Beiträge von Kethi

    Mit einem lautlosen erleichterten Seufzen, nahm die Sklavin wahr, wie Timon die Folteruttensilien wegräumte und den Raum verließ. Irgendwie war sie froh nun hier alleine zu sein. Am liebsten hätte sie wütend geschrien, doch selbst das Atmen fiel ihr im Moment schwer.
    Kethi spürte, wie das Blut ihre Arme hinablief, die durch die Ketten aufgeschürft waren. Doch waren die Schmerzen auf ihrem Rücken bei weitem schlimmer. Sie spürte nichteinmal mehr wie Blut ihren einst makellosen Rücken hinablief.
    Diesmal hatte er gewonnen, doch saß er eben am längeren Hebel. Doch eines Tages würde sie es ihm zurückzahlen. Das wusste sie ganz genau. Wenn es das letzte wäre, was sie tuen würde.
    "Niemals gebe ich mich dir geschlagen, dreckiger Hurensohn...." murmelte sie leise vor sich hin und sank erschöpft über ihren Schmerzen zusammen.

    Kethi spürte die Schläge wie Feuer auf ihrem Rücken. Wie gerne hätte sie nur einen einzigen Schrei losgelassen, doch sie wollte und konnte es nicht.


    "Selbst wenn du mich zum Schreien bringst, wirst du mir nicht den Willen brechen oder mich Fügsam machen. Niemals wirst DU das schaffen!"


    Sagte die junge Ägypterin in ruhigem, aber dennoch bestimmenden Ton. Es waren bestialische Schmerzen, aber sie versuchte inständig ruhig zu bleiben. Doch es ging nicht mehr. In diesem Falle müsste sie wohl kleinbeigeben. Ihr Gesichtsausdruck veränderte sich. Es wurde schmerzverzerrt und ihr schoßen die Tränen in die Augen. Inständig hoffte sie, dass er nun aufhören würde, da er diesmal ja gewonnen hatte. Ihr graute es schon vor den nächsten Tagen oder Wochen, in denen sie diese Schmerzen mitsichtragen musste.


    "Du hast gewonnen...." rief sie mit bebender Stimme. >>Diesmal...<<

    Der letzte Druck auf die Wund ließ sie wirklich fast aufschreien. Aber vorher biss sie sich auf die Zunge und in feinen Rinnsalen, lief ihr nun dunkelrotes Blut aus dem Mund. Seinen Wunsch zu schreien, erfüllte sie ihm jedoch nicht - zumindest noch nicht. Sie spürte wie ihr das erste Blut den Rücken hinablief und sie hörte schon die Peitsche durch die Lufft sirren, als auch der erste Schlag traf. Erleichtert über dieseren kleineren Schmerz atmete sie auf. Im Vergleich zu dem Drücken in das Brandzeichen, was dies fast schon ein Streicheln. Kethi wusste, dass dies nur der Anfang war, doch inzwischen schienen ihr die Schmerzen der Peitsche als angenehme Ablenkung von denen des Brandmals.

    Bei der Berührung des Brandmal musste sie die Zähne zusammenbeißen um nicht zu schreien. Würde sie nun Schwäche zeigen, so wäre alles umsonst gewesen. Das wollte Kethi nicht. Mit einem tiefen Atemzug schloß sie die Augen und versuchte den Schmerz zu unterdrücken, doch er war bestialisch. Inständig hoffte, sie, dass er damit aufhören würde, wenn sie keine Regung zeigte und ihr lieber ein paar Peitschenhiebe zufügen würde. Ihrer Meinung nach, hatte das niemals so weh getan. Die Sklavin rief sich innerlich zur Ruhe, indem sie in ihren Gedanken ein ägyptisches Lied sang, womit ihre Mutter sie damals immer beruhigt hatte. Doch ständig wurde dieser Gedanke von dem Schmerz unterbrochen. Nein! Sie würde nicht schreien. Niemals würde sie aufgeben. So drehte sie den Kopf leicht zur Seite und lachte. Es war ein fieses und schallendes Geräusch, wobei sie den Schmerz für einen Moment vergaß. >>So schnell gebe ich nicht kleinbei, dreckiger Bastard<< dachte sie nur und wartete auf seine Reaktion

