Allein mit Skadi...

  • ... ritt ich wieder einmal durch die Wälder. Inzwischen hatte ich es mir angewöhnt nach getaner Arbeit auszureiten. Ich liebte die Freiheit die Germanien mir schenkte und gegen nichts wollte ich sie eintauschen..


    Ich lächelte und war mit meinen Gedanken bei Flavius. Gemächlich ritt ich dieses Mal am Rhenus entlang, war schon gut eine Stunde von der Colonia entfernt. Eine Stunde bei voller Geschwindigkeit, erst seit kurzer Zeit ritt ich langsamer..

  • Justina hatte ihn erreicht, den Rhenus. Sie ließ sich am Ufer auf den Boden sinken. Sie wusste nicht wie viele Tage sie nun unterwegs gewesen war. Das Essen war jetzt völlig ausgegangen. Die Wunde die sie sich bei ihrem Sturz eingefangen hatte war auch nicht besser geworden durch den ganzen Schmutz.


    Eine lange Zeit sah sie einfach nur auf das Wasser raus und war in Gedanken abwesend. Sie hatte wieder die Bilder von ihrem Mann und ihrer kleinen Tochter vor Augen. Genauso wie sie sie zuletzt gesehen hatte.


    Mit der Zeit überkam sie eine große Müdigkeit und sie ließ ihren Kopf auf den Boden sinken und dämmerte voe sich hin. Ihr Körper hatte keine Kräfte mehr.

  • Da erblickte ich eine Silhouette in der Abenddämmerung am Boden liegen. Ich sprang von Skadi ab und ging mit langsamen Schritt auf den Schatten zu. Bei näherem Hinsehen schien es sich um eine junge Frau zu handeln. Naja sie war sichtlich älter als ich. Ich beugte mich zu ihr herunter und fasste sie sanft an die Schulter. Sie hatte eine Verletzung am Kopf und sah furchtbar aus. Als erstes zog ich mir mein Cape vom Rücken und legte es ihr um.


    "Hallo?"

  • Sie meinte eine Stimme zu vernehmen, die aber von weit weg zu kommen schien. Dann spürte sie eine Berührung. War hier jemand oder bildete sie sich das nur ein?


    Mit großer Kraftanstrengung öffnete sie die Augen. Vor sich sah sie eine junge Frau, die sie berührte und etwas um sie gelegt hatte.


    Justina hob langsam den kopf an um sie richtig sehen zu können. Im ersten Moment war da Angst, die sich aber wieder etwas legte.


    "Hallo" gab sie leise und kraftlos zurück.


    Dann plötzlich schreckte sie hoch und setzte sich. Ihren Kopf drehte sie in alle Richtungen und schaute ob nicht ihre Verfolger hier wären.

  • Merkwürdig, sie schien geflohen zu sein. Ich legte meine Hand beruhigend auf ihre Schulter und sprach leise auf sie ein. Dass meine germanische Kleidung sie verunsichern könnte, die ich ausnahmsweise trug bedachte ich gar nicht. Doch manchmal, wenn es mich überkam fand ich diese einfach bequemer.

    "Es ist alles gut, du bist hier in Sicherheit. Keiner tut dir hier etwas, doch was ist geschehen?"


    Ich sprach leise und beruhigend auf sie ein, während ich vorsichtig ihre Schulter streichelte.

  • Sie zitterte am ganzen Körper auch noch dann, als sie sah, dass es keine anderen Verfolger mehr gab. Erleichterung machte sich breit, neben der Erschöpfung.


    "Ich bin aus einem Dorf geflohen. Ich habe keine Ahnung wie lange ich schon unterwegs bin, ein paar Tage vielleicht. Es ist eine lange Geschichte."


    Bei diesen Gedanken verlor sich ihr Blick wieder in der Ferne und sie hoffte, dass sie ihrem Ziel jetzt wieder ein Stück näher gekommen wäre.

  • Ich runzelte meine Stirn - das sagte mir nicht wirklich etwas. Aber gleich wo sie vorher war, sie war auf der Flucht und sie schien nicht wirklich gut behandelt worden zu sein. Ich würde mich ihrer annehmen, bis ich mehr wusste. Ich stand wieder auf und reichte ihr meine Hand, um ihr aufzuhelfen.

    "Ich bin Iulia Duccia Germanica, komm, ich helfe dir! Ich werde dich zu mir nach Hause bringen, dort bist du sicher. Glaubst du, du kannst dich vor mir im Sattel halten?"

  • Als sie aufstand lenkte es Justina von ihren Gedanken ab. Sie nahm die Hand von der Frau und lies sich hochhelfen.


    "Ich danke dir. Ich heiße Plinia Justina."


    Wie lange war es schon her, dass sie ihren Namen ausgesprochen hatte? Dies konnte sie gar nicht sagen, es war einfach schon zu lange.


    Sie fühlte sich etwas wackelig auf den Beinen aber es ging.


    "Ja ich denke das schaffe ich."


    Sie war Iulia sehr dankbar, dass sie ihr helfen wollte. Sie konnte es einfach immer noch nicht glauben, dass sie es bis hier her geschafft hatte.

  • Ich rief meine Stute, die sich ein paar Meter entfernt hatte zu mir und langsam trottete sie auf uns zu. Sie schien missstimmig zu erkennen was geschehen wird. Ich lächelte und tätschelte Skadi kurz.


