• Eine Schale frischgekochten Puls hielt der Nubier gerade in Händen. Wie üblich saß er auf seinem Bänkchen an der Tür und wollte gerade genüsslich zuschlagen, als es klopfte. Nanu, so früh! Die Klienten kamen auch immer früher, dachte sich der Ianitor, als er seine Schale beiseite stellte und öffnete. Zu seiner Überraschung fand er statt eines Klienten einen Sklaven vor, der vollkommen außer Atem war. Der arme Kerl japste sich beinahe die Lunge heraus und das am frühen Morgen!
    Leone hörte sich an, was der Sklave zu sagen hatte. Es ging um etwas dringliches! Etwas sehr wichtiges! Blitzschnell war der Sklave hellwach.
    "Ich lasse dem dominus sofort deine Nachricht überbringen."
    Wie es der Zufall wollte, hatte der lecker duftende Puls den jungen Minus zur porta gelockt, in der Hoffnung, er könne vom gutmütigen Leone noch eine Extraportion des Getreidebreis abstauben.
    "Du, komm her! Geh und verständige dominus Corvinus! Der Pontifex pro Magistro bittet ihn sofort zu ihm. Es geht um eine sehr wichtige Angelegenheit." Minimus machte sich sogleich auf den Weg, denn je eher er wieder zurück war, desto größer waren seine Chancen, noch etwas von Leones Portion abzubekommen.
    "Komm herein und gehe in die culina. Dort gibt es etwas für dich!" Mit einer auffordernden Geste bat er den tiberischen Sklaven herein.

  • Der junge Miles, den Ursus zur Villa Aurelia geschickt hatte, rückte noch kurz seine Rüstung zurecht, dann klopfte er gut hörbar an. Er hoffte, daß es noch nicht zu spät war. Und noch mehr hoffte er, hier schnell fertig zu sein. Denn er war unglaublich müde und hungrig. Eine Schale heißen Puls und dann endlos schlafen. Das war alles, was er noch wollte.

  • Ohne eine andere sinnvolle Aufgabe in der Villa gab es für Áedán momentan nur eines, mit dem er sich nützlich machen konnte. Dienst an der Porta. Das war weder sonderlich spannend, noch ernsthaft langweilig, es war einfach nur eine Aufgabe. Leone schien froh zu sein, einmal nicht hier stehen zu müssen und so war es der gallische Sklave, der nun die Porta öffnete und sich dann einem jungen Mann in Rüstung gegenüber saß.


    "Salve, wie kann ich helfen?" fragte der junge, rotblonde Sklave so freundlich er nur konnte. Zum Glück neigte er nicht zu Augenringen, sonst hätte er diese mehr als deutlich gehabt, so wenig wie er seit kurzem schlief.

    Fishing4Comments: Verbesserungsvorschläge sind durchaus erwünscht.

  • Ah, da öffnete sich schon die Tür. Nanu, es war ja gar nicht der große Nubier, von dem der Legat gesprochen hatte? Egal, es würde schon richtig sein. "Salve. Mein Name ist Spurius Vitruvius Rufinus. Ich bin Miles der Legio I und habe eine Nachricht von Legat Aurelius für seine Frau Tiberia Septima. Oder wenn sie gerade nicht da sein sollte für ein anderes Familienmitglied."

  • Der gallische Sklave überlegte. Leone hatte ihm zwar so manches erklärt, was er an der Tür zu tun hatte, aber nun musste er darüber nachdenken, ob die Tiberia überhaupt da war. Er glaubte es war so, aber sicher war er sich nicht. Wobei. An ihm vorbeigekommen war sie eigentlich nicht, also musste sie ja eigentlich noch in der Villa sein.


    "Seine Frau ist hier im Hause... nur... hm..." sprach er und brach ab. Konnte er dem Kerl einfach so trauen und ihn reinlassen. Er trug eine römische Rüstung und war alleine und eigentlich waren ja genug Leute im Haus, um die Tiberia zu schützen, falls dieser sie angriff.


    "Musst du diese Nachricht persönlich überbringen?" fragte er nun interessiert nach. Man sah ihm an, dass er für gewöhnlich nicht hier seinen Dienst tat.

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  • Áedán stöhnte leise und machte Platz. "Das hättest du aber auch gleich sagen können. Bei einer Nachricht dachte ich jetzt eher an was schriftliches..." murrte der gallische Sklave. Dass man den Leuten aber auch wirklich immer alles aus der Nase ziehen musste.