    So wie die junge Ägypterin ihn einschätzte, würde Timon das ganze ziemlich schmerzvoll machen und sicherlich nicht schnell. Doch es war ihr egal. Sie war fest davon überzeugt sich nicht zu beugen und ihren Willen brechen zu lassen. Das Brandeisen stach wie ein Schwert in ihre Haut, doch sie versuchte ruhig zu bleiben und sich nichts anmerken zu lassen. Den Gefallen Schmerz zu zeigen, wollte sie diesem Dreckskerl nicht erweisen. So konzentrierte sie sich auf den Gedanken an das schöne Ägypten und ließ den Schmerz, der ihr durch den Körper fuhr, außer Acht, zumindest soweit, dass sie keine Regung zeigte, wenn sie innerlich auch hätte aufschreien können. Ihr Stolz war einfach zu stark und wahrscheinlich würde niemals jemand ihre Vorurteile gegen diese barbarischen Römer vernichten können.

    Kethi sah Timon unbeeindruckt an und dachte an ihr Zuhause. Dies würde ihr helfen, die Schmerzen ohne große Regungen zu überstehen. Die junge Sklavin betrachtete die verschiedenen Folterwerkzeuge und dann wie der Sklave das Feuer entfachte Brandzeichen, dachte sie nur und sah Timon immernoch triumphierend in die Augen während er ihr die Kleider vom Leib schnitt.


    Dies widerum brachte auch das Zeichen ihrer Familie zum Vorschein. Ein Auge mit zwei gekreuzten Stäben darunter. Es war ihr auf der rechten Schulter eintatoowiert worden als sie noch klein gewesen ist, doch das schwarz strahlte immernoch wie die Nacht.


    Die junge Frau betrachtete für einen Moment das Brandzeichen dass die Abkürzung "MTG" trug- wohl für den Namen ihres Herren.

    "Willst du ewig warten?"
    meinte sie dann mit einem genervten Unterton, wobei ihre Stimme fast fröhlich klang. Sie wusste, dass dies noch mehr ärgern würde.

    Die junge Frau konnte sich denken was jetzt kommen würde. So etwas sah sie nicht zum ersten mal. Die Knoten saßen fest, doch es ließ sich aushalten, der folgende Schmerz sollte diese leichten Druckstellen übertönen. Die Tritte in die Kniekehle ließ sie über sich ergehen. Die Genugtuung eines Schreies sollte ihm verwehrt bleiben, ebenso die Regung in ihrem Gesicht. Kethi wusste, wie sie diese Schmerzen ohne ein Anzeichen überstehen konnte und das würde sie auch tun. Diesen Triumph gönnte sie diesem dreckigen Sklaven nicht.


    So hing sie nun mit den Armen an den Ringen und auf die Knie gestützt da und sagte:


    "Willst du nicht endlich anfangen? Was zögerst du so lange?"


    Mit einem Lachen unterstrich sie die Worte, ehe sie versuchte sich an einen anderen Ort zu denken. Dies hatte ihr bisher jedesmal die Schmerzen des Schlages leicht vorkommen lassen, doch danach würde der Schmerz schlimmer sein. Doch trotzdem würde sie sich nicht beugen, egal wie fest er zuschlagen würde.

    Ein triumphierendes Lächeln huschte über die vollen Lippen der Ägypterin. So schnell war sie nicht zu bändigen und das würde sicherlich auch nicht so schnell vergehen. Sie fragte sich wieso sie jetzt mitgehen sollte, doch sie konnte sich schon denken, dass sie entweder nun so richtig Prügel bekam oder vor ihren Herren treten musste. Wobei sie ersteres für wahrscheinlicher hielt.


    Nun es war ihr egal. Also folgte sie dem Sklaven mit hocherhobenem Haupte in den Keller. Sie kannte die Schmerzen die einem mit Peitschen oder sonstigen Foltergeräten zugefügt werden können, da auch ihr Vater davon gerne einmal Gebrauch gemacht hatte.


    "Bedenke, wie sehr du mich auch quälen magst, desto ferner wirst du dein Ziel bei mir erreichen. Doch tu dir keinen Zwang an und finde es selbst heraus."

