• Sim-Off:

    So, hab' ich den Thread auch wieder gefunden... :)


    Die Verteidiger hatten genau mit einem solchen Durchbruchsversuch gerechnet und sich darauf eingestellt. Sie wussten, dass ihre Kameraden im Wasser noch einige Zeit brauchen würden, bis sie nahe am Ufer wären und die Ausstiegszone frei bleiben müsste. Warum als jetzt etwas verteidigen, was noch gar nicht gebraucht wurde?
    Und so konnte der Sturmangriff der Angreifer relativ ungehindert in die Linie einbrechen. Die zwei Contubernien hatten schnell die Überhand, kamen aber eigentlich nicht wirklich weiter und mussten aufpassen, die sie in ihrem Sturmlauf nicht voller Übereifer ins Wasser fielen, wenn sich ihnen viel weniger Widerstand entgegen stellte, als erwartet. Genau darauf hatten die Verteidiger spekuliert und während die zweite der drei Gruppen das dritte Angreifer-Contubernium beschäftigte, konnte die dritte Gruppe die durcheinander laufenden und vom Sturmangriff schon schwer atmenden Angreifern ihrerseits in die Seite fallen und zur Seite drängen.

  • Das monatelange Training der Legionäre hatte sich ausgezahlt. Ihre Konstitution und ihre Körperbeherrschung waren gut. Es würde auch ein sehr schlechtes Bild auf die Ausbildung der Probaten und Legionäre der Ersten werfen, sollten diese tatsächlich bereits nach einem kurzen Lauf schweratmig sein oder in Komikermanier ins Wasser fallen. :D


    Überraschend leicht war der Durchbruch jedoch in der Tat gelungen und der den Angriff leitende Soldat war erstaunt und verwundert, suchte er doch den ursächlichen Grund, der nicht aus Unvermögen bestehen konnte, denn auch diese Legionäre wiesen einen guten Ausbildungsstand auf.


    Um sich ein klares Bild von dem Kräfteverhältnis und der Schlachtsituation zu machen, stellte der Soldat bereits im Vorfeld rechnerische Überlegungen an. Die größere Gruppe der Verteidiger, bei insgesamt drei Contubernia, dürfte aus etwa 12 Soldaten bestehen, die beiden kleineren Gruppen jeweils aus ca. sechs. Er hatte sich dazu entschlossen, zwei Contubernia die Reihe der größeren Gruppe angreifen zu lassen, durchzubrechen und diese in die Zange zu nehmen.
    Da eine Anzahl von acht Soldaten (das dritte Contubernium der Angreifer) dann zwölf Verteidigern aus den beiden kleinen Gruppen gegenüberstehen würde, musste der geplante Angriff gegen die Hauptgruppe der Verteidiger schnell und effizient durchgeführt werden, was auch gelang. Ziel war es, in möglichst kurzer Zeit, so viel wie möglich in dieser Linie kämpfende Verteidiger durch einen Angriff von vorn und zeitgleich, mittels der durchgebrochenen Angreifer von hinten kampfunfähig zu machen. Wer sich nach vorn verteidigte, erhielt den angedeuteten tödlichen Stich von hinten und umgedreht.


    Das dritte Contubernium sah sich jedoch überraschender Weise nur einer organisierten Gruppe von sechs Verteidigern gegenüber, was für sie die Situation weniger brisant als befürchtet werden ließ. Die dritte Gruppe der Verteidiger, ebenfalls bestehend aus sechs Soldaten, focht Einzelkämpfe aus und war, da sie unorganisiert vorging, keine nennenswerte Gefahr. Von diesen Soldaten angegriffene Legionäre der Angreiferseite reagierten individuell. Sie erhielten recht bald Unterstützung durch die an der Hauptlinie frei werdenden Soldaten. (siehe nachfolgende Entscheidungen)


    Nachdem in schneller Folge mehrere Verteidiger durch die zweiseitigen Angriffe außer Gefecht gesetzt worden, ergingen neue Entscheidungen.


