Auf der Suche nach der Schwester

  • Er saß auf und musterte den Jungen. Nachdenklich seufzte er auf.
    "Wenn ich selber weiss, was das bedeutet.."
    Mehr sagte er nicht, hoffte aber, das Sextus es verstand. Als dieser aufsaß gab er dem Pferd mit Schenkeldruck zu verstehen loszutraben.

  • Doch Sextus wusste nicht, ob er verstand. Zu verwirrt war er momentan und zu müde. Er glaubte es jedoch.
    Das Aufsitzen hatte ihm wieder seinen Muskelkater in Erinnerung gerufen doch nun ging es. Er folgte Valentin und gemeinsam ging es durch das Tor hinaus aus der Siedlung. Sie schlugen sofort den Weg in Richtung Osten ein. Vier Tage... Nicht besonders viel und trotzdem eine Ewigkeit.
    "Sarulf...?", fragte Sextus nach einer Weile des schweigsamen Reitens. Brach dann jedoch ab, wo sie opfern würden, würde er ja noch sehen.

  • Er sah zu dem Jungen rüber und lächelte.
    "Bewegung tut Deinem Muskelkater gut ;)
    Du wirst schon sehen, wo wir die Opferung machen werden, aber als erstes müssen wir jagen. Wir brauchen ein Wildschwin oder noch besser ein Hirsch."

  • "Sag mal, kannst du Gedanken lesen?", erwiderte Sextus mit leicht sarkastischem Unterton, da er dass mit der Bewegung nicht wirklich glauben konnte, oder wollte?
    "Nun, denn zum fröhlichen Jagen! Auch wenn ich eher Fallensteller bin...", meinte er dann, als er einen Bogen bei dem Gepäck seines Pferdes entdeckte. "Wo kommt der denn her?"

  • "Mpf", antwortete Sextus auf das Erstgesagte, auf die Frage dann jedoch ausführlicher. "Geht. Ich hab so ein Ding schon mal verwendet, aber mit Fallenstellen komm ich besser zurecht. Hab aber schon ein paar Tiere damit erwischt."

  • "Auch schon was Großes? Wie ein Hirsch oder Wildschwein?"
    Eine Falle hätte den Vorteil, dass das Tier halbwegs unversehrt geopfert werden könnte. Aber Falle für sowas Großes, nein, das hatte er noch nicht gehört. Aber andererseits. Vielleicht war er schon zu lange Römer.

  • "Nein, eher von der Größe von Füchsen und einmal einen Wolf, das war dann aber eher so was wie Verteidigung."
    Sextus musste leicht Schmunzeln bei der Erinnerung. Ja, das Versteck im Wald hatte nicht nur Vorteile gehabt... Und wissen die Götter, was ein einsamer Wolf dort verloren hatte.

  • "An mir?", fragte Sextus nochmal nach. Auf Valentins Nicken hin nuschelte er: "Na großartig!" Er hatte noch nie einen Hirsch oder ein Wildschwein erlegt und gleich sein erster Versuch sollte geopfert werden? Klasse!
    Sextus stöhnte leise, ehe er sein Pferd etwas zügelte, bevor er ganz anhielt. "Dann lass mich mal lieber nochmal kurz Üben. Und wenn wir dann später ein Tier sehen, dann müsste ich entweder abspringen, oder wir gehen gleich zu Fuß weiter. Ich habe noch nie von einem Pferd aus geschossen..."

  • "Wir sollten gleich in eine Gegend kommen, wo es einfacher sein sollte ein solches Tier zu finden und deshalb laufen eh besser ist, aus Geräuschgründen schon allein. Noch ist die Dämmerung da, da sollten wir so und so Glück haben. Ist nur die Frage, ob Du genug siehst ;)"

  • "Ich denke mal.", erwiderte Sextus knapp ehe er die Zähne zusammenbiss und abstieg. Sein Muskelkater meldte mal wieder äußerst diskret, dass er noch da war.
    Sextus nahm den Bogen und schaute sich nach einem geeigneten Ziel um. Etwas weiter entfernt stand ein Baum, dessen Rinde eine seltsame Einkerbung aufwies. Darauf wollte er zielen.
    Er nahm einen Pfeil, legte ihn auf und wollte die Sehne spannen. Lies sie dann aber, mit einem halbleuten "Args", erstmal wieder locker.
    "Blöder Muskelkater!", fluchte er halblaut vor sich hin, ehe er wieder die Zähne zusammenbiss. Nochmal spannte er die Sehne, zielte, und lies den Pfeil dann los.
    Das Ergebnis war nicht grade umwerfend. Er hatte zwar den Baum getoffen, jedoch recht weit links neben und leicht unter der vielleicht handbreiten Kerbe.

