• Der Plan hatte sich schon schneller egeben, als ich ihn überhaupt wahrnahm. Aus scheinbar überraschten Augen sah ich ihn an und meinte:


    "So? Das hättest du mir vorher sagen sollen... Ich dachte die ganzen gesunden Dinge in einem Fisch können dir nur gut tun..."

  • Nun musste ich wirklich überlegen ob ich diese Geschichte weiterspann oder ihn darauf hinwies, dass neben seinem Appetit auf Fisch auch sein Humor baden gegangen war. Aber das würde die richtige sagen.


    "Hm, kaum dass wir auf Land sind, wachsen ja scheinbar die Luxusbedürfnisse drastisch."


    Ich sah ihn noch immer mit meinem überraschten Gesichtsausdruck an.


    "Aber keine Bange. Ich habe denen aufgetragen aus den vorhandenen Dingen etwas möglichst gutes zusammenzustellen!"

  • Aus den vorhandenen Dingen? Wo war ich hier? Den Verwalter der Küche, würde ich mir mal vorknöpfen müssen. Meine Laune war auf einem Tiefpunkt. Mutter fehlte mir, sie hatte immer alles im Griff

    "Na super, also gibt es jetzt alles oder nichts! Sag, ißt der Proconsul hier im Haus oder auswärts?"

  • "Ich weiß es nicht. Ich selbst bin erst eine Woche, vielleicht ein paar Tage länger hier und habe nur dann etwas gegessen, wenn es auch etwas gab. Agrippa habe ich hier noch nicht essen gesehen. Aber das hat nichts auszusagen, da er auch entsprechend lange schon weg ist."


    Ich sah seine Missmut und suchte schnell etwas zum beruhigen.


    "Sicher werden die schon noch was Gutes auf die Reihe bekommen. Das wenige, dass ich bis jetzt gegessen habe, war vorzüglich."

  • "Das will ich hoffen! Ansonsten werde ich mir den Verwalter mal vorknöpfen! Aber sag, wer wohnt denn hier noch alles im Haus?"


    Ich hoffte sie hatte recht. Ich wollte mir nicht schon wieder den Magen versauen, wie in der Schenke am Hafen in Ostia.

  • "Ich habe bis jetzt noch niemanden außer den Angestellten gesehen. Mein kleiner Staat der aus Pentesilea und meinen Kindern besteht. Ich weiß, dass Fuscus in Germanien in der Stadverwaltung arbeitet. Sonst kenne ich niemanden."


    Germanien. Schnell wollte ich gerade für mich wieder das Thema gewechselt sehen.

  • "Ein Matinius in Germanien?"


    Ich schütelte mich, als ob ich die frostigen Temperaturen dort am eigenen Leibe spüren würde.


    "Das wäre nichts für mich. Ich bin die sonnigen Temperaturen hier im Süden gewöhnt. Auch wenn es hier auch mal kalt sein kann. Und dann diese Barbaren dort oben... Ich hörte sogar, dass unsere Legion hier nach dort gezogen ist.

  • Ich spürte, wie ich begann zu zittern. Plötzlich kam mir der Abschied von Maximus wieder in den Sinn, der doch so kurz verlaufen war. All die optimistischen Worte von ihm, von Meridius und von allen anderen.


    Ich starrte auf den Boden, als ich mich plötzlich erhob.


    "E..Entschuldige mich bitte kurz."


    Ich verließ fluchtartiger als gewollt den Raum und stürmte förmlich ins Perystil. Ich brauchte dringend etwas frische Luft um mich herum.

  • Langsam trat ich wieder ein. Ich sah, dass die Sklaven den Wein bereits gebracht hatten. Ich hoffte sehr, dass meine Augen nicht gerötet waren, ich hätte lieber noch ein wenig länger warten sollen. Oder mich schminken, aber das wäre wohl noch mehr aufgefallen.


    Als ich mich wieder zu ihm setzte sagte ich nichts weiter. Ich wich seinen Blicken aus und wartete sehnsüchtig darauf, dass die Sklaven endlich mit dem Essen kamen...

