Beiträge von Titus Helvetius Gabor

    "Gut, ich bin einverstanden! Zu dem Treffen werde ich dich selbstverständlich gern begleiten. Ach so, erinnern natürlich auch..."
    Hoffentlich dachte er selber daran. 30 Sesterzen waren ja nicht besonders viel, aber da musste er sich sagen, dass Lehrjahre nun einmal keine Herrenjahre waren...

    "Sicher nicht! Wann soll ich denn mit der Arbeit anfangen? Wie viel wird eigentlich mein Gehalt betragen, so ich welches erhalten soll? Gibt es in allernächster Zeit Termine, an die ich dich erinnern sollte?"
    Gabor hatte viele Fragen und stellte sie.

    "Gut! Ich würde gerne etwas essen, aber nicht zu viel. Ich werde meinem Vater ausrichten, er solle hierherkommen. Das Klima ist wohl wirklich besser."
    Dankbar nahm Gabor den Wein entgegen, mischte ihn jedoch nicht. Wenn es guten Wein gab, musste man ihn genießen.
    "Was werden denn die Aufgaben im Einzelnen sein?"

    "Danke! Mir geht es auch gut. Meinen Vater habe ich nicht lange sprechen können, er ist sehr beschäftigt, doch ich glaube, dass ihm das Alter zusetzt.
    Ich habe dir einen Brief von ihm mitgebracht."
    Gabor holte den Brief hervor und legte ihn auf den Tisch.
    Erfreut sah er den Wein, wartete aber noch. Er freute sich auch auf sein Zimmer und sein Bett, doch zuvor wollte er noch einiges klären.


    "Was werde ich für dich tun? Wo kann ich dir helfen?"

    "Ja, das hoffe ich! Ich würde gerne zu Matinius Agrippa. Er soll in nächster Zeit mein Arbeitgeber sein und er weiß durch einen Brief bescheid.
    Melde mich bitte als Titus Helvetius Gabor!"

    Nach viel zu langer Reise kam Gabor endlich in Tarraco an. Es war schwülwarm und es würde wohl bald ein Gewitter geben. Er war glücklich endlich wieder festen Boden unter seinen Füßen. Einem echten Römer wurde stets übel, wenn er außerhalb des Tibers auf dem Wasser unterwegs war. Gabor konnte die Seefahrer nicht verstehen, die aber ohnehin meist Barbaren waren.


    Nun, endlich in seiner neuen Heimat angekommen machte er sich auf, zur Casa zu kommen.
    Da er sich nicht auskannte, fragte er den nächstbesten Jungen der herumlungerte. Nachdem er ihm genau den Weg beschrieben hatte, gab er ihm einen Sesterz und versprach ihm drei weitere, wenn er ihm das Gepäck zur Casa Matinia tragen würde. Gierig ging der Junge darauf ein und so gingen sie gemeinsam nach Tarraco hinein.

    Gabor nahm die Umarmung entgegen und erwiderte sie, doch er ließ seine Schwester auch schnell wieder frei, als sein Bart sie kitzelte. Sie war ihm etwas fremd geworden.
    Er spürte, dass er wieder weg wollte. Weg aus diesem kalten Haus, in dem mit Sicherheit nicht viel gelacht wurde. Er wollte in die Welt, etwas erleben.
    Also wendete er sich wieder an seinen Vater, nachdem er Severina zugelächelt hatte. "Vater, bitte gib mir den Brief. Das Schiff soll noch heute Abend auslaufen und ich möchte gerne mitfahren." Vor allem an seine Mutter gewandt, die sehr bedrückt war, fuhr er fort: "Ich verspreche euch, dass ich bald schreiben werde! Doch sagt, wo leben meine Brüder denn nun? Seid unserem ersten Wiedersehen, habe ich sie nicht mehr getroffen."

    "Ich werde ihn unterstützen. Ich habe mich dazu entschlossen, weil ich danach, wie Vater in die Politik einsteigen will."
    Eine junge Frau betrat das Atrium und begrüßte ihn überrascht. Erst an ihrer Stimme erkannte er.
    "Severina! Es ist schön dich zu sehen. Auch du hast dich sehr verändert. Du bist Frau geworden in den letzten Jahren!"
    Langsam ging er auf seine Schwester zu und wusste nicht recht, wie er sie begrüßen sollte.

    "Nein, nicht, dass ich wüsste. Caius Octavius Sura ist neuer Centurio, ansonsten hat sich glaub ich nichts verändert. In der Kriminalserie gibt es keine Vortschritte. Doch ich bin jetzt so oder so nicht mehr dort. Ich möchte jetzt von hier in Ostia nach Hispania reisen. Ich denke Publius Matinius Agrippa erwartet mich! Doch sag, wie geht es dir?"

    Erst nach sehr langer Zeit, so war es Gabor vorgekommen, kam sein Vater heim. Er wirkte etwas gestresst und ließ sich eine neue Tunica bringen.
    Gabor stand auf, als er ihn sah und ging auf ihn zu.
    "Salve, Pater! Wie geht es dir?"