Beiträge von Lucius Flavius Furianus

    @Ioshua:
    Wenn du ein guter Unternehmer bist, hast du eine Mindestreserve, die deine wirtschaftliche Aktivität, damit deine Produktionsmöglichkeiten aufrecht erhält. Löhne haben wir hier nicht, dafür hast du Sklaven (überwiegend Sklaven, natürlich kann man auch Leute einstellen, aber es wäre unsinnig Leute einzustellen, wenn der Kauf eines Sklaven rentabler ist). Rohstoffe musst du so oder so kaufen, du kannst nicht blind darauf vertrauen, dass du jede Woche Geld für Rohstoffe hast, wer das macht, geht bald unter.
    edit: Produktionskosten, nun weiß ich was du meinst. Diese würde ich, wie in den Posts zuvor, als zukünftigen Aufwand betrachten und einfach von der Differenz zwischem vorherigem und neuem Gesamtvermögen subtrahieren, so hat der Betriebseigner keinen Nachteil darauf von dem Mindestkonsum von 10%, da dieser in den Berechnungen die anfallenden Produktionskosten berücksichtigt.


    @Auerlius Ursus:
    Durch diese Maßnahmen wollen wir ja die Wirtschaft ein wenig zum Laufen bringen, was letztendlich neue Spielmöglichkeiten eröffnet, wie ich zuvor schon erwähnt habe. Und das ist doch wirklich rentabel, um es so auszudrücken.


    Wenn da in deinem Suum Cuique steht: Mindestkonsum: 80 Sesterzen, dann ist das keine große Überregelung, meinst du nicht?
    Und ein paar Sätze in den Spielregeln dazu, dass der Mindestkonsum der simulierte Verbrauch der Grundbedürfnisse wie Wasser und Nahrung und Wohlstand ist, das ist nun wirklich nicht zu viel verlangt diesen Satz oder 2-3 weitere dazu zu lesen. -.^
    Besonders, wenn es neue Möglichkeiten in der Simulation schafft.

    Das mit dem variierten Mindestkonsum kann ich nicht befürworten, denn dieser richtet sich schon alleine aufgrund der Bemessung von 10% auf das Einkommen der Schicht und dem wirtschaftlichen Stand nach.
    Das heißt, ein Scriba, der 30 Sesterzen verdient, kann es sich auch nur leisten 3 Sesterzen auszugeben, sprich für Brot, mehr kann er sich ja nicht gerade leisten, den Rest spart er an, man kann den Leuten ja die Sparmöglichkeit nicht ganz nehmen, indem man nun von einem Scriba verlangt 50% seines Einkommens in Konsum umzuwandeln. -.^
    Ein Besserverdiener, der sagen wir mal 2000 Sesterzen jede Woche einnimmt, kann natürlich mehr konsumieren, weil er ja nicht nur von drei Broten zufrieden ist, sondern noch Falerner kauft, Fleisch, Parfüm, etc. eben seine 200 Sesterzen ausgeben muss. Je reicher du bist, desto mehr kannst du konsumieren und nicht umgekehrt.
    Daher würde ich diese 10% auf das Einkommen beibehalten wollen, ohne eine Herauf- oder Abstufung des Prozentsatzes auf das jeweilige Einkommen.
    Daher hätten auch die Kleinverdiener keine nachhaltigen und großen Nachteile daraus.


    Dein Problem mit der Privatwirtschaft lässt sich einfach beheben, indem man den 10% Satz nicht vom Einkommen abzieht, sondern von der Differenz des vorherigen Gesamtvermögens zum neuen Gesamtvermögen. So wären Gewinne aus Betrieben oder auch aus Grundstücken mit einbegriffen und nicht nur die staatlichen Einnahmen. Genau so wäre das unerhoffte Erbe mit berücksichtigt, denn wer was erbt, will ja auch ein wenig feiern und so steigt sein Mindestkonsum eben, je größer die Differenz des vorherigen zum jetzigen Gesamtvermögen ist. Natürlich kann der Mindestkonsum auch sinken, wenn man zb. für den Ordo Decurio 1000 Sesterzen bezahlt hat.
    Wenn man die Betriebskosten mit einbezieht, dann schmählern diese ebenfalls die Differenz zwischen vorherigem und neuem Gesamtvermögen, dann ist der Mindestkonsumsatz noch niedriger und die Betriebskosten mit berücksichtigt, daher ergeben sich daraus auch keine Nachteile für Betriebseigner, denn so wird gewährleistet, dass die ID als Verbraucher konsumiert und keine Unterschiede oder Nachteile entstehen, nur weil man staatlich eingestellt ist oder nicht. ;)

