Beiträge von Decurio Ala I Aquilia Singularis

    Salve Bursche grüßte der wachhabende Offizier, denn in diesen Tagen in denen es drunter und drüber ging reichten ein paar Tirones und ein Soldat am Tor wohl leider nicht mehr aus..
    Es freut mich, dass du den Weg in unsere Truppe gefunden hast. Dann wollen wir mal sehen ob du unbewaffnet bist und dann schicken wir dich zur Fleischbeschauung. antwortete der Decurio grinsend, während er einen der Tirones anwies den Mann zu durchsuchen..
    Nach dieser kurzen Prozedur wurde er umgehend weitergeleitet, Gut, dann einmal in die Principia. An den Wachen vorbei, links, das zweite Officium. wies er ihn an, stellte ihm aber vorsichtshalber einen seiner Männer zur Seite welcher ihn zum Rekrutierungsbüro geleitete.

    Manche Dinge scheinen sich von alleine zu lösen. Kopfschüttelnd sah er dem offensichtlich geistig verwirrtem Besucher nach. Er winkte einen Wachposten heran.
    Ins Wachbuch,...ID IUL DCCCLXVI A.U.C. (15.7.2016/113 n.Chr.) Verdächtige Person : Faustus Ampius Menenianus Blosius. Ansinnen: Kontakt zum Praefectus Alae
    Verhalten: Beschuldigung meiner Person inspirative Handlungen in Verbindung mit dem oben Genannten, ungebührliches Verhalten gegenüber Wachoffizier.
    Status im Castellum : Persona non grata
    Was war nur los mit den Leuten? Weiterhin Kopfschüttelnd ging er zurück ins Castellum, der Praefectus musste davon erfahren.

    Ocellus sah den auffällig gepflegten und gekleideten teilnahmslos an. Nach kurzer Zeit entgegnete er, Salve,...hast du einen Namen? Hast du einen Termin? Der Praefectus ist ein vielbeschäftigter Mann in diesen Tagen,...da brauchst du schon einen Namen...für den Termin,...du verstehst?! Was für ein Pfau. Seltsame Typen lungerten in letzter Zeit vor dem Castellum herum.

    Der diensthabende Decurio nickte verstehend, rief einen Wachposten und sagte nur, Die II,... und an Varro gewandt während das Karnickel äußerst verängstigt seinen Gang in die Zelle antrat, ...die Prima,hmm...? Der Carcer war nicht geeignet für größere Mengen an Gefangenen. ...sag´dem Atier er soll mal abklären ob der Carcer der Legio nicht geeigneter ist,...wir werden für euch kaum anbauen!
    Er schob Varro die Überstellungsliste hin.

    Ocellus ließ sich die Zelle aufschließen. 2 Tage hatten sie ihn jetzt schmoren lassen. Verhör durch verschiedene Offiziere. Jetzt dürfte er soweit sein.
    Nun Mamercus,...nochmal von vorn...ich will Namen,...den Namen,...den Namen des Oberhaupts eurer Bande. Es war ein Versuch,...Mamercus war schon verloren,...er würde in jedem Fall verlieren,...als Exempel gekreuzigt,...als Sklave in einen Thrakischen Steinbruch, Galeere,...die Rechtsprechung des Imperiums war kreativ wenn es um die Verteidigung des inneren Friedens ging. Den Namen Mamercus...

    Ocellus nickte und entgegnte,
    Soso,...was hast du mir denn so wichtiges zu erzählen? So wie ich dich einschätze hat dich jemand bezahlt,...du bist kein Überzeugungstäter. Also? Er legte die Hand auf den Knauf seiner Spatha und sah auf das Häuflein Elend herab.
    Wer hat ein Interesse an der Besatzung eines Alencastells? ...und worin begründet sich das Interesse an dieser Information?
    Hier war etwas faul,...soviel war klar. Ocellus war gespannt ob das was er hier hörte die Gerüchte nährte oder bestätigte. Er brauchte Fakten.
    Im Hintergrund stocherte einer der Wachposten im Kohlenkorb und holte, wie beiläufig die weißglühende Spitze des Schürhakens aus der Glut.

