Der Chef der Schauspieler klopfte an die Tür, denn sie mussten ja noch wissen, wo sie auftreten sollten.
Beiträge von Theatrum Germanica
-
-
Er erhob sich und reichte dem Magistraten die Hand. "Ich danke Dir und wünsche Dir und Mantua weiterhin viel Erfolg," meinte er lächelnd. Danach verabschiedete er sich und ging zu seiner Truppe um mit ihnen wieder nach Germanien zu fahren.
-
"Gut," dann jener lächelte er und notierte es sich geistig. "Nun, wenn das Theater nicht rechtzeitig fertig werden sollte, würde ich vorschlagen, wenn die Eröffnung terminlich absehbar ist, wir treten dann auf."
Sim-Off: Sprich, schick dem Duumvir einfach eine PN, wann es losgehen soll und wenn es dann nicht tiefsten Schnee in den Alpen hat und man die Reise wagen kann, oder nicht gerade in germanien selbst was läuft, kommen mer
-
Zitat
Original von Quintus Didius Albinus
"Ich wäre für eine römische. Griechische Stücke sind ja sehr schön, aber wozu diese wenn man als Volk selber solche hat."]"Dann würde ich etwas von Plautus oder Terenz empfehlen," erwiederte der Mann nachdenklich. "Natürlich gäbe es auch noch andere Autoren, die wir im Repertoire haben."
-
Zitat
Original von Quintus Didius Albinus
"Nun wir hoffen alle, daß es so schnell wie möglich geht. Ja ein lustiges Stück. Vielleicht passt das nicht unbedingt ganz zu einem Amphitheater aber gut man muß den Leuten ja mal was neues bieten nicht wahr.""Das ist durchaus korrekt," nickte er und überlegte, wie lange sie würden bleiben können. "Also bis KAL OCT DCCCLVI A.U.C. (1.10.2006/103 n.Chr.) werden wir bleiben können, aber danach beginnt in Mogontiacum der Winterspielplan auch schon bald und wir müssen proben.
Und was das Stück betrifft haben wir mehrere zur Auswahl. Soll es was römisches oder was griechisches sein?" -
Zitat
Original von Quintus Didius Albinus
Er goß dem Mann etwas ein und setzte sich:" Ja richtig zur Eröffnung des Theaters sollt ihr ein Stück aufführen. Habt ihr schon ein Stück ausgesucht?! Desweiteren kann es sein, daß ihr etwas länger in Mantua bleiben müßt. Der Bau schleppt sich hin und die I.ist anscheinend nicht in der Lage zu einem Abschluss zu kommen..."Sein Gesicht verdüsterte sich bei diesen Worten. Immerhin hatte die Prima lange genug zeit gehabt
Länger hier bleiben? Ach je, ob das ging? Sie hatten schliesslich auch einen Spielplan in Germanien einzuhalten, aber das würde man dann immer noch klären können. "Nun, zu lange geht auch nicht," gab er dennoch zu bedenken. "Der Duumvir meinte, dass Ihr eher ein lustiges Stück erwartet?!
-
"Wenn Du etwas stark verdünnten Wein hättest? Das wäre sehr freundlich," erwiederte der Mann. "Nun, der Duumvir hat uns aufgetragen, dass wir hier ein Stück aufführen sollen."
-
Der Mann betrat das Officium. "Salve, man schickte mich zu Dir, da der Duumvir derzeit nicht da ist. Mein Name ist Sulfius Marinus und ich bin der Leiter der Schauspieltruppe aus Mogontiacum."
-
Nachdem ihm der Mann den Weg erklärt hatte und er den Aushang gesehen hatte, klopfte er hier an die Tür.
-
Sim-Off: Total verpennt *vor Kopf hau* Tschuldigung!
Der Mann bedankte sich herzlich und ging u dem besagten Ort. -
Die Theatergruppe war heile in Mantua angekommen und der Leiter der Schauspieler, ausgestattet mit allen Informationen vom Duumvir der Stadt Mogontiacum nun auf der Suche nach einem Verantwortlichen. Er hielt auf dem Gang der Curia einen Mann an. "Salve und verzeih," meinte er. "Ich bin der stellvertretende Leiter der Schauspielgruppe aus Mogontiacum. Wir wurden zu Aufführungen geladen. Wo finde ich da den Verantwortlichen?"
-
Trygäos. Der Chor.
Trygäos
Ihr, die ihr hier bei'm Mahle weilt, Eins ist für euch noch übrig,
Nicht leer zu beißen, nein, mit Macht hier Alles rein zu fegen:
Ja, greifet heldenmüthig an,
Und haut mit beiden Backen ein! Zu Nichts, ihr armen Schlucker,
Sind euch die weißen Zähne nüz, die nichts zu kauen haben.Der Chor
Wir werden hier schon sorgen; doch wohl thust du, uns zu mahnen.Trygäos
Auf, ihr, noch eben hungrig, werft euch muthig auf die Hasen!
Nicht alle Tage will's das Glück,
Daß ihr auf leckre Kuchen trefft, die unbewacht umhergeh'n.
Drum esset brav; es möchte sonst in kurzem euch gereuen.Der Chor ordnet sich zum Festzuge.
Der Chorführer
Voll Andacht schweigt! Jezt werde die Braut hierher aus dem Hause geleitet:
Nehmt Fackeln zur Hand, und es juble das Volk ringsher in freudigem Zuruf!
