Beiträge von Marcus Scribonius Calculus

    Es schien über der Gens Scribonia läge ein Fluch. Möge er schon sehr bald von dannen ziehen und die Gens nicht weiter behelligen.


    Es war nun also schon wieder geschehen. Wieder ein wertvolles Mitglied war entschlafen.


    "Wurden die Verwandten in Roma schon informiert? Curio, Helena und Cerelia? Nicht? Gut, dann werde ich nach all den Tagen einen Brief senden und werde mich auch um die Bestattung kümmern."

    Zitat

    Original von Scribonia Hestia


    "Calculus..bitte trage mich zum Brandhauffen ich werde so meine Zieh Mutter auf ihre Ewige Reisse schicken.."


    Calculus tat wie ihm geheissen und hob Hestia in die Höhe. Sie mit der Fackel in der Hand. Langsam näherten sie sich der Toten.....

    Nun standen sie also hier. An dem Ort, an dem der endgültige Abschied stattfinden sollte.


    Calculus entrollte die Schrift von Curio und begann laut vorzulesen, denn in dem Brief stand:



    Liebe Familie, Trauergäste und Freunde. Es schmerzt mich sehr, dass ich in dieser Stunde nicht bei euch in Hispania sein kann, doch meine Gedanken sind in diesem Moment in Hispania. Meine Gedanken und auch mein Herz.
    In dieser Stunde also, da Scribonia Cerelia, Marcus Scribonius Calculus und Scribonia Hestia als Vertreter unserer Gens hier versammelt sind, wollen wir dieser einzigartigen Frau gedenken.
    Diese Frau....


    Hier musste Calculus eine Pause machen und ringte um Fassung. Nach kurzer Zeit, nahm er einen neuen Anlauf.



    Diese Frau... kämpfte wie keine andere. Diese Frau, die ein so wichtiger Bestandteil der Familie war, die massgeblich die Identität von uns allen förderte, war auch in der Politik tätig. Sie verstand es wie keine andere vorzupreschen, die Interesse des Volkes zu vertreten und zu sagen, was sie dachte. Die angsteinflössende Autorität von Senatoren, Magistraten und anderen Amtsträgern perleten an ihr ab, sie liess sich nicht beeindrucken. Sie hielt die Fackel des Guten und des Wahren hoch und stürmte auf die höchsten Gipfel, damit alle das Licht wahrnehmen konnten.


    Diese Frau, unsere Vorfahrin, haben wir also verloren. Diese Frau, unseren politischen und liebevollen Mitmenschen haben wir also verloren. Die Lücke ist nicht zu füllen, die Trauer ist gross. Möge der zu opfernde Stier die Götter günstig stimmen, für diesen wunderbaren Menschen. Ich werde ihr Andenken immer hochalten!

    Die Verwandten der toten Kaleandra folgten dem andächtigen Zug. Viele Klageweiber wurden bestellt, die in ihrer Professionalität das Leid der Zurückbleibenden in vollem Ausmasse Ausdruck gaben. Calculus selbst schritt schweigend.


    In den letzten Tagen traf auch ein Schreiben aus Italia ein.



    Curio hatte es verfasst mit der Bitte an Calculus, er möge es kurz vor der Vorlesung verlesen und das Schreiben danach den Flammen überlassen.

    Zitat

    Original von Amulius Plinius Balbillus
    Ich werde mich um alles kümmern. Seid unbesorgt. Habt Ihr besondere Wünsche ob des Opfertieres?


    Ich danke dir viel mals. In der Tat veranlasste Curio in einem Schreiben eine besonders hohes Opfer: Einen weisser Stier.
    Auf dass Kaleandra durch diese hohe Ehrung in der Gunst der Götter stehe.



    Original von Amulius Plinius Balbillus

    Sim-Off:

    Tschuldigung, hatte nur wenig Zeit bis eben.

    [/quote]


    Sim-Off:

    Keine Sorge. Ich bin im Moment auch nicht eben er Fleissigste ;) .

    Zitat

    Original von Amulius Plinius Balbillus
    So soll es denn sein. Möchtet Ihr Euch um die Opfergaben und die Überstellung des Leichnams kümmern oder soll ich dies tun und wann möchtet Ihr, dass die Zeremonie stattfindet?


    Meine Trauer in diesem sehr persönlichen Verlust befähigt mich nicht selbst diese Dinge zu übernehmen. So wäre ich Euch in äusserster Dankbarkeit verpflichtet, wenn Ihr uns in helfen könntet. Es soll eine schlichte Zeremonie werden, dies wäre im Interesse der Toten.