    Nun, Cyprianus, ich kann dir nicht sagen, warum andere das Sparen lieben, aber ich spare, weil ich weiß, dass Furianus nicht ewig Proconsul sein wird und sich irgendwann zur Ruhe setzt, dafür brauche ich ein gewisses Polster. Dann habe ich vor, solange ich Geld habe, das Klientelwesen auszuweiten und dafür brauche ich Geld, wenn mein Klient Decurio, Eques oder Senator werden will, nicht nur Geld auf dem Konto, sondern auch Geld in Grundstücken, damit ich meinen Klienten die Voraussetzungen wenigstens erfüllen kann, wie eben ein oder zwei Grundstücke. Natürlich brauche ich Geld zum Bestechen, für Geschenke, etc., so, wie man es damals gehandhabt hat und auch heute noch tut.


    Daher preise ich nochmal meinen Mindestkonsum an, der selbst mich, den Sparer und Horter, dazu bringt wöchentlich 500 Sesterzen in die Wi-Sim zu geben, schließlich konsumiere ich als Proconsul mehr, weil ich auch ein gewisses Maß an Bedürfnissen besitze, als ein Scriba, der vielleicht nur 1-2 Sesterzen für Brot ausgeben kann, nämlich seine 10%.

    Herrje, ich habe nicht die ID als Beispiel genommen, sondern seine Wirtschaftskraft. Ich habe auch nie behauptet Lucianus würde nichts konsumieren, es war nur ein Beispiel, um aufzuzeigen, an was die Wi-Sim "leidet" und warum sich die Leute beschweren es würde zu wenig konsumiert werden. Wenn das nun alle machen, wie die Wirtschaftskraft "Lucianus" (damit ist wiederum ausdrücklich nicht der Spieler gemeint), dann läge die Wi-Sim brach.


    Ich wiederhole, es ist nur ein Beispiel und dass es solche Leute gibt, die nicht konsumieren, siehst du ja na mir. ;)
    Mit meinem Mindestkonsum wären Leute wie ich es bin, der gerne sein Geld hortet, um für schlechte Zeiten vorzusorgen, eben gezwungen ihr Vermögen in die Wi-Sim zu werfen.

    Gut, dann sind es eben 120.000 Sesterzen, die er nach 5 Monaten drin hat, das heißt 24 Grundstücke. Er wird also erst nach ungefähr 5 Monaten anfangen zu konsumieren, wenn das bei allen so aussehen würde, dann sieht es für die Anbieter schlecht aus. Ich denke ein Steuersatz von 10% würde da mehr bringen, denn dann läge der Punkt bei 60.000 Sesterzen, die in 2,5 Monaten erreicht wären und er daher gezwungen ist zu konsumieren.
    Ich hoffe man versteht mich, denn wenn er 5 Monate für seine 120.000 Sesterzen spart, werden dann plötzlich Grundstücke verkauft und er ist diese 120.000 Sesterzen dann schnell wieder los, kann von neuem anfangen zu sparen und konsumiert letztendlich noch in 100 Jahren keine einzige Sesterze. Man sollte die Vermögensanhäufing doch beschränken, denn das schmählert die Konsumquote derzeit deutlich.