Und das Ackergeräth tragt alles mit euch jezt wieder hinaus in die Felder,
Nachdem wir getanzt, Trankopfer gesprengt, den Hyperbolos glücklich vertrieben,
Und den Göttern darauf im Gebete gefleht,
Dem Hellenengeschlecht Reichthum zu verleih'n,
Daß Gerste die Füll' im Lande wir bau'n,
Wir alle zumal,
Und des Weines die Füll' und die Feigen zum Schmaus,
Und daß sie mit Kindlein segnen die Frau'n,
Und alle das Gut, das wir lange vermißt,
Sich wieder für uns aufäufe, wie sonst,
Und die blinkenden Schwerter verschwinden!Opora wird als Braut geschmückt, mit Fackeln aus dem Hause hergeführt
Trygäos
Komm, Weibchen, in's Feld hinaus!
Komm, Schöne, da sollst du schön
Mir ruhen im Arme!
Gib Segen, o Hymen!Erster Halbchor
O Seliger, daß du jezt
Errangst das verdiente Glück!
Gib Segen, o Hymen!Zweiter Halbchor
Wie ehren wir diese?Erster Halbchor
Wie ehren wir diese?Zweiter Halbchor
Wir pflücken die Blume.Erster Halbchor
Wir pflücken die Blume.Zweiter Halbchor
Wir heben ihn hoch empor,
Wir tragen den Bräutigam,
Vormänner des Zuges!sie heben Braut und Bräutigam auf die Schultern.
Der ganze Chor
Gib Segen, o Hymen!Erster Halbchor
Schön wohnt ihr im Segen nun,
Von Mühen und Sorge frei,
Euch Feigen zu sammeln.
Gib Segen, o Hymen!Zweiter Halbchor
Er hegt die gereifte Frucht;
Ihr duftet die Feige.
So ruft ihr am Mahl entrzückt,
So, wenn ihr im Weine schwelgt!
Gib Segen, o Hymen!Trygäos
an die Zuschauer
Froh jauchzet, o Männer, jauchzt,
Und kommt ihr, so werd' ich euch
Mit Kuchen bewirthen! -
Trygäos. Der Chor. Mehrere Knaben.
Trygäos
Ja, geht: die Buben meiner Gäste kommen schon
Heraus, ihr Wasser abzuthun, sie wollen wohl
Sich vorbereiten zum Gesang, so scheint es mir.zu den ersten Knaben
Tritt her zu mir, mein Söhnchen, und was immer du
Zu singen vorhast, das probir' erst hier einmal.Der erste Knabe
"Hebt nun an den Gesang von gerüsteten Männern" -Trygäos
O still doch!
Nichts von gerüsteten Männern, zumal jezt Friede, du dreimal
Schändlicher, waltet im Land, fluchwürdiger, dummer Geselle!Der Knabe
"Als nunmehr die Geschwader in einerlei Raum sich begegnet,
Trafen sich Lanzen und Schilde zugleich und genabelte Tartschen."Trygäos
Schilde? So höre doch auf, uns stets an die Schilde zu mahnen!Der Knabe
"Nun scholl Jammergeheul, nun Siegesgeschrei von den Männern."Trygäos
Jammergeheul von den Männern? Du heulst noch, bei'm Dionysos,
Singst du von Jammergeheul, und dazu von genabeltem Jammer!Der Knabe
Doch was soll ich denn singen? So sage mir, was dich erfreu'n mag.Trygäos
"Also schmausten die Männer am Stierfleisch," oder dergleichen,
Sezten das Frühmal auf und sonst von den leckersten Bissen.Der Knabe
"Also schmausten die Männer am Stierfleisch, lösten der Rosse
Triefende Nacken vom Joch, nachdem sie des Kriegs sich gesättigt."Trygäos
So recht: sie waren kriegessatt, dann aßen sie.
Das singe, das, wie Alle satt noch aßen dort.Der Knabe
"Alle, der Mahlzeit müde, behelmten sich" -Trygäos
Lustig mit Wein wohl.Der Knabe
"Strömten hinaus zu den Thoren, und endlos tobte der Kriegslärm."Trygäos
Daß dich der Henker, Bube, dich samt deinem Krieg -!
Du singst ja nichts als Kriege. Wem gehörst du denn?Der Knabe
Ich?Trygäos
Allerdings du!Der Knabe
Bin der Sohn des Lamachos.Trygäos
Ha, ha, ha!
Wahrlich, ein selstames Wunder erschiene mir's, wärst du der Sohn nicht
Eines dem Kampfe so holden und kampfwuthathmenden Vaters.
Auf, packe dich, den Lanzenträgern singe das! -Der Sohn des Lamachos ab.
Wo steckt mir denn das Söhnchen des Kleonymos? -
Es du hineingehst, singe was; wohl weiß ich, du
Singst nicht von Händeln, du, des klugen Vaters Sohn.Der Sohn des Kleonymos
"Freilich, ein Saïer prangt in dem Schild nun, den ich gezwungen
Unten am Busch wegwarf, meinen untadlichen Schmuck" -Trygäos
Sage mir, Schwänzelchen, doch, dur singst auf deinen Papa dies?Der Sohn des Kleonymos
"Aber ich kam mit dem Leben davon" -Trygäos
Zur Schande der Eltern.
Nun laß hinein uns gehen; denn ich weiß gewiß,
Das Lied vom Schilde, welches du mir eben sangst,
Das wirst du nie vergessen, solches Vaters Sohn.die Knaben ab in's Haus.
-
Trygäos. Der Chor. Leute mit Waffen aller Art, unter ihnen ein Helmbuschbinder, ein Lanzenschäfter, ein Helmschmid, ein Trompetenmacher, ein Panzerschmid.