    "Die durch die Reihe gebrochenen Soldaten verbleiben am Uferrand und unterbinden eine Neuformation der Verteidigungslinie. Die eintreffenden Soldaten werden nicht an Land gelassen. Sollten diese bereits ohne Kampfbereitschaft hergestellt zu haben, einen wahnwitzigen Angriff wagen, dann kann dem gut und schnell begegnet werden.
    Die an dieser Stelle durch den Wegfall der getroffenen Verteidiger frei gewordenen Angreifer VOR der ehemaligen Reihe greifen die unorganisiert operierende kleine Gruppe von sechs Verteidigern an. Der verbleibende „Rest“ der zwei Angriffscontubernia kämpft gegen die Reihe der Verteidiger mit dem Ziel, die bereits entstandene Lücke weiter zu vergrößern.“


    Das dritte Conrubernium der Angreifer hatte keine Mühe, die zweite Sechsergruppe in Schach zu halten und erlangte recht schnell die Übermacht.



    Sim-Off:

    Sorry! Den ersten Kampf habe ich als relativ ausgeglichen empfunden. Bei diesem, so lange ich auch drüber nachdenke, sehe ich einfach nur eine deutliche Übermacht der Angreifer. Eigentlich bin ich für Fairness, aber ich bekomme es hier nicht anders hin. :(

  • Sim-Off:

    Zitat

    Original von Herius Vesuvius Claudius
    Sorry! Den ersten Kampf habe ich als relativ ausgeglichen empfunden. Bei diesem, so lange ich auch drüber nachdenke, sehe ich einfach nur eine deutliche Übermacht der Angreifer. Eigentlich bin ich für Fairness, aber ich bekomme es hier nicht anders hin. :(


    Tja, ich weiss nicht, wie Du rechnest, aber wenn ich mit einer Sechsergruppe gegen dein drittes Contubernium antrete, dann bleiben 18 gegen 16 Mann für die restlichen Verteidiger - wieso da deine Angreifer angeblich völlig überlegen sind, sehe ich nun wirklich nicht! Die haben euch eben durchrauschen lassen und ihr habt jetzt auf der einen Seite den Fluss und auf der anderen Seite die Truppe...


    Wie von den 12 Verteidigern der Hauptgruppe geplant rauschten die Angreifer in vollem Lauf durch die Reihen und fühlten sich schon wie der sichere Sieger. Kurzzeitig löste sich jede Reihe in Einzelkämpfer auf, aber da dies für die Verteidiger nicht überraschend kam, konnten sie sich schneller wieder formieren. Von links fielen die sechs Mann der ersten Ersatzgruppe den durchgebrochenen Angreifern nun in die Seite, so dass die nicht nur auf den Fluss vor sich und die Verteidiger hinter sich achten mussten, sondern auch noch zur Seite blicken mussten. Den ersten "Verlusten" der Verteidiger in der Hauptline stand so bald eine vergleichbare Anzahl von "gefallenen" Angreifern gegenüber. "Wer ins Wasser fällt der rostet! :D" brüllten die Verteidiger, da bei einem solchen Übungskampf allzu blutrünstige Schlachtrufe wohl fehl am Platze gewesen wären.


    Die zweite Ersatzgruppe konnte dem dritten Contubernium der Angreifer natürlich nicht ebenbürtig standhalten, aber es reichte, um sie an einem sofortigen Eingreifen in das Geschehen am Ufer zu hindern. Mehr hatten sie auch gar nicht vor - sie mussten die Stellung nur halten, bis die Kameraden den Fluß überquert hatten. Die Initiative mussten die Angreifer ergreifen.

