...soweit" dachte ich mir. Tief atmete ich durch um ruhig zu bleiben.
"Falcoooooooooooo..."
...soweit" dachte ich mir. Tief atmete ich durch um ruhig zu bleiben.
"Falcoooooooooooo..."
ZitatOriginal von Didia Liliana
"Falcoooooooooooo..."
Ich hörte Lilianas Ruf im Nebenzimmer und war sofort alarmiert. Wußte ich doch, dass es bald soweit sein mußte.
Aufregung ergriff mich. In ziemlicher Eile begab ich mich zu Liliana...
"Falcoooooooo..."
Wo war er? Jetzt wo es endlich begann
Durch Lilianas zweiten Schrei noch mehr zur Eile angespornt, betrat ich ziemlich aufgeregt ihr Zimmer.
"Liebling..."
Ich begab mich an ihr Bett und faßte ihre Hand, um sie zu beruhigen. Sie war schweißnaß. Genauso wie ihre Stirn, auf die ich einen leichten Kuß hauchte.
"Ist es soweit...?"
ZitatOriginal von Marcus Didius Falco
"Liebling..."
Liliana lächelte schwacj
ZitatOriginal von Marcus Didius Falco
"Ist es soweit...?"
"Ich."
ein krampfartiger Schmerz ließ Liliana innehalten
"Ich glaube ja. Wo ist Aemilia?"
"Ich lasse sie rufen, mein Schatz. Sie wird gleich da sein."
Rasch begab ich mich zur Tür. Dort standen bereits einige Sklaven, durch Lilianas Rufe alarmiert. Ich befahl einer Sklaven Aemilia herbeizuschaffen, welche als Dianapriesterin die Entbindung leiten würde.
Dann ging ich wieder zu Liliana, hockte mich neben sie und sagte:
"Liebling, es wird alles gut." Fügte hinzu, weil es mir wichtig war, jetzt in dieser Stunde. "Ich liebe dich und ich freue mich auf unser Kind."
Drückte ihre Hand.
Gut gelaunt kommt Aemilia nach Hause. Das Treffen mit Hungi und die Aussicht auf Hispania haben sie beschwingt, ein Lächeln liegt auf ihren Lippen. So macht sie sich nun sofort auf die Suche nach ihrem Bruder Falco, um sich so schnell wie möglich die Erlaubnis für die Reise nach Hispania abzuholen. Bei ihrer Suche durchquert sie beinahe jedes Zimmer der Casa, bis sie endlich fündig wird.
"Ah! Falco..." will sie soeben ansetzen, als sie der Situation gewahr wird, in welcher sie ihn gerade aufgefunden hat.
"Oh..."
Aemilia erkennt, dass Liliana gerade ganz offensichtlich ihre ersten Wehen bekommt. Falco und einige Haussklaven stehen unschlüssig um sie herum und versuchen, der werdenden Mutter ihr Los so gut als möglich zu erleichtern. Aemilia schmunzelt über diese Ratlosigkeit und die unbeholfenen Bemühungen, seufzt dann ergeben und stemmt zuerst einmal die Hände in die Hüften.
"Na, so wird das aber nichts. Moment. Ich bin gleich wieder da."
Sie lächelt den Anwesenden beruhigend zu und verschwindet in Richtung ihres Zimmers.
Ich hatte einige Sklavinnen aufgeregt durch das Haus eilen gehört und war hinterher geeilt, als ich die Wortfetzen "Herrin" und "Geburt" erhascht hatte.
Rasch machte ich noch Halt am Brunnen, wo ich eine Schale mit klarem Wasser füllte und besorgte einige saubere Leinentücher. Dann rannte ich weiter.
Verwegen klopfte ich an Didia Lilianas Zimmer und trat ein ohne auf Antwort zu warten.
Ich sah Falco an Lilianas Bett knien und lächelte beiden freundlich zu. Dann stellte ich die Wasserschale neben die Liege und legte die Leinentücher behutsam daneben.
"Hat man bereits nach Didia Aemilia geschickt, Herr?", wandte ich mich an Falco, der etwas unschlüssig wirkte.
Geburt? Irgendwas in diese Richtung hatte Aemilia in ihrer üblichen Geschwindigkeit (d.h. zu schnell für normale Sterbliche) gebrabbelt, als sie mir auf dem Gang entgegen kam.
Da es im Haus nicht allzu viele Schwangere gab machte ich mich auf den Weg zu Lilianas Zimmer, wo herumwuselnde Sklaven den Verdacht bestätigten.
Ohne groß anzuklopfen - wäre drinnen wahrscheinlich ohnehin niemandem aufgefallen - trat ich ein.
