Beiträge von Decimus Claudius Donatus


    "Nun der Sohn des Prokonsul ist Duumvir in Tarraco. Das hat er selbst gesagt. Er wird dein Tun beurteilen können. Er stand auf dem Forum neben sein Vater und du redest von Gerüchten? Den Bürgern in Italia kannst du viel erzählen, aber die Bürger in Hispania werden es besser wissen."


    Da konnte man doch nur mit dem Kopf schütteln.


    "Zähle also auf was du neben der Chronik in Hispania für Arbeit geleistet hast und rede dich hier nicht mit Geheimnisverrat heraus. Deine Leistung ist umstritten. Überhaupt - wer sich nicht bewährt, der sollte auch nicht die Dreistigkeit haben und sofort nach dem nächsten Amt greifen."

    Es machte Donatus Spaß, diesem Trubel um die neuen und alten Kandidaten zu verfolgen. Prompt kam ihm auch eine Idee für FrageN.


    "Als aufmerksamer Zuhörer habe ich mitbekommen, dass sich der Sohn des Prokonsul, dem du ja als Quaestor Provincialis unterstellst warst, negativ zu deiner Arbeitsleistung geäußert hat.


    Meine erste Frage: Wie erklärst du dir diesen Sachverhalt?
    Meine zweite Frage: Mit welcher Begründung kandidierst du zum Aedil, wenn du dich bereits als Quaestor nicht hervorgetan hast?"

    "Candidatus, ich zweifle nicht an deiner Schaffenskraft. Du kannst darin überzeugen, als Aedil anzupacken. An deiner Kompetenz habe ich auch keinen Zweifel. Zusätzlich gefallen mir deine Visionen von einem veränderten Rom. Du willst die religiöse Einstellung der Bürger verbessern und die Frauen an ihren ursprünglichen Platz erinnern. Wie weit möchtest du gehen? Siehst du auch Gefahren in dieser Entwicklung? Wie würdest du ihnen begegnen?"

    Donatus hört Geräusche im Atrium und sieht nach.


    "Salve. Hier gab es einige Schwierigkeiten. Vitulus ist seit Wochen in Germanien, aber gehört hat man noch nichts. Was hältst du überhaupt davon?"

    Donatus fand den Vorschlag gut. So konnte und musste sich der Pater beweisen.


    "Wir treffen uns also in ein paar Wochen hier wieder und erfahren die Ergebnisse." Donatus nickte auch.

    "Ich finde es schon kurios, die Schuld nun bei mir zu suchen. Ich bin kein Pater. Mir untersteht keine Gens und auch kein Kind. Von Einsicht in deine Fehler bist du weit entfernt. Außerdem, indem du die drängenden Probleme besprechen willst anstatt endlich mal zu handeln, zeigst du um ein weiteres Mal wie unselbstständig du bist."

    Derart plump und entwürdigend angesprochen richtete sich Donatus zu ganzer Größe auf.


    "Hier hat keiner Sonderrechte! Ich übe Kritik so lange es mir gefällt und vor allem dann, wenn sie angebracht ist. Ich sehe Vitulus von Angesicht zu Angesicht und nicht im Rücken und ich prangere keine kleinen sondern grobe Fehler an. Du kannst einen anderen Vorschlag machen wenn du einen hast."


    Seine Augen waren jetzt auf Vitulus gerichtet.

    Gleichgültig oder begriffsstutzig? Donatus war der Grund egal.


    "Ziehen wir die Bilanz deiner Führungszeit. Du hast es toleriert, dass ein Claudier bei den Auxiliareinheiten dient, du hast der Adoption eines Plebejers in die Gens zustimmt, du duldest die plebejische Liebschaft dieses Adoptierten, dich hat es nicht interessiert, dass ein Claudier Klient der Flavia geworden ist, du gehst allen mit schlechtem Beispiel voran indem du selbst Klient geworden bist und du lässt deine Karriere schleifen. Sag selbst ob du noch weiter tragbar bist!"


    Etwas fiel Donatus noch ein. Die Krönung.


    "Wie weit die Gens heruntergekommen ist sieht man daran, dass mir, einem Claudier, die Verwaltung eines plebejischen Betriebes angeboten wurde! Ein Claudier als Verwalter! Ich fordere schleunigst einen Umschwung und der geht nach meiner Meinung nur über den Wechsel an der Spitze der Gens. Hiermit schlage ich den vor."

    Auch wenn Donatus zurückgezogen lebte bekam er alles mit. Die Gens war heruntergekommen und das lag an ihrer Führung.


    "Ein Pater muss anwesend sein und Führungsqualitäten haben. Der jetzige Pater ist so oft anwesend wie ich und das ist noch das kleinere der beiden Übel."

    Donatus war noch immer nicht genesen. Deswegen hielt er sich tagelang in seinem Cubiculum auf, ohne es zu verlassen. Von dieser Gesprächsrunde hatte er gehört und er setzte sich dazu, denn es interessierte ihn.


    "Salvete Familie! Ob von Angesicht bekannt oder nicht. Ich heiße euch willkommen."

    Donatus lässt sich alte Geschichten vorlesen, während ein Sklave seinen Rücken massiert. Als es ihm zu langweilig wird, winkt er eine Sklavin mit Instrument herbei. Er möchte nun musikalische Unterhaltung haben.

    Endlich ist die Massage an der Reihe. Donatus legt sich bequem hin und lässt sich den Rücken kneten. Zuerst die Schultern und dann das Kreuz. Entspannung kommt über ihn und er merkt, wie mehr und mehr die Reste seiner Krankheit verschwinden. Vielleicht werden sie auch nur zurückgedrängt oder er kann sie einfach nur für die Zeit der Massage vergessen.

    Donatus traut sich, nach dem Heißbad in ein kälteres zu steigen. Er weiß, dass es umgekehrt richtig ist, macht es aber trotzdem. Bevor er sich unterkühlt wechselt er wieder in das heiße Wasser und verbleibt lange Zeit darin. Er freut sich schon auf die anschließende Massage.

    Das war ja was. Donatus staunte nicht schlecht. Die Jugend heutzutage.
    Bös war er nicht, als diese Unbekannte das Atrium wieder verließ.
    Er nahm sich noch ein paar Trauben und fühlte sich inzwischen gestärkt.