  • Sim-Off:

    Ups, unterschiedliche Bilder im Kopf. :D


    Die Verteidiger waren als eine große und zwei kleine Gruppen beschrieben worden. Ich hatte die Hauptgruppe bestehend aus den 12 Soldaten mit zwei Contubernia angegriffen. In meiner Vorstellung stand also mein letztes Contubernium einer Übermacht von weiteren 2 mal sechs Verteidigern gegenüber, was aber im Post der Verteidiger nicht explizit ausgenutzt worden ist. Zumindest habe ich es nicht herausgelesen.


    Dieses „Versäumnis“ zusammen mit der Tatsache, dass die gespaltene Hauptgruppe vor, an der Durchbruchstelle zwischen und hinter sich erfolgreich zustechende Angreifer hatte, habe ich als Überlegenheit gesehen…


    Ich versuche mal, mich in dein Bild hineinzudenken.



    Nachdem also eine vergleichbare Anzahl von Angreifern und Verteidigern wegen vermeintlichen Todes aus dem Kampf abgezogen worden waren, musste über eine neue Angriffsstrategie nachgedacht werden. Obwohl der keilförmige Angriff sich als äußerst effektiv erwiesen hatte, wäre es nun langweilig gewesen, wenn diese erneut angewendet worden wäre.


    Vor dem Schlachtgeplänkel kamen jedoch die Wortgefechte.
    "Rosten schon, aber nicht so schnell, wie es euch lieb wäre“, riefen die Angreifer zurück. :D


    Lange konnte natürlich eine Gruppe von sechs kein ganzes Contubernium aufhalten und so folgten diese Angreifer schnell den Anweisungen des koordinierenden Soldaten...


    Sim-Off:

    Gib mir mal bitte ein Bild, wie die Verteidiger jetzt überhaupt dastehen. Meines kann ich ja nicht verwenden. ;)

  • Sim-Off:

    Ein Bild? Herrje, Du kommst auf Ideen... lange keine Schlachtskizzen mehr gemalt... Bild im Anhang


    Die ehemals sechs Mann (jetzt nur noch vier) der kleineren Gruppe konnten die Stellung nun endgültig nicht mehr halten und suchte mit einer leichten Rückwärtsbewegung den Anschluß an die restliche eigene Schlachtreihe. Diese drängte immer wieter nach rechts und machte so langsam aber sicher den Uferbereich, in dem die Kameraden an Land gehen sollten, wieder frei...

  • Sim-Off:

    :D Eine Beschreibung hätte mir auch gereicht ;), so ist es natürlich genial.



    Zu ihrer eigenen Überraschung stellten die Angreifer fest, dass sie inzwischen annähernd die Position der Verteidiger eingenommen hatten. Verbesserungswürdig nach ihrer Ansicht war allein die Verlagerung der Reihe nach links… nicht bedeutend, aber etwas. Zumindest so weit, dass das gespannte Seil in etwa in der Mitte der eigenen Reihe lag.
    Dazu zog der koordinierende Soldat einen Teil der überflüssig erscheinenden Soldaten auf der rechten Seite ab, befahl auf der gesamten Linie den Schilderschluss und beauftragte die beiden letzten Legionäre auf der rechten Seite, dieser Flanke zu schützen, während er die von rechts abgezogenen Soldaten mit dem Auftrag an die linke Seite beorderte, dort Boden gut zu machen.


    Mit Ausnahme dieser offensiv Kämpfenden verhielten sich die übrigen Angreifer auf den Befehl hin eher defensiv. Sie hatten den Auftrag, die Stellung zu halten, um den über den Fluss eintreffenden Soldaten die Landemöglichkeit zu verwehren. Mit dem beladenen Schild auf den Armen sollten diese Soldaten selbst keine akute Gefahr bedeuten und so lange sie keine Möglichkeit bekamen, ihren Schild auf dem Trockenen abzulegen, würden sie auch nicht an ihre Waffen herankommen.


    Die Rückeroberung eines Teils des linken Uferbereiches begann…

  • Interessiert beobachtete der Optio, wie sich die Schlacht weiter entwickelte. Das Manöver der Verteidiger war keineswegs ein übliches gewesen - und wenn es ihnen jetzt nicht gelang, die Angreifer weit genug zur Seite zu schieben, dann wäre alles umsonst gewesen.