    Und zur Wi-Sim und dem von mir vorgeschlagenen Mindeskonsum, nun, ich sehe die Wi-Sim auch schon lange nicht mehr als nettes Spielelement, sondern als obligatorisches. Gut, für die Leute, die hier aufgrund des RPG´s mitmachen, nicht notwendig, aber für die Leute, die aufgrund des simulierten Spieles im alten Rom sind, ist es geradezu verpflichtend. Wenn man das antike Rom "erfahren" will, kann man sich vor einer staatlichen Karriere nicht drücken, außer man spielt einen Patrizier, der ein imaginäres Vermögen von 1 Million Sesterzen hat. Für die Spieler, die hier aber den CH bestreiten wollen oder auch in einem sonstigen Amt sind, ist die Wi-Sim obligatorisch.
    Und nun zu Corvus´Einwand meine Idee scheitert an der freiwilligen Teilnahme an der Wi-Sim. Natürlich, die Wi-Sim ist freiwillig, doch die, die sich dafür entscheiden, können doch einen Mindestkonsum von 10% gerne auf sich nehmen, dafür haben sie ja dieses nette Spielelement Wi-Sim erhalten. Ich sehe da kein Problem im hinblick auf freiwllige oder gezwungene Teilnahme an der Wi-Sim. Wer die Wi-Sim will, der nimmt sie mit all ihren Schwächen und Stärken, ist ja mit den heutigen Steuern nicht anders, denn wer was in der Wi-Sim macht, der zahlt zwangsweise auch Steuern. So wäre der Mindestkonsum letztendlich auch eine Art Steuer, nur mit dem Hintergrund, dass diese Steuer nicht dem Staat zufließt, der sie gleich in der nächsten Runde wieder auf die Konten wirft, sondern den Betriebseignern. Natürlich könnte man die Steuer auch so umfunktionieren, dass sie als Mindestkonsum dient.
    Ich stelle es mir mit dem 10% an Mindestkonsum konkret so vor. Jeder sieht in seinem Suum Cuique jede Woche den Betrag von seinem wöchentlichen Einkommen, nämlich 10% davon, den er gezwungen ist für Konsum auszugeben. Viel programmierarbeit ist es ja nicht, einfach 10% von dem Einkommen. Nun, geht es weiter, diese 10% des Einkommens konsumiert der "Konsument" nun in der Wi-Sim und diese "Forderung" seitens des Programmes erlischt, das heißt er hat den Mindestkonsum erbracht. Das dürfte auch keine große Arbeit sein dies im Programm zu erstellen. Wenn der Konsument diese 10% nicht konsumiert, zieht der Staat ihm diese 10% in der neuen wöchentlichen Periode einfach ab. Das kann man ja genau so wie mit den heutigen Steuern machen, viel Arbeit ist auch das nicht.
    So steht der Konsument also vor der Wahl wöchentlich 10% in der Wi-Sim zu konsumieren, oder diese 10% als Steuer an den Staat zu entrichten. Natürlich wird er schlau genug sein die 10% selbst zu konsumieren, denn dadurch hat er ja den Vorteil seinem Balken etwas auf die Sprünge zu helfen oder eben sein Warenlager für das nächste Fest aufzufüllen, kaum einer würde diese 10% ungenutzt dem Staat zukommen lassen, eben nur die, die in ihr Konto gar nicht einblicken und trotz Kontos keine Aktivität in der Wi-Sim aufweisen.
    Natürlich könnte man da auch weiter gehen und überlegen, ob diese 10% des Mindestkonsums, die an den Staat zwangsweise entrichtet werden, da man nichts konsumiert hat, weiter verwendet werden könnten. Weiter verwendet in dem Sinne, dass der Staat diese 10% auf ein eigenes Konto, welches zb. "Volk" heißt, umbucht und dieses Konto dann wöchentlich ebenfalls das ganze Geld, welches dort lagert, in der Wi-Sim konsumiert. So würden wir auch das fiktive Volk ein wenig mit einbringen und die von den Konsumenten nicht konsumierten 10% würden letztendlich doch wieder in die Wi-Sim fließen.
    Wie Corvus schon sagte, müssten dann Betriebseigner nicht mehr befürchten ihre Waren nicht absetzen zu können, wenn das alles klappt, könnten sie sogar dahin übergehen, dass sie die Preise sogar anheben, weil sie mehr verdienen wollen. Und letztendlich könnten dann ID´s einzig und allein aufgrund ihrer Betriebe in der Wi-Sim ein stolzes Vermögen anhäufen und Sim-On als Decurio oder reicher Eques rumstolzieren, ein staatliches Amt wäre für Reichtum nicht verpflichtend, denn man könnte es ja auch durch die Wi-Sim letztendlich auch in den CH schaffen, wenn man das nötige Kleingeld hat als Unternehmer. ;)


    edit: Wenn das alles so klappt, könnte man ja in naher Zukunft vielleicht die Sig. "Unternehmer" bei dem ein oder anderen hier finden und eine staatliche Karreire wäre nicht obligatorisch. ;)

    Hach, es ist schön, dass in einer hist. MN auch über Wirtschaft gefachsimpelt wird. :]


    Dann will ich auch mal ein paar Statements abgeben.