Der Buschbinder
Weh mir, Trygäos! Völlig hast du mich verderbt!Trygäos
Was ist dir, Armer? Wächst dir aus dem Schopf ein Busch?Der Buschbinder
Ja, Ja, verderbt ir hast du Kunst und Unterhalt,
Auch diesem hier, und jenem Lanzenschäfter dort!Trygäos
Was zahl' ich dir für deine zwei Helmbüsche da?Der Buschbinder
Was willst du geben?Trygäos
Geben, Freund? Ich schäme mich;
Doch weil das Rohr am Busche viel Arbeit gemacht;
So ge' ich dir drei Mäßchen Feigen wohl dafür,
Um meinen Tisch zu fegen mit dem Trödel da.Der Buschbinder
So geh' hinein denn, hole mir die Feigen her;
Denn besser, Etwas lösen, als gar nichts, o Freund.Trygäos
der indessen zur Probe mit den Helmbüschen den Tisch gefegt hat
Hinweg, hinweg, zum Geier fort aus meinem Haus!
Die lassen ja die Haare, nichts sind beide werth;
Ich mag sie nicht, und wär's um eine Feige nur!der Buschbinder ab.
Der Panzerschmid
Was soll mir dieser Panzer, der zehn Minen gilt
Und prächtig anschließt? Armer ich, was thun damit?sezt den schweren Panzer zu Erde.
Trygäos
besieht den Panzer
Nun, dieser bringt dir sicher keinen Schaden, Freund;
Den überlaß du für den Einkaufspreis an mich;
Für einen Leibstuhl, seh' ich, ist er ganz gemacht -er sezt sich darauf.
Der Panzerschmid
Laß ab du, mich zu höhnen und mein Waffenzeug!Trygäos
Hier leg' ich her drei Steinchen; ist's so nicht bequem?Der Panzerschmid
Wie willst du denn dich wischen, ungeschickter Mensch?Trygäos
indem er die Hände durch die beiden Armöffnungen des Panzers steckt
Hier fahr' ich durch das Ruderloch mit einer Hand,
Und hier -Der Panzerschmid
Zugleich mit beiden Händen?Trygäos
Ja gewiß;
Sonst heißt es, daß ich um ein Loch den Staat geprellt.Der Panzerschmid
Zehn Minen also gibst du für das Kacken aus?Trygäos
Ei freilich, du Verschmizter! Oder meinst du wohl,
Um tausend Drachmen wäre mir mein Werther feil?Der Panzerschmid
Wohlan, so hole das Geld heraus!Trygäos
aufstehend
Nein, guter Mann!
Der drückt den Hintern. Fort damit: ich kaufe nichts!Der Panzerschmid ab.
Der Trompetenmacher
Was soll ich jezt mit dieser Kriegstrompete thun,
Die einst um sechzig Drachmen ich erhandelte?Trygäos
Hier in die Mündung unten gieße Blei hinein,
Und oben bring' ein mäßig langes Stäbchen an;
So wird daraus ein Schöner Hängekottabos.Der Trompetenmacher
Weh mir, du spottest meiner!Trygäos
Noch ein andrer Rath!
Hier unten gieße, wie gesagt, das Blei hinein;
Dann mußt du dort, mit feinem Baste festgeschnürt,
Noch ein Schal' anhängen, und du hast ein Ding,
Womit du Feigen dem Gesind zuwägst im Feld.Der Helmschmid
tritt mit Helmen auf.
Verwünschter Dämon, ach, wie hast du mich verderbt!
Einst gab ich eine Mine für den Plunder hier:
Und jezo - was beginn' ich? Denn wer kauft mir's ab?Trygäos
Geh nach Ägypten, dor verhandle deinen Kram:
Purganzen drin zu messen, taugt er immerhin.Der Lanzenschäfter
O lieber Helmschmid, traurig, ach, ergeht es uns!Trygäos
Dem ist ja gar kein Leid gescheh'n.Der Helmschmid
Ei, sage mir:
Was gibt es noch, wozu man Helme brauchen kann?Trygäos
faßt ihn an den Ohren
Wenn Einer solche Henkel dran zu machen weiß,
Denn findet er viel bessern Absaz als zuvor.Der Helmschmid
Komm, Lanzenschäfter, gehen wir!Trygäos
Bewahre nein!
Erst kauf' ich diesem Manne noch die Lanzen ab.Der Lanzenschäfter
Was gibts du?Trygäos
Sind sie durchgesägt, so nehm' ich sie
Zu Rebenpfählen, hundert um ein Drachmenstück.Der Lanzenschäfter
Wir sind zum Spott hier; Freundchen, laß uns weiter gehn!sie gehen.
-
Trygäos. Der Chor. Ein Sensenschmid. Ein Töpfer.
Trygäos
tritt heraus und sieht einen Helm auf dem Tische liegen.
Hoho! Hoho!
Was kommt mit da zu meiner Hochzeit auf den Tisch?er gibt dem Knechte den Helm.
Da nimm's und fege mir damit die Tische rein;
Denn sonst zu gar nichts ist das Ding zu brauchen mehr.
Dann trage mir die Kuchen und die Drosseln auf
Und Hasenfleisch die Menge samt dem Waizenbrod.der Knecht geht zur Küche. Es kommt ein Sensenschmid und ein Töpfer, beide mir Geräthen ihres Handwerks.
Der Sensenschmid
Wo weilt, wo weilt Trygäos?Trygäos
Drosseln brat' ich hier.Der Sensenschmid
Mein Liebster, mein Trygäos, welch ein Glück für uns,
Daß du den Frieden schlossest! Denn sonst kaufte mir
kein Mensch die Sense, nicht für einen Heller, ab;
Jezt bring' ich sie zu fünfzig Drachmen an den Mann,
Und derauf den Töpfer zeigend
erhält vom Lande drei für einen Krug.