Jupp, es schien nun wirklich so weit zu sein, wurde ja auch mal Zeit
Aber halt mal, was sah ich denn da?
"Falco? Was machst du denn noch hier? Raus mit dir und zwar flott!"
Ich war zwar in Geburtshilfedingen nicht bewandert, aber dass der Vater für gewöhnlich draußen wartete wusste ich dann doch. Bloß gut, dass Aemilia im Haus war, die kannte sich mit so etwas bestens aus - hoffte ich
Nun zahlt es sich aus, dass sie als Priesterin der Diana recht früh mit erfahrenen Hebammen in Kontakt gekommen ist. Wissbegierig und da ihre eigentliche Lehrerin im Kult der Diana unauffindbar war und ist, hat sie sich ein Teil von deren Können angeeignet.
Es dauert nicht lange, da kehrt sie zurück zu Liliana und dem sie umgebenden Haufen aufgeschreckter Hausbewohner.
"Da bin ich wieder. Nun macht nicht solche Gesichter! Alles wird gut..."
Das Mitgebrachte verbirgt sie sicherheitshalber vor den Blicken der werdenden Mutter und legt es in Reichweite geordnet ab. Da gibt es Riechmittel, Arzneien, das unentbehrliche Öl, Nadeln, Faden, Katheter, Messer, den scharfen Löffel, geburtshilfliche Haken und das dolchartige Embryotom. Aemilia liebt diese Gerätschaften und ihre Anwendung. Wäre es nicht ihre eigene Schwägerin gewesen, so hätte sie gehofft, dass sie diese endlich einmal zum Einsatz bringen könnte. Darüber hinaus fehlt natürlich auch nicht der Kristallscherben, um die Nabelschnur zu durchtrennen. Auch eine Sonde und ein Speculum sind zu entdecken - die komplette Ausrüstung einer Hebamme eben.
Aemilia sieht sich mit entschlossenem Blick zu den anderen um. Ihr widerspenstiger Bruder scheint nicht willens, den Hinausscheuch-Bemühungen ihrer Schwester nachzugeben.
"Aelia? Aurea? Ihr bleibt hier. Ihr müsst mir helfen. Alle anderen verschwinden jetzt aus diesem Raum. Ja, Falco. Auch du. Ganz besonders du. Nun schrecke deine Frau nicht auf. Sie wird es schon schaffen. Wir kümmern uns um sie..."
Aemilia lässt keinerlei Widerworte zu und scheucht einen nach dem anderen unnachgiebig heraus, bis nur noch sie und ihre Helferinnen übrig bleiben.
"WAS? Ich hier....äh...moment mal..."
Zwecklos. Alle, die sie nicht brauchte scheuchte meine Schwester hinaus, nun waren wir noch zu viert im Raum. Ich schluckte hart und sah Aemilia mit einem 'Das kann nicht dein Ernst sein'-Blick an.
Das konnte ja heiter werden.
"Und äh....was...was jetzt?", fragte ich zaghaft.
Sie seufzt erleichtert.
"Endlich Ruhe. So..."
Aemilia grinst Aelia beruhigend zu.
"Keine Sorge. Ich lass dich nur die leichten Sachen machen. Ich weiß doch, wie tollpatschig du dich immer anstellst..."
Glücklicherweise außer Schlagreichweite ihrer Schwester sieht sie sich nun erstmal in Ruhe im Raum um und überlegt noch einmal angestrengt, ob sie alles da hat, was sie brauchen könnte.
Ich kniff die Augen zusammen und sah meine Schwester an, war jedoch der Meinung, dass eine Maßregelung meinerseits bis nach der Geburt warten musste, noch brauchten wir sie
Die ganzen Gerätschaften sah ich mir lieber nicht allzu genau an und da ich auch Lilianas leidende Miene nicht so sehr studieren wollte rettete ich mich mit einem Blick aus dem Fenster.
Edit: Pöse Tasta
Ein wenig mulmig ist das Gefühl in Aemilias Bauch nun doch. Ganz auf sich allein gestellt zu entbinden ist etwas Neues für sie. Daher streckt sie nun doch noch einmal den Kopf zur Tür hinaus und befiehlt einem der dort bangenden Haussklaven, er möge noch eine richtige Hebamme und einen Medicus herbeiholen. Zwar würden diese wohl nicht mehr rechtzeitig eintreffen, doch gerade um die geschwächte Mutter nach der Geburt angemessen zu versorgen, fehlen Aemilia noch die Kenntnisse.