    Eine funktionierende Wi-Sim ist hier auch gar nicht möglich, wir haben nicht mal einen Wirtschaftskreislauf, weil die Kette eben dort unterbrochen wird, was schon einige angesprochen haben: es gibt keine Verpflichtung das Einkommen in Konsum umzuwandeln, die Sparquote liegt in einer normalen Wirtschaft so um die 10-20%, hier jedoch, ich müsste schätzen, wohl bei über 70% des Einkommens, dementsprechend sieht die Konsumfunktion bei ungefähr 20-30% nicht gerade gesund aus, kein Wunder, dass die Nachfrage ziemlich unten ist und die Hersteller ihre Waren nicht ganz loswerden.


    Es wird einfach zu viel gespart, was meiner Meinung auch an dem zu niedrigen Steuersatz liegt. Gut, ich bin Patrizier, ich kann das fordern, ohne mir in das eigene Fleisch zu schneiden. :P
    Ein einfaches Rechenbeispiel mit unserem Spitzenverdiener, dem LAPP und Legionshäuptling Vinicius Lucianus. Dieser verdient in der Woche 6000 Sesterzen, davon bekommt er natürlich 2% Steuern abgezogen. Nun frage ich mich, welch ein Vermögen Lucianus benötigt, um mit seinem Einkommen nur die Steuerschuld bezahlen zu können, das heißt, wann ist der Punkt erreicht, an dem er sein ganzes Gehalt für den Steuersatz aufwenden muss, die Bilanz von Einkommen und Ausgaben 0 ist. Nun, bei 2% müsste Lucianus 300.000 Sesterzen auf seinem Konto gehortet haben, damit seine Steuerlast so groß ist, dass er durch seinen Lohn weder Gewinn noch durch die Steuern Verlust macht.
    Man muss sich die Summe vor Augen führen....300.000 Sesterzen, das sind für ihn 12,5 Monate des Sparens, dann hat er die Summe erreicht. 300.000 Sesterzen, das sind 60 Grundstücke! Und bevor er an diese Summe rankommt, wird er selbstverständlich sparen, die Steuern sind ja läppische 2%, da wird er doch nicht konsumieren wollen ;)
    Ein Beispiel für diese ziemlich niedrigen Steuernsätze, die natürlich zum erhöhten Sparen veranlassen, daher tut das Sparen auch nicht weh. :P


    Der Staat pumpt ja Woche für Woche viele Sesterzen in die Wirtschaft, was eigentlich zu einem Preisanstieg der Produkte führen sollte, weil eben genug Geld da ist, ja sogar mehr als genug, um die ganzen Produkte aufzukaufen. Warum fallen bei uns die Preise oder bleiben konstant? Weil eben das Sparen im Vordergrund steht und das Geld, was von dem Staat Woche für Woche hinein gepumpt wird, landet auf den Konten, um dann irgendwann in Grundstücken investiert zu werden, die dieses Geld durch ihre Gewinnmarge Woche für Woche wiederum in die Wirtschaft, genauer gesagt auf die Konten, pumpen. Eigentlich eine total inflationäre Wirtschaftspolitik, aber sie funktioniert eben nur dadurch, dass der Konsum nicht verpflichtend ist.
    Daher würde ich gerne die Idee eines Mindestkonsumes hinein bringen, den jeder gezwungen ist aufzubringen. Sagen wir mal, weil wir nicht alle arm machen wollen, nur 10% des Einkommens. So wird eben der Konsum für die, die in der WiSim tätig sind, verbindlich und die Anbieter wüssten ganz genau, dass ihre Waren abgenommen werden, eben weil jeder diese 10% Mindestkonsum aufbringen muss, für Essen und Trinken, Möbel, etc.


    Die Vorschläge von Octavius Avitus kann ich, ehrlich gesagt, nun auch nicht nachvollziehen, geschweige denn verstehen, warum sie der Wirtschaft und dem Konsum dienlich sein könnten. Wenn man die Anbieter begrenzt, das habe ich wohl richtig verstanden, begrenzt die die Angebotspalette, was aber nicht automatisch heißt, dass nun alle Produkte gekauft werden, weil es wenige von ihnen gibt. Falsch, es ist keiner verpflichtete etwas zu kaufen, wir haben ja keinen Mindestkonsum, ich würde es mir aber wünschen. ;)

    "Lass mich deine Frage, auch wenn dies in einigen Kreisen als unhöflich gilt, mit einer Gegenfrage beantworten."


    Er nahm einen kurzen Schluck und spielte mit dem Becher in seiner rechten Hand, indem er diesen mit den Fingern hin und her drehte.