    Offensichtlich wussten das auch die Soldaten und stemmten sich mit aller Kraft in den Kampf. Die Linie parallel zum Fluss war ihnen inzwischen egal, sie wollten nur zur Seite. Wenn der Gegner Platz zum Feld hin hatte, umso besser - mehr Fläche bedeutete weniger Druck auf den Punkt.


    Die Kameraden im Wasser hatten den größten Teil der Strecke schon hinter sich, aber noch lag das Ende des Seils nicht in sicherem Gebiet. Da hatte einer der Soldaten eine Idee - wenn man den Gegner nicht aus der Landezone herausbekommt, verschiebt man eben die Landezone! Vom Ufer aus war das freilich unmöglich, denn da stand ja noch der Gegner. Und die Kameraden im Wasser hatten mit ihrer Ausrüstung in den Händen schon genug zu tun. Doch der Soldat fand eine Lösung - selber machen. Er verabscheidete sich aus der Reihenformation, legte den Schild beiseite und stieg mit Rüstung zurück in den Fluss. Vorsichtig watete er am Ufer entlang, hielt sich an den Grasbüscheln fest und musste aufpassen, nicht von Land aus getroffen zu werden. Doch schließlich erreichte er die Stelle, an der das Seil an Land ging...

  • Vorrangig war die Rückeroberung des verloren gegangenen linken Uferbereiches. Zunächst warfen sich die Angreifer dort ins Zeug und machten durch die von rechts abgezogenen Soldaten auch etwas Boden gut. Dann aber änderten die Verteidiger ihre Taktik und gaben ihre Linie auf, um mit verstärktem Druck die Reihe der Angreifer weiter nach rechts zu verschieben.


    Der Druck war enorm, doch die Angreifer wollten ihre Linie entlang des Flusses, die sie inzwischen eingenommen hatten und den Landebereich umstellte, nicht aufgeben. Ein wirklich schwieriges Unterfangen, aber schließlich kamen ihnen die Angreifer selbst zu Hilfe. Iuppiter und Mars mussten gleichsam auf Seiten der Angreifer stehen.



    Grinsend registrierte der koordinierende Soldat der Angreifer den Versuch des einzelnen Legionärs, sich unbewaffnet in den Fluss zu begeben. So etwas hatte er auch noch nicht erlebt. Da er selbst das Seil zu diesem Ufer gebracht und es festgezurrt hatte, wusste er zum einen, welchen Druck alleine das Fließwasser auf das Seil ausübte, hing dieses doch im Wasser, geschweige denn die sich daran stützenden Körper der den Fluss durchquerenden lasttragenden Soldaten.
    Daraufhin traf der Kommandogeber seine vorausschauenden Entscheidungen. Ein einzelner ohne Halt im Wasser watender Soldat könnte nie und nimmer, die Körper der Soldaten praktisch mitschleifend, das Seil und damit den Landebereich entgegen der Fließrichtung des Gewässers verlagern. Damit stand die einzig mögliche Richtung für die Veränderung der Landestelle im Vorfeld fest. Es ging nur nach rechts.


    Er raunte seinen Soldaten zu, dass sie sich nicht mehr übermäßig für die weitere Rückeroberung der linken Seit einsetzen mussten. Ein Halten der Position war völlig ausreichend. Hatte die Verteidigerseite ihren Denkfehler bis jetzt nicht bemerkt, war es nur eine Frage der Zeit, wann das gelöste Seil nach rechts gedrückt werden würde. Selbst wenn es an Ort und Stelle verblieb, wäre eine weitere Eroberung der linken Uferseite nicht mehr vonnöten. Die Angreifer hatten genug Uferrand abgedeckt. Hin wie her, es war zu ihrem Vorteil.



