[VDG-Carne] Officium des Verwalters

  • Ich rührte mich und plötzlich gab ein ein stumpfes Aufschlagen auf den Boden. Als ich die Augen öffnette sah ich einen Stuhl am Boden liegen.


    Wo war ich?


    Ein kurzer zuerst verwirrter und dann immer mehr ruhiger Blick brachte mir Gewissheit. Ich muss beim Studium der Akten eingeschlafen sein. Die Sonne schien bereits durch das Fenster. Auf, ich musste los und schauen dass die Tiere ihr Futter bekämen, die Arbeiter instruieren...

  • Er betrat das Officium, fand es aber leer vor. Wahrscheinlich war Zosimus gerade bei den Tieren. Also hinterliess er ihm nur eine kurze Nachricht.


    Salve Zosimus,


    ich werde drei Tage in CCAA sein, meine Schwester besuchen und danach wiederkehren. Dann sollten wir uns einmal unterhalten, wie weit Dein Eindruck von dem Betrieb ist. Auch bin ich am Überlegen meinen Carupiere, den ich in Italia besaß in Confluentes oder Mogontiacum, evtl. auch CCAA wieder zu eröffnen und ggf. auch meinen Gewürzhandel hier anzusiedeln. Vielleicht hast Du dazu Ideen.
    Das Haus steht Dir zur freien Verfügung bis zu meiner Rückkehr.


    Vale bene
    Duccius Germanicus

  • In der Hitze der Mittagszeit gab ich den Arbeitern eine kleine Pause und begab mich selber in Richtung des Officiums um dort noch einige Akten zu studieren und auch um Schatten zu finden. Auf meinem Schreibtisch fand ich schließlich ein Schreiben vor. Es war mit der Unterschrift meines Herren, Valentin Duccius Germanicus, unterschrieben.


    Aufmerksam las ich mir die Zeilen durch. Offenbar würde er für einige Tage verreist sein. Auch die Intentionen den Carupiere wiederzueröffnen oder gar noch einen weiteren in der Colonia Claudia Ara Agrippinensium zu eröffnen gefielen mir. Würde dies doch beträchtliche weitere Chancen für den Betrieb eröffnen. Mit einer weit besseren Laune las ich mir nun weitere Einkaufsbelege durch.

  • Nach dem Studium der Listen unserer bisherigen Kunden und auch nachdem ich mich bei weiteren Händlern erkundigt habe scheint es tatsächlich keine weiteren möglichen Abnehmer für die Produkte des Hofes zu geben, zumindest in Germania. Ist dieses Reich tatsächlich derart arm an Menschen die sich auch an gutem Fleisch sattessen wollen?


    Stattdessen würde ich nun vielleicht versuchen in guten Häusern um unsere vorzüglichen Gewürze zu werben. Es wird hoffentlich zumindest hier noch eine Ausweitung unserer Geschäfte möglich sein.

  • Wie angekündigt kam er ein paar Tage später nach Confluentes zurück und einer seiner ersten Wege trieb ihn gleich in das Officium der VDG-Carne.
    "Salve Zosimus," lächelte er.
    "Wie sieht es aus? Alles in Ordnung bei Dir?"

  • "Ohja, es läuft glänzend im Betrieb. Die Arbeiter sind soweit auch an die neue Situation gewöhn."


    Mein anfängliches Lächeln wich nun einem ernsteren Gesichtsausdruck. Dies war eine eher unangenehme Nachricht.


    "Was das Erweitern unseres Kundenbestandes anbelangt so fürchte ich kann ich dir leider keine positive Nachricht zukommen lassen. Denn weitere Kunden, in unserem Falle Metzger scheint es nicht zu geben und wir damit wohl bereits alle zu beliefern."


    Nun zu einem wieder besseren Thema überleitend fuhr ich fort.


    "Allerdings sehe ich gute Aussichten eventuell mehr unserer feinen Gewürze zu verkaufen. Was hälst du davon, wenn ich einzelne Schreiben für die Villen und Casa der besseren Gentes anfertige und diese persönlich überbringe, anfänglich vielleicht vorerst nur in Germania, aber wenn wir nach Italia oder Hispania ausliefern wollen träte ich auch dorthin eine Reise an."

  • "Tja, sowas in der Art dachte ich mir schon. Nun, das soll nicht weiter schlimm sein.
    Was den Gewürzhandel betrifft, bin ich mit Deiner Idee einverstanden. Und vielleicht kannst Du auch gleich bei der Gelegenheit herausfinden, wie es aussieht mit einer Erweiterung der Carupiere. Ich dachte zusätzlich an eine Zweigstelle in CCAA. Und die Hauptstelle in Mogontiacum vielleicht, da Confluentes doch recht klein ist. Was meinst Du?"