    "Was bringt dir dein Geld, welches aufgrund eurer Steuerverbindlichkeit jeden Monat aufs Neue vermindert wird? Wäre es nicht klug es in Land zu investieren, besonders dann, wenn die imperiale Kanzlei keine weiteren Grundstücke ausgibt? Du weißt sicherlich auch, dass sich der Preis durch Angebot und Nachfrage bestimmt und derzeit gibt es kaum Angebot, aber eine hohe Nachfrage, das dürfte schon alleine dir als Grundlage genügen, warum diese Grundstückofferte so wertvoll für dich ist."


    Er nahm einen weiteren Schluck.


    "Dein Patron ist Senator, aber mit welcher Macht? Hat er sein Verpsrechen dir gegenüber jemals erfüllt? Ich spreche nicht davon stets gütig zu sein, ich spreche davon dich zu fördern. Ich habe noch keinen Brief erhalten, indem er dich rühmt und mir nahe legt dich zu einem höheren Amte zu berufen, keine Empfehlung, kein einziges Wort. Ich bin da anders, Annaeus.
    Warst du nicht schonmal Sacerdos? Dann dürfte dich doch das provinziale Collegium Hispanias sicherlich reizen, nicht wahr?"


    Eine deutlichere Anspielung konnte er nicht geben und nahm einen weiteren, den dritten Schluck während seiner Sprechzeit. Eine Dattel fand sogleich darauf den Weg in seinen Gaumen, danach wieder ein Schluck, denn das Dattelfleich klebte ja so unangenehm an den Lippen.

    "Deine Loyalität in jeglicher Hinsicht."


    Sagte er knapp und nahm einen kräftigen Schluck des vermischten Weines.


    "Du solltest dich auch nicht unrühmlich verhalten, so, wie es von einem Klienten eines Senators und Proconsuls erwartet werden kann. Das ist alles, nicht mehr und nicht weniger."


    Eigentlich waren diese Zeiten des Gebens und Nehmens von Klient und Patron schon vor dem Ende der Republik zugrunde gegangen, aber Furianus machte hier deutlich, dass seine Offerte auch über ein Grundstück und seine bestimmte Förderung hinaus ging, nämlich, dass er die zu jener Zeit obligatorischen Pflichten eines Klienten nicht verlangte. Pflichten wie die tägliche Salutatio oder einen Platz in seinem Gefolge, wo auch immer er hinschritt, dies war nicht Teil seiner Vereinbarung, doch er gab viel und es kam ihm beleidigend vor, dass ein Mann wie der Duumvir dieses Angebot zu geringschätzig bewertete, es gar erweitern wollte, als wäre ihm der Name eines Flavius Furianus nicht genug. Zorn stieg in ihm auf und er überlegte sich Alternativen.


    Der Mann schien ihn besonders beeindrucken zu wollen oder er hatte andere Absichten. Es war Furianus jedoch relativ egal und er nickte.


    "Dann sollst du das Hafenviertel haben, wenn du es dir wünschst."


    Er reichte ihm die Hand.


    "Falls es keine weiteren Fragen gibt, kannst du dich nun an die Arbeit machen."

    Zitat

    Original von Manius Atius Severus
    Manius hörte sich die Ansprache sorgfältig an. Nicht das es ihm nicht klar gewesen währe was von ihm erwartet werden würde, sondern um seine Entscheidung die er getroffen hatte auf sich wirken zu lassen.
    Manius stand ebenfalls auf und reichte ihm die Hand für einen festen, kräftigen Händedruck.
    Die Freude ist auf meiner Seite Patron.
    Das Angebot das ihm Furianus gemacht hatte ihn zu Helfen, einen guten Ratschlag zu geben wenn er einen braucht, und auch wenn er in finanziellen Fragen Hilfe benötigt ein offenes Ohr zu haben werde er in Anspruch nehmen. Aber er fand es nicht angemessen bereits jetzt ein Anliegen vorzubringen.


    Ein wohlwollendes Nicken und Furianus hatte sich bereits wieder gesetzt.


    "So du denn keine weiteren Fragen hast, kannst du wieder an die Arbeit gehen."


    Gut, das Derzeitige war zwar auch Arbeit, aber die Arbeit mit der Zunge rechnete er nicht an.

    Eine Idyle des Klientelverhältnisses malte der Duumvir da mit seiner Zunge, worauf Furianus nur leicht lächeln konnte und einen Schluck nahm, während der Mann fortfuhr die Pflicht eines Klienten gleich den Pflichten an den Göttern zu nennen.


