"Jaaa, Deandra - welch Freude dich zu sehen ! Wie geht es dir ? Tritt doch ein ...", öffnete ein freundlicher Gastgeber ...
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... und eine freudestrahlende Deandra kam der Aufforderung nach.
„Die Zeit vergeht, Sabellius. Kaum zu glauben, aber seit unserer letzten Begegnung ist über ein Monat vergangen. Mir kommt es vor, als sei es gestern gewesen.
Danke auch der Nachfrage, mir geht es sehr gut. Ich habe eine Menge Täler durchschritten, doch jetzt bin ich wieder die „Alte“, wie man sieht.“Beschwingt lief ich auf ein besonders schönes Ausstellungsstück zu. Bewundernd glitt mein Blick über das Kunstwerk. Ich war auch schon sehr auf das Ergebnis meines Auftrages gespannt. Lächelnd drehte ich mich zu Sabellius um.
„Und wie geht es dir? Ich habe gehört, du bist befördert worden.“
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"Ja in der Tat - dein Gesicht strahlt neue Lebensfreude aus und erhellt immer noch mein Gemüt, wenn ich es sehe.", sprach Sabellius offen und ehrlich.
"Die Arbeit macht mir in Rom zur Zeit zuschaffen - es ist kaum Zeit für viele Dinge, die eigentlich zu tun wären."
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Meine Augen hielten Sabellius fest. Mit einem Lächeln musterte ich den Offizier.
„Vieles liegt in unserer Hand. Wir müssen die Dinge nur in begrenztem Umfang so hinnehmen, wie sie sind.
Sag …“ Ich musste erneut lächeln, senkte kurzzeitig meinen Blick, um ihn dann erneut anzusehen. „… Bist du in den letzten Monaten überhaupt aus diesem Geschäft oder der Kaserne herausgekommen? Weißt du überhaupt, was das Leben ist?“Ich wäre überrascht, wenn er die Frage mit „ja“ beantworten konnte.
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"Hach, Deandra. Was ist schon ein Leben wert, ohne eine Aufgabe, ohne einen Inhalt. Zur Zeit bin ich sicher mehr für andere da als für mich selbst ... aber solange ich etwas Zeit habe, um mit meinem Pferdchen ab und zu durch die Gassen dieser wundervollen Stadt zu reiten, ist alles in Ordnung - oder ?"
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"Du bist recht bescheiden, Sabellius. Also, ich möchte wesentlich mehr vom Leben."
Mit einem amüsanten Lächeln wendete ich mich ab und betrachtete eines der Mosaike, die ganz in der Nähe standen. Dann fiel mir ein, wozu ich überhaupt hierher gekommen war und drehte mich dem Mosaikbauer wieder zu.
"Ich habe mich für eine Widmung entschieden, die das Mosaik tragen soll."
Ich lächelte und machte es spannend. Es machte Spaß, mit Sabellius zu plaudern.
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Langatmiger Spaß.
"Ja super ! Ich denke, dass ich unter diesen Voraussetzungen ein gutes Kunstwerk für dich gestalten kann.", hach, die Arbeit - wenn man nur mehr Zeit für schönere Dinge wie Kunst und Leidenschaft im Leben hätte.
"Deandra, dein Lächeln ist täglich frisch. Wie machst du das nur ?! Hast du ausreichende Gelegenheiten zum Feiern oder zur Entspannung ?", erhoffte sich der Tribun ein paar Tipps zur fröhlichen Lebensgestaltung.
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Ich musste schmunzeln. So genau wusste ich auch nicht, warum ich mit großer Beständigkeit gut gelaunt war. Es lag wohl in meiner Natur.
„Feiern und Entspannung? Nein, nichts dergleichen. Ich vertraue auf meine Kraft und davon scheine ich unermessliche Reserven zu haben. Mit ihr gehe ich einfach alles offensiv an, was mir Kummer macht oder als Hindernis im Weg steht. Dadurch fühle ich mich den Wirren des Lebens nicht ausgeliefert, ich bestimme selbst, wo es lang geht. Und da ich die Götter verehre, habe ich offenbar auch ihre Unterstützung. Gut, nicht immer. Wenn du wüsstest, um was ich mir just in diesem Moment für Sorgen mache … Aber ich weiß, dass ich nicht alles ändern kann und damit finde ich mich ab, ohne in ewigem Selbstmitleid zu versinken.“
Wieder sah ich lächelnd zu Sabellius. Viele Männer kamen mir sehr ernst vor, vor allem solche, die im Militär beschäftigt waren.
„Als Widmung dachte ich „gestiftet von Aurelia Deandra“. Das sollte reichen. Den Todestag möchte ich nicht erwähnen, denn derzeit ist es ja ein unrunder.“ -
"Gut, Deandra. Ich werde deine Wünsche berücksichtigen. Danke schon 'mal für die netten Hinweise. Ich werde mich dann bei dir melden !
Nochmals Danke für dein persönliches Erscheinen. Es freut mich immer dich zu sehen !", verschwand der etwas nachdenklich gewordene Sabellius, im Vorsatz sich bald bei der liebenswürdigen Besucherin zu melden ...
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Schmunzeld verließ ich das Geschäft des Sabellius. Während ich auf Umwegen zurück zur Villa lief, fragte ich mich, wie es wohl kam, dass sich Männer immer derart in ihre Arbeit stürzten, dass sie selbst den Ausweg daraus gar nicht mehr fanden.
Vielleicht würde mir das jemand einmal genauestens erklären können, denn alleine würde ich da wohl nie drauf kommen.
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