Nun, men Trygäos, nimm von meinen Sensen dir,
Und was du weiter willst, umsonst.auf die Töpferwaren zeigend:
Auch dieses nimm!
Denn was wir jezt verkaufen mit Gewinn, von dem
Sei dir zur Hochzeitgabe dies hier dargebracht!Trygäos
Gut! Legt mir all die Sachen her und geht hinein
Zum Essen ohne Säumen. Denn dort, seh' ich kommt
Ein Waffentrödler voller Grimm dahergerannt.der Sensenschmid und der Töpfer ab.
-
Trygäos. Der Knecht. Der Chor. Bald darauf Hierokles.
Der Knecht
Das ist gethan, Herr. Lege nun die Schenkel auf;
Indessen hol' ich Eingeweid' und Opfermehl.Trygäos
Ich werde dafür sorgen. Komm nur schnell zurück!Der Knecht
Da bin ich wieder. Schein' ich dir doch schnell genug?Trygäos
Nun brate hübsch die Stücke. Doch da kommt ja noch
Ein Mann daher, mit einem Lorbeerkranz geschmückt.
Wer mag es sein?Der Knecht
Wie der sich übermüthig bläht!
Ein Seher ist es.Trygäos
Nein bei Zeus, Hierokles ist's.Der Knecht
Das ist er also, der Prophet aus Oreos!
Was wird er bringen?Trygäos
Unserm Friedensschlusse will
Er sich entgegenstemmen, das ist offenbar.Der Knecht
Nein, nur der Duft des Bratens hat ihn hergelockt.Trygäos
Wie wollen thun, als wenn wir ihn nicht sähen.Der Knecht
Recht!Hierokles
Sagt, welch ein Opfer bringt ih hier, und welchem Gott?Trygäos
Du brate schweigend, nasche nicht vom Rückenstück.Hierokles
Wem gilt das Opfer? Sagt ihr's nicht?Trygäos
Macht auch der Schwanz
Sich schön?Der Knecht
Ja rech schön, holde Friedenskönigin!Hierokles
Schneid' ab die Erstlingsstücke, dann vertheile sie!Trygäos
Erst braten, das ist besser!Hierokles
Nun, das ist ja schon
Gebraten.Trygäos
Wer du seist, du kümmerst dich um viel. -zu dem Knecht
Zerlege nun! Wo steht der Tisch? Die Spende her!
Hierokles
Die Zunge schneidet man heraus!Trygäos
Uns wohlbekannt!
Doch weißt du was?Hierokles
Ja, wenn du's sagst.Trygäos
Nicht unterbrich
Uns weiter; denn der Friedensgöttin opfern wir.Hierokles
Ihr armseligen Menschen, ihr thörichten -Trygäos
Dir auf das Haupt dies!Hierokles
Die ihr, der Himmlische Rath in verblendetem Sinne verkennend,
Bündnisse schloßt, ihr Männer, mit graunvollblickenden Affen -Der Knecht
Ha, ha, ha!Trygäos
Was lachst du?Der Knecht
Der graunvollblickenden Affen!Hierokles
O leichtgläubige Täubchen, ihr traut arglistigen Füchsen,
Denen das Herz mit Listen, die Brust mit Listen erfüllt ist -Trygäos
ein Stück von den dampfenden Eingeweiden emporhaltend
Daß dir, o Prahler, so heiß, wie dies hier, glühte die Lunge!
Hierokles
Wenn nicht göttliche Nymphen den Bakis irre geleitet,
Und nicht Bakis die Menschen, und nicht auch Bakis die Nymphen -Trygäos
Treffe dich Tod, wenn nicht du sofort zu bakizen mir aufhörst!Hierokles
Noch nicht war es verhängt, Eirene's Bande zu lösen,
Sondern zuerst alsdann -Trygäos
zu dem Knecht
Mit Salz muß dieses bestreut sein!
Hierokles
Denn noch nicht ist's also genehm den unsterblichen Göttern,
Daß wir ruhen vom Streit, bis der Wolf mit dem Schafe sich gattet -Trygäos
Wie kann je, du Verwünschter, der Wolf mit dem Schafe sich gatten?Hierokles
Ja, so lange der Iltis im Flieh'n aufs garstigste duftet,
Oder die kläffende Hündin in Angstweh'n blinde Geburt wirft,
So lange mußt' es dem Volke verwehrt sein, Friede zu schließen.Trygäos
Doch was sollten wir thun? Niemals abstehen vom Kriege?
Würfeln vielleicht, ob uns, ob den Feind mehr treffe des Jammers,
Da wir im Frieden in Hellas vereint zu gebieten vermöchten?Hierokles
Niemals lehrst du dem Krebse, sich nicht zu bewegen im Krebsgang.Trygäos
Niemals speisest du mehr im Saal der Prytanen in Zukunft,
Noch auch wirst du hinfort Etwas am Geschehenen ändern.Hierokles
Niemals wird dir's gelingen, den stachligen Igel zu glätten.Trygäos
Lässest du nie mehr ab, das athenische Volk zu berücken?Hierokles
Welchem Orakel gemäß verbranntet ihr Schenkel den Göttern?Trygäos
Jenem Orakel gehorchend, dem herrlichsten, welches Homer sang:
"Die, nachdem sie vertrieben die feindlichen Wolke des Krieges,
Grüßten Eirene froh, und weihten sie ein mit dem Opfer.
Als sie die Schenkel verbrannt und die inneren Theile gekostet,
Gossen sie Wein aus Schalen, und ich war Führer des Weges.