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  • Der Soldat war sich keinerlei Schuld bewußt, fand das alles völlig normal und war erstmal nur erleichtert, daß er doch noch eingelassen wurde. "Nachrichten müssen doch nicht schriftlich sein?", sagte er nur in erstauntem Tonfall und folgte dem Sklaven in das Haus.

  • Der Gallier brummte grimmig. "Müssen sie natürlich nicht, aber ich dachte es eben. - Ich bringe dich ins Atrium. Da sehen wir dann weiter." meinte der Sklave dann weiter und Áedán führte ihn tatsächlich dorthin, damit er bald wieder an der Tür stehen konnte.

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  • Für diesen Tag drohte den Aureliern ein besonderes Unheil, das in Form von Tiberius Durus und der Vestalin Claudia Romana über sie kam: Die beiden waren vom Collegium der Pontifices beauftragt, herauszufinden, was bei den skandalösen Vorgängen in Nemi geschehen war.


    Daher wartete Durus, umgeben von seinen Scribae und Calatores, zusammen mit der Vestalin an der Porta, während ein Sklave sie ankündigte, ihre Namen nannte und den Hausherrn zu sprechen verlangte.

  • Ein Unheil schien auf das nächste zu folgen, gerade war etwas Ruhe eingekehrt. Noch war der Verlust wie eine frische Wunde, aber es kehrte Ruhe und auch so etwas wie Ordnung ein. Bis es dann an der Porta klopfte und ihnen ein besuch ins Haus stand mit dem wohl niemand gerechnet hatte. Einer der Sklaven öffnete die Tür und sah den Besuchern fragend entgegen. „Salve! Was kann ich für euch tun?“ fragte er und verstummte, als man ihm sagte, dass es sich um Tiberius Durus und Claudia Romana handelte, zusammen mit einem ganzen Rattenschwanz an Begleitern. „Sofort…“, stotterte der Sklave etwas erschrocken und ließ die Gäste dann erst einmal ins Atrium.

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    Adula



    Seit ihre Herrin von Tag zu Tag rundlicher und damit auch immer unbeweglicher wurde, nahm auch die Zahl von Botengängen und sonstigen Erledigungen, mit denen diese sie beauftragte stetig zu. Adula war das nur recht, Bewegung an der frischen Luft war ihr allemal lieber, als irgendwo in der Casa Germanica auf Abruf bereit zu stehen oder im schlimmsten Fall gar zu irgendwelchen hausfraulichen Tätigkeiten abkommandiert zu werden, zumal derartige Experimente meist für beide Seiten sehr unbefriedigend endeten.
    Heute schien Fortuna der großen Sklavin jedoch hold zu sein, denn sie hatte nicht nur einen Brief der Iunia an Tiberia Septima zu übergeben, sondern danach auch noch einige Besorgungen auf dem Mercatus zu erledigen, die vermutlich einige Zeit in Anspruch nehmen würden. Gut gelaunt hob Adula ihren muskulösen Arm und klopfte schwungvoll an die Porta.

  • Nach einem Wein. Met gab es ja nicht. Ging Baldemar hinaus. An der Porta vorbei. Es klopfte. Seine Schultern zuckten. Wo war der Kerl an der Tür? Bestimmt gerade was erledigen. Der Junge, der oft neben dem saß sah zu Baldemar auf. Der Germane Schnalzte. Er wollte nicht. Aber der Junge schien ihn zu bitten. Ging es dem nicht so gut? Hatte er Angst? Wovor denn? Vor Römern? Na toll. Seine Schultern zuckten. Das konnte jetzt was werden. Er öffnete. Genervt. Darauf vorbereitet, sich jetzt mit irgendjemanden anzulegen. Es war ein festes Klopfen gewesen. Sicher ein Mann. Aber bei denen musste er trotzdem runter schauen. Oder auch nicht. Baldemar korrigierte seinen Blick. Auch wenn es nicht die schlechteste Aussicht gewesen war. Grinsend sah er die muskulöse Frau an. Ah. Adula. Heilsa. Begrüßte er sie. Dabei machte er einen Schritt zurück. Eine einladende Geste folgte. Sie sah beinahe so aus, als wäre er der Hausherr. Ein Schnalzen. Der Tag war trotz des fehlenden Mets gar nicht so verkehrt.

