Auf der Suche nach Didia Lucia

  • Nach dem 3. oder 4. Becher Wein, so genau konnte ich mich schon nicht mehr erinnern, erhob ich mich und streckte meine vom Nichtstun müden Glieder. Fröhlich und auch etwas weinselig, suchte ich wieder die Nähe von Aemilia, jene schien ohnehin schon ihre Aufgabe beendet zu haben..


    "Hast du sie gefunden?"


    Neugierig kam ich näher und lugte über ihre Schulter auf das offensichtlich letzte Pergament.

  • Aemilia hat es längst aufgegeben darüber nachzudenken, ob die Beamten des Kaisers tatsächlich nichts anderes zu tun hätten, als kleinen Popae bei der Suche nach ihren Lehrerinnen zu helfen und auf einer Liege zu liegen und Wein zu trinken. So liest sie nun den letzten Eintrag und blickt dann mit einem entschuldigenden Lächeln zu Lucidus auf.
    =) "Nein, nichts dabei. Keine Didia Lucia aufzufinden."
    Sie stützt ihr Kinn auf ihre Hand und schaut mit einem Grinsen hinauf. Es ist inzwischen für sie garnicht mehr so schlimm, dass sie Lucia nicht gefunden hat. Vielmehr amüsiert sie ihre eigene chaotische Sucherei inzwischen. Lucia würde schon wieder auftauchen. Stattdessen hat ihr diese Aktion einen fantastischen Logenplatz bei den Gladiatorenspielen in Hispania beschert und diese eigentlich doch ganz nette Bekanntschaft. Trotz seiner gemeinen Neckereien ist ihr die Gegenwart dieses Senators, während er sie gerade nicht ärgert, ganz angenehm geworden. So schmunzelt sie nun, anstatt enttäuscht zu sein und fragt gut gelaunt weiter.
    "Was machen wir nun?" =)
    Nach der vielen Arbeit bemerkt Aemilia plötzlich ein wohlbekanntes Gefühl in ihrem Magen.
    "Gibt es hier im Palast eigentlich auch hin und wieder etwas zu Essen?" :D

  • "Nicht gefunden, hmm..."


    Nachdenklich strich ich mir über mein Kinnd. Zur Lectio gemeldet, aber nicht ausgereist. Das heißt, sie hält sich entweder immer noch in Rom auf, will aber nicht gefunden werden, oder sie floh aus Rom. Oder aber verließ die Stadt absichtlich ohne sich im Meldeamt auszutragen. Weiters könnte sie noch Opfer einer kriminellen Tat geworden sein.. Die Sache war schwieriger als zuerst angenommen, nachdenklich trat ich ans Fenster - das neue Officium hatte ja deren 2, um welche ich mehr als dankbar war - und blickte auf die abendliche Stadt.



    In dieser Stadt konnte ein krimineller Akt an eine Popa nicht ausgeschlossen werden, zu groß und zu schwach kontrolliert war die Subura mittlerweile. Das schien mir eine Aufgabe für die Cohortes Urbanae zu sein..


    "Wir können nun nichts mehr machen, der nächste Schritt ist aufzuklären ob Didia Lucia Opfer eines Verbrechens wurde. Dies aber liegt wie gesagt nicht in unserer Macht sondern in der der Cohortes Urbanae.. und eventuell auch in der der Vigiles. Hm.. Dein Pater Familias ist doch Kommandeur der Vigiles? Ließ er nicht nach Lucia suchen?"

  • Aemilia runzelt leicht die Stirn.
    "Ähm... Ich glaube..."
    Sie grinst entschuldigend.
    "...ich glaube, ich habe ihn nicht gefragt." =)
    Neugierig wie sie ist stellt sie sich neben Lucidus und sieht ebenfalls hinaus. Was er dort nur entdeckt hat, dass er so interessiert hinausschaut. Angestrengt mustert nun auch Aemilia de Szenerie, kann aber nichts Sensationelles entdecken. Sie seufzt.
    "Was ist nun mit dem Essen?" =)

  • Ihre wiederholte Anspielung zur Nahrungsversorgung im Palast geflissentlich ignorierend, fuhr ich in meinen Überlegungen fort.


