1500, 1600, 1700 Sesterzen?! Hraban staunte nicht schlecht, wie betucht hier einige Bieter anscheinend waren. 1700 Sesterzen! Umgerechnet würde er in sener Heimat über den Daumen gepeilt bestimmt eine gute Hand voll irgendeines Viehs bekommen, das wiederum einige Familien über den nahenden Winter helfen könnte.
Er sah weiterhin zwischen den Menschen umher und überlegte, wie wohl deren Häuser aussehen mussten. Jene mit Togen aus feinerem Stoff hatten gewiss einen ausladenden Hortus und jede Menge Personal, das zwischen den vielen prunkvoll eingerichteten Zimmern ganze Langläufe absolvieren musste. Sie besetzten vielleicht ein hohes Amt und brauchten immerzu jemanden, der ihnen wieder in Erinnerung brachte, was als nächstes zu tun angebracht wäre.
Andere, die für die Herstellung und Qualität ihrer Kleidung weniger auszugeben pflegten, hatten immer noch große Häuser, aber vielleicht nur halb so viel Personal und weniger Pflichten. Jene hielten sich mit wachsendem Preis immer mehr zurück und blieben zu ihrem Amusement oder verließen den Schauplatz kopfschüttelnd.
Ein Seitenblick zum Händler verriet ihm, dass dieser mit der momentan gebotenen Summe schon recht zufrieden zu sein schien. Es gehörte sicherlich zu seiner Taktik, den Bietenden vorerst das Wort zu überlassen, immerhin war er nur ein Sklave und kein wertvolles Pferd, das vor seinem Verkauf wirklich auf Haut und Nieren überprüft werden konnte.
Hraban wechselte das Standbein und blickte geduldig wieder in die Menge. Wie er den Händler, nachdem er ihn aufgekauft hatte, so einschätzte, würde er trotzdem noch eine Weile auf ein höheres Gebot warten, ehe er das Spektakel im Miniformat zu beenden bereit war. Geldgieriger Kauz.