    Ocellus hörte aufmerksam zu,...für seinen Geschmack war da ein wenig zuviel anbiedern,...ein Großmaul und ein Feigling also.
    Nun, ...Mamercus,...zunächst einmal,bist du Bürger oder Peregrinus? Was nicht unwesentlich für die weitere Behandlung war. ...ich meine,...wen können wir im schlimmsten Fall benachrichtigen, ...du must wissen... Sein Blick fiel auf die Werkzeug der Pein. Das Verhör an sich ist zwar methodisch aber aufgrund der individuellen Schmerzgrenzen keine exakte Wissenschaft. Er brachte eine fast schon entschuldigende Miene hervor, wenn auch nur für einen Sekundenbruchteil, fast so als bedauere er diesen Umstand....aber du bist ja ein vernünftiger Mann, der uns anscheinend allerlei erzählen kann. Kurz darauf ließen die beiden Wachen Mamercus ruckartig los,...sollte er doch versuchen selbstständig zu stehen...

    Ocellus lauschte mit unbewegter Miene den Ausführungen des Mannes. Dann entgegnete er, Nun Mamercus, wir sind hier nicht in Roma sondern in Germania, was du dir in Roma leisten kannst gilt nicht für eine Grenzprovinz.
    Diese Ausdrucksweise!!?
    Wer sich hier einer militärischen Anlage nähert gilt als potentiell verdächtig... Tadelnd sah er den Mann an und fuhr fort, ...wer sich dann auch noch verdächtig verhält und einem Offizier mit einem Mangel an Respekt begegnet, wird festgesetzt um zu prüfen ob es sich um einen Aufrührer oder einen Idioten handelt...
    Er verschränkte die Arme und schloß,
    ...du scheinst mir kein Idiot im eigentlichen Sinne zu sein,...also kannst du nach der Logik der militärischen Sicherheit nur ein Aufrührer sein,...weshalb wir dich jetzt einem verschärften Verhör unterziehen werden um auch diesen Zweifel an deiner Aufrichtigkeit zu zerstreuen... Wieder verzog er dabei keine Miene. Ein kurzer Blick auf die Wärter und sie waren bei Mamercus und rissen ihn brutal auf die Beine.
    Auf diese Weise bekam er einen Blick auf die taktisch aufgebauten "Verhörhilfsmittel" im Nebenraum.

    Ocellus nickte und entgegnete, Jawohl, Praefectus,... ...ausufernde Methoden...was das wieder sollte? Keine Quetschungen? Keine Schnitte? Keine Feuerbehandlung? Keine Fesselungen? Keine Spuren? Da blieb nicht viel,...Wasser?
    Noch während er darübe nachdachte, warum der Praefectus auf einmal auf solche Dinge Wert legte kam dieser zum Tagesrapport.
    Wir weiten die Patrouillen 10 Meilen auf das Umland von Mogontiacum aus. Die berittene Patrouille in der Civitas stößt auf ein geteiltes Echo...wir zeigen Präsenz,...sind weithin sichtbar und brauchen Platz. Ein ernster Blick unterstrich das Problem.
    Wir stören also aktiv den braven Bürger und warnen den Schurken schon von weitem. Was sicherlich einleuchtete. Auf den Strassen des Umlandes sind uns mehr Möglichkeiten gegeben. Warenlieferungen auf Karren, Tragvieh sind einfacher zu kontrollieren, wer sich in die Büsche macht, für uns weithin sichtbar.
    Die Civitas war eher etwas für die Legion...er wollte dem Praefectus jedoch nicht diese Erkenntnis nehmen. In diesem Fall entscheidet der Patrouillenführer über die weitere Vorgehensweise, ob Verfolgung oder Information bei Rückkehr an die Stadtwache. Was wollte er noch wissen? Ach ja,...Die Stimmung ist gut,...Mann und Ross sind voll einsatzbereit und konzentriert auf die Aufgabe.

