familie für buchstäblich ein Apfel und ein Ei an einen fahrenden römischen Händler verschachert hätte.


    Sie betrachtete den Ianitor und seine muskulösen Arme interessiert, als dieser etwas aufkritzelte und es ihr entgegen hielt. Mit dem konzentrierten Blick einer Frau, die nur spät und schlecht zu lesen gelernt hatte, entzifferte sie Buchstabe für Buchstabe das Aufgeschriebene. Hach, wie sie gebildete Männer, die so gut schreiben konnten, liebte!


    Als sie dem Ianitor die Wachstafel zurückgab, und langsam nickte, streichten ihre Hände wie ganz zufällig über die seinen. “Oh, danke, Leone! Und mach’s gut... hoffentlich sehen wir uns bald wieder“, machte Phrima, wider besseren Wissens – denn was sollte ein Zimmermädchen beim Ianitor einer anderen Familie? Doch vielleicht würde Piso sie ja nun öfter zu den Aureliern schicken... auf einmal tat ihr die verlorene Zeit überhaupt nicht mehr Leid. “Vale!“, rief sie noch nach hinten, als sie wegging, mit einem gewissen bedauernden Blick in ihren Augen.

  • Noch einmal drehte sich der Nubier nach der Sklavin um und sah ihr versonnen beim Davongehen nach. Sie wollte ihn tatsächlich wiedersehen?! Leone fühlte wie ihm warm um´s Herz war. Was für ein Jammer, dass er nur ein unbedeutender armer Sklave war und kein reicher Stammeshäupting. Ja in seiner Heimat! Da hätte er sofort bei Phrimas Familie um ihre Hand angehalten und er hätte locker zwanzig Ziegen und eine Kuh für sie geboten. Aber so viel würde er niemals mehr besitzen, wie er auch sie niemals ...


    "Ach ja, da geht sie hin ..", seufzte Leone ergeben auf und sein Blick wanderte gedankenverloren hinuter auf die Tafel mit der Nachricht. Er wurde das Gefühl nicht los, dass er sie mit irgendwas beeindruckt hatte. Nur mit was? Mit seinem Schreibstil? Ach wo! Der Nubier blickte hinüber zu seiner Bank, neben der noch eine Reihe weiterer Tafeln, mit vorgefertigten Standardtexten standen. Für jeden Anlass die Passende, so musste er nur die Namen und das Datum nach Bedarf austauschen. Nein, das konnte es auch nicht sein ... "Vale bene, Phrima! ... !"

  • Es klopfte!


    Wie gewöhnlich öffnete der nubische Ianitor die porta, in dem er sie zunächst nur halb aufzog und den Kopf heraus streckte. Man wusste ja nie, wer alles davor stand. Leone warf einen kurzen musternden Blick auf den Patrizier (der offenbar selbst Hand an die Türe gelegt hatte) und stellte dann die möglicherweise am häufgsten gestellte Frage, des ganzen Imperiums: "Salve Herr. Was wünschst du?"

  • Zitat

    Original von Leone
    Es klopfte!


    Wie gewöhnlich öffnete der nubische Ianitor die porta, in dem er sie zunächst nur halb aufzog und den Kopf heraus streckte. Man wusste ja nie, wer alles davor stand. Leone warf einen kurzen musternden Blick auf den Patrizier (der offenbar selbst Hand an die Türe gelegt hatte) und stellte dann die möglicherweise am häufgsten gestellte Frage, des ganzen Imperiums: "Salve Herr. Was wünschst du?"


    Flavus grüßte mit einem Nicken und antwortete...


    "Ich suche Tiberius Aurelius Avianus. Sag ihm, dass Marcus Claudius Flavus ihn zu sprechen wünscht!"

  • Ein Claudier also Ja, doch! Der Erscheinung nach war dies ein Patrizier. Leone nickte bedächtig und zog die porta weiter auf "Wenn du einen Augenblick im atrium warten möchtest, werde ich nachsehen lassen ob mein Herr da ist" Mit diesen Worten ließ der Ianitor den Besucher schließlich eintreten.

  • Nach einem kleinen Umweg über die Casa Pompeia, wo der alte Pius erst einmal etwas verschnaufte, kam er nun zur Villa Aurelia. Sie lag dort wo es ihm der Sklave in der Regia beschrieben hatte. Ein Glück für ihn! Der Pompeier war allerdings nicht allein, sondern hatte einen nubischen Sklaven mit sich. Seine Zunge war zwar herausgeschnitten, aber er gehorchte aufs Wort und hatte eine beeindruckende Statur. Pius hieß ihn laut an der Tür zu klopfen, was dieser auch sofort und kräftig tat.

  • Zitat

    Original von Publius Pompeius Pius
    Nach einem kleinen Umweg über die Casa Pompeia, wo der alte Pius erst einmal etwas verschnaufte, kam er nun zur Villa Aurelia. Sie lag dort wo es ihm der Sklave in der Regia beschrieben hatte. Ein Glück für ihn! Der Pompeier war allerdings nicht allein, sondern hatte einen nubischen Sklaven mit sich. Seine Zunge war zwar herausgeschnitten, aber er gehorchte aufs Wort und hatte eine beeindruckende Statur. Pius hieß ihn laut an der Tür zu klopfen, was dieser auch sofort und kräftig tat.


