Beiträge von Lucius Decimus Philippus

    Nachdem Philippus hereingebeten wurde, öffnete er die Tür und betrat den Raum. "Salve ... Comes." Begrüßte er die Person, in der Annahme, es handelte sich schon um Callidus und nicht um einen Scriba, der einen erst in Empfang nehmen musste, um sich eine Anmeldung zu holen. "Ich bin Lucius Decimus Philippus."
    Er brach den Satz ab, wollte er ja nicht mit der Tür ins Haus fallen.

    Nach einer, im Vergleich zur Schiffsreise, sehr erholsamen Nacht, folgte Philippus dem Rat seines Verwandten und suchte die Curia Italica auf, um sich beim Comes nach einer freien Stelle in der Verwaltung zu erkundigen. Die Curia war schnell gefunden, nur die Suche nach dem Officium war etwas komplizierter, aber hinterher fand er es schnell und stand nur vor der Tür, die zum Comes führt.


    ~klopf~klopf~


    Hörte man, als die Fingerknöchel das Holz trafen und gespannt wartete er darauf, dass man ihn eintreten ließ.

    "In der Curia Italica also ... wo die zufinden ist, weiß ich, ich danke dir Maior. Gleich morgen werde ich mich auf den Weg dorthin machen und den Comes nach einer freien Stelle befragen." Philippus nickte Maior nocheinmal dankend zu und drehte sich ein kleines Stück mehr in Richtung Nepos, der nun anfing, von seiner Arbeit zu reden. Anscheinend war er beim Militär, genauer bei den Urbanern, und dort bekleidete er schon eine höhere Stellung als die des gemeinen Soldaten.
    Gespannt hörte er sich die Berichte über die derzeitigen Verbrechen zu und war erstaunt, wie es hier in Rom zurzeit zuging. Dass es nicht der sicherste Ort des Imperiums ist, hatte sich Philippus schon gedacht, aber mit Häufungen der Verbrechen, Attentaten oder gar einem Attentat hatte er nun doch nicht gerechnet.

    Man merkte, wie Philippus am Überlegen war. Auch, wenn er nciht wusste, wo die Regioverwaltung war, hörte es sich zumindest schon nach etwas nach seinem Geschmack an, vielelicht konnte man von da aus früher oder später in die Politik gehen, sein eigentliches Ziel.
    "In der Regioverwaltung?" Wiederholte nocheinmal Maiors Worte, "Und wo finde ich die Regioverwaltung? Dann könnte ich direkt morgen einmal vorbeischauen."
    Als das letzte Wort seinen Mund verließ, bemerkte auch Philippus, wie eine weitere Person, anscheinend ebenfalls ein Decimar, den Raum betrat und die anwesenden begrüßte. Nepos freundlicher Blick wurde von Philippus ebenfalls mit einem begrüßenden Blick beantwortet und nachdem er von Mattiacus vorgstellt wurde, verließ ein auch ein "Salve, Decimus Nepos." seinen Mund.

    Seine Augen folgten Matticaus handbewegung zur dritten Person, die sich noch nicht zu Wort gemeldet hatte. Philippus Blick verharrte einen Augenblick auf Maior und musterte die Person sorgfältig. Schließlich wiederholte er die Frage der Höflichkeit wegen nocheinmal für ihn:
    "Weißt du, ob es eine Stelle gibt, die besetzt werden könnte?"

    Er nickte nur kurz, denn soetwas hatte er sich schon gedacht. Philippus kniff kurz die Augen zusammen, ein äußerliches Anzeichen dafür, dass er nachdachte.
    "Ja ... das dachte ich mir. Sag, wüsstest du, wo ich denn anfangen könnte, oder kennst du einen Ort, an dem ich mich genauer erkundigen könnte?"

    Wieder wirkte er erleichtert. Denn obwohl Mattiacus nicht wusste, ob seine beiden reizenden Töchter im Haus waren, hieß es doch, dass sie da waren, dass sie hier waren und dass sie hier anscheinend hier "bekannt" waren.


    "Wirklich? Das die Politik ein hartes Pflaster ist, ist mir bekannt und doch denke ich, dass ich bereit dafür wäre. Ich stelle mir nur die Frage, wie ich einsteigen sollte. Als Neuankömmling in Rom habe ich ja so gut wie keinen Bekanntsheitgrad, sowohl im positiven, wie auch im negativen Sinne. Irgendein Amt, müsste ich schließlich bekleiden, denn mich einfach für die Wahl stellen fällt wohl eher flach."

