• Morrigan lächelte. „Genau, das ist Sicca. Ich habe sie gerade auf dem Markt erstanden. Da war so ein schmieriger Alter, der wollte den Preis drücken, das konnte ich doch nicht zulassen.“ Sagte sie lachen. „Das hier ist Magrus, die gute Seele des Hauses.“ Morrigan zwinkerte Magrus zu. „Er wird dir alles zeigen. Wo du schläfst und so weiter.Und anschließend nimmst du ein bad und wirst neu eingekleidet. Ich werde mal dem Dominus beichten, das ich neben Lebensmitteln noch eine neue Sklavin erstanden habe. Wir sehen uns später.“ Leise wand sie sich an Magrus. „Sei nett zu ihr. Scheinbar hatte sie es nicht gut bei ihren ersten Besitzern. Du kannst ja mal schauen, ob du etwas aus ihr herausbekommst.

  • Magrus zwinkerte Morrigan zu und wandte sich an Sicca.


    „Na, Sicca, dann werde ich dir einmal die wichtigsten Dinge zeigen. Am besten wir beginnen im Sklavenquartier, dort werde ich dir was ordentliches zum Anziehen besorgen. Komm einfach mit mir mit.“

  • Vor Monaten wäre Menecrates noch zügig zum Atrium aufgebrochen, weil er sich während seiner Amtszeit nie gestattete, durchzuatmen und die Dinge auch einmal geruhsam anzugehen. Mittlerweile beherrschte ihn wieder die ihm eigene Ruhe und so schlenderte er nach der Benachrichtigung durch den Gang. Als er eintraf, ging er mit einem Lächeln auf Annaeus zu.


    "Geplant war sie nicht, die Cena im Atrium, aber da wir uns einmal hier begegnen, warum nicht. Sei gegrüßt, Annaeus." Eigentlich trafen sie sich in letzter Zeit des öfteren und zwar auf dem Gelände der Praesina, aber heute sahen sie sich erstmalig. "Lass uns dort drüben Platz nehmen. Für zwei stehen immer Climen bereit und mehr werden an unserer Cena vermutlich nicht teilnehmen." Er wies in eine gemütlich eingerichtete Ecke des Atriums, von der aus die Sicht in den unweit gelegenen Garten möglich war,

  • Schritte kamen näher. Der Senator in Persona. „ Salve Senator Claudius. Ja der Ianitor hatte mich gebeten im Atrium zu warten.“ Das war nicht weiter schlimm. Titus ging es weniger um die Cena, er wollte den Senator um etwas Bitten.
    Zuerst folgte er einmal dem Senator zu den zwei Clinen. Eine wunderschöne Aussicht. Die ließ ihn beinahe vergessen weswegen er eigentlich her gekommen war. Titus wartete bis sich der Senator auf einer der Clinen platzierte. Erst dann nahm er ebenfalls Platz. „ Hier ist es angenehm kühl, es wird einem ein wundervoller Ausblick in den Garten geboten. Der beste Platz um zwischendurch zu pausieren oder eine Gast zu empfangen, der ein kleines Anliegen hat.“ Das war hoffentlich die passende Überleitung zu seinem eigentlichen Wunsch hier erscheinen zu dürfen. „ Senator, ich danke dir erst einmal, dass du mich empfangen hast. In meinem Terminwunsch habe ich ja mitgeteilt um was es mir geht.“ Titus hatte noch nie zuvor so etwas alleine in Angriff genommen. Dementsprechend aufgeregt war er. „ Ich wollte dich fragen ob du mich als Klienten nehmen würdest.“ Sicherlich wollte der Senator erst einmal die Lage sondieren. Darauf war Titus gefasst. Wer kaufte schon die Katze im Sack, wenn er sie vorher unter die Lupe nehmen konnte.

  • "Ah", erwiderte Menecrates, der nun wusste, dass die hausinterne Abstimmung etwas fehlgelaufen war. Andererseits liebte er es, nach dem Winter frische Luft zu atmen und auf der Haut zu spüren. So gesehen stellte das Atrium eine noch bessere Lösung als der ursprüngliche Plan dar. Er ging voraus und ließ sich nieder. Sein Blick streifte die Sklaven, da Morrigan von einer Neuanschaffung sprach, die Menecrates noch nicht kannte. Einen Wink sparte er sich. Er erwartete, dass die Sklaven selbstständig Speisen und Getränke anboten. Zumindest gab er ihnen dafür eine Chance. In der Zwischenzeit konnte er auf Annaeus eingehen.


