Nachts am Strand

Es freute mich, dass es ihr hier gefiel.
So sah ich zuerst auf das Wasser und dann wieder zu Valeria.
Ich konnte Menschen gut einschätzen, das konnte ich schon immer. Aber die zunehmende Dunkelheit erschwerte dieses Vorhaben.
So lehnte ich mich zunächst zurück und stützte mit der Hand auf dem Baumstamm ab. Unauffällig beobachtete ich sie. Oder war es bloss Einbildung?

Schon wieder dieses Lächeln... dachte ich. süss...
Auch wenn ihr Gesicht vom Schatten halbe bedeckt war.
"Gerne..."

Auf ihre Aufforderung hin setzte ich mich neben sie auf den Baumstamm und lächelte zurück.

"Noch nicht ganz. Meine Körpertemperatur hält mich warm, aber allmählich beginne ich auch langsam zu frösteln.
Ist dir sehr kalt?"

die Luft war tatsächlich etwas kühler. Nicht mehr lange, und ich würde auch beginnen zu frieren.

"Wenn du möchtest, können wir auch etwas laufen, um uns warmzuhalten."

Ein kühler Windstoss liess mich Hühnerhaut bekommen.

Ich stand auf, aber als Valeria...
"Valeria, ist etwas?"

Ich war mir nicht sicher... ihr war kalt, sie hatte offenbar etwas Probleme mit dem Aufstehen und ich meinte, einen leicht gestressten Unterton herausgehört zu haben.
waren das genügend Anzeichen? Wenn sie wirklich krank oder so war, dann schon. Aber ich wollte mich nicht zum Affen machen.
Ich formulierte im Kopf eine Frage.

"Geht's dir gut, Valeria?", fragte ich in einem leicht besorgten Ton.

"Dann ist ja gut." Offenbar hatte ich Gespenster gesehen. Ich schaute beruhigt zurück.

"Gehn wir spazieren?"

Sie hakte sich bei mir ein und wir gingen über den Strand. Der Mond stand schon wieder höher am Himmel und das Wasser reflektierte die silbrigen Strahlen.
Irgendwie war ich gar nicht müde... aber das kam vielleicht später noch.

"Ja. Und ich möchte dir ebenso für diesen Tag danken."
Ich sah sie an und setzte ein Lächeln auf meine Lippen.

"Ein paar Tage werden es schon sein. Ich mache hier sozusagen Urlaub."