Beiträge von Lucius Flavius Furianus

    "Als Lucius Flavius Furianus würde ich dich, nachdem du so auf mein Angebot eingegangen warst, nie mehr hier sehen wollen. So etwas erlebe ich selten."


    Dann lehnte er sich zurück.


    "Doch als Proconsul und Senator brauche ich fähige Männer. Zuerst sprichst du in der Curia vor, dann darfst du dich dem Senat vorstellen und hoffentlich bald wiederkommen."

    "Deine Pflicht Rom gegenüber, der Ehre deiner Familie, sollte dein höchstes Maß sein."


    Was brachte schon eine Tochter der Familie, wenn der Vater dafür auf Ruhm verzichtete? Gar nichts und so dachte Furianus auch still und heimlich.


    "Wie lange wird deine Suche dauern? Wenn es allzu lange ist, brauchst du hier wieder nicht zu erscheinen, Octavius.
    Ich biete dir eine Zusammenarbeit, ein sehr hohes Amt an. Meine Förderung und Gunst. Wenn du dies ablehnst, hast du es selbst zu verantworten."

    Was dieser Plebejer sich hier herausnahm gefiel Furianus nicht sonderlich, so dass sein Gesicht schlagartig zu ersteinern begann.


    "Nein."


    Sagte er kalt und bestimmend.


    "Die Scriptiones, ja, aber alles andere, nein. Denkst du ich kann dich hier entbehren? Ich brauche Männer, die sich dem annehmen, was gemacht werden musst. Wie lange wird die Suche nach deiner Tochter Dauern? Wochen, Monate, Jahre? Nein, du gehst nur nach Rom, um vom Senat das Amt des Procurators zu erlangen.
    Du verdienst und wirst genug Geld verdienen, um Leute zu bezahlen, die nach deiner Tochter suchen. Zu bedauern ist diese Situation, ja, aber du wirst deine Pflicht zu erfüllen haben."

    Furianus grinste vor Zufriedenheit und vor allem, dass der Octavier die Frechheit besaß diese Situation auszunutzen. Sie waren doch alle gierig, diese Plebejer.


    "Soso, eine Diploma noch dazu? Das geht nicht. Und warum? Weil es unglaubwürdig erscheinen würde, wenn der Proconsul noch eine Diploma fordert, das ist zu auffällig. Verstehst du, welche Symbolwirkung diese zwei Inscriptiones haben? Da passt eine Diploma nicht hinein, nein, dem stimme ich nicht zu."


    Entgegenete er kühl und nahm noch einen Schluck.


    "Aber."


    Dabei lehnte er sich wieder nach vorne und stützte sich mit seinen Ellebogen am Schreibtisch ab.


    "Du bist doch sicherlich ein Mann, der nicht auf seinem Amt Ewigkeiten verharren will?
    Ich bin mir sicher, dass dir das Amt des Procurators, nicht dem eines Ressorts, sondern DEM Procurator, sicherlich zusagen würde. Durch den ehrenwerten Senator Decimus Meridius, vielleicht noch unter Werbung von Octavius Victor UND einem Empfehlungsschreiben des Proconsuls von Hispania, dürfte der Senat der Entsendung eines Procurators sicherlich zustimmen. Und dieser wirst du sein."

    Furianus nickte.


    "Dann sind wir ja einer Meinung, Octavius. Du sagst, ich verdiene eine große Inscriptio, ich sage, du eine kleine Inscriptio."


    Er nahm einen zweiten Becher und schenkte in diesen verdünnten Wein ein.


    "Das Problem dabei ist, über Inscriptiones entscheidet die Curia. Und wir sind nicht die Curia, Octavius."


    Als er fertig war, schob er den Becher seinem Gegenüber zu.


    "Aber wir wissen auch, dass solche Vorschläge der Curia unterbreitet werden können.
    Nun stellen wir uns Folgendes vor:
    Der Procurator Viarum steht auf und spricht zu den Mitgliedern der Curia. Er hat ein Anliegen. Er befindet nämlich, dass der ehrenwerte Proconsul von Hispanien für seine unermüdliche Arbeit und seine Güten und Spenden Ehren verdient, die einem Proconsul gebühren. Der Procurator schätzt den Proconsul, er lobt dessen Arbeit um und für die Provinz."


    Furianus nahm einen schluck aus dem Becher und fuhr fort.