Aber der funkelnde Krug ging schnell an dem Seher vorüber."Hierokles
Fern ist solches von mir; denn so sprach nicht die Sibylla.Trygäos
Aber ein treffendes Wort sprach, traun, der erhab'ne Homeros:
"Rechtlos nenn' ich den Mann, unwürdig des Stamms und des Herdes,
Der einheimischen Krieges sich freut, des entsezlichen Scheusals."Hierokles
Sie dich vor, daß nicht, mit Betrug dir die Sinne berückend,
Dir's wegschnappte der Weih -Trygäos
schnell einfallend, zu dem Knechte
Ja, darauf achte du sorgsam;
Denn für das Opfergekrös' ist fürchterlich dieses Orakel.
Gieße des Weins denn ein, und bringe mir her vom Gekröse.der Knecht trägt auf.
Hierokles
Nun denn, ist es gestattet, so will auch ich mich bedienen.will zugreifen, wird aber von dem Knecht gehindert.
Trygäos
Spende! Spende!Hierokles
Mir auch schenke nun ein, und gib vom Gekröse mir Etwas.Trygäos
Nein, noch nicht ist's also genehm den unsterblichen Göttern;
Nein, erst dies: wir spenden zuvor, du drückst dich von dannen.
Bleibe mit uns, Eirene, vereint, so lange wir leben!Hierokles
Bringe die Zunge daher!Trygäos
Und die deinige trage von hinnen!Hierokles
nach einem Becher greifend
Spende!
Trygäos
wirft ein Bein nach ihm
Da nimm mir der Spende zugleich in der Eile das Bein auch!
Hierokles
Niemand gibt vom Gekröse mir was!Trygäos
Wir dürfen, du weißt ja,
Nichts dir geben davon, bis der Wolf mit dem Schafe sich gattet.Hierokles
Laß dich erflehn, bei den Knieen!Trygäos
Du flehst mich, Guter, umsonst an:
Denn nie wird's dir gelingen, den stachligen Igel zu glätten.sich an das Publikum wendend:
Kommt ihr heran, Zuschauer, auf, und theilt mit uns
Das Mahl!Hierokles
Und ich hier?Trygäos
Speise du Sibyllen auf!Hierokles
Bei Gäa, niemals eßt ihr beide dies allein;
Ich reiß' es euch weg; ist es doch gemeines Gut.Trygäos
zu dem Knecht
Auf, schlage, schlage den Bakis!
Hierokles
an die Zuschauer
Ihr seid Zeugen mir!
Trygäos
Auch mir, daß der ein Schlemmer und ein Prahler ist!zu dem Knecht
He, schlage, wehre mit dem Holz den Prahler ab!
Der Knecht
Thu's selbst! Ich hülf' indessen aus den Fellen ihn
Heraus, den Schurken, die er durch Betrug gewann.zu Hierokles
Wirf ab die Felle, säume nciht, mein Opfermann! -
Nun, hörst du? Rabe, der du kamst aus Oreos!
Fort, flieg' in aller Eile nach Elymnion!Alle ab; der Chor bleibt allein zurück.
Der Chor
Strophe
Ich bin froh, herzlich froh,
Vom schweren Helm los zu sein,
Von Zwiebelkost, Käsekost.
Denn Schlachtenlärm lieb' ich nicht;
Nein, am Herdfeuer zech' ich,
Im Kreis trauter Zechbrüder froh,
Brenne dürr Scheiterholz reichlich auf,
Das ich in der Sommerzeit
Haufenweis' ausgenäßt,
Röste Kichern auf den Kohlen,
Wenn die Buche sprüht in Funken,
Scherze mit der Thrakerin,
Wenn die Frau im Bade sizt.Der Chorführer
Ist es doch das Angenehmste, wenn die Saat im Boden ruht,
Und der Gott sie wohl beträufelt, und ein Nachbar also spricht:
Sage mir, was thun wir unterdessen, Freund Komarchides?
Mir gefällt es, Eins zu trinken, nun der Gott den Regen schickt!
Also sez' uns heute Schoten, liebe Frau, drei Mezen auf;
Mische Waizenmehl darunter, auch dir Feigen spare nicht.
Syra rufe dann den Mannes ungesäumt vom Feld herein
Denn die Reben abzublatten, geht an diesem Tage nicht;
Sie behacken, ist unmöglich, denn der Grund ist allzufeucht.
Laß von mir die Drossel holen und zugleich das Finkenpaar.
Biester fand ich auch im Hause, Hasenfleisch vier Stücke noch,
Wenn die Kaze nicht am Abend mir davon entwendet hat;
Demm im Hause drinnen scharrt' es gräulich um und polterte.
Drei davon bring' uns, o Bürschchen, eines gib dem Vater ab.
Myrtenzweig' erbitte dann mit Beeren von Äschinades;
Und zumal (der gleiche Weg ist's) rufe man Charinades,
Einen Trunk mit uns zu theilen,
Weil mit Regen und dem Segen
Unsre Saat ein Gott beglückt.Der Chor
Gegenstrophe
Wenn der Feldgrille Lied
In süßen Tonweisen schwirrt,
Mit frohem Muth schau' ich dann
Des Lemnerweins Reben an,
Ob sie bald reifen werden,Denn frühzeitig reift dies Gewächs,
Seh' entzückt, wie dir Frühfeige schwillt;
Hängt die Frucht reif am Baum,
Greif' ich zu, koste sie,
Singe drauf: "ihr lieben Horen!"
Rühre mir ein Mus von Isop,
Schling's hinein, und werde dann
Fett, bevor der Sommer flieht.Der Chorführer
Besser, als den gottverhaßten Rottenhäuptling anzuschaun,
Der mit drei Helmbüschen herprangt und dem grellen Purpurrock,
Den der Mann als Muster auspreist ächter Sardesfärberei.