    Verächtlich blickte sie dem Sklaven hinterher. Keinesfalls würde sie diesem Mann gehorchen. War er doch das selbe wie sie auch. Außerdem hatte er sie und ihre Mutter beleidigt, was sie sich niemals gefallen lassen würde. So blieb sie stehen und warf die Tunika auf das dreckige Etwas, dass ihr als Lager zugeteilt worden ist. Kethi war es egal ob sie Schläge bekommen würde, oder sonst irgendwelche Misshandlungen erleiden sollte. Beleidigen ließ sie sich nicht.


    "Niemals werde ich dir gehorchen" murmelte sie und blickte mit böse funkelnden Augen dem Sklaven hinterher.

    Kethi machte keine Anstalten dieses hässliche Ding anzuziehen - schon zweimal nicht vor ihm. Das Lager, dass dieser Grobian ihr zuwieß, war alles andere als einer ägyptischen Prinzessin - wenn auch nur durch ihre Vorfahren und es in Ägypten nicht mehr anerkannt war- würdig.


    "Weder werde ich mich vor dir umziehen, noch werde ich dort schlafen, rechte Hand meines Herren. Wenn ich auch nur als Sklavin hier bin, so ist dies unter meinem Stande und jeder Leibeigene in meinem Land pflegt es besser zu hausen. Aber was will man von einem männlichen Land auch anders erwarten."


    sprach sie mit Stolz in der Stimme, während ihr Blick dem seinen stand hielt.


    "Sollte ich mich vor dir umziehen so müsstest du mein Geliebter sein, alles andere wäre nicht meiner würdig..."


    fügte die hübsche Ägypterin dann mit einem zuckersüßen Lächeln hinzu. Doch ihre Miene änderte sich wieder so schnell wie sie gekommen war.


    "Doch....das bist du nicht!"

    Kethi erschrak zwar, als sie plötzlich zwei Ohrfeigen bekam, jedoch ließ sie es sich nicht anmerken. Zu groß war ihr Stolz noch immer, als dass sie sich durch diese Schläge und den Worten ergeben hätte. Ihr Kopf schellte zwar zur Seite, jedoch blieb sie stehen.


    "Denkst du so bezwingst du mich?" erwiederte sie lachend, wobei sie bei den zweiten Ohrfeigen schon etwas gegen die Wand fiel, die hinter ihr stand. Jedoch stand sie schneller wieder aufrecht, als dass ihre Backe errötete. "Wieso sollte ich dir Respekt entgegenbringen, bist du doch nichts anderes als ich..."


    Sie wusste, dass dafür abermal Schläge drohten, doch konnte sie ihre wütende Zunge nicht zügeln. Das wollte sie auch gar nicht.

    Kethi war gezwungenermaßen neben der Sänfte hergelaufen, jedoch keineswegs freiwillig oder gar geknickt. Ihre ganze Körperhaltung zeigte ihren ungebrochenen Stolz. "Lass mich los, Tölpel." sagte sie wütend zu Timon und versuchte sich loszureißen. "Denkst du ich bin so blöde und fliehe?"


    Mit einem Rukc von seitens Timon wurde sie in den Nebeneingang gezogen und fand sich in den Sklavenunterkünften wieder. Mit einem erheblichen Blick und Tonfall sagte sie dann: "Dies ist nichtmal eines Tieres würdig. Hier schlafe ich nicht. Wer bist du überhaupt, dass du mich hier herumziehst!"

    Nun 2000 war ein recht guter Preis ,wie Titus fand und so nickte er schließlich. "Einverstanden" murmelte er und machte die Fußfessel los, nachdem er das Geld eingesteckt hatte. "Habt euren Spaß mit diesem Biest." fügte er dann noch lachend hinzu und trat mit einer Verabschiedung zurück.


    "Mögt ihr mich noch so quälen, werdet ihr mich nicht bändigen." sprach Kethi trotzig in perfektem Latein und sah ihren neuen Herren an. Ihre dunkelbraunen Augen funkelten zornig und die Ägypterin stand aufrecht vor den beiden Herren. Sie war sehr stolz und das merkte man ihr auch an. Die dunkelbraunen Haare fielen ihr feinsäuberlich -fast unüblich für eine Sklavin- in Wellen über die Schultern. Ihre Hände sahen nicht aus, als hätte sie jemals damit gearbeitet. Ihr Teint war der eines hellen braunes und rein wie Seide.