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    Adula



    Es gab vermutlich wenige Menschen in Rom, die derart entspannt in sich selbst ruhten und sich dieses Geschenks so wenig bewusst waren wie Adula. Frei von jener unbehaglichen Nervosität, die so häufig ihre Herrin zu befallen pflegte, wartete sie geduldig auf den dunkelhäutigen Ianitor, der gewöhnlich die Porta der Villa Aurelia öffnete und blinzelte erstaunt, als ihr plötzlich der germanische Leibwächter der Tiberia gegenüberstand, ein Anblick, der sie zu ihrer eigenen Überraschung sogar ein wenig heiter stimmte.


    "Heilsa, Baldemar." brummte sie mit einem Ausdruck im Gesicht, den man mit viel Phantasie sogar als die Andeutung eines Lächelns interpretieren konnte, und trat an ihm vorbei ins Innere des Hauses. Eigentlich ein günstiger Moment, um ihr Anliegen vorzubringen, aber dafür musste sie sich jetzt erstmal wieder sammeln, und er erwartete scheinbar auch nicht von ihr, dass sie auf ihn einredete wie ein Wasserfall.

  • Es war angenehm. Sie sprach wenig. Die wenigsten konnten das so gut. Sie erwiderte den Gruß. Baldemar nickte. Das Lächeln war ein deutliches Zeichen, das es ihm gefiel. Sie sprach in seiner ‚Sprache’. Der Germane schloss die porta. Seine Mundwinkel zuckten. Er folgte Adula ins Atrium. Ging noch etwas weiter. Sie würde wohl folgen. Da hinten war eine Bank. Die steuerte er an. Was führt dich hierher? Jede Anspielung auf Ursus oder Septima verkniff er sich. Grinsend lud er Adula mit einer Geste ein, platz zu nehmen.

  • Der wolkenverhangene Himmel schien Pegasus' Stimmung widerspiegeln zu wollen. Trostlos und stumpfsinnig fühlte er sich, ganz ungewohnt für einen sonst so selbstsicheren und lebensfrohen Patrizier, wie er es war. Die letzten Wochen... oder waren es schon Monate? waren nicht spurlos am Aurelier vorbeigezogen. Was genau überhaupt geschah, konnte er nicht mit absoluter Sicherheit sagen. Es verlief alles nach seinen Vorstellungen: Zwar kein herzlicher, sondern eher ein reservierter und skeptischer Empfang der Familie, doch immerhin ein Empfang. Sein Name wurde akzeptiert, er wurde aufgenommen, es gab Beweise, die dies alles belegten, die davon zeugten, dass sein Name der eines wahren Aureliers war! Nicht zu vergessen der Brief, den seine Schwester Prisca Corvinus und ihm offenbarte. Bei dem Gedanken kam er nicht umhin, schmerzverzerrt in sich hinein zu grinsen. Unbewusst spielte er mit dem Siegelring seines Vaters, der wie Blei an seinem Finger wog.


    Ihm war kalt... innerlich. Der Gedanke, dass sein Vater im Elysium wandelte war selten schmerzlicher als in diesen Tagen und er vermisste Personen, denen er sich anvertrauen konnte. Warum ihm aber das, was er sich so sehnlichst wünschte, ihn gleichzeitig so verschreckte, konnte er sich selbst nicht erklären. Kaum war es dem Aurelier gelungen, als Mitglied der gens akzeptiert zu werden, ergriff er panikartig die Flucht. Wortlos und ohne viel Aufsehen zu erregen, verließ er die Villa, vor dessen Eingang er mittlerweile wieder stand und machte sie auf den Weg in vertraute Umgebung. Eine Art persönliches Exil, sein alleiniger Rückzugsort auf dem Landgut in Capua. Natürlich war er dort nicht alleine, aber es wäre in seinen Augen vermessen gewesen, Sklaven als seine Gesellschaft zu bezeichnen. Deshalb fühlte er sich auch in diesem Moment allein. Nicht unweit von ihm standen zwei seiner tüchtigsten Sklaven bereit, warteten auf seine Anweisungen, warteten auf eine Regung ihres Herrn und doch war ihm das nicht ansatzweise ein Trost. Sklaven konnten nunmal niemals ein vollwertiger Ersatz für Menschen sein.