Aber muß er einst in's Treffen, eingemummt in solchen Schmuck,
Wechselt er alsbald die Farbe, färbt sich Hemd und Hosen gelb,
Flüchtet, wie der schnelle Roßhahn, als der Erste flüchtet er,
Schüttelnd seine Büsche; lauernd steh' ich selbst am Vogelgarn.
Wenn sie dann einmal daheim sind, thun sie, daß uns Allen graut,
Schreiben den auf ihre Rolle, löschen aus und schreibe an,
Löschen wieder, schreiben wieder. "Morgen wird in's Feld gerück!"
Mancher hat noch keine Zehrung eingekauft, er ahnte nichts,
Als er ausging; also tritt er an Pandions Säule, liest
Seinen Namen, und mit saurer Miene läuft er rathlos hin.
Also thun sie uns, dem Landvolk; euch die Städter, scheu'n sie mehr,
Diese Schildabwerfer, Göttern gleich verhaßt und Sterblichen!
Doch sie sollen mir dafür noch büßen, wenn ein Gott es will.
Denn sie kränken mich so vielfach,
Die daheim die Löwen spielen,
In der Schlacht nur Füchse sind. -
Trygäos. Der Chor. Später der Knecht.
Trygäos
den Altar heraustragend
Wohl eint sich Alles sichtlich: sieh, schon ist der Altar draußen.
Der Chor
Nun eilet, so lange der Wind,
Der frisch fortwehte den Krieg,
Noch bläst, von den Göttern gesendet!
Denn sichtbar führt das Geschick
Uns jezt zum Heile wieder.der Knecht bringt die Opfergeräthe.
Trygäos
Hier ist der Korb mit Gerste, hier der Kranz, das Opfermesser,
Selbst auch das Feuer hier, und nur das Schaf zum Opfer fehlt uns.Der Chor
So lauft doch um die Wette, lauft!
Denn sähe Freund Chäris euch,
So käm' er ungelade, uns
Zu flöten, und dann gäbet ihr
Ihm, wenn er bläst und sich zerquält,
Was drein, ihn zu schweigen.Trygäos
zu dem Knecht
Wohlan, den Korb nimm und das Wasserbecken hier,
Und wandle schnell zur Rechten um den Opferherd.Der Knecht
herumwandelnd
Was soll ich weiter? Rede! Sieh, ich bin herum.
Trygäos
Auf denn, ich nehme diesen Brand und tauch' ihn ein.
Du schwing' ihn hurtig!zu dem Chorführer:
Reiche du die Gerste dar;
zu dem Knecht:
Auch dich besprenge, wenn du mir den Brand gereicht,
Und unter's Volk hier wirf den Gerstensamen.Der Knecht
Gerste auswerfend
Da!
Trygäos
Du hast ihn ausgeworfen?Der Knecht
Ja, bei Gott, und viel,
So daß von allen Männern, die im Kreise hier
Als Schauer sizen, keiner ist, der keinen hat.Trygäos
Die Frau'n erhielten keinen?Der Knecht
Nein, am Abend erst,
Da theilen ihnen die Männer mit.Trygäos
Auf, beten wir!im Priestertone
Wer weilt am Ort? Wo gibt es viele Redliche?
Der Knecht
den Chor mit Weihwasser besprengend
Die da bespreng' ich; denn es sind vie Redliche.
Trygäos
Für redlich hältst du diese?Der Knecht
Ja; denn stehen sie,
Die wir so reichlich überthau'n mit Wasserflut,
Nicht unverrückt auf einem und demselben Plaz?Trygäos
Laßt ungesäumt uns beten, laßt uns beten jezt!
Ehrwürdige Göttin, Herrscherin du,
Die den Frieden verleiht
Und die festlichen Reih'n und die bräutliche Lust,
Nimm, Hehre, mit Huld dies Opfer von uns!Der Knecht
Hochheilige, ja, nimm gnädig es an,
Und thu nicht also, bei Gott, wie sonst
Wohl unter den Frau'n die verbuhten es thun!
Die lauschen am Hofthor, öffnen es halb,
Und ducken sich vor und schielen heraus;
Und sobald man es merkt und achtet auf sie,
Dann flieh'n sie zurück;
Und geht man, schielen sie wieder heraus.
Ach, thue du nicht mehr solches an uns!Trygäos
Nein, zeige dich ganz in voller Gestalt,
Wie's Edlen geziemt, uns Liebenden hier,
Die dreizehn Jahre bereits um dich
Das Verlangen verzehrt!
O löse den Kampf und der Schlachten Gedröhn,
Und du sollst Kampflöserin heißen!
Auch halte von uns die Verdächtigung fern,
Die mit glattem Geschwäz
Im Geheimen den Mann reizt wider den Mann;
Und vereine das Volk der Hellenen so fest
Mit der Freundschaft Kitt, wie's anfangs war,
Und versöhnlicher Sinn und mildes Verzeih'n
Durchströme das Herz, daß reich sich der Markt
Anfülle mit Gut, mit Knoblauch, groß,
Frühgurken, Granaten und Äpfeln, zugleich
Mit Mäntelchen, klein, für der Knechte Bedarf!
Von Böotien her laß Tauben für uns,
Zaunschlüpfer und Gäns' und Enten herein,
Auch Körbe mit Aal vom kopaischen See,
Um die wir gedrängt laut markten und schrei'n,
Im Gewühl mit Morychos, Teleas hier,
Mit Glauketas dort uns zankend und all
Dem gefräßigen Schwarm. Dann findet zulezt
Der Melanthios noch auf dem Markte sich ein,
Wo die Aale verkauft sind: der schreit auf,
Und ächzt aus Medeia die Klagemelodie:
"O Jammer, o Gram! Ich stehe verwaist,
Der in Mangold lauschenden Aale beraubt!"