    Eine weitere Olive landete in Philippus Mund, bevor er anfung zu sprechen. "Über Attica? Es ist ein wunderbares Land und so vielfältig, wie es schön ist. Es gibt große Ebenen, wie auch Berge und Täler. Ich liebe dieses Land. Wir haben dort eine mittelgroße Casa. Sie ist zwar nicht so prächtig, wie diese hier, aber auch gemütlich und bisher hat sie meinen Ansprüchen genügt." Auf seinen Lippen konnte man die klaren Züge eines Lächelns feststellen. Elegant griff er ebenfalls nach einer Traube, die anscheinend einen vorzüglichen Geschmack haben mussten, wenn man sich so anschaute, wie die Anwesenden dort zugriffen.
    "Aber wie gesagt ... wenn sich alle nach Rom verabschieden, kann es selbst in einer kleinen Casa ganz schön einsam werden, deshalb bin ich nach Rom gekommen. Außerdem muss ich meine beiden Töchter wieder sehen. Sind sie hier? Das war der einzige Anhaltspunkt den hatte: Casa Decima, da ging ich davon aus, dass sie ebenfalls hier sind." Philippus machte wieder eine kleine Pause, in der er sich in einen der leeren Becher etwas Wasser eingoß und daran nippte, um seinen Rachen wieder etwas zu befeuchten.
    "Pläne, ich habe vor, in die Politik zu gehen, aber ich habe mir noch keine Gedanken gemacht, wie ich einsteigen sollte."

    Philippus folgte der Handbewegung seines Verwandten und sein Blick verharrte einige Augenblicke, bevor er zu Mattiacus und dann zu den anderen beiden schaute. "Ich hoffe doch, ich störe euch nicht, denn ich hatte euch reden hören, bevor ich mich zu Wort meldete. Wenn es wichtige Dinge oder auch unwichtige sind, so entschuldige ich mich für die Störung, ihr könnt ruhig fortfahren.


    Nachdem er diese Worte ausgesprochen hatte, wanderten seine Augen wieder zu der reich gedeckten Tafel und erspähten eine Schüssel voll mit Oliven, von denen er sich einige schnappte und sie nacheinander genüßlich verspeiste. Nochimmer kam er sich etwas fremd vor, kein Wunder. Er war ja auch fremd...

    "Ich danke dir." Es war ja nicht selbstverständlich, dass man jemanden Fremden so willkommen heißt, auch wenn er den gleichen gensnamen hat, aber man sah Philippus seine Erleichertung richtig an, als sein eine große Last von ihm gefallen. Er nickte kurz.
    "Ja ... das bin ich tatsächlich..." Langsam kam er einige Schritte näher heran und folgte seiner Bitte, Platz zu nehmen.

    Interessiert schaute er nacheinander die Personen an. Ein gemütliches Familienessen also, welch Ironie. Philippus blickte landete schließlich wieder auf dem Mann, der sich ihm als Marcus Decimus Mattiacus vorgestellt hatte. "Oh entschuldigt ... ich bin Lucius Decimus Philippus, aus Attica. Vielleicht sind euch meine beiden Töchter bekannt. Decima Livia und Verina?" Philippus erwiderte den fragenden Blick von Mattiacus mit dem gleichen Blick seinerseits. "Nunja, ich sage mal so, dass es in Attica so alleine ziemlich langweilig sein kann und da ich sowieso ein wenig Abwechslung brauchte, habe ich beschlossen, nach Rom zu reisen und mich hier in das Leben einzugliedern."

    Vom Haussklaven wurde Philippus in das Triclinium geführt, wo mehrere Personen gemütlich am speisen und essen waren. Unschlüssig, was er machen sollte schaute er kurz zu diesem fremden Sklaven und dann wieder zu seinen entfernten Verwandten. Nun war es also soweit. Das er so aufgeregt war, irritierte ihn ein wenig, denn was war schon dabei?
    Kurz räusperte sich Philippus, bevor er anfing zu reden. Salve ... Das war es auch schon. Tja, was sollte er nur sagen. Er hatte sich auf der Reise die ganze Sache einfacher vorgestellt, aber wie sagte man so schön? Erstens kommt es anders und zweitens, als man denkt. Genau das war hier der Fall und er fühlte sich nun ziemlich fehl am Platz. Vielleicht hätte er noch seinen Namen nennen sollen, dann wüssten sie wenigstens, mit wem sie es zu tun hatten, wüssten, dass er irgendwie mit ihnen verwandt sein müsste, aber nun war er so angespannt, beinahe sprachlos.