    "Ja, mein Auge erfreut sich immer wieder an jedem noch kleinen Fleckchen Natur. Ich weiß nicht mehr, ob mir das schon immer im Blut lag oder ob es ein Erbe der Legionszeit ist. Manche Mahlzeit nehme ich sogar gänzlich im Freien ein. Aber bei Gästen, die ich nicht einschätzen kann, ist mir das doch etwas zu unkonventionell. Ich bin sicher, nach dem heutigen Tag werde ich dich besser einschätzen können."


    Menecrates winkte ab, als ein Sklave Wein einschenken wollte. Er wies auf den Krug mit Quellwasser und wandte sich wieder an Annaeus, der ebenfalls nach seinen Wünschen befragt wurde. Als auch sein Gast mit einem Getränk versorgt war, nahm er das Gespräch wieder auf. "Wir sind das leitende Gespann der Praesina und doch wissen wir wenig voneinander. Du hattest dich zwar vorgestellt und das hat für eine Mitgliedschaft auch gereicht, aber ich wüsste gerne mehr über dich, wenn ich dein Patron werden soll. Ich verbinde zum Beispiel mit deinem Namen die Erinnerung an einen recht bekannten, aber inzwischen verstorbenen Senator und Kommandeur der Classis. Kennst du ihn? Bist du möglicherweise mit ihm verwandt?"

  • Für Titus war es nicht so extrem wichtig wo er sich mit jemandem unterhielt oder mit ihm eine cena abhielt. Ein schöner Flecken, angenehmes Klima man konnte sich in der kleinsten Hütte wohl fühlen. Der Wohlfühlfaktor spielte bei ihm eine Rolle. Hier auf den Klinen mit dem Blick, das reichte vollkommen aus.
    Der Senator lag richtig mit seinen Erinnerungen. Zu Titus Leidwesen hatte er den Annaer nie kennengelernt. Er war sein Vorbild und sein Vater erzählte häufig von seinem Bruder aber zu Gesicht bekommen hatte er ihn nie.


    „ Das Wissen um meinen Onkel habe ich nur aus Erzählungen meines Vaters. Ich habe ihn nie kennengelernt. Er könnte ausschlaggebend für die Bildung sein, die mein Vater mir angedeihen ließ. Ich habe mich in Politik und Religion belesen und geübt, die militärischen Studien gingen etwas tiefer. Der Ausgleich zu den Studien waren die Pferde. Sie waren seit ich denken kann eine bestimmende Größe in meinem Leben. Mit 14 holte mein Vater mich ins Geschäft. Ab da meine Hauptaufgabe. Wir haben Pferd bei uns gepflegt und trainiert, für Besitzer die sich keine eigenen Stallungen leisten konnten oder bauen wollten. Meine Begeisterung lag von Anfang an bei den Gespannen. Sie zusammenstellen, trainieren, die Schirrung, den Wagen verbessern.“ Titus steigerte sich geradewegs in sein Lieblingsthema hinein. Als er es merkte brach er ab. „ Entschuldige, da sind glatt die Pferde mit mir durchgegangen.“ Er lachte verlegen. Nach der kleinen Pause setzte Titus fort.


    „ Nach drei Jahren entschied mein Vater ich müsse auch bei anderen lernen. Es würde mir in meiner Zukunft helfen. Also arbeitete ich 2 Jahre bei einem Geschäftsfreund eines anderen Onkels. Ich führte in Misenum seine Bücher, half ihm beim Warenumschlag, investierte Geld, knüpfte Kontakte, tätigte erste eigene kleine Geschäfte unter seiner Aufsicht.“ Der Mund wurde trocken, der gewünschte verdünnte Wein war ein gutes Mittel dagegen.