    "Er wird sie doch wohl selbst vermisst haben? Ihr Name lässt doch auf eine gewisse Verwandtschaft schließen. So viele Didier gibt es nun auch nicht in Rom.."


    Ich seufzte hörbar und winkte den Sklaven zum dritten Male herbei und flüsterte ihm einige Anweisungen ins Ohr.


    "Dann übergeben wir eben diese Sache den Cohortes Urbanae. Rechne aber nicht mit einem baldigen Erfolg.. Um ehrlich zu sein, rechne gar nicht erst damit, daß Lucia gefunden wird."

  • Aemilia kann draußen immernoch nichts Interessantes entdecken. So sehr sie sich auch reckt und streckt - es ist nichts als die typische Szenerie von Rom bei Nacht zu sehen. Zugegebenermaßen ein sehr schöner Anblick - aber irgendwas besonderes muss da doch sein... Schließlich gibt sie die Sucherei auf, lehnt sich neben dem Senator an die Wand und mustert ihn nachdenklich.
    "Ich weiß es nicht. Vielleicht lässt er sie suchen. Berichtet hat er mir jedoch nicht davon. Ich gebe ja zu, dass ich ihn hätte fragen sollen...
    Wieso rechnest du nicht damit, dass sie gefunden wird? Was glaubst du, wo sie ist?"
    Das Hungergefühl in Aemilias Bauch wird immer stärker.

  • "Rom ist groß, sie könnte überall und nirgends sein.."


    Ja, es klang abgedroschen. Aber Besseres kam mir nicht in den Sinn.


    "Ich weiß nicht woran ich glauben soll. In dieser Geschichte gefallen mir doch einige Dinge nicht, einiges ist mir schlicht suspekt."


    Der Sklave, der tat wie geheißen, kehrte ins Officium zurück, gefolgt von 4 weiteren Sklaven. Gemeinsam trugen sie eine weitere Kline, einen kleinen Esstisch und etliche Leckereien heran. Nachdem sie das Mahl vorbereitet hatten, verschwanden sie wieder so leise wie sie gekommen waren. Ich wandte mich zu Aemilia und deutete auf eine der Klinen.


    "Es ist angerichtet, bedien dich."


    Mir selbst war der Hunger vergangen, irgendetwas an dieser Geschichte um die verschwundene Popa bereitete mir Sorgen und die damit verbundenen Bachschmerzen.

  • Als das Essen hereingetragen wird, geht in Aemilias Gesicht die Sonne auf. Endlich Essen! Und was für welches! Sie strahlt Lucidus dankbar an und hätte ihn beinahe umarmt. Rechtzeitig fällt ihr jedoch ein, dass sich das nun doch nicht gehört. So schmunzelt sie nur verhalten.
    "Du bist so negativ... Keine Sorge. Bestimmt geht es Lucia gut. Na schau... Das viele leckere Essen! Da muss man doch gute Laune bekommen!"
    Ohne Widerworte zuzulassen ergreift sie spontan seine Hand und zieht ihn zu den Klinen herüber. Nachdem sie ihn auf die eine bugsiert hat, lässt sie sich selbst auf der anderen nieder und grinst triumphierend herüber.
    "Na bitte. Es geht doch. =) Wein?"
    Ohne die Antwort abzuwarten gießt sie ihm und auch sich selbst einen Becher ein. Dann stellt sie sich und auch Lucidus einen kleinen Teller auserwählter Köstlichkeiten zusammen und drückt ihm den einen in die Hand. Aemilia lächelt ihm aufmunternd zu und nimmt mit einem guten Beispiel vorangehend einen Bissen von ihrem Teller. Sie kaut genussvoll und ist zuversichtlich, dass ihm dies guttun wird. Von sich selbst kennt sie es nur allzu gut, wie leicht sich durch leckeres Essen schlechte Launen vertreiben lassen. =)

  • Ich ließ Aemilias Fürsorglichkeit über mich ergehen, nahm den Teller dankbar an, stellte ihn aber bald wieder zur Seite. Ich beschränkte mich lieber darauf ihr beim Essen zuzusehen und ab und an einen Schluck Wein zu trinken.