    Sie sind am Essen? Wie spät hatten wir es denn? Während der Reise hatte Philippus anscheinend völlig das Zeitgefühl verloren, aber er hoffte, dass es bald wiederkehren würde. Mit einem stummen Nicken folgte er der Handbewegung des Sklaven, betrat die Casa und folgte ihm zum Triclinum.
    Währenddessen begutachtete Philippus noch aufgeregt die Inneneinrichtung des Hauses und war immernoch sehr beeindruckt, denn es schien nicht nur von außen teuer und nobel zu wirken, nein, auch die Möbel, der Boden und überhaupt alles wirkte wirklich gehobener. Nicht, dass es ihm schlecht ginge, im Gegenteil. Nur wirkte dies hier alles noch besser, oder war es einfach die Tatsache, dass es "anders" war, also bei ihm? Er wusste es nicht und schätzte, dass er auch nicht so schnell auf die Lösung dieses Geheimnises kommen würde.

    Lange ließ das Türe öffnen nicht auf sich warten, denn schon nach kurzer Zeit öffnete ihm ein Mann, der der Kleidung nach einer der Sklaven dieser Casa sein musste. Philippus dachte erst ein wenig über die Worte nach, mit dem er dem Sklaven sein Anliegen nahe bringen wollte, ließ es aber dann doh sein und redete aus dem Bauch heraus.


    "Salve, ich bin Lucius Decimus Philippus. Man sagte mir, dass dies die Casa Decima ist und ich dachte, da ich wohl irgendwie mit dieser Familie verwandt sein muss, dass ich mich hier niederlassen könnte ... vorausgesetzt, es ist dem Hausherrn genehm."
    fügte er noch schnell hinzu und wartete ein wenig angespannt auf die Reaktion des Mannes.
    Philippus gingen noch Gedanken durch den Kopf, ob er nicht vielleicht doch erst nach seinen beiden Töchtern hätte fragen sollen, entschied dann allerdings, dass er sich ersteinmal mit irgendjemandem, am besten dem Hausherrn reden sollte. Dieser würde dann auch sicherlich etwas über die beiden wissen.

    Nachdem Philippus Töchter sind vor einiger Zeit in die Ferne, nach Rom, gemacht hatten, beschloss er, es den beiden gleich zutun und ebenfalls nach Roma zu reisen. Vielleicht konnte man hier ja was nettes anfangen. Nach einer langen und sehr anstrengenden Seefahrt und dem danach folgendem Weg durch die überfüllten Straßen Roms in dieser Hitze, konnte sich Philippus zur Casa Decima durchfragen, vor der er nun mit seinem Sklaven stand.
    "Eine wirklich schöne Casa ist dies, mein Herr..."
    Ein flüchtiger Blick zu ihm verriert, dass er genauso verblüfft war, wie er selbst. Anscheinend musste man in Rom sehr viel Geld verdienen können, um sich eine solch mächtige Casa zu leisten.
    Da hast du recht ... sehr recht ... erwiderte er fast schon nebensächlich, da er nochimmer beeindruckt war. Einige Augenblicke später fing Philippus sich allerdings und winkte seinen Sklaven heran.


    Langsam schritt er die beiden Stufen des Eingangs hinauf und klopfte mehrmals gegen die Haustür und wartete darauf, dass man ihm die Türe öffnete.

    Ein Mann mittleren Alters erreicht die Tore Roms und sieht sogleich den Wachtposten, von dem ihm Reisende berichteten. Zwar hatte er den namen vergessen, aber er würde sich sicherlich vorstellen.


    Ein lautes "Salve" rief ich in seine Richtung und fuhr direkt fort "Mein Name ist Lucius [Gensname] Lucanus, ich würde mein Leben als Bürger gerne wieder in Roma weiterführen..."



    Zusammenfassung folgt sogleich *g* :


    Name: Lucius [Gensname] Lucanus
    Gewünschte Gens: Gens Decima
    Wohnort: Roma, Herz des Imperiums
    Stand: Treuer Bürger des Kaisers


    Ich hoffe, das reicht :)