  • "Mh, wann hast Du das letzte Mal geschossen?" fragte Valentin mit skeptischem Blick. "Also wenn du den Hirschen tödlich hast treffen wollen und das die Kerbe hat darstellen sollen, dann hast Du gerade, mh, unter seinem Bauch durchgeschossen."

  • Sextus knirschte leicht mit den Zähnen, sein Vater hatte recht, das wusste er, und es gefiel ihm gar nicht.
    "Ich weiß nicht mehr, das war in der Zeit, als ich noch ein Dieb war. ... Aber es ist ein mir unbekannter Bogen, ich muss mich einfach erst an ihn gewöhnen. Ich probiers nochmal..."
    Gesagt, getan. Sextus holte sich den Pfeil wieder. Wenigstens hatte er noch genug Kraft hinter dem Schuss gehabt, so dass der Pfeil recht fest im Baum steckte.
    Dann versuchte er es gleich nocheinmal. Da er nun vorgewarnt war flog der Pfeil gleich beim ersten Mal von der Sehne. Sextus stieß zischen die Luft aus. Leicht über die Kerbe, aber diesmal fast auf richtiger Breite nur ein wenig zu weit links. Besser, aber noch nicht gut genug!
    Sextus wollte nicht gleich nochma zum Baum laufen und so nahm er sich einen zweiten Pfeil und versuchte es mit diesem. Er landete knapp unter dem ersten Pfeil.

  • Valentin beobachtete ihn nur schweigend. Sagte nichts, sah nur zu. Er war, wie schon erwähnt, eine nIete im Bogenschiessen und deshalb liess er ihn mal machen.
    Nach dem 6. Pfeil sagte er. "Na das wird doch langsam. Was machen Deine Muskeln?"

  • Sextus griff sich bei dieser Frage an den Oberarm, massierte diesen leicht. "Geht, nicht viel besser, aber auch nicht schlechter als vorher. Du hast da keine Probleme oder?"
    Seine Augen wanderten zu dem Baum. Die Kerbe hatte er mit seinem 5. Pfeil am Rand getroffen, den danach aber gleich wieder etwas zu weit links angesetzt. Doch so viel Zeit zum Üben hatten sie nicht... Musste wohl so gehen.

  • "So bereit, wie es wohl momentan geht.", meinte Sextus und ging die Pfeile holen.
    Wieder zurück nahm er sich den Köcher, hängte ihn sich über die Schulter und steckte die Pfeile rein. Ein gutes Duzend waren es wohl. doch er würde das Tier beim ersten Schuss erwischen müssen, ansonsten würden sie erst wieder ein anderes finden müssen. Sextus sah da keine so großen Chancen, aber mit etwas Glück erwischte er es ja, wenn auch nicht tödlich. Dann würden sie es nur noch finden müssen. Zum Essen ginge das, aber zum opfern?
    "Muss das Tier möglichst unversehrt sein?", fragte er lieber nochmal nach.

  • "Es reicht, wenn Du es nicht mit Pfeilen durchlöcherst und es nicht gleich völlig ausblutet."
    Dann wies er auf eine Stelle.
    "Lass uns die Pferde lieber dort anbinden und etwas weiter unter die Bäume gehen. Wird besser sein."
    Gesagt, getan und dann gingen sie ein Stück tiefer. Valentin vor und bemüht nicht zu viel Lärm zu machen, immer den Blick schweifen lassend um nichts zu verpassen.

  • Ebenfalls möglichst leise folgte Sextus einem Vater. Aufmerksam schaute er sich um, doch alle Tiere, die er bisher gesehen hatte waren Vögel, oder ein Eichhörnchen gewesen.
    Sextus lies den Blick schweifen. Doch nirgends war etwas von der Größe eines Hirsches oder eines Wildschweines zu sehen. Wo Sextus der Hirsch allerdings wesenlich lieber wäre. Die hauten wenigstens nur ab, während ein Wildschwein zum Angriff überging, wenn er daneben schoss.

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