  • "Eine Tochter, mit der du ja bereits Bekanntschaft gemacht hast und zwei Söhne."


    meinte ich ein wenig sehr kurz angebunden. Es war schon wieder ein Thema welches mich betraf und das musste sich ändern. Schon früher hatte ich nicht gern über mich gesprochen, doch seit...


    "Doch erzähl mir ein wenig mehr über dich. Hat Agrippa schon eine Frau für dich ausersehen? Was hast du jetzt vor, wo du nun zurück bist?"

  • "Woher hast du nur soviele Kinder? Aber Erben sind ja immer wichtig... Ein Thema, um das ich mich noch nicht gekümmert habe... Ich finde es muss auch die richtige sein und nicht einfach irgendeine. Wir sind keine Patrizier, die politisch heiraten, sondern Plebejer, die nach Liebe heiraten.


    Auch wenn wir wohl mitlerweile zur Nobilität gehören und das politische nicht ganz außer acht gelassen werden darf.


    Aber nein, ich habe noch keine Frau im Blickfeld, was der Proconsul für Pläne mit mir hat, weiß ich nicht!"


    Wo blieb nur das Essen?

  • "Patrizier heiraten nicht immer rein politisch."


    sagte ich nur leise. Ich war erleichtert als ich die Sklaven mit ziemlich viel Essen eintreten sah. Mir war zwar gründlich der Appetit vergangen, aber vielleicht würde es ihn auf andere Gedanken bringen. Die Frage woher ich soviele Kinder hatte, wurde somit geschickt umgangen.


    "Ah da seid ihr ja endlich!"


    empfing ich die Sklaven mit einem Zwinkern.

  • Mir lief das Wasser im Mund zusammen. Das sah wirklich gut aus und ich hoffte das es auch so schmecken würde.


    "Naja, dann wollen wir mal! Mögen uns die Götter auch weiterhin so reich beschenken und uns Fortuna weiterhin so bei Seite stehen, möge Neptun meinem Vater eine gute Überfahrt schenken, so wie sie auch mir gegönt war!"


    Ich vergoß etwas Wein für die Götter. Und langte dann zu. Trotz meines Hungers wahrte ich Anstand!

  • Ich betrat, mit den beiden Jungen auf dem Arm das Triclinium, sah, dass Helena Besuch hatte und entschuldigte mich.
    "Oh, verzeihung, ich störe. Dann bringe ich die Beiden später," lächelte ich und zog mich Richtung Tür wieder zurück.

  • Ich selbst griff nur nach einer Weintraube und aß sie. Doch ich merkte nur zu deutlich, dass ich momentan nichts runterbekam. Also ließ ich die Finger vom restlichen Essen und beobachtete stattdessen meinen Cousin.


    "Guten Appetit."


    Doch Wein schüttete auch ich als Opfer aus. Auch wenn ich momentan nicht allzu gut auf alle Götter zu sprechen war. Doch blieb mir anderes übrig?


    Zitat

    Original von Pentesilea
    Ich betrat, mit den beiden Jungen auf dem Arm das Triclinium, sah, dass Helena Besuch hatte und entschuldigte mich.
    "Oh, verzeihung, ich störe. Dann bringe ich die Beiden später," lächelte ich und zog mich Richtung Tür wieder zurück.


    "Nein, ist schon in Ordnung, Pente. Kannst ruhig dazukommen."


    Ich sah Metellus fragend an, ob das auch für ihn in Ordnung ginge.

  • Kinder... Ich mochte Kinder eigentlich... Solange sie ruhig waren, waren sie süß.


    "Kinder sind die Zukunft unseres Reiches. Wieso also nicht! Ich habe nichts dagegen..."


    Dann zwinkerte ich ihr zu


    "Solange sie ruhig sind und nicht brüllen, sind sie ja ganz süß!"

  • Ich schmunzelte kurz und nickte Helena dankbar zu. Dann wandte ich mich an den Fremden.
    "Sei unbesorgt, beide sind satt und soweit zufrieden mit sich und der Welt. Nur etwas unwillig, was das Schlafen betrifft und sehr neugierig. Deshalb habe ich sie hergebracht, damit sie die Nähe der Mutter spüren und noch zufriedener und hoffentlich bald schlaffreudiger dadurch, werden."

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