Das geheime Tagebuch der Sklavin Nyla



  • Ich bin Nyla und Sklavin im Hause Decima!


    Dies ist mein Tagebuch über mein Leben, mein jetziges Leben und meine Zukunft. Hier schreibe ich meine Gedanken nieder und das was ich erlebt habe, erlebe und erleben werde. Es hilft mir alles besser zu verstehen. Mein Tagebuch ist gut versteckt und wird, so hoffe ich nicht einfach gefunden werden.



    Ich bin Nyla eine Sklavin aber in meinem Herzen frei wie ein Vogel.





  • Ich kann mich noch genau an den Tag erinnern als ich zur Sklavin wurde. Es war der schlimmste Tag in meinem Leben und ich werde ihn nie mehr vergessen auch wenn ich es gerne würde. Ich lebte in einem kleinen Dorf in Syrien und war frei. Frei wie ein Vogel. Ich hatte tolle Eltern, soweit ich mich noch an sie erinnern kann. Es ist so lange her und ich schäme mich dafür, dass ich schon soviel über sie vergessen habe. Wie alt mochte ich damals gewesen sein? Vielleicht 5 oder 6. Ich weiß es nicht mehr genau. Alles was mir von diesem Tag in Erinnerung blieb war, dass er schrecklich endete. Es war ein schöner Sommertag und sehr warm, der Himmel war hellblau und nur ein paar Schäfchenwolken zogen vorüber. Ich spielte mit anderen Kindern wie so oft schon und plötzlich hörten wir Rufe und Schreie. Dann kam lautes Pferdehufegeklapper dazu. Überall waren Reiter und andere Menschen die durch die Gegend liefen. Ich rannte und suchte verzweifelt meine Mutter und meinen Vater. Als ich bei unserem Haus ankam sah ich wie es brannte. Ich rannte hin, aber kam nicht weit. Einer dieser Soldaten packte mich und schleifte mich mit. Ich hatte versucht mich zu wehren, weil ich zu meinen Eltern wollte, aber ich hatte keine Chance. Sie sagten mir, dass sie tod seien. Von da an starb ein kleiner Teil von mir mit. Es waren noch viele andere Kinder dabei, die sie mitnahmen. Wir alle hatten Angst, was ja auch verständlich war. Ich weiß gar nicht mehr wo sie uns hinbrachten, die Reise war lang und beschwerlich. Die meiste Zeit über flüchtete ich mich in meiner Trauer in meine eigene kleine Welt. Es half mir etwas über meine Schmerzen hinweg.
    Nach vielen Tagen wurden einige von uns von der Gruppe getrennt, da waren wir in einer Stadt, dessen Namen ich nicht mehr kenne. Wir wurden an einen Mann übergeben, der ein Sklavenhändler war. So begann meine Geschichte als Sklavin und ich hasste von Anfang an dieses Leben.



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