    "Ganz ehrlich, ich weiß nicht ob sie Latein spricht - ich bin mir sicher sie kann es - aber bisher hat sie kein Wort mit mir geredet, bis auf die ägyptischen Beschimpfungen. Für 3500 ist sie deine, lieber Gracchus. Ein Freundschaftspreis." meinte der Händler mit einem Zwinkern, wobei er darauf Kethi einen bösen Blick zuwarf. Er hasste es wenn sie ihn immer beschimpfte -wenn auch er es nur verstand. "Komm her!" befahl er dann und blickte die Sklavin eindringlich an.


    Kethi hörte wie sie über ihren Preis sprachen und sie wurde wütend. Unterwerfen würde sie sich nicht. Für nichts auf der Welt. Bei dem Befehl blieb sie sitzen, wobei sie Titus herausfordernd ansah. Sie hatte nicht vor ihm zu gehorchen. Vielleicht würde man sie ja dann nicht kaufen.


    "Komm her!" befahl der Sklavenhändler abermals und packte sie dann am Arm, als sie immer noch nicht reagierte. Grob zerrte er sie zu Gracchus. "Sehr sie an. Sehr schön. 3500 sind nicht viel, glaubt mir. In Rom würde ich das doppelte bekommen."


    Kethi jedoch sah den Römer nicht an. Ihr Haupt war erhoben, doch der Blick nach unten gerichtet.

    Bei den Worten des Römers schüttelte es die junge Ägypterin. "Heute begehrt es mich nach etwas weiblichem" Kethi blickte desinteressiert auf ihre Fußfessel und beachtete die drei Herren nicht.


    "Etwas östliches sagst du..." erwiederte Titus überlegend. "Da hab ich nicht sehr viel da im Moment. Nur die vier da hinten" sprach der Sklavenhändler, wobei er auf Kethi und die drei anderen Mädchen zeigte, die zwar alle aus Ägypten oder Syrien kamen, aber dennoch nicht verschiedener hätten sein können. Im Vergleich zu den anderen schien Kethi viel hellere Haut zu haben. "Die da ist aus Ägypten. Und die anderen drei aus Syrien. Empfehlen kann ich dir die ganz rechts. Sehr gehorsam und fügsam." Als Timon jedoch auf Kethi zeigte, schüttelte der Händler den Kopf. "Ein widerspenstiges Ding. Seit Tagen will keiner sie kaufen, da sie immer so böse dreinschaut. Mit der wird man es nicht leicht haben, Gracchus."


    Die Ägypterin hielt für einen Moment die Luft an, als auf sie gezeigt wurde. Niemals wollte sie verkauft werden und sich fügen. Sie war stolze Ägypterin. Nachfahrin hohen Standes und hier in diesem achsowunderbaren Rom sollte sie sich unterwerfen. Dem Händler warf sie ein paar ägyptische Flüche hinterher, so jedoch, dass man es nicht wirklich vernehmen konnte. Kethi setzte einen hochnäsigen Blick auf, der einer Reichen würdig wäre - wobei sie ja nicht in solch einer Lage war - und sah die Herren finster an.

    Kethi saß mit einem Fuß angekettet auf dem Boden und betrachtete die wenigen Römer die sich heute her begeben hatten. Inständig hoffte sie, dass niemand sie kaufen wollte - schon zweimal nicht so ein Lüstling, wie es sie überall gab. Aus diesem Grund setzte sie eine extra finstere Miene auf und blickte jeden böse an, der sie auch nur anschaute.


    Titus hatte Gracchus schon kommen sehen und ging nun freundlich grüßen auf ihn zu. "Ave, Gracchus. Was suchst du? Einen starken Sklaven?" er deutete auf einen jungen Mann, vielleicht anfang 20, der mit stolzem Gesicht seine Muskeln präsentierte. "Für dich ist er auch gar nicht so teuer!" Nachdem dieser anscheinend nicht zusagen würde, versuchte Titus es mit einer Frau. "Wie wäre es denn mit dieser jungen Sklavin? Sie stammt aus Britannien. Das wäre doch etwas für dich, nicht?" meinte er mit einem Grinsen.


    Die junge Sklavin beobachtete das Geschehen aus den Augenwinkeln, mit einem möglichst finsteren und desinteressierten Blick. Es schüttelte sie bei dem Gedanken wie Ware verkauft zu werden - da blieb sie lieber hier sitzen. Niemals würde sie sich so untertänig anpreisen. Nein!