    „ Jetzt bin ich 19, habe die erste kleine Brise Luft von der Welt schnuppern dürfen. Möchte aber mehr. Vielleicht nicht ganz so hoch hinaus, wie mein Onkel. Aber so, dass ich, wenn ich in deinem Alter bin, sagen kann. Man hat mich gebraucht und ich habe etwas bewegt. Man wird mich nicht vergessen.“ Titus hatte seinen bisherigen Wertegang offen gelegt. Was ihm fehlte waren schriftliche Zeugnisse seiner Arbeit. Der Brief, den er kürzlich erhalten hatte, war zwar ein Beweis seiner Arbeit, aber keine direkte Empfehlung.

  • Menecrates wollte Annaeus nicht ins Wort fallen, daher quittierte er die Auskunft, dass es sich bei Florus um den Onkel handelte, mit einem: "Aah!" Mit einer so engen Verwandtschaft hatte er nicht gerechnet. Immerhin bestand sogar die Möglichkeit, dass die Familien gar nicht miteinander verwandt waren. Beim Stichwort militärische Studien horchte Menecrates auf und sah Annaeus direkt an, bevor er sich einige kleine Happen reichen ließ. Mit einer Geste forderte er die Sklaven auf, sich vor allem um seinen Gast zu kümmern.
    Die weiteren Schilderungen bestätigten Menecrates darin, dass sich Annaeus bestens mit Pferden auskannte. Den Eindruck vermittelte er bereits bei seinem Vorstellungsgespräch in den Factioräumen. Auch alles weitere klang nach einem soliden Fundament. Er nickte anerkennend, aber nicht nur wegen der militärischen Studien, sondern weil die Ausbildung offensichtlich alles umfasste - von der Politik bis zur Religion. Das ließ offen, welche Richtung der junge Mann bevorzugt einschlagen wollte. Dass er Pläne schmiedete und sie auch verfolgen würde, stand für Menecrates außer Zweifel.


    "Bitte, lass dich bedienen", forderte er als erstes auf, als Annaeus endete. Er selbst kaute einige Nüsse und schluckte hinunter.
    "Früher, als die Factiones nicht nur Rennställe darstellten, sondern auch politische Lager, befand sich dein Onkel in der Albata. Diese Factio war als konservatives Lager bekannt. Sie lag mir damals auch am nächsten. Heute haben die Rennställe nur noch sportliche Ziele. Die Praesina galt früher als liberal. Heute sehe ich in ihr eine Factio, die zum Urgestein gehört und es verdient, an der Spitze mitzufahren. Die konservative Grundeinstellung kann ich privat pflegen." Er lächelte und suchte den Blickkontakt.


    "Du hast es angerissen, du möchtest etwas bewegen. Wo siehst du in erster Linie dein Betätigungsfeld? In der Politik? In der Religion? Im Militär? Und wo komme ich ins Spiel? Was erhoffst du dir, sofern du schon jetzt konkrete Pläne hast."

  • Das Angebot war reichlich, Titus bediente sich, nahm eine Kleinigkeit. Der Senator erklärte den den früheren Zweck der Rennställe. Darüber wusste Titus nichts, fand es sehr interessant. Das war anscheinend der Grund, warum sich Florus Minor zu Hause Unterhaltungen über Rennen verweigerte. Bei ihm hatten die Wagenrennen nie einen politischen Hintergrund gehabt. Das der Senator sich darauf eingestellt hatte fand Titus gut. Er sah zum Senator und pflichte ihm mit einem Nicken bei.
    Titus spülte die letzten Krümel mit einem Schluck verdünntem Wein herunter. Beim Finger abwischen an der Serviette überlegte er, wie er am besten anfing.


    "Es ist gar nicht so einfach. Meine Stärken liegen im Organisieren, so schätze ich mich ein. Wie siehst du das? Wo fängt man da am besten an? In einer civitas, bei den Urbanern oder im Verwaltungsbereich Rom‘s? Zur Politik fehlt mir das Geschick. Ich fühle mich eher als helfende Hand im Hintergrund. Was würdest du mir raten?“