    "Der Proconsul ist geschmeichelt und geehrt zugleich. Er steht auf und lächelt dem Procurator dankgend zu. Sogleich wendet er sich nun an die Mitglieder der Curie. Er sagt, dass er keine große Inscriptio möchte, wenn nicht neben dieser eine kleine angebracht wird, welche die Taten des Procurators für Hispania erwähnt. Der Procurator sein ein fähiger Mann und bewies nicht nur durch seine Taten, sondern auch durch seine Güte und Ehre, dass er dieser Ehrbekundung nur gerecht sein kann.
    Wird die Curie diesen beiden edlen Männern das Anliegen verwehren können? Ich denke nicht.
    Was meinst du, Octavius?"

    Furianus lehnte sich nun leicht zurück und rieb sich mit dem Zeigefinger lächelnd über die Lippen.


    "Warte doch erst einmal ab."


    Er lehnte sich wieder nach vorne. Der Octavier schien zu verstehen.


    "Wir beide haben der Provinz eine große Summe gespendet, du 5000 Sesterzen und ich 15.000 Sesterzen. Soll das ungeehrt bleiben? Nein.
    Während du dich um die Straßen Hispaniens und nun um die Aquädukte gekümmert hast, habe ich die Provinz gesichert, habe sie verwaltet, gehegt und gepflegt. Meinst du nicht auch, dass ein guter Statthalter Ehren verdient? Ehren, wie eine große Inscriptio für seine geleistete Amtszeit?"


    "Ich hoffe, dass dein Sohn nicht zu viel seiner Mutter in sich hat, sondern auch ein Stück des Vaters. Diese Geschichte hier hat ihm also nicht groß geschadet, verstehe."


    Sagte er leicht schleierhaft und nahm einen Schluck.


    "Ja, eine junge Blüte, schöner als jedes Mädchen und zudem von reinem Blute. Eine Patrizierin, wie es sich gehört.
    Aber lass uns doch über Wichtigeres reden. Wer ist dein Patron, Octavius?"

    "Zwei? Gratuliere, Octavius. Und welcher von Beiden ist der, den ich rausgeworfen habe, weil er sich als Comes einfach davon gemacht hat?"


    Fragte er durchaus freundlich, jedoch direkt. Und wedelte kurz mit der Hand.


    "Mir geht es gut, danke der Nachfrage. Ich sitze hier als Proconsul und Senator in einer wunderschönen Provinz, habe eine noch schönere Verlobte, bin vermögend, jung und tatfreudig. Ja, ich denke mir geht es ausgezeichnet."

    Zitat

    Original von Marcus Octavius Augustinus Maior
    Er trat ein.

    "Salve Proconsul. Die Aufgabe, mit der du mich betraut hast ist erledigt. Die Aquädukte, die Tarraco mit Wasser versorgen und alles, was dazu gehört ist voll einsatzbereit. Es gab nur an ein paar Stellen Risse, die aber gerade von den zuständigen Aquarii behoben werden..."


    erklärte er freundlich.


    [B]"Salve, Procurator."


    Sagte Furianus freundlich und wies auf den Stuhl vor ihm. Der Senator war heute ausnahmsweise richtig gut gelaunt. Er wusste selbst nicht wieso.


    "Gut gemacht, vollkommen zufriedenstellend, Procurator."


    Sprach er sogleich anerkennend nickend und erhob seinen Becher.


    "Auf einen guten Beamten der Provinz. Ach, was sage ich, den Besten."


    Und ein großer Schluck rann seine Kehle hinunter.


    "Lass uns doch ein wenig unterhalten, Octavius. Wie ergeht es denn deinem Sohnemann?"

    Wie auch alle Umstehenden, führte der Flavier beide Handflächen zusammen und es ergab sich ein lautes Geräusch - er applaudierte.
    Die Menschen brachen alsbald in Jubel aus - wie immer.


    Furianus hingegen, wandte sich um, stieg von den Treppen herab in seine Sänfte und ließ sich zur Villa Proconsularis bringen.
    Dieser Frust über das Leben und das ungenutzt herumliegende Potenzial des Thrones für seine Familie, musste weggetrunken werden.

