Der Kerker

  • Als sie mich blutüberströmt und mit einer zerissenen Toga in in den Raum hineinwarfen, denn meine Wunde am Kopf platzte wieder auf, kam ich erst nach einiger Zeit wieder zu Bewußtsein. Ein paar Männer kümmerten sich um mich, die wohl ebenfalls der Tyrannei zum Opfer fielen und hier ihrem Schicksal harrten.

    Erst langsam registrierte ich wo ich war und als ich wieder bei Bewußtsein war bat ich meinen Helfern mir nun bei dem Ritus zu helfen, den ich zelebrieren wollte.


    Dazu legte ich einen Kreis aus Stroh und stellte eine Fackel in die Mitte des Kreises, streng darauf bedacht, daß keiner der Anwesenden außer ich diesen Kreis betrat. Ein Schreibkundiger hatte sich bereit erklärt meine Worte mit einem Stein in die Wand einzuritzen, um diesen Nachdruck zu verleihen.


    So setzen die Männer sich schweigend um den Kreis und ich stellte mich hinein, als ich die Arme hob und die Götter anrief und ein Opfer zelebrierte.
    Anstatt des Weines nahm ich Wasser und anstatt des heiligen Brotes das Verschimmelte aus der Ecke. Nachdem ich Ianus und den Iupiter anrief verbrannte ich einen blutgetränkten Streifen meiner Tunika


    So führe mich, o Iupiter, und göttliches Geschick,
    Wohin es uns von euch zu gehn verordnet ist.
    Wir wolln euch folgen ohne Zögern; wollns wir nicht,
    Wär'n wir feige; aber folgen müßten wir doch.
    Und wer das Unvermeidliche mit Würde trägt,
    Der heißt ein Philosoph uns, ja ein Theolog.
    Drum, Apoll, wenn es den Göttern also beliebt,
    so mag's geschehen.
    Flavia Oryxa und Prudentius Balbus können uns zwar töten,
    aber uns schaden, - das können sie nicht.
    Bachachych... , der du ein großer Daemon bist, banne fest, banne ganz fest die Flavia Oryxa und den Prudentius Balbus, beraube sie ihres Schlafes. Allmächtiger Gott Parpaxin, fürhre der Flavia Oryxas Sohn in das Land der Unterwelt. Noktutit, der du die Gegenden Italiens und Campaniens besitzest, der du gezogen worden bist durch den acherusischen See,... führe in die Wohnungen des Hades hinunter den Prudentius Balbus! Bytybachk, der du Spanien und Afrika besitzest, der du allein über das Meer ziehst, durchdringe Seele und Lebensgeist der Flavia Oryxa. durchdringe jedes Heilmittel, jedes Schutzmittel, kede Art von vorbeugendem Öl, womit sie sich einreibt unfd füht beide mit euch fort. Ihr Götter!Verzehrt sie! Verschlingt ihre Eingeweide, ihr Herz, ihre Leber, die Glieder, die Gedärme! des Prudentius Balbus und der Flavia Oryxa!
    Typhon Seth, brich den Liebsten dieser Beiden ihr Leckermaul! Von dieser Stunde an zerreibe, zerquetsche, zermalme und liefere dem Tode aus das Liebste der Flavia Oryxa und dsd Prudentius Balbus! Und wenn sie dich verachten, dann sollen sie befallen die Kolik, Fieber, Frost und Todesblässe!Wenn sie diesen Fluch durch irgendwelche Tricks betrügen und über dich lachen und triumphieren sollten, dann besiege sie. Mache Ihnen den Garaus, diesem Schurken Prudentius Balbus und dem Weibe Flavia Oryxa und deren Liebsten!


    Als ich endete und in die schweigenden Gesichter der Männer sah nahm ich nach einem kurzem Moment die Fackel und entzündete das Stroh, welches den Kreis bildete.
    Es war feucht und qualmte strark, doch der Luftzog entführte den Qualm schnell durch das offene Loch in der Höhe.
    Während des Niedeerbrennens rief ich die Vesta an, damit sie den Fluch zum Ende führte.


    Gespenstische Stille legte sich über den Kerker und nur das Ritzen des Steines in der Wand war zu hören.

  • Nach einer Weile beendete ich die fast unheimliche Stille indem ich auf die Öffnung in dem Loch sah und Pluto anrief:


    Dich, der du über die Unterwelt herrschst, bitte ich, dir übergebe ich die Flavia Oryxa und den Prudentius Balbus, damit du sie schnell wegführst und sie bei dir unter den Toten in der Unterwelt behältst.


    Dann begab ich mich zu dem Schreiber, der sich tatkräftig abmühte und half ihm beim Ritzen. Steine lagen hier zur Genüge herum, die aus dem Mauerwerk im Laufe der Zeit herausgebrochen waren.

  • Die Wache hatte mich benachrichtigt, da beißender Qualm aus der Zelle des Gefangenen stieg. Kopfschüttelnd und erbost trat ich an die Kerkertüre und klopfte dagegen. Dann ließ ich sie von den Wachsoldaten öffnen, welche sofort eintraten und mit dem Speer die Insassen an die Wand drängte. Dann trat ich selbst ein, hustend, denn das bisschen gute Luft war nun gänzlich verschwunden.


    "Was geht hier ab? Hast Du sie noch alle?"


    Ich blickte ih an und hob drohend meine Hand. Dann wandte ich mich an die Soldaten.


    "Nehmt die Fackeln von der Wand. Das Stroh wird auch rausgekehrt. Nehmt alles raus, was beweglich ist."