  • Eine Einschätzung bei jemand über dessen Zukunft zu treffen, den man nur oberflächlich und zudem kurz kannte, war nicht nur schwierig, sondern auch unseriös, würde man sie trotz dieser Umstände treffen. Menecrates hatte diese Anfrage nicht erwartet. Eigentlich hoffte er auf Antworten.
    "Hm." Er wirkte und klang nachdenklich. "Ich kann dir unmöglich zu etwas raten, bevor ich nicht mehr über dich weiß, aber wir können uns ja schrittweise vortasten. Die Politik schließt du also für dich aus. Das ist ein Anfang. Wir können weiter im Ausschlussprinzip vorgehen. So kreisen wir die Möglichkeiten, die dir liegen und gleichzeitig offenstehen, ebenfalls ein. Das Militär liegt also im Bereich dessen, was du nicht ausschließt, ebenso städtische Verwaltungen. Wie sieht es mit der Religion aus? Hast du diesbezüglich eine klare Haltung oder befindest du dich hier noch im Findungsprozess?"


    Je nachdem, wie die Antwort ausfiel, konnten sie das Ziel einkreisen. Danach würde vielleicht auch klar werden, wo Annaeus die Rolle Menecrates' sah - ob es eine konkrete oder eine allgemein unterstützende Rolle war.

  • " Die Politik kann ich mir nicht leisten. Da muss man in anderen Gefilden aufgewachsen sein, die ich nie zu sehen bekommen habe. Meine Eltern waren grundsolide. Gutes Auskommen für die Familie." So war das. Ein Grundstück mit einer Villa Rustica, die sich selber trägt. Das Geld was er selbst besaß war überschaubar. " Militär gibt es in der Nähe Rom's nicht und 20 Jahre in der Legion, das überlasse ich anderen. Für die Ritterkarriere fehlt mir alles. Kein Ritter in der Familie, dementsprechend keine Empfehlung, nicht das nötige Kleingeld." Er war halt ein kleiner Mann aus der Provinz. Vielleicht hätte er dort bleiben sollen. " Mit der Religion, ja durchaus opfere ich wie meine Ahnen. Ich gehöre trotzdem nur zur breiten Masse, die bei den Göttern nicht auffällt." Bisher hat sich keiner der Götter bei ihm bemerkbar gemacht, weder im Guten noch im Bösen und so durfte es aus der Sicht Titus bleiben. " Bleiben die Verwaltungen. Als Agrimensor oder Aquarius das wäre für mich kein Problem. " Viel war nicht übrig geblieben. Ohne Moos nichts los. Es ging nicht nach Leistung, es ging nach Empfehlungen, Befürwortungen und viel Geld.

  • Nachdem die anvisierten Ziele feststanden, resümierte Menecrates. Hier wurde nichts erwartet, was ihm als Patron vor erhebliche Probleme stellen würde. Annaeus wollte klein anfangen und würden seine Ziele steigen, hätte Menecrates damit auch kein Problem.


    "Wenn du einmal Fuß gefasst und im Nachhinein ausreichend Erfahrungen gesammelt hast, soll es an Geld und Fürsprache nicht scheitern, um die Karriereleiter weiter aufzusteigen. Ich bin bereit, dich als Klient aufzunehmen."


    Da sowohl Agrimensor als auch Aquarius zur Wahl stand, wollte er jedoch bei der finalen Entscheidung behilflich sein.
    "Die Zugangsvoraussetzungen für beide Posten sind dir bekannt? Der Auarius bietet mehr Prestige als der Agrimensor, allerdings bräuchte man für beide nur Libertinus zu sein. Reicht dir das?" Er schaute mit einem Anflug an Skepsis, denn er hatte Annaeus ehrgeiziger eingeschätzt. Andererseits verlangte das nächst höhere Verwaltungsamt bereits den Ritterrang, den Annaeus vermutlich nicht besaß und wenn er junge Mann in die Verwaltungsrichtung gehen wollte, bleiben nur diese beiden Posten.