    "Ich wohne in der Colonia Claudoa Ara Agrippinensium, momentan allerdings nur in einem Gasthaus. Doch ich denke es dürfte kein Problem darstellen, dich aufzunehmen. Daheim gibt es dann erst einmal Speis und Trank wie ein warmes Bad und ein weiches Bett! Du schaust mir sehr erschöpft aus.


    Ich schwang mich auf Skadi und half der erschöpften Frau hinauf. Ihre Knochen waren vor Kälte bereits ein wenig steif und ich setzte sie vor mich, damit ich sie beim Reiten besser würde festhalten können. Langsam setzten Skadi und ich uns in Bewegung.


    "Du sagtest die Geschichte wäre lang? Du kannst sie mir ja eben in Kurzform erzählen und später einmal ausführlicher wenn du magst! Was treibt dich hier in diese verlassene Gegend? Und von wo bist du geflohen?"

  • Die Stute war eine schönes Tier und Justina bewunderte sie erst einmal. Dann lies sie sich von Iulia auf die Stute helfen und spürte dabei schmerzlich wie ihr alles weh tat.


    "Ich weiß gar nicht wie ich dir danken soll."


    Dann ritten sie los und Justina überlegte wo sie mir ihrer Geschichte anfangen sollte, so lange war es schon her.


    "Von wo ich genau geflohen bin kann ich gar nicht sagen. Es war ein kleines Dorf in den Wäldern. Sie haben mich.......sie hatten mich dort als Sklavin gehalten."


    Man merkte ihr ihre Erschöpfung an, da sie Schwierigkeiten hatte zu sprechen.


    "Vor ungefähr 10 Jahren wurde ich auf einer Reise überfallen und entführt. Ich bin keine Sklavin. Ich habe einen Mann und eine Tochter und weiß noch nicht einmal wie es ihnen geht, was sie machen. Einzig der Gedanke an die beiden hielt mich die ganzen Jahre am Leben."

  • Ich war ziemlich erstaunt und sah mit gerunzelter Stirn auf den dämmrigen Weg vor uns. 10 Jahre waren eine sehr lange Zeit. Doch was sie nun wirklich war, wusste ich noch immer nicht, doch ich konnte es mir denken. Mit sanfter Stimme antwortete ich...

    "Also bist du eine römische Staatsbürgerin und warst in germanischer Sklavenhaltung. Ich vermute es war nicht anders herum? Ach und... Mehr brauche ich auch gar nicht wissen, schließe ruhig deine Augen. Wir werden noch ein wenig brauchen und ruh dich in der Zeit ein wenig aus."


    Ein trauriges Schicksal. Es erinnerte mich ein wenig an meine Geschichte, doch ich war damals ein Kind gewesen und nciht als Sklavin sondern als Hure gehalten worden.

  • Justina fühlte sich bei Iulia sicher und langsam legte sich auch ihre Angst. Sie ritten langsam dahin.


    "Ja ich war....bin Römerin und war sozusagen in Gefangenschaft. Und ich bin so unglaublich dankbar, dass du mich gefunden hast."


    Sie befolgte Iulia Rat und schloß ihre Augen. Das leichte Wippen auf dem Rücken des Pferdes trug dazu bei, dass sie etwas einnickte.

  • Sie fiel in einen leichten und traumlosen Schlaf und fühlte sich gut behütet. Zwischendurch sah sie mal ein Paar Bilder vor ihrem inneren Auge: Ein Mann mit einem kleinen lachenden Mädchen auf dem Arm.

  • Ich lächelte und Skadi schien extra so wenig als möglich zu schaukeln, doch vielleicht kam es mir auch nur so vor. Ich behielt mein Tempo bei und nach wenigen Stunden hatten wir die Colonia Claudia Ara Agrippinensium vor uns. Kurz vor den Toren hielt ich Skadi an und weckte Plinia Iustina vorsichtig.


    "Wir sind da. Du kannst sitzen bleiben...!"


    Ich flüsterte leise und lächelte während ich mich von Skadi herunterschwang.

  • Iulia weckte sie vorsichtig und sie schlug die Augen auf und blinzelte erst einmal. Wie lange hatte sie geschlafen und wo war sie? Dann kam ihr wieder die Erinnerungen, dass sie von Iulia gefunden wurde und mirgenommen wurde.


    Sie nickte Iulia zu, als diese sagte sie könnte sitzen bleiben. Sie versuchte sich um zu schauen und hielt sich an Skadi fest.


    "Wo sind wir?"

  • Ich nickte und ergriff die Zügel fest um sie langsam durch die Colonia zu führen. Das Hufklappern war nicht besonders laut.


    "Wir sind in der Colona Agrippina. Unserem Ziel. Hier bist du vollkommen sicher und es wird dir hier nichts geschehen können. In der Colonia kannst du erst einmal wieder zu Kräften kommen!"


    Sim-Off:

    Ein Post noch und dann machen wir in der Gaststätte weiter =)

  • Ich schüttelte leicht den Kopf.


    "Du brauchst mir nicht danken, ich war einmal in einer ähnlichen Situation wie du und weiß wie grausam soetwas ist..."


    Ich stoppte und half Plinia herunter und stützte sie, wöhrend ich ein Dienstmädchen anwies Skadi gut zu versorgen. Dann betraten wir den Elch :D

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