  • Ich hörte mir erneut seinen Vorschlag an, den er bereits schriftlich niedergeschrieben hatte und nickte ihm noch während der redete leicht beipflichtend bei.


    "Ohja, ich halte dies für eine gute Idee. Die damit sicher verbundenen Reisen nach Mogontiacum und CCAA könnte ich auch sehr gut mit unserer Erweiterung des Gewürzhandels verbinden, damit hätten wir bereits einen guten Teil Germanias abgedeckt."


    Dann wurde ich wieder etwas ruhiger und blickte leicht fragend.


    "Wann hast du daran gedacht dass wir dies ausführen? Theoretisch könnte ich heute den Arbeitern Anweisungen für die nächsten Tage hinterlassen und noch morgen aufbrechen."

  • "Wenn Du meinst, dass der Betrieb so lange ohne Dich auskommt und Du alles im Griff hast, dann tu Dir keinen Zwang an. Ich vertraue auf Deine Fähigkeiten und Einschätzungen dbzgl. und zur Not bin ich als Ansprechpartner ja auch noch da."

  • Das war eine Antwort wie ich sie mir gewünscht habe.


    "Sehr gut, ich werde mich dann gleich daransetzen und ein Schreiben aufsetzen. Dieses werde ich dir am Besten noch einmal vorlegen und wenn es dir gefällt mache ich noch einige mehr. Diese kann ich dann wie abgesprochen verteilen."


    Dann blickte ich ihn an und lächelte.


    "Kann ich dir sonst noch weiterhelfen?"


    Nebenbei kam mir in den Kopf, was für ein schlechter Gastgeber ich war, die Diskussion war beinahe vollendet und ich habe ihm immer noch nichts zu trinken angeboten. Nun gut, jetzt mag es eh zu spät sein, wenn er nicht noch Fragen hat.

  • "Nein, ich denke momentan nicht.
    Das heisst, schau Dich doch auch noch mal um für Abnehmer für Lederwaren. Ich denke, da haben wir auch einen ziemlichen Überschuß. Vielleicht findest Du da ja mehr Abnehmer als bei den Metzgereien."

  • "Ja, das werde ich machen. Das wird sicher erfolgversprechender sein."


    Langsam dachte ich darüber nach, dass ich mir mittlerweile einen guten Satz an Beschäftigungen geschaffen habe. Das kann nur als positiv gewertet werden. Ich überlegte bereits ansatzweise, wie ich das Schreiben zu verfassen gedenke.

  • "Wenn Du für Deine Arbeit noch Hilfe benötigst, dann gib mir Bescheid. Ich werde dann eine weitere Anzeige aufsetzen.
    Wenn sonst nichts mehr ist, werde ich mich wieder an die Arbeit machen. Du weisst ja sonst, wie Du mich findest ;)"


    Er verabschiedete sich und ging dann die Arbeiter grüßend wieder an die Arbeit.

  • Ich war geschockt und man sah es mir auch in meinem Gesicht an. Ich hatte schon des öfteren von Überfällen der Germanen, gerade in letzter Zeit, gehört. Aber die Entführung in meinem Bekanntenkreis machte mich doch sehr nachdenklich. Nachdenklich, ob ich das was ich nun sagen werde auch wirklich sagen will.


    "Ich habe ein weiteren Fleischabnehmer in Mogontiacum ausgemacht. Er wird bislang noch nicht von uns beliefert, vielleicht könnte ich ihn überzeugen? Ich würde vorerst für einige Tage nach Mogontiacum gehen. Hier hat sich alles soweit eingespielt."


    Bei dem Gedanken wurde mir allerdings selber unheimlich, nun in diesen gefährlichen Zeiten noch zu reisen.

  • Eigentlich hatte er andere Sorgen, aber er nickte.
    "Mach das! Ich bin auch ein paar Tage in Mogontiacum und dann mit meinem Sohn in Germania Magna. ICh werde versuchen meine Schwester zu finden.
    ICh brauche alles, was wir locker machen können vom Betrieb, um sie nötigenfalls freizukaufen."

  • Ich überlegte kurz und nickte ihm zu.


    "Ja, das werde ich zuerst machen. Evtl. kann ich dann auch noch einiges unserer Vorräte in Mogontiacum verkaufen."


    Bis wann soll das Geld zur Verfügung stehen?"


    Derweil hoffte ich, dass der Betrieb nicht in seiner Substanz gefährdet würde. Auch wenn ich um seine Schwester bangte.

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