    Ocellus betrat den Carcer und ließ sich die Zelle öffnen. Ein beißender Geruch kam ihm entgegen und er sah den Mann auf der Pritsche sitzen,...immer noch in Fesseln.
    Kopfschüttelnd rief er eine Wache und ließ die Fesseln entfernen und eine Tunica besorgen. Dann schickte er die Wache vor die Türe.
    Also,..fangen wir doch noch einmal von vorne an,...wie ist dein Name, wo kommst du her und was hattest du hier vor dem Tor zu suchen?...und ich rate dir zu kooperieren,...ziehe deine Lehren aus dem was dir passiert ist,...

    Sim-Off:

    Sorry Scarpus,...hatte ich "übersehen"...


    Scarpus,...fast schon Inventar hier,...war Eques als sie mit Primus hierher kamen.
    Er sah den alten Kämpen an und entgegnete,
    Ja, so ist es alter Kamerad. Es ist so als würde ein Teil von dir Selbst sterben.
    Es war ja nicht nur Primus, es war auch Lucius, der damals mit ihm in den Tod ging.
    ...was hast du denn nicht verstanden Atius Scarpus?
    Wieder einmal fragte er sich warum er noch lebte und seine Freunde nicht,...warum er nicht mit ihnen gefallen war. Wie eine Antwort zog ein leiser Schmerz seinen Rücken hinauf.

    Der vierschrötige Eques mit den eisernen Fesseln, Lucius Nero betrat den Carcer und machte ein paar raue Scherze mit den beiden Wachen. Er hängte die Fesseln fast schon liebevoll an einen Haken an der Wand. Dann wandte er sich den drei Zellen zu. Er warf einen Blick in die einzig´belegte Zelle und sah den Insassen am Boden liegen. Er rührte sich nicht.
    Stirnrunzelnd fragte er die Wachen Heh, was is mit dem? Der liegt am Boden und rührt sich nicht! Vorhin hat er noch gekotzt,... kam die Antwort. Nero schüttelte den Kopf und rief durch die Türe, Heh, setz´dich auf die Pritsche,...ich warne dich ...du willst nicht, daß ich reinkomme! Setz´dich hin und warte auf den Decurio...dauert nicht lange...

    Widukind rollte den Lederriemen seiner Funda zusammen und betrachtete teilnahmslos wie seine beiden Kameraden von den Pferden stiegen und auf den Flüchtigen zugehen. Er war erfahren genug um sich vorzustellen, daß die Beiden absulut verhindern würden, daß der Kerl noch einmal das Weite suchen würde.
    Unwillkürlich verzog er das Gesicht als sich die Faust von Albin wuchtig in die Magengrube senkte. Grobe Hände rissen den Kerl hoch und schleiften ihn zurück zum Tor. Dort angekommen schob sich die Vitis Ocellus´unter dessen Kinn und hob es solange an, bis dieser ihm ins Gesicht sehen konnte.
    Wollen wir doch mal sehen ob es uns gelingt dir ein wenig Respekt vor Soldaten des Kaisers aufzubringen... Langsam zog er die Vitis zurück und nickte den Equites die den nassen Sack hielten zu. Zuerst mal ins Loch ,...ich erstatte dem Praefectus Meldung,...ab...
    Die Equites zerrten den Kerl ohne allzugroße Hast auf die Beine, verschnürten Hände stramm und Füße auf halbe Schrittlänge, dann eskortierten ihn in Richtung Carcer.

    Der Carcer war noch recht neu und roch nach rohem Holz, was ihn jedoch nicht wohnlicher machte. Eine Pritsche, etwas Stroh und ein Eimer, Licht fiel durch ein winziges vergittertes Fenster in den 4 x 4 Schritt großen Raum.
    Grob stieß man den Gefangenen hinein und ließ die Türe geräuschvoll ins Schloß fallen. Dann Stille...