    Ich mag Volksentscheide sowieso nicht. Wer würde sich schon selbst in seinem Recht zu wählen freiwillig beschneiden wollen? Daher war so eine Abstimmung schon mehr als vorhersehbar.
    (Gut, alle, bis auf Cyprianus. ;) )


    Was ich noch angebracht hätte, ist das Spielpotenzial, das durch eine reale Abstimmung des Senates und auch nur des Senates, mit sich bringen würde.
    Da gibt es nämlich interessante Möglichkeiten. Was ist, wenn ein Kandidat von allen, bis auf einen, Senatoren gewählt wird? Wird er diesem einen Senator zürnen? Entstehen dadurch vielleicht politische Feindschaften? Möglich. Und sehr interessant.
    Dann gäbe es, wie auch schon erwähnt, das große Potenzial der Absprachen zwischen Senatoren, die ihre Schützlinge vorn sehen wollen oder eben jemanden zunichte machen. Und die Bewerber selbst, würden sie nicht verstärkt um ihre Person vor den Senatoren werben? Fänden nicht dadurch mehr politische Besuche statt, Absprachen, Verhältnisse zwischen Klienten und Patronen? Auch interessant.
    Das ergäbe auch wiederum das Potenzial wirkliche Machtspielchen und Korruption auszuspielen. Das würde den Charakteren, nicht nur den Senatoren, sondern auch den Bewerbern, richtige Ecken und Kanten geben. Der eine würde vielleicht auf die römischen Tugenden setzen, der Andere wiederum die Senatoren durch wohl klingende Worte, Versprechen oder gar gegen Geld auf seine Seite ziehen wollen.
    Dieser Aspekt kommt meiner Meinung nach sowieso nicht zustande. Wer macht sowas denn schon?
    Das sehen wir wieder an der jetzigen Wahl. Senatoren sitzen in ihren Reihen, stellen Fragen, bohren da mal nach - fertig.


    Das fehlt mir hier. Und daher ist auch Furianus zu dem motiert (oder noch nicht ganz), was er jetzt ist. Ich habe schon von einigen gehört, dass meine ID nicht gerade den besten Ruf hat. Und warum? Weil Furianus korrupt, machthungrig und skrupellos ist. Das ist Absicht.
    Ich wollte und will nicht den üblichen Helden spielen, den es hier schon allzu reichlich gibt. Ein Senator ist natürlich das Sinnbild für Integrität, Ehre, Anstand, Loyalität und letztendlich ein Repräsentant römischer Tugenden. Aber, liebe Mitspieler, so war es nicht.
    Was wir hier tun ist einzig und alleine an der Oberfläche zu kratzen, das nachzuspielen, was für uns ein Senator vordergründig ist oder vielmehr das, was schon stets propagandiert wurde - nämlich das Sinnbild der römischen Tugenden.
    Und daher habe ich auch keine Lust Furianus so zu spielen, wie die meisten Charaktere. Er ist eben, auf gut Deutsch, ein machtrünstiges Schwein und das soll er auch sein. Er soll das verkörpern, was eben dazu gehört, nämlich den effektiveren Weg an Macht zu kommen, die "dunkle" Seite.
    Wenn meine ID dafür nicht gemocht wird, so sei es drum. Ich hoffe nur, dass die Spieler zwischen ID und dem Spieler dahinter unterscheiden können. :P
    Und daher würde ich mir wünschen, dass dieser Aspekt des politischen Lebens stärker in den Vordergrund rückt, dass wir nicht nur Friede, Freude und den Eierkuchen spielen, sondern das, was Rom und seine Poltik damals ausgemacht hat - Korruption, Absprachen, Kalkül, Erpressung usw.
    Diese zweite Seite der Medaille verkommt hier. Daher bin ich auch froh, dass es Spieler wie Avarus gibt, die eben das Andere ausspielen wollen. Ich bin froh, dass Furianus mit Avarus so groß im Argen liegt, dass er diesem am liebsten den Kopf umdrehen würde, denn so etwas zu spielen ist eine besondere Erfahrung, etwas Neues und Spannendes. Es macht Spaß.


    Um nochmals den Dreh zu dieser Diskussion zu finden:
    Die Abstimmung von Senatoren über Senatoren würde diese Seite, da bin ich mir sicher, wirklich fördern. Und ich finde es schade, dass dieser Aspekt kaum zum Vorschein kommt, nur eben durch die unregelmäßgen kleinen Wortgefechte zwischen Avarus und meiner Wenigkeit.
    Daher mein Credo: Mut zum anderen Spiel. Helden haben wir genug. ;)

    Furianus hätte nicht damit gerechnet, dass ausgerechnet dieses Opfer nicht angenommen werden würde - schließlich hatte er den Priestern genug gezahlt.
    Ganz still und leise würde man die Pflicht zelebrieren, ein nicht angenommenes Opfer schaffte nur Aufmerksamkeit, die Furianus in keinem Fall wollte, besonders nicht von Rom.