    "Und Du..."


    ich herrschte ihn an


    "verhälst Dich ruhig, oder Du erhälst eine Einzelzelle in welcher Du werde stehen, noch liegen, noch richtig sitzen kannst!"

  • Ich antwortete in aller Seelenruhe:


    Macht Macht mächtig Verfluchter Verräter? Wer Macht hat, hat mächtig zu tun. Zu denken geben einem meist die mächtigen Möchtegern-Machthaber. Sie möchten Macht haben, aber vermachen ihren Erben nichts außer mächtig ungerechte Vermächtnisse. Macht eine verhältnismäßig kleine Macht auch groß, mächtig und stark? Starke Machthaber haben außer täglichem "Machthaben“ nicht viel zu machen. Machen wir uns doch bitte nichts vor, denn ein klein wenig Macht macht doch schon auch ein klein bißchen machthungrig. Da kann man schlußendlich so machtgierig und machthungrig sein wie man will, aber richtig mächtig werdet ihr alle nie! Die wirkliche göttliche Macht ist so riesenmächtig, daß sie selbst euch Gottlose ohne große Machthabereien mächtig beherrscht! Welch prächtige und mächtige Macht! Wer jedoch "nur“ Macht vortäuscht, ist noch lange nicht allmächtig!


    Nach diesen Worten wandte ich mich ab und begab mich zur hinteren Zellenwand.

  • Sein Vortrag prallte an mir ab. Ich hatte nicht vor, ihm die Plattform zu geben, die er suchte. Als er fertig war, waren auch die Soldaten fertig und hatten alle Fackeln und den Rest an brennbarem Stroh aus dem Kerker entfernt. Ich trat ebenfalls wieder nach draussen, legte den Riegel persönlich um und gab der Wache den Befehl die Zelle strengstens zu bewachen.

  • Ich hatte noch vor Morgengrauen zwei Mannschaften inklusive meines Centurio Statorum antreten lassen. Im Hafen wartete ein extra gemietetes Schiff. Der Kapitän wusste nicht, welchen Passagier er befördern würde, doch es war ihm auch egal. Ich bezahlte gut und die Aussicht auf eine nochmals höhere Summe in Ostia kam ihm sehr entgegen. Offiziell würde die Verlegung mit dem Postschiff vollzogen werden, eine Finte, die sicherlich den Transport um einiges einfacher machen würde, falls das "Paket" Verbündete haben würde.


    Ich trat an die Tür und klopfte laut.


    "Los, raus aus den Federn. Es geht los!"

  • Balbus hatte zwei Mannschaften antreten lassen, die nun, mit ihm und mir gemeinsam, den Gefangenen zum hafen begleiten sollten.


    Ich stadnd geduldig neben Balbus, als dieser den Gefangenen zum Aufstehen aufforderte...

  • Mir kam es gar nicht in den Sinn aufzustehen und so drehte ich mich einfach um, um dieses stehende Elend nicht auch noch sehen zu müssen. Außerdem schien mein Hintern der passende Anblick für Verräter zu sein.

  • Als wir eintraten rührte sich der Gefangene kein bisschen, drehte sich vielmehr demonstrativ weg. Ich zuckte mit keiner Augenbraue, erkannte ich wohl, dass er uns von hier bis zum Hafen nur Ärger bereiten würde.


    "Centurio. Dieser Mann dort wird entkleidet und am ganzen Körper untersucht. Ich will nicht, dass er etwas aus dieser Zelle mitnimmt, was nicht zu ihm gehört. Er erhält eine frische Tunika, eine kurze Tunika. Fesseln an die Beine, die Arme auf den Rücken gebunden. Den Mund knebeln und ein Sack über den Kopf. Er macht mir keinen Ärger."


    Dann blickte ich in Richtung des Mannes.


    "Wenn Du kooperierst, kannst Du Dir das ganze ersparen..."


  • Ich schickte einen Miles los, um eine frische Tunika zu holen, wartete aber mit dem Ausführen des Befehls noch auf die Reaktion des Mannes, hatte ihm Balbus doch ncoh eine Chance für eine Kooperation gegeben....

  • Der Kerl wollte es tatsächlich noch einmal wagen mich anzufassen und sogar zu entblößen.


    Ich stand auf, nahm einen Napf, wo einer der Gefangenen sein Brot in Wasser auf weichte und schüttete warf das Gefäß mitsamt seinem Inhalt nach diesem Verfluchtem, sodaß sich der Inhalt über ihn ergoß.


    Zu dem anderem, der die Tunika in der Hand hielt und nicht so recht zu wissen schien was er machen wollte sagte ich nur.


    Wir sollten gehen Legionär! und schritt auf die Tür zu, diesem zu folgen.

  • Ich nickte, winkte drei Männer herbei, die den Mann ergriffen und ihn entkleideten, dann die neue Tunika verpassten......


    Dann wurde er an den Beinen gefesselt und die Arme an den Rücken zusammengebunden, geknebelt und mit einem Sack über den Kopf vor den Regionarius gestellt....



    Ich blickte zu Balbus "Erledigt!"

  • Zitat

    Original von Lucius Prudentius Maximus
    Ich blickte zu Balbus "Erledigt!"


    Gut. Konnte also die Reise beginnen.


    "Steck ihn in das Fass, das draussen steht. Auf dem Schiff unter Deck kommt er wieder raus.
    Ich will keine Show und es braucht auch niemand wissen, wen wir hier transportieren..."


    Ich nickte ihm zu und begab mich dann aus dem Kerker.


    >>>


  • "Jawohl"


    zu den Männern gewandt "Ihr habt gehört, LOS!"

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!