Ich schwieg. Zum einen, weil ich nicht wusste was zu sagen und zum anderen, weil ich es nicht wollte.
Doch der Sklavenhändler hatte recht, wenn er mich nicht verkaufen konnte, würde das hier ewig so weiter gehen. Aber wäre es anders wenn ich versuchen würde Latein zu sprechen? Er hätte sagen sollen, dass ich stumm war.
Während ich noch überlegte wie und was ich sagen sollte, kam das erste Gebot eines Mannes der die Kleidng eines hohen Soldaten trug. Ich hatte eine solche Uniform schon mehrfach in Dacia gesehen. Soldaten. Mein Blick wurde noch härter -eine jämmerliche Wehr- als ich versuchte ein paar Worte zu sammeln. Ich hatte schon so viel gehört, ich konnte das. Doch ein noch größeres Problem lag darin, dass ich nicht einmal in meiner Muttersprach hätte mein Können beschreiben können. Was sollte ich sagen? Wofür der Kaufmann mich benutzt hatte? Sehr schön, demütigender ging se wohl nicht. Dass es ihm egal gewesen war ob ich taubstumm war oder Latein sprach? Dass ich vorher nichts gehabt hatte, worauf ich stolz war, außer auf mein geschicktes Händchen, listiges Handeln und clevere Schnelligkeit?
Tief atmete ich ein und sagte (auf die Gefahr hin, dass der Soldat sein Gebot zurückzog und es hätte mir sowieso nicht missfallen):
Meine Talente sind breit (vielseitig fiel mir leider erst später auf lateinisch ein) und viele.
Ich sah die Menge eindringlich an.
Sicher all mein Können, dass Ihr von einem Sklaven erwartet. Ich habe auf Kinder aufgepasst, mich um Tiere gekümmert, sauber gemacht und gekocht (Es war glatt gelogen.).
-noch einmal tief eingeatmet-
...und dass mein Herr mich die vier Jahre, obwohl es meine ersten vier Jahre als Sklavin waren, nie weggekauft hat, beweist dass ich ihn immer glücklich gemacht habe.
Ich biss mir auf die Unterlippe. Ich hatte früher oft gebetet, dass er es tat, mich verkaufen und sein Tod war wie eine Erlösung gewesen. Das Mädchen in mir, das das damals erlebt hatte, hasste mich für meine Worte, die Sklavin hoffte inständig nicht allzu viele Fehler gemacht zu haben.