Ein Exilant bittet um Rückkehr.
Beiträge von Maccianus
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Überrascht und erfreut, dass sich das Imperium Romanum noch immer bester Gesundheit erfreut, erbitte ich Zutritt ins Reich.
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Einen flatternden Umhang hatte ich über meine Schultern gelegt. Der Wind nahm zu und der Rhenus zeigte sein tobendes Gesicht. Ein Wunder, dass es auf einem Fluss so schaukeln konnte, staunte ich. Das Schiff lag schräg in der See und steuerte mit geschwindigen Kurs den Rhenus hinauf. Colonia Ulpia Traiana und die Legionskastelle hatten wir hinter uns gelassen, bald sollte unser Ziel, die Colonia Claudia Ara Agrippinensium erreicht sein. Ich stand an Bug über die Reling gelehnt und ließ den Wind durch mein Haar flattern. Ich danke noch heute den Göttern für diese gnädige Überfahrt rüber von der hispanischen Westküste durch den Kanal ins mare germanicum. Es hat auch seine Zeit gedauert, bis ich auf den Kapitän dieses Schiffes traf und dieser zu meiner Freude just in jenen Tagen nach Germania aufbrechen sollte und bereit war, mich mitzunehmen. Ich hatte nichts, außer dem, was ich am Leib trug, mehr besitze ich noch immer nicht und außer einem Beutel gefüllt mit Sesterzen, meinem letzten Lohn, war ich auch völlig mittelos. Der Kapitän erbarmte sich schließlich meiner, ich kam ihm wohl auch gerade gelegen, denn er suchte noch händeringend nach Verstärkung für seine Besatzung, und so ließen wir uns auf den Handel ein. In den letzten Wochen und Tagen lernte ich beinahe alles, was es auf See zu wissen gab. Zwar hatte ich davor bei einem hispanischen Fischer gearbeitet und war Wellen und Wasser gewöhnt, doch die kleinen Boote, mit denen wir nie mehr als eine halbe Meile raus auf See fuhren, waren ein kompletter Gegensatz zu der aufwändigen Navigation eines Zweimastseglers mit einer zwei dutzend Mann starken Besatzung, deren perfektes Zusammenspiel jeden Tag aufs Neue geübt worden sein wollte.
Ich hatte die Fahrt auf See genossen, die Arbeit war hart, und die See wild, doch ich verspürte ein befreiendes Gefühl, als ich die salzige Luft schmeckte und fühlte.
Fast drei Monate waren wir jetzt auf See und ich hatte mich an das Leben gewöhnt. Zufrieden sah ich hinaus an das linksrheinische Ufer. Ich sah gepflasterte Straßen, gemauerte Häuser. Sah ich zu meiner linken Seite so sah ich tiefe Wälder, ins Innere hineinragende Kastelle und vereinzelte Siedlungen von Germanen. Aponius kam zu mir herüber. Einer von der Besatzung, jung, beinahe jungendlich, schwarzes kurzes Haar, an seinem tunika ähnlichen Gewand baumelte ein langer Dolch, den er nie aus den Augen ließ, und seine Gesichtszüge waren die eines Römers, markant, bestimmend und dominant. "Maccianus, alter Hund, hier steckst du also ! Mach mal Platz !" Ich drehte mich um und sah ihn still näherkommen. "Immer noch so gesprächig ? Komm runter, Hippius und Saltus ringen um die Wette. Die verrückten Kerle, ts..." Aponius schüttelte den Kopf und lachte herzhaft. Ich sah ihn leicht schmunzelnd an, das linke Auge dabei hochreißend. Aponius gesellte sich neben mich und packte sich an der Reling fest. "Ist das nicht schön ? Ja, Macciane, wir sind eben Seeleute aus echtem Schrot und Korn." Er spuckte in den Fluss. "Aponius, sieh dir das an, ist das nicht Colonia Agrippinensium ?" Der Fluss machte eine Biegung und zu unser rechten öffnete sich uns die Befestigungsanlagen einer Stadt entgegen. Schiffe dockten am weitentlegenen Hafen an, so viele wie wir noch nie auf einen Haufen gesehen hatten. Schiffe aller Größen mit überragenden Segeln in allen Farben. Sie klatschten im Wasser des Flusses auf und ab. Hinter uns hörte man das Getrappel von Schritten auf den Holzplanken des Decks. Teile der Besatzung waren nach oben gekommen, als sich unsere baldige Ankunft angesprochen hatte. Zufrieden wandte sich Aponius zu mir und stützte sich mit dem Ellebogen an meiner Schulter ab. "Ist das nicht schön ? Das Ziel unserer Reise, wir haben es endlich erreicht. Was wirst du jetzt machen, Macciane ?" Ich sah ihn mit etwas perplexen Gesichtsausdruck an. Auf einmal wurde mir bewusst, dass dies das vorzeitige Ende meiner Fahrt sein würde. Ein neues Kapitel war aufgeschlagen und die Zeit war doch schneller vergangen, als man geglaubt hatte. Fassungslos stand ich da. Ich hatte es tatsächlich geschafft und ich fing schon an, die Zeit an Bord zu vermissen, die täglichen Abende. Das hörte sich jetzt blöd an. Nein, das konnte nicht sein. Ich schüttelte die Gedanken beiseite. Ich hatte mein Ziel erreicht. Hier würde ein neues Leben auf mich warten. Ein neue Zukunft.
Aponius schaute mich immer noch erwartend an. "Woran denkst du ?" fragte er mich schließlich ungeduldig, ehe ich mich von meine Gedanken fortriss und ihn zufrieden angrinste. "Alles bestens. Packen wir es an." Da ertönte schon der Ruf des Steuermanns. Wir befanden uns in Hafennähe und die Segel mußten gerefft und die Fahrt verlangsamt werden. -
Salve,
ich hätte gerne ein Konto.
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Wie lange dauert denn die Freischaltung normalerweise ?
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Danke schön für die Begrüßung.
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Salve !
Ein neuer Bewohner des Imperiums bittet um Einlaß
Name: Maccianus
Stand: Peregrinus
Wohnort: Colonia Claudia Ara Agrippinensium