    Sim-Off:

    Fließrichtung des Flusses: Mantua liegt im Schulatlas südlich des Mincio. Da in der Simulation nie die Rede davon war, dass Stadt und Lager auf getrennten Seiten liegen, habe ich das Lager jetzt auch südlich gesehen. Der Mincio wurde anfangs von den Soldaten überquert. Die Angreifer stehen derzeit mit dem Rücken nördlich des Flusses. Und dieser fließt Richtung Osten in der Po und von dort ins Adriatische Meer. Fließrichtung also nach rechts. :)

  • Sim-Off:

    OK, nach rechts. Spielt keine Rolle. :D


    Der Soldat prüfte die Stelle, an der das Seil ins Wasser kam. "Mist, das ist zu weit weg", grummelte er. Er meine natürlich den Punkt, an dem das Seil an Land festgemacht war und wo das restliche lose Ende lag. "Scheint aber sowieso nicht genug zu sein. Muss ich halt 'rüber."


    Sich mit beiden Händen am Seil festhaltend ging er auf die Kameraden im Wasser zu und forderte sie auf, kurz zu warten. Während sie auf der einen Seite des Seils standen, hangelte er sich auf der anderen entlang zurück ans Südufer. Dort lag das zweite Seil, das der Optio mitgebracht hatte.


    Schnell hatte er es festgemacht und zog es nun parallel zum ersten über den Fluss. Als er seine Kameraden passiert hatte bog er nach links ab und kämpfte sich gegen die Strömung wieder bis hinter die eigenen Reihen an Land. Er suchte sich sicheren Stand und rammte - da kein Baumstamm zu finden war - kurzerhand seinen Gladius als Zurrpunkt in den Boden. Langsam und kräftig zog er das Seil nun stramm, so dass seine Kameraden den Fluss nun nicht mehr gerade, sondern schräg durchquerten. Dem ersten nahm er noch schnell helfend den Schild aus den Händen, bevor dieser an land kletterte und stürmte dann mit seinem eigenen Schild wieder zurück in die Reihe, um seinen Kameraden zu helfen, während hinten schon der nächste Mann an Land ging.


    Sim-Off:

    Wo ich das zweite Seil her gezaubert habe liest Du (indirekt) hier im letzten Satz. ;)

  • Sim-Off:

    Es macht riesig Spaß, mit dir zu spielen, weil du einfach gut bist! :dafuer:
    Aber es braucht verdammt viel Zeit, einmal über den Fluss und wieder zurück zu kommen. :) Natürlich bleiben die Angreifer da nicht untätig.


    Mein Problem: Wenn ich handele, passt es nicht mehr zu deinem Post. Ich schreibe meinen Beitrag jetzt trotzdem, weil ich genauso handeln würde. Die Frage ist: Wie regeln wir das? ?(




    Schon seit längerem hatte Claudius diesen Gedanken, doch er wollte nicht unfair handeln. Er wollte seinen Kameraden und sich selbst den Kampf nicht unnötig abkürzen. Nun jedoch, als er sah, wie der einzelne Soldat sein Vorhaben aufgab und seinen Kameraden entgegenwatete, konnte sich Claudius nicht länger zurückhalten. Er wartete bis der Soldat etwa zwei Drittel der Flussüberquerung zurückgelegt hatte, wies seine Kameraden an, die durch seinen Weggang entstehende Lücke gut zu schließen und begab sich zum Uferrand.


    Mit einem Grinsen auf dem Gesicht betrachtete er kurz die im tiefen Wasser stehenden Männer. Die Schilde über dem Kopf haltend, wurden dem einen oder anderen die Arme bereits lahm.


    "Wartet, Jungs. Ich erlöse euch.“
    Mit diesen Worten holte der Optio mit seinem Gladius aus und hieb kraftvoll auf das Seil. Ein Ruck ging durch die Reihe der Soldaten als das Seil aufdröselte. An einem Faden hing es noch.