Aemilia bedeutet ihrer Schwester, sich vorerst um Liliana zu kümmern, ihr Mut zuzusprechen und ihre erhitzte Stirn zu kühlen. Sie sieht, dass Aurea bereits frisches Wasser und saubere Tücher besorgt hat und lächelt ihr dankbar zu. Aemilia atmet tief durch und entzündet nun Kerzen zu Ehren der Göttinnen Juno Lucina und Diana, welche den Gebärenden hilfreich zur Seite stehen. Langsam auch selbst zur Ruhe kommend spricht sie ein andächtiges Gebet.
So harrte ich nun, von meinen unerbittlichen Schwestern vor die Tür geschickt, der Dinge die ich nicht mehr beeinflussen konnte. Gerade noch war mir Zeit geblieben mich von Liliana mit einem innigen Kuss zu verabschieden, ihr meine Liebe zu versichern - da wurde ich auch schon aus dem Zimmer förmlich herausgeschubst. Wissend das ich darinnen ohnehin kaum von Nutzen sein konnte, ließ ich es mit mir geschehen.
Voll Aufregung, voll Vorfreude, aber auch voll großer Sorge um Liliana und unser Kind lief ich in dem schmalen Korridor vor dem Zimmer, in welchem die Geburt stattfinden würde, auf und ab. Lauschend auf die gedämpften Geräusche welche ich aus dem Inneren des Zimmers vernahm, betete ich zu den Göttern, dass sie Liliana und unser Kind beschützen mögen...
Ich wusste, dass sich meine Aufgaben darauf beschränkten als eine Art Handlanger zu fungieren.
Trotzdem war ich aufgeregt. Es war erst meine fünfte Geburt bei der ich anwesend sein konnte - und jedesmal war es etwas ganz besonderes...
Verstohlen warf ich einen Blick auf die Gerätschaften, die Aemilia herbeigeholt hatte. Ich bewunderte diese junge Frau, wie sicher und gewandt sie damit umzugehen schien.
Kurz biss ich mir auf die Lippen. Ich fühlte einen kleinen Stoß von Neid und Eifersucht in mir aufklimmen. Wie gerne wäre ich eine Bürgerin und könnte solche Dienste erlernen und müsste hier nicht als Sklavin still auf Befehle warten...
Rasch wurde ich diese Gedanken aber wieder los. Es gab nun wichtigeres....
Nachdem ich meinen geliebten Mann zur hinaus geschoben sah, nahm ich große Teile des folgenden nur schemenhaft wahr. Dafür sehr dankbar drückte ich eine Hand, deren Herkunft mir unbekannt war.
Von Aemilia damit beauftragt mich um Liliana zu kümmern hatte ich ihr - nicht wissend was da noch kommen konnte - meine Hand gereicht und tupfte ihr ab und an die Schweissperlen von der Stirn.
Hoffentlich würde sie meine Hand nicht zerdrücken, wenn die Wehen stärker wurden, da hörte man ja so manches...
Gespannt harrte ich so der Dinge, die noch passieren mochten. Nicht ohne einen Funken Bewunderung sah ich hierbei zu meiner jüngeren (genau 4 Minuten 8)) Schwester. Normalerweise war immer ich diejenige, die ruhig und gelassen war und sie aufgeregt und hibbelig, heute war es andersherum.
Neben der Liege steht der Gebärstuhl. Ein Blick auf Liliana überzeugt Aemilia jedoch davon, dass diese wohl nicht mehr genug Kraft dafür hat und im Liegen entbunden werden muss. Innerlich ist sie aufgeregt und unsicher. Bis heute war sie bei Geburten immer in Begleitung einer erfahrenen Hebamme gewesen. Zwar hat sie auch selbst schon entbunden, doch stets war eine erfahrene Frau in der Nähe gewesen, die ein aufmerksames Auge auf die Vorgänge hatte und im Notfall helfende Handgriffe erledigte.
"Na, dann wollen wir mal..."
Nach außen hin lässt sie sich dies nicht anmerken. Ihre Lehrerin hatte sie nur allzu oft ermahnt, äußerlich stets gelassen zu bleiben. Mit einem beruhigenden Lächeln tritt Aemilia also an die Liege heran und beginnt mit Hilfe von Aelia (ihrer 3 Minuten älteren Schwester :P), der werdenden Mutter sanft das Haar zu Lösen. Im Anschluss wäscht sie sich sorgfältig die Hände. Diese rituellen Handlungen wirken auch auf Aemilia beruhigend und sie erinnert sich immer besser an die Worte ihrer Lehrerin.
Im Geiste schickte ich ein Stoßgebet an sämtliche Götter, die mir so einfielen (sogar ein paar aus Gallien, deren Namen ich mir immer so schlecht merken konnte).
Hoffentlich ging es wenigstens schnell...wenn sie da so an die Schauergeschichten dachte, die ihnen ihre Mutter von der Geburt erzählt hatte...uah...
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