    Die Zeremonie könnte so schnell als möglich stattfinden, guter Mann.

    "Ego, Victimarius Marcus Scribonius Calculus , deos deasque imperatoremque romae in omnibus meae vitae publicae temporibus me culturum, et virtutes romanas publica privataque vita me persecutorum esse iuro.
    Ego, Victimarius Marcus Scribonius Calculus religioni romanae me fauturum et eam defensurum, et numquam contra eius statum publicum me acturum esse, ne quid detrimenti capiat iuro."

    Endlich schleppt er sich wieder an den Strand. Was sagten sie nochmals? In wenigen Stunden bringen sie ihn wieder zurück...sofern nichts "Unvorhergesehenes" eintrete? Ja, das sind ja heitere Aussichten.


    Als er da ins trübe Wasser blickt, in tiefschwarzer Nacht, sieht er weitdraussen sich etwas bewegen: ja, wirklich. Das war ein kleines, wennauch kümmerliches Fischerboot.


    Es kommt näher, legt an.


    Und wirklich: er sieht seinem Onkel ähnlich. Wenn auch abgemagert und unrasiert.


    Nun geht alles blitzschnell. Sie werfen den Onkel in die Arme von Calculus, welcher keine Zeit verliert und sogleich Adria mit ihrem Trupp aufsucht. Das Schiff legt eilig wieder ab.


    Wenige Worte werden gesprochen, doch endlich kommen sie beim Tore an. Der Onkel auf's schwerste auf Calculus gestützt. Sie kommen ins Blickfeld von Adria, welche im ersten Moment erschreckt, als habe sie ein Gespenst erblickt.


    Nun aber Calculus
    "Den Göttern sei gedankt. Er ist mehr oder weniger gesund. Er sprach etwas von einer Planke, von Fischern und Gelegenheitspiraten, von Illyrern....."


    während er kurz die Situation schildern wollte, scheint der halb benommene Curio etwas sagen zu wollen.

    Endlich: Calculus hat seine Aufgabe erfüllt. Wer hätte gedacht, dass er es je vermöge die geforderte Summe zusammenzutragen. Motya und Lilybaeum selbst zeigten sich für den Moment sehr grosszügig.
    Adria, mit einem kleinen Trupp kräftiger Sklaven bestückt, begleitet ihn, doch bleibt sie bei der Rückkehr vor den Toren von Lilybaeum zurück, um die Entführer mit ihrer plötzlichen und imposanten Erscheinung nicht zu irritieren.


    Allein betrat er nun die heruntergekommene Taverne am Pier. Er hofft nur, dass niemand die restlichen Leute um Adria sah, denn niemand durfte von den Piraten aus informiert werden.


    Wer waren jene überhaupt? Waren die Meere seit Traian nicht längst schon befriedet? Und wie wurden sie SEINER überhaupt habhaft? Der Sturm...die Männer an Bord?


    Balcus und Boter grunzen, als sie ihn sehen und bedeuten ihm, an ihrem Tisch Platz zu nehmen.


    Er setzt sich an deren Tisch und schon dringt ihm ein widerwärtiger Geruch in die Nase. Ohne, dass weitere Worte fallen, stellt Calculus einen grossen, schweren Sack von einigen Talenten Gewicht auf den morschen Tisch, der anfängt zu ächzen und schiebt jenen nun den Deliquenten rüber. Boter zählt wohlwollend und scheint zu einem Ende gekommen zu sein. Nun ansetzend:


    "Das Geld scheint zu stimmen. Hast du gut gemacht, Bürschchen.
    Balcus und ich werden nun mit einem Schiff ablegen. Und sollte uns nichts Unvorhergesehenes passieren (und wir haben dich ausreichend und eindringlich gewarnt, nicht wahr, Bürschchen), werden Mittelsleute dein Onkelchen sicher hierherführen. Sollte uns etwas zustossen und wir zu einer bestimmten Stunde nicht an einem bestimmten Ort sind, wird dein Onkelchen ein bitteres Ende nehmen.


    Calculus Herz pocht bei diesen Worten und droht seine Brust zu zerreissen. Wer konnte ihm garantieren, dass sie seinen Onkel auch wirklich zurückbrachten? Konnte er ehrenhaftes Verhalten von diesen ehrlosen Subjekten erwarten?


    Allein: er hat ja keine Wahl. Mögen die Götter seiner Familie gnädig gegenüber stehen.


    Noch bei diesen Gedanken, brechen die beiden dunklen Gestalten auf. Calculus bleibt zurück, im Dunkeln bangend....