    "Alea iacta est.“ Der nächste Schwerthieb saß und durchtrennte den einzigen Halt der im Wasser stehenden Legionäre. Die Strömung erfasste sie, ließ die Mittleren schneller, die bereits die Mitte verlassenen Soldaten langsamer aber unaufhörlich abtreiben. Dem einen oder anderen ging das Gleichgewicht dabei verloren und sein Schild samt Ausrüstung fiel ins Wasser bei dem Versuch, den Halt zurückzugewinnen.


    Claudius suchte den Blickkontakt zum Optio, um zu erfahren, ob der Kampf der gegnerischen Gruppen trotz Wegfall des ursprünglichen Auftrages, die Absicherung der Überquerung eines Contuberniums, dennoch weitergehen sollte. Er erwartete eine schnelle Antwort, denn müßig am Uferrand stehen, während seine Kameraden noch immer kämpften, wollte er nicht.


    Eigentlich würde Claudius auch am liebsten selbst ins Wasser springen und seinen gestrauchelten Kameraden behilflich sein, die Ausrüstung aus den Fluten zu fischen.

  • Sim-Off:

    So, wieder den Thread vergessen gehabt... :D


    Du hast nicht ganz unrecht - deine Lösung passt nicht mehr so ganz zu dem, was ich geschrieben habe. Aber man kann was draus machen! ;)


    Also, die Lage: ein bisschen was an Ausrüstung ist ins Wasser geflogen (darauf kommen wir später wieder zurück :D), aber am zweiten Seil sind dann doch welche 'rüber gekommen und greifen jetzt ins Geschehen ein.


    Der kleine Zwischenfall mit dem gekappten Seil hatte zwar das gewagte Manöver fast zum Scheitern gebracht, aber trotz einiger im Wasser versunkenen Ausrüstungsstücke konnten doch einige Soldaten das andere Ufer erreichen und sich kampfbereit machen. Auch die, die Teile ihrer Ausrüstung im Fluß zurück lassen mussten, warfen sich mit in den Kampf und trugen allein durch ihre Anwesenheit dazu bei, ein Übergewicht auf Seiten der Verteidiger herzustellen. Außerdem stellte es für sie ja kein allzu großes Problem dar, sich mit den Waffen ihrer zuvor 'gefallenen' Kameraden auszustatten. Genau das hätte man ja auch in einer echten Schlacht von einem Legionär erwartet.


    Der Optio gab noch dem nächsten Contubernium das Zeichen, den Fluß ebenfalls zu überqueren, war sich aber schon recht sicher, dass auch diese Schlacht zu Gunsten der Verteidiger ausgehen würde. Das sprach zwar nicht unbedingt für die Angriffswucht der Legion, aber immerhin waren ja zwischendurch die Seiten getauscht worden und so waren die Verlierer des ersten Duells jetzt auf der Gewinnerseite.

  • Der Blickkontakt zum Optio brachte nicht viel. Allerdings lag ein vielsagendes Grinsen auf dessen Gesicht und Claudius überkam eine Ahnung... :D
    Ja ja, er wusste schon, warum er das Kappen des Seiles so weit hinausgezögert hatte. Schließlich schwamm dort die legionseigene Ausrüstung von dannen. In einem Echtkampf hätte er auf diesen Umstand keine Rücksicht nehmen brauchen und die nachrückenden Contubernia wären viel zeitiger schwimmen gegangen. :D Wie soll man auch in so einer Zwickmühle die für den Angriff besten Entscheidungen fällen?


    Durch die nach und nach eintreffenden Soldaten kamen die Verteidiger in die Übermacht und der Übungskampf war bald entschieden.

  • Die erfolgreiche Flussdurchquerung des nächsten Contuberniums brachte die endgültige Entscheidung zugunsten der Verteidiger, die jetzt ohne Probleme den Uferbereich beherrschten. Ein Angreifer nach dem anderen zeigte einen 'tödlichen Treffer' an und zog sich aus dem Kampf zurück und bald darauf beendete der Optio die Übung. "Milites, das reicht. Die Verteidiger haben gewonnen! Ein interessanter Kampf, von beiden Seiten."