    "Reiche ich dir nicht als Patron, für diese Schwere?"


    Witzelte Furianus und lehnte sich ein wenig zurück.


    "Ich kann und werde dich fördern, dies ist doch Angebot genug, ich könnte auch anders. Aber, da dies für dich ein ebenfalls großer Schritt ist, dich von deinem bisherigen Patron zu trennen, gebe ich dir mein Grundstück in Oberitalien für 4000 Sesterzen. Ich brauche nicht zu sagen, dass es mehr als das Doppelte wert ist, aber dies ist ein Geschenk, du sollst es billiger haben. Das sollte reichen, für deine Schwere."

    Das hatte Furianus angenommen und nickte.


    "Naja, ein hochstehender Offizier als Patron sollte dir hier in Hispania und allgemein in der Verwaltung keine allzu große Unterstützung bieten können, kann ich mir denken."


    Er nahm noch einen Schluck, bevor er fortfuhr.


    "We wäre es also mit einem neuen Patron, einem, der deine Loyalität auch belohnen kann?"


    Furianus, der selbstverständlich auf den linken Arm gestützt auf der Kline lag, beugte sich leicht nach vorne, um eine weitere Traube aus der Schüssel zu fischen.


    "Einem Patron, der dich direkt hier in Hispania und in der Verwaltung fördern kann? Einem Mann, dem deine Loyalität viel wert ist, finanziell, sowie auch an Zeit und Einfluss? Einem Mann wie mir, Annaeus?"

    Ein leichtes Lächeln zeichnete sich auf Furianus´Zügen ab und er nickte.


    "Das freut mich natürlich, dass du sogleich zusagst, Atius. Dies wird sicherlich eine profitable Verbindung, für beide Seiten.
    Ich brauche wohl nicht zu erwähnen, dass du dich untadelig benehmen solltest, meine Namen stets achten und mir bei Wahlen mit deiner Stimme zur Seite zu stehen, wie auch meine Ratschläge anzunehmen. Im Gegenzug werde ich dich nach meinen Möglichkeiten als Patrizier, Senator und Proconsul unterstützen. Zudem bin ich nicht arm, falls du also finanzielle Mittel brauchst, kannst du dich jederzeit an mich wenden. Solltest du einmal vor Gericht erscheinen müssen, was ich für uns beide nicht hoffe, werde ich mich auch um deine Vertretung bemühen."


    Die kleine Ansprache war zwar nicht nötig, sollte dem neuen Klienten jedoch auch einen Anreiz geben, was von ihm erwartet wurde und er selbst erwarten konnte. Doch nun stand Furianus auf und bot seinem neuen Klienten die Hand an, um das neue Klientelverhältnis zu bestätigen.

    "Das, was ich sehe, ist, dass es nirgendwo im Gesetz steht, wer den Procurator Aquarum ernennt und ich sehe, dass ich dir schon zugesagt habe mich um die Klärung zu kümmern und du deinen Wortlaut nicht gerade weise wählst.
    Nochmals, ich werde dieses Anliegen an den Senat richten. Dennoch muss dir eine gute Aufmerksamkeit zugesprochen werden. Auch deine Tätigkeit als Duumvir wurde bei mir hoch gelobt.
    Sage, Annaeus, hast du einen Patron?"


    Er nahm einen dieser Küchlein und bis ab, streckte jedoch seinen Zeigefinger in die Höhe.


    "Und probiere unbedingt die Wurst, einfach vorzüglich."

    "Genau so, wie du das Wasser zum Anspruch unseres Imperators machst, kannst du auch die Städte und das ganze Land als seinen Anspruch geltend machen. Unter dieser Prämisse dürfte ich niemanden ernennen."


    Furianus schüttelte den Kopf und ließ sich den Becher mit Wasser vermischtem Wein auffüllen.


    "Laut den gesetzlichen Grundlagen wird der Anspruch des Kaisers nirgendwo erwähnt, der Procurator Aquarum wird zu der Regioverwaltung gezählt, die ich ernennen darf und muss, weil dies niemand übernimmt. Genau so ernennt in Rom der Praefectus Urbi sogar den Procurator Annonae, einen Mann, der einzig und alleine nur dem Kaiser untersteht, weil der Kaiser der Schirmherr der Cura Annona ist und diese durch sein Geld finanziert wird. Komisch, nicht wahr, Annaeus? Aber ich werde den Senat darauf ansetzen, um diese Verwirrung zu klären."