    Überrascht von soviel Tollkühnheit, Ignoranz und Dummheit nickte Ocellus den Berittenen zu, welche sich sofort daran machten dem Idioten zu folgen,...
    Einer von ihnen, ein Chamaver namens Wiedukind überholte den Flüchtigen, sprang behende vom Pferd und ließ sich von den beiden Kameraden den Kerl auf sich zutreiben. Über seinem Kopf schwang er eine Funda. Seit seiner Kindheit war er ein exelleter Schleuderer. Er traf einen flüchtenden Hasen auf dem Feld. Der Flüchtende hatte keine Chance. Der Flusskiesel aus dem Rhenus zischte in seine Richtung und traf ihn schmerzhaft an der Wade.
    Wieder schwirrte die Funda und der nächste Treffer lag in der Nierengegend.
    Wiedukund wußte, der Mann litt jetzt furchtbare Schmerzen...und lud seine Funda ein drittes Mal. Während seine Kameraden den Flüchtenden in die Enge trieben.

    Ocellus wich dem Apfelrest nicht aus. Er traf ihn schließlich auch nicht.
    Doch was zuviel war, war zuviel. Er schnippte mit Mittelfinger und Daumen und meinte,
    Festnehmen,...mal sehen ob es gelingt ihm Respekt vor einem Decurio des Exercitus Romanus beizubringen. Immerhin vertrat er hier die Interessen des Kaisers,...und des Legaten,...welcher, so hieß es in solchen Angelegenheiten eine Nulltolleranzgernze vertrat. Anscheinend hatte der Kerl noch nie etwas von Respekt gehört. Die Posten machten Platz und es preschten drei Berittene der Bereitschaft hinter dem Kerl her, erreichten ihn, und kreisten um ihn und stießen ihn schließlich um. Und während sie die Pferde auf die Hinterbeine brachten und deren Vorderläufe wirbelnd durch die Luft zischten trat Ocellus näher. keine Genugtuung in seinem Gesicht, fast schon mitleidig betrachtete er den Kerl. Dann trat er aufseite und gab den Blick frei auf einen vierschrötigen Eques mit robusten Handfesseln aus geschmiedetem Eisen.
    Hoch du Saftsack,...reich´mir deine Patschihändchen...
    dabei ließ er es sich nicht nehmen auffordernd mit dem Fuß gegen den Oberschenkel zu treten. Er war der einzige der dabei grinste, die Equites auf den Pferden taten es nicht, die 3 Wachen vom Tor nicht, welche mit der Faust am Spathagriff nur auf eine falsche Regung warteten und auch nicht Ocellus, die Hände auf dem Rücken verschränkt, die Vitis unter dem Arm. ...dann wollen wir uns einmal in Ruhe unterhalten,...es genießen quasi,...quod quo pro... Dabei gestattete er sich den Hauch eines Lächelns.

    Was für ein Trampel dachte Ocella. Und dreist dazu. Ocella winkte einen Posten heran und murmelte ihm etwas ins Ohr. Kurz darauf standen sechs Equites im Torbogen,...ihre germanischen Körper waren hochgewachsen und zusätzlich mit Scutii versehen,... eine perfekte Sichtblockade. Er dachte nicht daran auf die Fragen des Kerls einzugehen. Stattdessen meinte er,Hör zu, du hast jetzt zwei Möglichkeiten, entweder trollst du dich zurück in diese Richtung,... sein Arm mit verlängernder Vitis wies nach Mogontiacum, unterstützt von seiner strengsten Miene. ...oder du meldest dich hier freiwillig zur Ala II Numidia,...was ich dir jedoch nicht empfehlen würde...! Der Kerl würde hier mit seiner Art keine 10 Tage durchhalten...dafür würde schon der Ausbilder sorgen.

    Ocellus trat an den seltsamen Burschen heran und starrte ihn an.
    Was fiel dem Kerl ein? Mit seinem Vitis schob er ihn vom dem Pfosten weg.
    Wenn du möchtest, daß dieser Tag auch für dich lebenswert bleibt, lehnst du dich nie wieder an irgendetwas vor dem Wachen stehen.
    Vielleicht ein neuer Rekrut?
    ...was willst du also? Irgendetwas war faul an diesem Kerl. So unvorsichtig benahm sich in Gegenwart von Milites eigentlich niemand...