    Er wartete kurz, bis alle ihre Schilde abgesetzt hatten und zusammen gekommen waren. "Irgend jemand mit ernsthaften Verletzungen?" Einige Soldaten meldeten sich mit kleineren blutenden Wunden, aber die meisten hatten die Schlacht ohne gravierende Blessuren überstanden. "Gut, die Verletzten bleiben hier am Ufer. Ihr könnt euch setzen.


    Und der Rest geht fischen! Da liegt 'ne Menge wertvolles Zeug auf dem Grund dieses Flusses, würde ich behaupten wollen. Also, raus aus der Rüstung und rein ins kühle Nass! Die Abkühlung habt ihr euch verdient!" :D

  • Claudius überlegte, ob er eine Verletzung anzeigen sollte oder nicht, entschloss sich aber dann doch lieber zu einer erfrischenden Abkühlung in den Fluten den Mincio. Schnell war die Rüstung abgelegt, die Sandalen zog er auch gleich mit aus. Sie behinderten nur beim Schwimmen. Dann ging es mit Anlauf ins Wasser. Jeder wollte der Erste sein und so gab es einiges Gerangel.
    Als es die Tiefe zuließ, hechtete Claudius unter, machte ein paar kräftige Schwimmzüge und kam prustend wieder nach oben.


    "Los! Wer das erste Ausrüstungsstück hat“, forderte er die Kameraden auf, kraulte in kräftigen Zügen ein Stück in die Flussmitte und tauchte erneut unter. Tief war der Fluss ja nicht, aber durch die vielen Sand aufwirbelnden Füße war er trübe. Da war nix von wegen von oben aus sehen - hinunterlangen und aufheben. Da musste man den Flussgrund penibel abtasten.


    Als Claudius auftauchte hatte er einen Cingulum in der Hand. Triumphierend hielt er ihn nach oben. Auch andere Kameraden hatten schon einige Beutestücke an Land gebracht.


    "Was fehlt denn eigentlich noch? Kann mal jemand durchkontrollieren?“

  • Nach einigem Zählen, falsch Zählen und neu Zählen mit Werten zwischen fünf und acht kompletten Ausrüstungen stabilisierte sich der Wert schließlich bei sechs Helmen, fünf Schwertern, sechs Gürteln, vier Segmentata-Panzern und drei Kettenhemden. Von denen bislang erst zwei Helme, ein Gürtel und drei Panzer wieder an die Oberfläche gekommen waren.


    "Alle Fundstücke zu EINEM Ufer bringen - nicht auf beide Seiten. Sonst kriegen wir die nie zusammen..." ordnete der Optio an. "Und wühlt nicht so viel Dreck auf, dann seht ihr doch gar nix mehr. Wollt ihr alles mit Füßen ertasten? Dann macht gefälligst eine geschlossene Kette und sucht systematisch, sonst lauft ihr dreimal an jedem Ding vorbei. Und überlegt vorher mal, wo das Zeug überhaupt baden gegangen ist..."


    Ein paar der Soldaten, die noch an Land waren, schickte er ein Stück weiter am Ufer entlang. "Zeigt mal, ob ihr Adleraugen habt. Manchmal sieht man vom Ufer ja besser als wenn man mit der Nase direkt über der Wasserlinie hängt."

  • Claudius grinste in sich hinein. Stimmt, besonders zweckmäßig waren sie bisher nicht vorgegangen. Es sah eher nach einem Badevergnügen mit Nebenbeschäftigung "angeln“ aus.
    Der Vorschlag, eine geschlossene Kette zu bilden, gefiel Claudius nicht so gut, denn er vermisste inzwischen seine Sandalen Der Boden des Flusses war verdammt steinig. Bloß nix anmerken lassen, dachte er bei sich. Zähne zusammenbeißen und durch.