  • Erleichterung stand in Titus Gesicht geschrieben. Der Senator nahm ihn als Klienten. „ Ich danke dir Senator. Du wirst es nicht bereuen. Das verspreche ich dir.“ Titus bekam den Becher, mit dem von ihm gewünschten Wasser, nach geschenkt und trank einen Schluck davon. „ Was kann ich anderes tun? Mir bleibt gar nichts anderes übrig, ohne einen direkten Vorfahren im Ordo Equester oder Cursus Honorum, das angestrebte Ziel, den Ordo Equester zu erreichen. Vom Cursus Honorum ganz zu schweigen.“ Er ging seinen Stammbaum nochmals durch. Es sah mau aus. „ Von dir kann ich heute nicht verlangen, dass du für mich ein Worte einlegst. Du weißt so gut wie nichts über mich. Du kennst mich kaum. Was ich in Misenum getan habe ist nirgendwo festgehalten. Außer...“ Titus holte eine Schriftrolle hervor. „ Das hier ist der einzige Beweis eines Teils meiner Arbeit.“ Er reichte sie dem Senator.





    Ad
    Titus Annaeus Trabea
    Domus Annae
    Roma


    Salve junger Freund,


    dein Weggang aus Misenum ist nicht unbemerkt geblieben.
    Ein Gespräch mit deinem Verwalter gab mir Aufschluss wohin es dich verschlagen hat.
    Wie ich sehe, hast du dein Erbe hervorragend im Griff. Die zwei Jahre bei mir haben gefruchtet und wie ich hörte willst du jetzt in Rom dein Glück versuchen. Fortuna war immer schon mit den Tüchtigen. Dein Investitionen in mein Geschäft haben sich jedenfalls bezahlt gemacht. Mit 19 kannst du stolz auf das sein, was du bisher erreicht hast. Deine Geldeinlagen haben sich auf stolze 200 000 Sesterzen erhöht, der Fiskus ist davon abgezogen. Wie du siehst, das Risiko hat sich gelohnt. Ich investiere, wie ausgemacht, die Hälfte des Geldes. Auf die andere Hälfte kannst du jederzeit zugreifen.
    Auf diesem Wege möchte ich dir den letzten Lohn, den ich dir durch meine lange Abwesenheit, Geschäfte wie du weißt, nicht auszahlen konnte, zu kommen lassen. Der Bote hat dir ein Säckchen übergeben? Hat er das? Dann sei gewiss die Summe stimmt. Was habe ich dir beigebracht, prüfe nach, man kann nie sicher sein. Es sollten bei 60 Sesterzen die Woche, 8 Monate ausstehend, 3.840 Sesterzen sein. Falls du es in Rom nicht aus hältst, ich würde dich jederzeit bei mir in Ostia einstellen.


    Alibabaris Quadraginta Praedo


  • Menecrates ergriff die Schriftrolle und las sie sich durch. Als er aufblickte, nickte er anerkennend.
    "Die finanzielle Sorge belastet dich schon einmal nicht. Das ist gut, weil es unabhängig macht."


    Er glaubte, es steckte mehr als nur Glück dahinter. Sicherlich auch ein Gespür und Talent für Verwaltungen.


    "Ich halte es für wichtiger, das richtige Ziel anzuvisieren als sich Sorgen darüber zu machen, es wegen fehlender Voraussetzungen nicht erreichen zu können. Ganz gleich, was du anstrebst, es liegt ein Weg vor dir, auf dem du dich bewähren musst. Zeigst du überdurchschnittlichen Einsatz und machst dich über längere Zeit verdient, dann lieferst du Gründe, jene Voraussetzungen zu erhalten, die dir jetzt noch fehlen. Mach dir also nicht darum Gedanken, dafür bin ich dann ja da. Du müsstest nur liefern und das kann jeder am besten dort, wo er sich in seinen Fähigkeiten und Interessen ideal aufgehoben fühlt. Unter diesem Gesichtspunkt: Wo wäre das also?"


    Er lächelte und war sich nicht sicher, ob Annaeus gänzlich umschwenken würde. Unter den augenblicklichen Voraussetzungen blieben nicht viele Einstiegsposten, aber die Frage lautete ja nach dem Endziel.