    So schaute er etwas gelangweilt über die Menschen masse und beobachtete die Vögel auf den Giebeln der Tempel.

    Furianus hielt sich im Hintergrund auf, doch nachdem der Duumvir ihn beim Namen erwähnte, machte er einen Schritt vorwärts und nickte diesem mit einem leichten Nicken zu.
    So breitete er die Arme aus und bedeutete damit, dass er gerne ein paar Worte sagen würde.


    "Bürger Tarracos, Freunde!


    Es ist mir eine besondere Ehre hier zu stehen, hier, im Rücken die glorreichen Tempel unserer Götter und vor mir die Zukunft dieses Reiches - Ihr!
    Eine Ehre, die der Senatorenwürde in nichts nachsteht. Eine Ehre, die ich stets stolz aussprechen werde, wenn man mich fragt wessen Patronus ich bin, eine Ehre, die mir nicht selbstverständlich zuteil wurde - und auch darum, meine Freunde, bin ich sehr stolz darauf.


    Ich habe mich hier in meiner Wahlheimat stets wohl gefühlt, denn hier lässt es sich nicht nur schön leben, sondern auch schön sterben. Welch ein Land, meine Freunde, welch ein Stück Elysium haben wir hier! Ich bin glücklich hier zu sein, stolz und geehrt vor euch zu stehen und diese Würde an mich nehmen zu dürfen.


    So, wie ich Hispania meine Treue und Kraft als Proconsul versichere, so versichere ich dies als Patronus gegenüber Tarraco auch.
    Die Stadt Tarraco soll stets mein Gehör erhalten, sie soll stets auf meine Verteidigung sowie auch meinen Angriff zählen können, so denn sie dies braucht. Pflichtverteidiger und Ankläger will ich für Tarraco sein, bestrebt, diese Stadt blühend zu erhalten, auch wenn ich auch noch so entfernt von diesem Stückchen Himmel sein werde - meiner Treue und meiner Hilfe kann sich die Stadt Tarraco von nun an bis ans Ende meiner Tage rühmen.
    Ich bin ein Hispanier! Ich bin Bürger Tarracos bis ans Ende meiner Tage!"
    :P


    Mit einer leichten Verbeugung beendete er seine kurze Ansprache und nickte dem Duumvir lächelnd zu.

    Zitat

    Original von Gaius Flavius Catus
    ...


    Furianus legte nachdenklich zwei Finger auf den Mund und ließ diese leicht dagegen schlagen.


    "Du hast nicht ganz Unrecht, deine Frau sollte nicht gar zu oft erwähnt werden. Und dennoch, Bruder, wenn du sie nicht erwähnst, wird sie womöglich noch allzu stark ins Gespräch kommen und dann bist du in Bedrängnis."


    Dann ließ er die selbe Hand auf den Tisch gleiten und nickte bekräftigend.


    "Um deine Reputation wieder zu erlangen, musst du also bei der Augusta um Verzeihung bitten. Doch dies still und leise, bloß nicht zu viel Aufsehen erregen.
    Darüber hinaus musst du dann noch deiner Pflicht nachkommen und in eines der ehrwürdigen Collegien eintreten. Ich empfehle dir die Arvales Fratres, denn es ist eine Vereinigung ehrwürdiger Patrizier, mein Vater, gute Freunde und sogar der letzte Kaiser sind Mitglieder gewesen. Der neue Augustus wird dies ebenfalls sein."


    Schon sah er das Gespräch als beendet, als ihm plötzlich etwas einfiel.


    "Warst du nicht einst im Cultus Deorum tätig? Mir kommt eine glänzende Idee, Catus.
    Da du sowieso nach Rom reisen musst, wirst du bei der Augusta vorsprechen und ihr versichern, dass es dir mit der Reue ernst ist, indem du ihr sagst, dass du Flamen Iulianus werden willst - Priester des verstorbenen Kaisers. Du müsstest zwar noch zwei Kurse an der Schola absolvieren, aber das dürfte auch kein Problem sein. Danach kehrst du hierher zurück und ich werde dich auf das Amt hieven - ich bin Proconsul.
    Überlege dir diese Möglichkeit.
    Vorerst darfst du in der Villa Flavia in Tarraco dein Quartier aufschlagen. Dein...Sohn, Flavius Quirinalis, dürfte dort anzutreffen sein. Falls er dich als den erkennt, der du zu sein vorgibst, werde ich dir meine Unterstützung als Bruder nicht versagen. Solltest du es nicht sein, bange um dein Leben, Fremder."