Wer's hört, der feut sich darüber.
Dies Hochgelobte, dies gewähr' auf unser Flehn!Der Knecht
Nun nimm das Messer, daß du dann kunstkochmäßig
Das Opfer schlachtest.Trygäos
Ziemt sich nicht.Der Knecht
Wie so? Warum?Trygäos
Eirene hat am Schlachten keine Lust; ihr Herd
Wird nie von Blut geröthet. Innen schlacht' es denn,
Lös' ab die Schenkel, bringe sie sodann heraus:
So wird dem Choranführer doch das Schaf gespart.der Knecht geht ab.
Der Chor
Du bleibe vor der Thüre nun: du mußt
Scheitholz hierher aufschichten geschwind,
Und sonst was nöthig, besorgen.Trygäos
legt das Holz auf dem Altar wohlgescheitet zurecht.
Nun, schein' ich nicht recht priesterlich das Holz dir aufzuschichten?
Der Chor
Wie solltest du nicht? Was entginge dir auch,
Wo's Weisheit gilt? Was wüßtest du nicht,
Das ein Mann wissen muß,
Durch hellen Verstand
Bewährt und rüstige Kühnheit?Trygäos
Ha, schämen muß sich Stilbides, wie meine Scheiter brennen!
Nun hol' ich auch den Opfertisch, und brauche keines Knechtes.geht in's Haus.
Der Chor
Wer wollte des Mannes nicht
Mit Ehre gedenken, der
So Vieles bestand und Heil
Der heiligen Stadt errang?
Drum wird er stets vor aller Welt
Preiswürdig erscheinen.Trygäos und der Knecht kommen aus dem Hause zurück.
-
Die Vorigen. Der Knecht.
Der Knecht
Das Mädchen ist gebadet; vorn' und hinten schmuck.
Gar ist der Kuchen, Sesamon darauf gestreut,
Auch alles Andre fertig; nur das Männchen fehlt.Trygäos
Wohlan, so laß uns ungesäumt Theoria,
Die da, dem Rathe bringen.Der Knecht
Wer ist diese denn?Trygäos
Theoria, dieselbe, die wir ehedem,
Nach Brauron ziehend, halbberauscht herumgezaust,
Du weißt, sie ließ mit Mühe nur sich fangen.Der Knecht
Herr,
Was die für jubeldicke Hinterbacken hat!Trygäos
gegen die Zuschauer
He, wer von euch denkt ehrenhaft? Wer, sagt mir an,
Wer wird mir die bewahren für den hohen Rath?zu dem Knecht
Was zirkelst du dort?
Der Knecht
Auf das Spiel der isthmischen
Landenge, Herr, beleg' ich einen Plaz für mich.Trygäos
an die Zuschauer
Wer will sie uns bewahren? Schweigt ihr immer noch?
da Niemand sich meldet, nimmt er sie bei der Hand.
Komm du; vor Allen stell' ich hier zum Pfand dich aus!
Der Knecht
auf die Zuschauer zeigend
Da drüben winkt ihr Einer!
Trygäos
Wer?Der Knecht
Ariphrades;
Er bittet, ihm sie zuzuführen.Trygäos
Nein, du Thor!
Der, über sie herfallend, schlappt die Supp' ihr aus.zu Theoria
Auf, lege schleunig dein Geräth zur Erde hin!
sie entkleidet sich
Rathsherrn, Prytanen, schauet hier Theoria!
Seht, was von mir euch Süßes hier geboten wird:
Wenn ihr die runden Beinchen ihr nach oben hebt,
So schließt der Opfer Stätte sich von neuem auf.
Auch seht die Opferküche hier, wie schön gebaut;
Von Rauch geschwärzt ein wenig: denn vor Zeiten stand,
Bevor der Krieg war, hier des Rathes Kochgeschirr.
Da könnet ihr gleich morgen, wenn sie euer ist,
Ein herrlich Wettspiel halten im Verein mit ihr:
Ihr könnt am Boden ringen, auf vier Füßen stehn,
Und zum Gesammtkampf eingesalbt, mit Jugendkraft
Einhauen, bohren, mit der Hand und - wie ihr wollt.
Ein Pferderennen stellet ihr am dritten an,
Wo Renner neben Renner um die Wette jagt,
Wo Wagen über Wagen stürzt in wildem Flug,
Und keuchend, schnaubend, athemlos zu Ziele rast:
Doch andre Wagenlenker, die am Bug der Bahn
Das Haupt zerschellen, liegen schlaff dahingestreckt. -
Wohlauf, Prytanen, hier empfangt Theoria!er schickt die Theoria zu den vordersten Bänken, wo die Rathsherren sizen.
Seht, wie gefällig der Prytan sie dor empfängt!