    Reumütig streifte sein Blick noch einmal über das vor ihm liegende Anwesen, ehe er mit einem kleinen Nicken in Richtung seiner Sklaven diesen verdeutlichte, dass der passende Augenblick gekommen sei. Eilig trat der kleine Lucius an ihm vorbei in Richtung porta und klopfte mehrmals.

  • Während der eine gerade zurück kehrte, wollte eine andere die Flucht ergreifen und der erdrückenden Stimmung innerhalb der Villa entkommen. Noch immer hing der Tod wie ein Fluch über dem Haus der Aurelia, obwohl die Toten bereits beigesetzt worden waren. Freude und Glück waren noch nicht wirklich zurück gekehrt und damit sie selbst nicht ständig in düstere Grübelei verfiel, brauchte sie frische Luft und ein paar Gesichter, die nicht ganz so niedergeschlagen wirkten.
    So kam es, dass eben kein Sklave die Tür öffnete, sondern Aurelia Flora höchst persönlich die sich versuchte ohne ständige Begleiter in Form von Sklaven aus dem haus zu stehlen. Zu ihrem Glück, war keiner der Sklaven in der Nähe als es klopfte, sonst wäre ihr Vorhaben wohl zum Scheitern verurteilt gewesen. Noch einmal sah sie sich um, vergewisserte sich dass die ganzen Hausgeister anderweitig beschäftigt waren, ehe sie die Tür öffnete und neugierig hinaus blinzelte. „Salve!“ wisperte sie, zog die Tür wieder hinter sich zu und grinste Pegasus kurz schief an. „Du hast mich nicht gesehen!“ erklärte sie ihm und wollte schon davon eilen.
    Sie wusste wer er war, wer wusste es nicht, denn er hatte für reichlich Aufregung gesorgt. Besonders, weil er dann einfach so verschwunden war, nachdem man seine Verwandtschaft anerkannt hatte. Doch für den Moment wollte sie sich davon nicht aufhalten lassen. Irgendwer würde sich schon finden lassen, der ihn hinein ließ. Ganz offiziel natürlich... aber vorher wollte sie erst mal verschwunden sein. Sie wusste schon wo sie hin wollte... Hoffentlich war der Sklave da, der sie das letzte Mal auf seinem Wagen mitgenommen hatte. Das war das richtige Abenteuer um sich auf andere Gedanken zu bringen.

  • Es dauerte ein Weilchen, bis sich die Tür öffnete, was Pegasus nicht sonderlich störte, denn irgendwo war er sich seiner Sache nicht sicher. Er spielte sogar mit dem Gedanken, wieder von dannen zu ziehen, die villa aurelia hinter sich zu lassen und anderweitig Trost zu finden. Würde man ihm – aus welchen Gründen auch immer – den Zugang verwehren, konnte er dies ja nur als Zeichen der Götter deuten und wer wäre er, würde er sich einem solchen verweigern? Ebenso schnell wie dieser Gedanke aufkam, verdrängte der Aurelier ihn auch wieder. Selbstmitleid war eine Eigenschaft, die einem Patrizier nicht sonderlich stand und davon abgesehen hatte er in letzter Zeit davon freilich genug gekostet. Gebannt starrte er auf die Tür und wartete weiter.


    Nervös zog er seine Tunika zurecht, er wollte einen guten Eindruck hinterlassen und nicht wie ein dahergelaufener Plebejer wirken. Der Schein war alles. Pegasus wollte nicht so wirken, als sei seine Rückkehr die einzige Alternative, die ihm geblieben war – ganz gleich wie das in der Realität aussah. Für wen er sich allerdings zurecht machte, konnte er sich auch nicht beantworten. Dem ianitor konnte es herzlich egal sein, wie er aussah... umso erleichterter war er, als – entgegen seiner Erwartung – Aurelia Flora die Tür öffnete, ihn mit einem Hauch von Stimmgewalt begrüßte, heraustrat und die Tür wieder schloss. Als würde er etwas sagen wollen, öffnete Paullus leicht dümmlich wirkend den Mund und runzelte die Stirn ob ihrer Worte. Lucius drehte sich verwirrt zu seinem Herrn und wartete anscheinend auf... irgendetwas, dem Aurelier fiel dies nicht auf.


    “Ehm... Salve!?“, antwortete er sichtlich irritiert. “Dich... nicht gesehen? Warum... was... ?“ Ein großes Fragezeichen bildete sich auf Pegasus' Stirn. Was, bei den Göttern, ging denn hier vor sich? Er hatte wohl ein Händchen dafür, in merkwürdige Situationen zu geraten.

