Beiträge von Decimus Claudius Donatus

    "Vitulus ist mein Neffe. Damit ist erwiesen, dass du ebenfalls mein Neffe bist."


    Donatus fragte sich, ob seine Krankheit ihn so schwer gezeichnet hatte. Er wurde nicht einmal erkannt.


    "Sag, was ist während meines Krankenlagers alles geschehen."

    Erstmalig verspürte Donatus wieder Hunger.
    Er nahm zunächst etwas von dem Obst, aber es sättigte ihn nicht.
    Also gab er dem Sklaven Fleisch und Brot in Auftrag.
    Bald erschien ein Mann, der offensichtlich kein Sklave war.


    "Sieht nicht danach aus, als würde es mir gut gehen, aber immerhin geht es besser. Ich bin Donatus und wer bist du?"

    Wochen hatte Donatus in abgedunkelten Räumen zugebracht.
    Er hatte sich bereits abgeschrieben.
    Heute fühlte er sich erstmalig kräftig genug, das Bett zu verlassen.
    Auf einen Sklaven gestützt wankte er in das Atrium.

    Beeindruckt von der großen Verwandtschaft, die sich in der Villa verabredet hatte, legte sich Donatus hin und lauschte vorerst den Gesprächen, ohne sich selbst zu beteiligen. Ihm fehlte der Überblick. Den musste er sich zunächst verschaffen.

    "Du hast mir bereits geholfen, denn die Tür ist nun auf."


    Donatus durchschritt die Eingangshalle. Es sah noch alles wie früher aus. Doch wo waren die Bewohner?


    "Offenbar bist du neu. Sicher kannst du mir aber sagen, wo meine Verwandten sind."

    Nach der langwierigen Regelung an Roms Stadtgrenze kam Donatus reichlich erschöpft bei der Villa seiner Verwandten an. Unverzüglich klopfte er und er trug sich in der Hoffung, hier weniger lange warten zu müssen.

    Im Traum erschien Aurelius ein Gott. Kurz darauf rüttelte Magnus ihn aus dem Schlaf.


    "Oh, es hat sich etwas getan? Mein Name? Lass mich überlegen. Der war dann wohl Decimus Claudius Donatus. Als Stadt hatte ich aber bereits Rom angegeben.
    Über meine Zukunft habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. Die Ankunft gestaltete sich als schwierig genug.“

    Aurelius war froh, dass er saß, als die Nachricht der Stadtwache kam. Seine Mutter musste ihn wohl mit dem falschen Namen bedacht haben.


    Als der erste Schreck vorüber war, winkte er Magnus heran.


    "Wenn ich mich recht erinnere, dann hat meine Mutter auch die Gens Claudia einmal erwähnt. Ich bleibe gleich sitzen, denn auch dort dauert es lange, wie ich gesehen habe."


    Wenn auch das nicht stimmen würde, nahm sich Aurelius vor, würde er besser gehen.

    Erstaunt bemerkte Aurelius, wie andere Bürger an das Stadttor kamen und von der Wache durchgelassen wurden. Es wird schon alles seine Richtigkeit haben, dachte er bei sich. Er nahm sich einen der bereitstehenden Stühle und setze sich.

    "Interessant, was du berichtest, Magnus. Eine Menge Möglichkeiten. Du selbst gehörst wohl zu den Cohortes Urbanae. Eine interessante Aufgabe. Man trifft dabei viele Römer und Auswärtige.“


    Aurelius stellt sich auf die Zehenspitzen und sieht über Magnus hinweg.


    "Sag, Tiberius, wie lange wartet man hier im Durchschnitt, bis die Entscheidung fällt?“

    "Freut mich sehr, Marcus Tiberius Magnus! Was mich irritiert sind deine Worte. Es klingt so, als könne ich nicht ohne weiteres zu meiner Familie geführt werden.“


    Das ist ja wie im Lotto. Ich muss also warten, ob auf meinem Los Niete oder Gewinn stehen wird.


    "Aber um deine Frage zu beantworten, natürlich wohne ich in Rom. Wo denn sonst? Schließlich bin ich extra bis hierher gewandert. Hoffentlich holt mich nun bald jemand ab, damit ich nicht ewig an diesem Stadttor warten muss. Was nicht heißen soll, dass ich deine Gesellschaft verachte, lieber Marcus Tiberius Magnus. Lass uns bis dahin ein wenig über die beruflichen Möglichkeiten im Reich plaudern.“

    Staub haftet an Aurelius Kleidung. Auf gepflasterten Straßen erreicht er am Abend die Stadtmauern Roms und hält vor der Wache.


    "Salve, kannst du mich wohl zu meiner Familie führen? Sie ist patrizisch. Ihr Name ist Aurelia.“