    Während er mit seinen Kameraden in einer Reihe den Fluss durchgraste, brüllten andere am Ufer irgendwelche Richtungshinweise. Ein abgelenkter Blick zu ihnen und Claudius stieß auf den vierten der Panzer.
    "Verdammt!“, fluchte er. Das Metall hinterließ seine Spuren an den unbekleideten Füßen. Er tauchte kurz unter, fischte den Panzer heraus und übergab ihn dem nächstbesten Soldaten, der ihn an Land brachte.


    Nach einer Suchaktion von einer knappen Stunde waren sämtliche Ausrüstungsgegenstände gefunden worden mit Ausnahme von zwei Helmen. Das riefen die kontrollierenden Legionäre vom Ufer herüber. Die Helme mussten entweder weiter flussab getrieben sein oder die Soldaten hatten sie übersehen.

  • "Wer hat seine Ausrüstung schon wieder vollständig zurück?" Fünf Soldaten, die alle am Ufer hockten und versuchten, Schlamm und Wasser von den geborgenen Teilen zur putzen, meldeten sich.


    "Gut, dann also noch die zwei Helme und dann sind wir wieder komplett. Das sollte doch zu machen sein." Der Optio befragte die beiden betroffenen Legionäre, wo sie im Fluss gestanden hatten, als das Seil durchtrennt wurde. Schnell stellte sich heraus, dass einer der beiden noch versucht hatte, auf einem bein die balance zu halten und dabei wohl den fallenden Helm weit gegen die Stromrichtung fort getreten hatte. Also wurden dort einige Soldaten zur verstörkten Suche hin beordert. Der andere Soldat hatte nichts besonderes getan, so dass der Helm eigentlich fast genau in der Flussmitte zu finden sein müsste...

  • Erneut begaben sich die Soldaten auf die Suche, die inzwischen bei den zwei Helmen einer Suche nach der bewussten Stecknadel glich. Einer der Helme, der seitlich abgetriebene, wurde relativ schnell gefunden. Die Suche nach dem anderen gestaltete sich als äußerst zeitaufwändig.


    "Wir suchen nur in der Mitte und zwar diesmal weiter stromab als bisher. Die Strömung ist enorm, er könnte gleich eine rollenden Kugel fortwährend weiter stromab getrieben werden.
    Also los!“


    Nach einem Stadium war noch immer nichts gefunden. Weiter ging es im Fluß, der nicht besonders temperiertes Wasser führte. Lippen färbten sich bläulich, manch einer zitterte, viele fluchten.

  • Die Suche dauerte länger als erwartet und die Tatsache, dass der Fluß manchmal ein ganzes Stück tiefer wurde, machte sie nicht leichter. Immer wieder mussten Soldaten nach unten tauchen und den Boden so absuchen, da mit den Füßen nichts mehr zu machen war. Aber schließlich landete ein legionär doch den glücklichen Treffer und fand den Helm, der sich an einm in den Fluss gestürzten Ast verfangen hatte. Erschöpft kletterte das Suchkommando aus dem Fluß und machte sich zu Fuß auf den Rückweg zur Übungsstelle. Sie hatten gar nicht mitbekommen, wie weit sie sich während der Suche tatsächlich flußabwärts bewegt hatten.


    Der Optio war zufrieden, dass die Suche erfolgreich war und der betroffene Soldat, der bis zuletzt um seinen helm hatte bangen müssen, war ebenfalls glücklich und versprach seinem Kameraden, sich so gut wie möglich zu revanchieren.


    Der Optio liess den Männern ein wenig Zeit, um zu verschnaufen und die gröbste Feuchtigkeit aus ihrer Kleidung zu bekommen. Dann ordnete er an, die Ausrüstung wieder anzulegen und sich für den Rückmarsch zu Fuß bereit zu halten. Man war zwar noch auf der falschen Seite des Flusses, aber für die zweite Überquerung des Tages durfte dann doch die Brücke genutzt werden.

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