Ja, wenn du sie mit leeren Händen in den Rath86
Einführen müßtest, hielt'st du still die Hände hin!Der Chor
Wohl macht sich um alles Volk
Als redlicher Freund verdient
Ein Bürger, wie du bist!Trygäos
Ja, trüget ihr die Trauben heim, wie prieset ihr Trygäos!Der Chor
Nun liegt es am Tage: ja,
Du wurdest für alle Welt
Ein Helfer und Retter!Trygäos
So sage, wenn vom neuen Most ein Schlückchen du getrunken.Der Chor
Ja, nach den Göttern werden wir dich stets den Ersten achten.Trygäos
Von großem Werthe bin ich euch,
Trygäos ich von Athmone,
Der aus so schwerem Ungemach erlöst das Volk
In Stadt und Land, und deinen Muth, Hyperbolos, gebrochen.Der Chor
Auf, sage, was ist weiter noch von uns zu thun?Trygäos
Die Göttin hier mit Opfertöpfchen einzuweihn.Der Chor
Mit Opfertöpfchen, wie ein zürnend Hermeslein?Trygäos
Wie meint ihr sonst? Schlachtstiere nähmt ihr lieber wohl?Der Chor
Schlachtstiere? Nein! Da müßten wir zu Schlacht hinaus.Trygäos
So nehmt ein fettes, großes Schwein!Der Chor
Nein, nein!Trygäos
Warum?Der Chor
Da gäb' es eine Schweinerei des Theagenes.Trygäos
Womit denn anders soll's gescheh'n?Der Chor
Mit einem Schaf.Trygäos
Mit einem Schaf?Der Chor
Ja.Trygäos
Liebst du denn der Schafe Laut:
"Bä bä"?Der Chor
Es paßt mir eben, daß im Rath des Volks,
Wenn Einer räth zum Kriege, dann die Leute rings
Bäbä'n und beben, Schafen gleich, in heller Angst -Trygäos
Ganz wohl gesprochen!Der Chor
Und daß sie sonst auch milde sind.
Dann sind wir friedsam unter uns, wie Lämmer sanft,
Und gegen unsre Bündner noch vie freundlicher.Trygäos
zu dem Knecht
Wohlan, so bringe nur geschwind ein Schaf herbei;
Ich schaff' indeß uns einen Opferherd heraus.Trygäos und der Knecht eilen in's Haus.
Der Chor
Wie Alles, was ein Gott verhängt, was das Glück begünstigt,
Nach Wunsche sich fügt, und in passender Zeit
Sich Eins mit dem Andern vereinigt! -
Die Vorigen ohne den Knecht
Der Chor
Ein seliges Loos ist jezt,
Das sehen wir deutlich hier,
Dem Alten gefallen!Trygäos
Wie, wenn ihr erst als Bräutigam mich seht in vollem Glanze?Der Chor
Dann bist du beneidenswerth,
Bist wieder ein Jüngling, Greis,
Umduftet von Myrrhen.Trygäos
Gewiß: und wenn ich, ihr gesellt, an ihre Brust mich schmiege -?Der Chor
Beglückter dann, als Karkino's Drehmännchen, bist du wahrlich.Trygäos
Und nicht mit Recht, nachdem ich auf das Käferroß gestiegen bin,
Und Hellas' Retter wurde, daß sie allzumal
Auf ihren Äckern ungestört der Ruh' und Liebe pflegen?Der Knecht kommt ohne Opora aus dem Hause zurück.
-
Trygäos, der mit Opora und Theoria in sein Gehöft sich niedergelassen hat. Der Chor. Ein Knecht.
Trygäos
Wie schwierig war die Reise doch in's Götterland!
Mir thun die Beine schmerzlich weh vor Müdigkeit.
Klein sahet ihr von oben aus: mir kamet ihr,
Aus Himmelshöh'n gesehen, niederträchtig vor,
Von hier indeß um Vieles niederträchtiger.Ein Knecht kommt aus dem Hause.
Der Knecht
Herr, kamst du wieder?Trygäos
Wie man eben sagte, ja.Der Knecht
Wie ging es dir?Trygäos
Vom weiten Wege schmerzen mir
Die Beine.Der Knecht
Nun erzähl mir einmal -Trygäos
Wovon?Der Knecht
Gewahrtest du noch andre Menschen außer dir,
Die durch die Luft sich trieben?Trygäos
Nichts, als etwa nur
Dithyrambendichterseelen, zwei bis drei vielleicht.Der Knecht
Was thaten die?Trygäos
Sie pflückten Verse sich im Flug
Von jenen Himmelslüfteleichtdurchschwimmenden.Der Knecht
So sahst du nichts mir im Äther, was man sagen hört,
Daß wir zu Sternen werden, so wie Einer stirbt?78Trygäos
Ei, wohl!Der Knecht
Und wer ist droben jezt als Stern zu sehn?Trygäos
Der Chier Ion, welcher hier auf Erden einst
Den Morgenstern gedichtet; als er kam, sogleich
Begrüßten Alle droben ihn als Morgenstern.Der Knecht
Was sind denn das für Sterne, die so lichterloh
Und kreuz und quer hinschießen?Trygäos
Das sind Sterne, die
Vom Schmaus bei einem reichen Stern nach Hause geh'n,
Laternen tragend und ein Licht in jeglicher.
Nun aber führe diese da geschwind hinein,auf Opora zeigend
Spül' aus die Badewanne, mache Wasser heiß,
Und rüst' ein bräutlich Lager dann für mich und sie.
Wenn dies gethan ist, kehre gleich hierher zurück;
Ich send' indessen diese da dem weisen Rath.Der Knecht
Woher bekamst du denn die Zwei?Trygäos
Vom Himmel her.Der Knecht
So geb' ich um die Götter keinen Deut hinfort,
Wofern sie Dirnen halten, wie wir Sterblichen.Trygäos
Das nicht, indeß lebt Mancher wohl auch dort davon.Der Knecht
zur Opora
Nun, geh'n wir also!
zu Trygäos.
Sage mir: ich geb' ihr wohl
Zu essen?Trygäos
Gar nichts; denn sie hat wohl keine Lust
Nach Brod und Kuchen, da sie bei den Himmlischen
Dort oben stets Ambrosia zu lecken pflegt.Der Knecht
So tisch' ich auch hier unten was Leckres auf!ab mit Opora.