  • Die Anerkennung ging runter wie Öl. Finanziell ging es ihm richtig gut. „ Ja, also, naja… Also ich würde den Ordo Equester anstreben und müsste demzufolge als erstes Aquarius oder Argimensor in Angriff nehmen. Es wäre egal welches von beiden. Den Aquarius würde ich dem Agrimensor vorziehen.“
    Gab es eine andere Alternative ? Hatte er was übersehen? Cursus Honorum nein, das war nichts für ihn. Mit Pferden und Rennställen gab es auch nichts offizielles aber bei den Ludi gäbe es eine Möglichkeit.
    „ Director Ludi wäre mein erstes Ziel.“

  • Menecrates nickte. "Dem stimme ich zu: Aquarius als erstes anvisieren und bestenfalls alternativ den Agrimensor." Dann allerdings lachte Menecrates auf.
    "Director Ludi! Ich könnte mir keinen besseren als dich vorstellen. Ich weiß zwar nicht, ob dich der Posten auf Dauer befriedigt, aber geschaffen bist du dafür wie kaum ein zweiter."
    Er schmunzelte weiter, weil er sich ausmalte, was Annaeus alles auf die Beine stellen könnte. Er traute ihm jede Menge zu.


    "Ich hoffe, dass du trotzdem für die Factio zur Verfügung stehst. Mir ist klar, dass Berufstätigkeit Einschränkung bedeutet und jeder hat dafür Verständnis. Allerdings würde ich es nur ungern sehen, wenn ich die gerade gewonnenen Verstärkung in der Praesina schon wieder verlieren würde.
    Davon abgesehen, müsste du Leistung vorlegen und diese geraume Zeit konstant zeigen, um berufliche Fortschritte verzeichnen zu können. Ich unterstütze dich gern, denke aber, das Einstiegsamt Aquarius kannst du getrost alleine angehen. Glaub mir, es macht so einen besseren Eindruck als wenn du bei so kleinem Amt den Patron bemühst. Siehst du das auch so, oder anders?"

  • Die Factio, die Pferde, die Rennen, die wollte Titus nicht aufgeben. Dafür würde er immer Zeit finden. Es mussten nicht Stunden sein. Gut verteilt, beständig, das war besser als einen Tag und dann 4 Tage nicht. „ Senator, ich ohne die Pferde, ohne Wagenrennen ohne den Trubel auf der Bahn. Das geht gar nicht. Ich werde der Factio auf jeden Fall erhalten bleiben. Daran wird sich auch nichts bei einer Beschäftigung für Rom ändern. Die Rennen sind genauso wichtig.“ Titus trank seinen Becher aus und richtete sich auf. Es war alles gesagt und zu seiner Freude hatte er einen Patron. „ Ich danke dir Senator. Das werde ich alleine hinbekommen. Sobald fest steht, was ich als erstes im Dienste Rom‘s tun werde, melde ich mich bei dir. Eigentlich sehen wir uns häufig auf dem Trainingsgelände oder im Haus der Factio. Ein Termin wäre nicht mal von Nöten.“ Titus lachte. „ Noch einmal recht vielen Dank , dass du mich empfangen und meinen Wunsch erfüllt hast.“ Er verabschiedete sich bei Menecrates und legte die ersten Punkte fest die er zu tun gedachte. Titus hatte vor heute noch einen Schlachtplan aufzustellen. Sei erster Weg sollte morgen am Vormittag in die Amtsstuben Roms führen.

  • Galeo hätte sich umkleiden müssen, weil seine Toga vom Liegen mitgenommen wirkte. Er lag in seiner Magistratskleidung auf dem Bett, als Angis ihn fand. In der Schnelle ließ er sich nur die Falten richten und begab sich zum Atrium. Da es sich bei dem Besucher nicht um den Kaiser oder eine andere hochgestellte Persönlichkeit handelte, hoffte Galeo, er würde über die angeknitterte Kleidung hinwegsehen.


    "Salve. Ich habe gehört, du bist ein Mitglied der Russata?" Er trat in freudiger Erwartung auf den Gast zu.

  • Der Mann hätte nicht erwartet, dass man sich so viel Mühe mit ihm gab, so dass er über die geknitterte Kleidung problemlos hinwegsehen konnte. Er war Arbeitskleidung gewohnt und diese war selten wie frisch gewaschen.


    "So ist es, Salve!", bestätigte er die Begrüßung. "Dillius Vocula ist mein Name", fügte er noch hinzu, auch wenn er nicht annahm, dass dies für sein Gegenüber eine Rolle spielte. "Ich komme wegen der Einladung zu einem Trainingsrennen", kam er stattdessen gleich zum Anliegen seines Besuchs.

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