    "Wie gelangt denn die fleißige Popa welche in Tarraco zur Opferhilfe sehnsüchtigst erwartet wird eigentlich dorthin? Und hat sie die Erlaubnis diese weite Reise auf sich nehmen zu dürfen?"

  • Erschrocken blickt Aemilia auf. Sie hat nicht damit gerechnet, dass ihr nun schon eine Frage gestellt wird. Schnell kaut sie den Bissen zu Ende und schluckt herunter. =)
    "Die Erlaubnis? Hmm... Noch nicht ganz. Ich werde meinen Pater jedoch fragen, sobald ich Zuhause eingetroffen bin. Nachdem ich nun auch noch dienstlich..." Sie kostet den hochoffiziellen Klang dieses Wortes voll aus. "... dorthin muss, wird er es sicher erlauben."
    Aemilia grinst verschmitzt. =)
    "Aber freudig erwarten wird man mich dort sicher nicht. Reißen sich die Diana-Priesterinnen nicht um die große Ehre, die Opfer dort bringen zu dürfen? Ich hoffe nur, dass man mich nicht aus Neid und Eifersucht steinigt. Werde ich viele Helferinnen haben?" =)
    Sie stellt sich Scharen von jungen und motivierten Diana-Priesterinnen vor, die alle auf ihr Kommando hören.
    "Wie ich dorthin komme? Ich... Öhm... Weißnicht? Wie kommen die anderen dorthin? Mit einem Schiff, oder? Hmm... Ich dachte eigentlich irgendwie, dass Hungi... ähm... Vinicius Hungaricus mich mitnimmt. Irgendwie so... Oder nicht?"
    Sie schaut Lucidus ein wenig unsicher an.

  • "Das Gefolge des Kaisers wird so groß sein, daß eine Popa mehr oder weniger nicht auffallen wird."


    Grinsend griff ich mir nun doch eine Weintraube und ließ sie in meinem Mund verschwinden.


    "Ich werde die Prätorianer informieren, daß sie dich mit an Bord lassen sollen. Ob Hungaricus zeitig nach Hispania aufbrechen wird können, steht noch in Frage. Du hast sicher schon von den Prozessen gehört in denen seine Anwesenheit gefordert ist.
    Nun, in jedem Fall werde zumindest ich am Hafen sein.."


    Mit einem Schluck Wein spülte ich den süsslichen Geschmack der Traube fort.


    "Es wird spät, die Strassen dunkel und unsicher. Du solltest nicht mehr ohne Geleit den Heimweg antreten.."


    Nein, Hungaricus würde mich eiskalt ermorden wenn ich es wagen würde.. Der Gedanke erheiterte mich, ich freute mich insgeheim schon auf ein Gespräch mit ihm.


    "Ein Prätorianer wird dich begleiten."

  • Aemilia seufzt bedauernd. Ein fragender Blick zu Lucidus bestätigt die Endgültigkeit dieses Beschlusses.
    "Nagut... Und du meinst wirklich, dass Hungaricus erst nachkommen wird? Das ist schade... Ich kenne mich doch garnicht aus in Tarraco...
    Naja... Es wird schon klappen..."
    Sie zuckt schicksalsergeben mit den Schultern und fügt sich seinem Entschluss, sie herauszuschmeißen. :P Bevor sie sich jedoch endgültig auf den Weg macht, sucht sie sich noch schnell einige Früchte als Wegzehrung zusammen. :D Dann richtet sie sich wieder auf und sieht Lucidus dankbar an.
    "Ich danke dir für deine Hilfe und deine Gesellschaft, Senator. Du warst sehr freundlich zu mir... Meistens. Es war jedenfalls ein sehr angenehmer Tag."
    Mit einem Lächeln verabschiedet sie sich.
    "Wir sehen uns dann am Hafen..." =)
    Eskortiert von einem schlecht gelaunten Prätorianer macht sie sich auf den Heimweg.

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