Caius Octavius, der dankbar war, dass er heute seinen freien Tag hatte und sich vom alltäglichen Stress erholen konnte hatte vorgehabt etwas länger zu schlafen, als sonst. An normalen Tagen wurde er von seinem Leibsklaven etwa zur IV. Vigilia aus den Träumen gerissen, sodass er das frühe Aufstehen gewohnt war. Heute, da er hätte ausschlafen können, war er ziemlich Pünktlich zur I. hors wach.
Da er nichts vorhatte, beschloss er in Ruhe etwas zu sich zu nehmen. Die Küchensklavin hatte ihm etwas Brot, Ziegenkäse, Oliven und sonstiges Gebäck serviert. Nach diesem kleinen ersten Frühstück ließ er sich in eine Tunika kleiden, legte sein Gladius an und warf sich einen Übermantel über. Die Tunika war ein Geschenk seines Vaters, mit dem er sich aufgrund seines Berufes andauernd in Streit befand. Sie war ohne Naht gewebt und aus schönem, weißen Stoff, der leicht gelblich gefärbt war. Der Übermantel war aus dickem und robustem, blauen Stoff, dessen Herkunft Cato nicht einzuordnen vermochte. Die Sklaven legten den Übermantel so, dass sowohl der Gladius, als auch sein Geldpäckchen nicht sichtbar war.
So ausgerüstet begab sich der Verwaltungschef der Vigiles auf den Mercatus Urbi. Das war etwa zur II. hors. Einen wirklichen Grund hatte sein Marktbesuch nicht. Hier und da unterhielt er sich mit einem der Händler, die ihre Waren laut anpriesen. Hier und da kostete er etwas zu Essen und betrachtete Stoff oder andere Waren mit dem Hintergedanken den Lagerbestand der Vigiles damit zu bereichern. 2000 Jahre später würde Cato wohl in die Kategorie 'Workaholic' fallen, doch für ihn war das natürliche Pflichterfüllung...
Nun kam er zu den Ständen mit Schmuck, wo besonders viel los war. Die unzählige Schar von Leibwächtern, die aus zivilen Vigiles bestand, war unauffällig um ihn herum verteilt. Sie hatten Anweisung nichts zu tun und nicht den Anschein zu erwecken ihn zu schützen, was sie aber natürlich taten. Da Vigiles meist keinen Schmuck trugen ging der Octavier mit seinem Gefolge zügig an den Schmuckständen vorbei... 