Ich mag Volksentscheide sowieso nicht. Wer würde sich schon selbst in seinem Recht zu wählen freiwillig beschneiden wollen? Daher war so eine Abstimmung schon mehr als vorhersehbar.
(Gut, alle, bis auf Cyprianus.
)
Was ich noch angebracht hätte, ist das Spielpotenzial, das durch eine reale Abstimmung des Senates und auch nur des Senates, mit sich bringen würde.
Da gibt es nämlich interessante Möglichkeiten. Was ist, wenn ein Kandidat von allen, bis auf einen, Senatoren gewählt wird? Wird er diesem einen Senator zürnen? Entstehen dadurch vielleicht politische Feindschaften? Möglich. Und sehr interessant.
Dann gäbe es, wie auch schon erwähnt, das große Potenzial der Absprachen zwischen Senatoren, die ihre Schützlinge vorn sehen wollen oder eben jemanden zunichte machen. Und die Bewerber selbst, würden sie nicht verstärkt um ihre Person vor den Senatoren werben? Fänden nicht dadurch mehr politische Besuche statt, Absprachen, Verhältnisse zwischen Klienten und Patronen? Auch interessant.
Das ergäbe auch wiederum das Potenzial wirkliche Machtspielchen und Korruption auszuspielen. Das würde den Charakteren, nicht nur den Senatoren, sondern auch den Bewerbern, richtige Ecken und Kanten geben. Der eine würde vielleicht auf die römischen Tugenden setzen, der Andere wiederum die Senatoren durch wohl klingende Worte, Versprechen oder gar gegen Geld auf seine Seite ziehen wollen.
Dieser Aspekt kommt meiner Meinung nach sowieso nicht zustande. Wer macht sowas denn schon?
Das sehen wir wieder an der jetzigen Wahl. Senatoren sitzen in ihren Reihen, stellen Fragen, bohren da mal nach - fertig.
Das fehlt mir hier. Und daher ist auch Furianus zu dem motiert (oder noch nicht ganz), was er jetzt ist. Ich habe schon von einigen gehört, dass meine ID nicht gerade den besten Ruf hat. Und warum? Weil Furianus korrupt, machthungrig und skrupellos ist. Das ist Absicht.
Ich wollte und will nicht den üblichen Helden spielen, den es hier schon allzu reichlich gibt. Ein Senator ist natürlich das Sinnbild für Integrität, Ehre, Anstand, Loyalität und letztendlich ein Repräsentant römischer Tugenden. Aber, liebe Mitspieler, so war es nicht.
Was wir hier tun ist einzig und alleine an der Oberfläche zu kratzen, das nachzuspielen, was für uns ein Senator vordergründig ist oder vielmehr das, was schon stets propagandiert wurde - nämlich das Sinnbild der römischen Tugenden.
Und daher habe ich auch keine Lust Furianus so zu spielen, wie die meisten Charaktere. Er ist eben, auf gut Deutsch, ein machtrünstiges Schwein und das soll er auch sein. Er soll das verkörpern, was eben dazu gehört, nämlich den effektiveren Weg an Macht zu kommen, die "dunkle" Seite.
Wenn meine ID dafür nicht gemocht wird, so sei es drum. Ich hoffe nur, dass die Spieler zwischen ID und dem Spieler dahinter unterscheiden können. 
Und daher würde ich mir wünschen, dass dieser Aspekt des politischen Lebens stärker in den Vordergrund rückt, dass wir nicht nur Friede, Freude und den Eierkuchen spielen, sondern das, was Rom und seine Poltik damals ausgemacht hat - Korruption, Absprachen, Kalkül, Erpressung usw.
Diese zweite Seite der Medaille verkommt hier. Daher bin ich auch froh, dass es Spieler wie Avarus gibt, die eben das Andere ausspielen wollen. Ich bin froh, dass Furianus mit Avarus so groß im Argen liegt, dass er diesem am liebsten den Kopf umdrehen würde, denn so etwas zu spielen ist eine besondere Erfahrung, etwas Neues und Spannendes. Es macht Spaß.
Um nochmals den Dreh zu dieser Diskussion zu finden:
Die Abstimmung von Senatoren über Senatoren würde diese Seite, da bin ich mir sicher, wirklich fördern. Und ich finde es schade, dass dieser Aspekt kaum zum Vorschein kommt, nur eben durch die unregelmäßgen kleinen Wortgefechte zwischen Avarus und meiner Wenigkeit.
Daher mein Credo: Mut zum anderen Spiel. Helden haben wir genug. 