  • Reichlich verdutzt sahen der Sklave und Pegasus Flora an. Anscheinend hatte keiner von beiden damit gerechnet, dass sich eine Aurelia klammheimlich versuchte zu verdrücken. Vor allem der Sklave sah ratlos von seinem Herrn zu dem Zwilling und wieder zurück. Wusste anscheinen nicht, was er sagen oder tun wollte. Wahrscheinlich war auch, dass er nicht wusste mit welchem der Zwillinge er es gerade zu tun hatte und von daher nicht wusste, wie er sie ansprechen sollte. Mittlerweile konnten eigentlich alle Mitglieder des Hauses die Schwestern auseiander halten, aber mit Pegasus hatte sie bisher nur wenig zu tun gehabt. Er war ja auch einfach verschwunden, von daher wusste sie eigentlich nur wenig von ihm. Nur das er der Halbbruder von Prisca war und dass Prisca darüber irgendwie ein bisschen unglücklich war.


    Kurz warf sie noch einmal einen Blick auf die verschlossene Tür. Anscheinend hatte niemand mitbekommen, dass sie verschwunden war. Und das sollte vorerst auch so bleiben. Leicht verlegen grinste sie ihren Verwandten an. „Ich brauch nur etwas frische Luft… und nach Möglichkeit keinen Sklaven der mich begleitet. Das nervt“, gab sie recht unverblümt zu. „Es wäre also schön, wenn du mich nicht gesehen hättest“, sie sah ihn aus großen grünen Augen bittend an. Natürlich wusste sie, dass es nicht sonderlich klug war, allein durch Rom zu streifen. Besonders nach den Vorkommnissen zu den Nemoralien, aber Leibwächter waren so erdrückend und für ihr Vorhaben konnte sie niemanden gebrauchen, der sie womöglich zurück hielt. Außerdem lief sie dann Gefahr, dass einer der Sklaven sie verriet. „Bitte!“ fügte sie dann noch hinzu. Hoffentlich ließ er sich von ihr um den Finger wickeln. Dann würde er ganz gewaltig in ihrer Gunst steigen.

  • Die Verwirrung schien sich nicht wirklich zu lichten. Zwar wusste Pegasus jetzt, was Flora... es war doch Flora, oder? nun im Schilde führte, aber so wirklich verstehen konnte er das nicht. Frische Luft schnappen konnte man auch im hauseigenen Garten... und wenn man dann doch einmal die Villa verließ... warum sollte man das still und heimlich und vor allem ohne Sklaven tun, deren Anwesenheit sie ja ausdrücklich nicht wünschte? Großartiges Rätsel! Der Aurelier war schon seit je her Liebhaber solcher gewesen und doch war er gerade weder in der Stimmung, noch in der Lage, seine Geisteskraft auf die Lösung zu richten.


    “Also...“, begann Paullus seinen Satz, hielt aber inne, als er merkte, dass er keinerlei Ahnung hatte, was er eigentlich sagen sollte. Zudem schien er ein wenig verunsichert darüber, welche der beiden Zwillingsschwestern er nun vor sich hatte. Der kleine Lucius konnte ihm anscheinend auch nicht helfen, denn Pegasus' hilfesuchender Blick erntete einen nichtssagenden Ausdruck der Ratlosigkeit. Nunja... irgendeinen Namen musste er ja verwenden und die Chancen standen ja nicht so schlecht, dass er zufällig den richtigen nannte. Flora, Narcissa, Flora, Narcissa... Narcissa... Innerlich verfluchte er sein damaliges Verhalten, sich nicht intensiver mit den anderen Familienmitgliedern beschäftigt zu haben, eher er sich räusperte und fortfuhr: “... eh... Narcissa... wie wäre es, wenn... ich dich begleite?“ Pegasus witterte die Chance, mit einem kleinen Ausflug die Ankunft in die fremde Heimat noch ein wenig hinauszuzögern. Ganz abseits der erdrückenden Räumlichkeiten durch ein Gespräch mit einer Verwandten wieder Fuß in der gens zu fassen, schien ihm ein guter Kompromiss. Nur hoffte er, die richtige der Schwestern angesprochen zu haben – wenn er sich mit seinem Vorschlag schon so weit aus dem Fenster lehnte, sollte wenigstens alles andere stimmen!

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