    Damit war die Sache zumindest für ihn geklärt, er würde später einen Brief an den Senat aufsetzen müssen.


    "Hast du schon die heimische Wurst probiert? Welch eine Frage, als Duumvir Tarracos wirst du sicherlich das ein oder andere Mal hier gespeist haben oder täusche ich mich?"

    "Nur ein Vorschlag von mir, Atius. Bekannte Dichter und Philosophen einzuladen halte ich ebenfalls für vernünftig. Die Reisekosten werden ihnen selbstverständlich mit einer kleinen Provision erstattet, falls sie kommen, darüber macht euch keine Gedanken."


    Geld war des Philosophen liebste Philosophie, wie sich Furianus bei dem ein oder anderen Athener denken konnte. Von Brot alleine wurden sie auch nicht satt.


    "Zu all den Aufgaben, Atius, kommt nun ein Angebot hinzu, welches ich dir gerne unterbreiten würde. Es ist lukrativ, in beiderlei Hinsicht, doch vor allem mehr für dich als für mich.
    Wie du weißt, habe ich nicht nur in Hispania, sondern auch in Rom gewissen Einfluss, ich habe Geld, ich habe einen guten Namen und ich bin Senator. Das alles hast du nicht, noch nicht, doch du hast eines, das ist Potenzial. Ich nehme selten Klienten auf und wenn, dann nur, wenn ich mir sicher bin die richtige Wahl getroffen zu haben und weder meine Zeit noch mein Geld sinnlos investiert zu haben. Deine Person ist ein Fall, der sich für mich rentieren sollte, nämlich ein in Zukunft durchaus einflussreicher und treuer Klient, das sehe ich in dir.
    Mein Angebot ist also mein Patronat, ich verlange keine sofortige Entscheidung, bindest du dich doch stark an mich und überlässt zu großen Teilen deine Zukunft meinen Händen, doch dies Angebot stelle ich nur einmal und du solltest die Vorzüge den Nachteilen gegenüber stellen, erstere überwiegen eindeutig."

    "Nun, Annaeus Domitianus, ich sehe das so."


    Und er trank noch einen Schluck, bevor er weiter sprach.


    "Dies Amt, wie auch das des Procurator Viarum, wird im Codex Universalis nicht behandelt, geschweige denn festgesetzt, wer nun wen in dieses Amt ernennen darf. Beide Ämter sind Regionalämter und genau eben jener Paragraph 8 besagt, dass ich die Macht habe alle Beamten der Regio- und Stadtverwaltung zu ernennen. Solange ich nicht gegen das Gesetz verstoße, bin ich im Recht. Schließlich dürfte ich, wenn ich diese explizit behandelten Ämter nicht besetzen darf, auch nicht die Ämter des Scriba Regionalis oder Magister Officiorum besetzen und das wäre absurd, da diese direkt mir unterstehen und einfach besetzt werden müssen. Ich kann ja schließlich nicht für jeden Scriba Regionalis, Provincialis oder Aquarius und Agrimensor die Zustimmung des Kaisers oder des Senates einholen, etwas Selbstinitiative und -verwantwortung sollte ein Statthalter schon haben.
    Und was die Kompetenz des Didiers angeht, sie wird unter Beweis gestellt werden und seine Handlungen strengstens kontrolliert."

    Sim-Off:

    Mir geht es in erster Linie darum die gesetzlichen Fesseln abzuschaffen, um eine neue und vitale Curia Provincialis zu ernennen.
    Inwieweit diese Curia sich politisch betätigt, darunter fasse ich auch Ansuchen beim Proconsul auf, um mehr Rechte zu erhalten, bleibt ihr überlassen. Wenn die Curia Provincialis mit ihrer Berater- und Ratifizierungsrolle zufrieden ist, bin ich es auch, wenn die Curia mehr will, lasse ich auch mit mir reden (Sim-On), denn ich sehe eine lebendige Curia Provincialis lieber, denn eine aus halbaktiven Mitgliedern des Ordo Decurionum, die sich irgendwann um ein Duumvirat bemüht haben und den gewissen Betrag entrichten konnten und seitdem nicht viel machen.
    Daher meine offensichtliche Machtergreifung, da die Curia Provincialis derzeit meiner Meinung nach nicht gerade das ist, was ich mir als aktives Gremium vorstelle.