    Hoppla! Kommen die Prätorianer uns besuchen, oder wer hämmert da so kräftig gegen die Tür?, dachte sich Leone bei dem Lärm und öffnete die Türe lieber zügig, ehe sie am Ende noch zu Kleinholz geschlagen würde.


    Zum Glück war es kein Überfallkommando sondern, zu Leones Erstaunen, einen Landsmann aus seiner Heimat. "Salve! .. ", nickte er dem anderen Sklaven freundlich zu und ließ den Blick zu dem Alten schweifen, der offensichtlich dessen Herr war. "Was wünscht dein Herr?", wollte Leone schließlich von dem anderen Nubier wissen, da oft die Sklaven das Reden übernahmen. Er konnte ja nicht ahnen, dass dies seinem nubischen Kollegen ohne Zunge etwas schwer fallen dürfte.

  • Der Sklave nickte seinem Landmann zurück. Anderweitig konnte er ihn ja nicht begrüßen und deutete dann auf seinen Herren. Seine Verstümmelung war ihm peinlich.


    Sein Herr wünscht Marcus Aurelius Corvinus in einer Angelegenheit bezüglich des Cultus Deorum in Roma zu sprechen. entgegnete der alte Pompeier etwas verärgert weil sein Sklave angesprochen wurde und nicht er. Ihm war allerdings auch klar, dass man ihm nicht ansah, dass er nicht sprechen konnte. Es war sowieso eine Schande. Der Nubier war äußerst hilfreich und treu. Nachkommen von ihm währen sehr wertvoll aber so hatten die anderen Sklavinnen wenig Interesse sich mit ihm zu paaren. Vielleicht müsste man da bei Gelegenheit etwas arrangieren... Seit der Pius älter wurde verfiel er oft in der Öffentlichkeit in tiefe Überlegungen und schreckte dann hoch, wenn er merkte, dass es um ihn herum weiter ging.

  • Nur ein Nicken und deuten. Entweder konnte oder wollte der andere Sklave nicht reden. Da Sklaven allerdings keinen eigenen "Willen" besaßen schlussfolgerte Leone daraus, dass diesem Sklaven die Zunge fehlte. Brrr Wer tat nur so etwas barbarisches?! Leone schüttelte sich innerlich und wandte sich nun - eine Verbeugung andeutend - an dessen Herren, der sich leicht verärgert zu Wort gemeldet hatte.


    Den Hausherrn in einer Angelegenheit sprechen... Nun das wollten viele, sehr viele. Natürlich ging es fast immer um dringende Angelegenheiten, oder gleich um Leben und Tod. Die meisten Bittsteller kamen deshalb entweder zur salutatio oder sie hatten einen Termin und die salutatio war am heutigen Tag schon vorüber. "Hast du einen Termin Herr? Falls nicht muss ich dich bitten, mir genauer zu sagen weswegen du den Hausherrn sprechen möchtest damit mein Herr entscheiden kann, ob er sofort Zeit für dich hat", entgegnete Leone dem Alten deshalb freundlich aber bestimmend klingend, wie er es in solchen Fällen immer tat.

  • Was fragte dieser Sklave nach? Pius sagte bereits was er wollte... Eine Frechheit war das. Entsprechend genervt klang der alte Pompeier. Nein, ich habe keinen Termin. Es geht um die Aufnahme meiner Person in den Dienst des Cultus Deorum. In der Regia des Cultus Deorum verwies man mich hier her.

  • Der Alte hatte wohl nicht erwartet, dass der Ianitor Fragen stellte und antwortete entsprechend genervt darauf. Leone nahm es gelassen und ließ sich nichts anmerken, denn solche Reaktionen kannte er zur Genüge. Doch siehe da! Ein paar weitere wertvolle Informationen konnte er dem Mann damit ja doch entlocken.


    "Warte bitte einen Moment Herr! Ich werde Aurelius Corvinus fragen, ob er er jetzt Zeit für dich hat", erwiderte Nubier freundlich und damit schloss er die porta vorerst wieder vor der Nase des Bittstellers.

  • Verdattert stand Pius nun vor der Prota die man ihm tatsächlich vor der Nase wieder geschlossen hatte ohne ihn wenigstens hereinzubitten. Dazu fiel ihm auch nichts mehr ein... Da blieb wohl nur warten und Wut unterdrücken.

  • Tja, ohne Termin und außerhalb der salutatio hieß es erst mal 'draußen warten'. Schließlich würde das 'herein bitten' und das 'hinaus bitten' letztendlich länger dauern wie ein Laufbursche dazu benötigte, die Nachricht zum Hausherren zu bringen und mit seiner Antwort zurück zu kehren.


    So wurde die porta bereits wenige Minuten später wieder aufgezogen und diesmal machte Leone eine einladende Geste: "Wenn du nun bitte eintreten und mir folgen würdest, Herr!", sprachs und geleitete den Pompeier weiter ins atrium.

  • Ein Sklave der Tiberier kam gegen Morgen, kurz vor dem Beginn der Salutatio, zur Villa Aurelia. Er klopfte Sturm, denn der Befehl seines Herrn war sehr ernst gewesen und duldete keinerlei Aufschub.


    Als man ihm endlich öffnete, japste er nur:


    "Der Pontifex pro Magistro bittet Aurelius Corvinus sofort zu sich. Es geht um eine sehr wichtige Angelegenheit. Er muss sofort kommen!"

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